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Neues Design für Scout24-Marken

Scout24 Logo, Quelle: Scout24
Scout24 Logo, Quelle: Scout24

Scout24, ein 1998 gegründeter Betreiber von digitalen Marktplätzen, führt ein neues Design für seine Marken ein. Der für alle Marktplatzmarken bisher geltende typische orange-blaue Farbcode wird in diesem Zuge durch ein neues Farbkonzept abgelöst.

Mit über 22 Millionen Besuchern pro Monat (AGOF) zählen die Scout24-Portale im deutschsprachigen Raum zu den bekanntesten Marktplätzen im Web. Die von der Scout24 AG betriebenen Marktplätze hätten sich, wie das Unternehmen in einer Pressemeldung mitteilt, in den letzten Jahren stark weiterentwickelt und seien zu Marktnetzwerken geworden. Das Unternehmen bezeichnet die Umstellung auf ein neues Erscheinungsbild als das umfassendstes Re-Design der Unternehmensgeschichte. Im Zuge des Rebrandings erfolgt zudem die Umbenennung von ImmobilienScout24 in ImmoScout24.

Auszug der Pressemeldung

Das zentrale Versprechen, komplexe Entscheidungen einfach zu machen, setzen ImmoScout24 und AutoScout24 schon lange in ihren Produkten um und machen es erlebbar. Das neue Design betont dies jetzt und reduziert gleichzeitig Komplexität, schafft Orientierung und sorgt für Übersichtlichkeit. „Im vergangenen Juli haben wir uns für eine noch stärkere Fokussierung auf ImmoScout24 und AutoScout24 entschieden. Mit dem neuen Markendesign machen wir nun konsequent den nächsten Schritt und schaffen für beide Marken mehr Eigenständigkeit und Flexibilität in ihrem jeweiligen Auftritt. Wir grenzen uns zukünftig auch emotional noch klarer vom Wettbewerb ab und betonen unsere führende Marktposition“, so Tobias Hartmann, Scout24 CEO.

Scout24-Gruppe Markenlogos – vorher und nachher
Scout24-Gruppe Markenlogos – vorher und nachher

Charakteristisch für das neue Design ist ein Textmarkerstil, mit dem „unterstrichen, umkreist und markiert wird, was wirklich wichtig ist“, wie es im Pressetext heißt. Während ImmoScout24 künftig in einem hellen Petrol-Ton erscheint, tritt AutoScout24 mit einem kräftigen Gelb in Erscheinung. Die Dachmarke Scout24 behält das für die Scout24 typische Orange. Neben den Markenlogos wurden auch alle anknüpfenden Gestaltungselemente, wie Typografie, Fotografie, Illustrationsstil und Farbsets neu gestaltet bzw. definiert. Mit der Make It Sans wurde ein eigener Corporate Font geschaffen.

ImmoScout24 App on iPhone, Quelle: Scout24
ImmoScout24 App on iPhone, Quelle: Scout24

Das neue Design werde Schritt für Schritt auf Websites und Apps der Scout24-Gruppe sichtbar werden. Ein erster Vorgeschmack geben die beiden Seiten immobilienscout24.de/redesign und autoscout24.de/redesign. Die Umstellung solle bis Mitte 2020 vollständig abgeschlossen sein. Realisiert wurden die neuen Markenauftritte in Zusammenarbeite mit der Agentur DesignStudio (London).

Kommentar

So wie Magenta für die Telekom steht, bildet die Farbkombination Orange-Dunkelblau die Grundlage aller Scout24-Marken. Mehr noch als das Logo ist es diese Farbkombination, die Identität stiftet und für Wiedererkennungswert aller Scout24-Marken sorgt. Man kann die Bedeutung der Farben für das Branding nicht hoch genug bewerten. Deshalb ist es stets ein großes Wagnis, das zentrale Erkennungsmerkmal einer Marke aufzugeben. Denn mit der Umstellung auf ein gänzlich verändertes Erscheinungsbild geht zunächst einmal verloren, was in der Regel über viele Jahre wenn nicht über Jahrzehnte gewachsen ist. Und dennoch halte ich den Schritt für grundsätzlich richtig, da im bisherigen Konzept etwas ganz entscheidendes fehlt.

Das bisherige Design bietet keinerlei oder kaum Unterscheidungsmerkmale. Aufgrund der großen Unterschiedlichkeit der Scout24-Angebote wären diese allerdings sinnvoll. Jeder Marktplatz schaut gleich/ähnlich aus, eben Orange-Dunkelblau und mit einem recht technisch wirkenden Logo, das so viel Charme hat wie ein KFZ-Kennzeichen. Einer Submarke wie lovescout24.de (ehemals FriendScout24), deren Zielgruppe gänzlich andere Erwartungen hat, als etwa ein Auto- oder Finanztipp-suchende Nutzer, fällt es dementsprechend schwer, in diesem Kontext/Markt als kompetent erachtet zu werden [Edit: siehe hierzu der Hinweis von Marcel]. Das bisherige streng einheitliche Erscheinungsbild vermittelt nicht den Eindruck, als dass innerhalb der unterschiedlichen Angebote auf die jeweiligen Bedürfnisse der Kunden eingegangen würde. Deshalb ist der nun eingeschlagene Weg, ein Kontext-bezogenes und auf die Bedürfnisse der unterschiedlichen Zielgruppen zugeschnittenes, variables Design zu implementieren, meines Erachtens eine sinnvolle Entscheidung.

Die Frage nach der formalästhetischen Qualität wird freilich jeder unterschiedlich bewerten. Ich finde ja, die Futura-ähnliche, geometrische Serifenlose innerhalb der Wortmarken hat was, durchaus etwas Eigenständiges und Wiedererkennbares. Ich bin gespannt wie das Design wirkt, wenn es in den Scout24-Portalen zur Anwendung kommt.

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Dieser Beitrag hat 31 Kommentare

  1. Die Idee der Umgestaltung finde ich gut, aber die Typo will mir überhaupt nicht gefallen. Die Ziffern im Logo sehen extrem unharmaonisch aus und wollen sich nicht ins Schriftbild einfügen. Die Schriftstärke halte ich ebenfalls für zu dünn. Das Zusammenspiel mit dem „t“ und der „2“ und der darauffolgenden „4“ ist ein zusammengewürfeltes Kuddelmuddel. Beim Fliesstext wäre das egal, aber bei einem Logo hätte man einen Ausgleich schaffen können.

  2. Ich empfinde das Redesign als sehr schlüssig und ausgewogen, wenn auch sehr mutig!
    Vielleicht hätte man nicht einen so radikalen Weg einschlagen müssen, besonders in Bezug auf die Farbgebung der einzelnen Editionen, aber aus grafischer Sicht eine wirklich gelungene Repositionierung. Besonders gefällt mir, dass schon in der Konzeption die Verwendbarkeit der Keyvisuals für AR- und Motion Anwendungen (IG FIlter, etc.) berücksichtigt wurde. Content ist King – das wurde verstanden. Wir werden sehen, wie der Webrelaunch angenommen wird ;)

  3. Mir persönlich gefällt das Redesign. Vor allem die App wirkt frisch.
    Allerdings verstehe ich nicht, wie man ins Redesign-Video eines Projekts dieser Größe zwei so offensichtliche Kommafehler reinbekommt – da sollte am Ende schon noch jemand Korrekturlesen.

  4. Hach … schon viel zu lange nicht mehr bei Achim im DesignTagebuch gestöbert. Aber wenn ich nun schon mal wieder hier gelandet bin, dann will ich mich auch wieder in die Dikussion(en) einbringen ;)

    Also ich bin bei diesem Redesign ein wenig hin- und hergerissen. Als ich den Teaser (zum Artikel) gesehen hab, dachte ich mir noch: “schon wieder ein missglückter Auffrischungsversuch, der eine gestandene Marke zu einem 08/15-Einheitsbrei verkommen lässt”. Serifenlose Schrift + Reduktion auf 1 bis max. 2 Farben + cleanes, flächiges Design. Fertig.

    Und in gewissen Teilen trifft es ja auch auf dieses Redesign zu. Es folgt den aktuellen Trends (und technischen Notwendigkeiten) und verliert im gleichen Zug ein Stückweit Individualität. Die Idee mit den Textmarkern (wenn eigentlich nur noch bedingt zeitgemäß … wie ja auch schon angemerkt wurde) finde ich an sich nicht verkehrt. Jedoch funktioniert dieser Transfer eigentlich erst richtig, wenn man alle (oder zumindest mehrere) Marken der Scout-Familie im direkten Vergleich sieht. Nimmt man die Logos für sich allein war, geht dieser Effekt ein wenig unter. Wobei in den Redesigns wohl auch häufiger mit der Marker-Analogie als Gestaltungsmittel gearbeitet wird, wie man auf den Snippets aus dem Teaservideo sieht. Dann dürfte das auch beim “Einzelerlebnis” funktionieren.

    Würde es sich um eine komplett neue Marke bzw. Markengruppe handeln, würde ich zum Launch gratulieren. Da es sich aber um ein Redesign handelt, hat man sich in vielen Teilen für meinen Geschmack zu sehr von der Basis weg bewegt. Der größte Makel hier: Man hätte zumindest AutoScout24 sein blau-oranges Erscheinungsbild behalten lassen sollen.

    AutoScout24 war für mich immer der Inbegriff der Scout-Familie. Und wohl auch ein wenig das Problem. Denn wenn immer ich ein Scout-Logo gesehen habe, musste ich an Autos denken. Als damals die Immobilien dazu kamen, war das noch zu akzeptieren. Doch dann kam ein Scout nach dem anderen hinzu. Und spätestens, als man bei den Partnervermittlungen angekommen war, hab ich schon innerlich nach einem Redesign geschrieen. Da will man schließlich nicht an Autos oder Immobilien denken.

    Das Problem mit dem Textmarker-Konzept zeigt sich aber in der Umsetzung. Im Logo: ok. Beim Hervorheben einzelner Worte oder Kategorien: ok. Doch sobald es geschwungener oder flächiger wird, hat man es nicht mehr mit nem Marker, sondern einem Pinsel zu tun. Der Spruch: “Mehr als frisch gestrichen” mag beim Relaunch von Immo Scout 24 funktionieren oder sogar sehr treffend sein. Doch bei allen anderen Marken passt diese Analogie einfach nicht.

    Der Strich eines Markers läuft bei weniger Druck nicht aus, er endet einfach abrupt. Die Anfänge und Enden dieser Striche fransen auch nicht in dieser Art aus, wie uns die Pinselstriche im Layout suggerieren.

    Bin mal gespannt, welche Farben die restlichen 3 Marken (JobScout24, TravelScout24 und LoveScout24) erhalten werden. Ein paar Textmarker-Farben sind ja noch übrig ;)

  5. Wirkt durch die neuen Farben wirklich sehr modern. Allgemein sind solche knalligen Farben gerade im mobilen (App-)Bereich gerade total angesagt und lassen sich wunderbar in hellen wie dunklen Oberflächen verwenden.

    Die eigens kreierte Schrift gefällt mir ebenfalls. Dazu noch die subtilen Formen der Textmarker-Striche die – wie schon erwähnt – wirklich entsprechende Assoziationen mit den Themen zulassen. Wirklich frisch und rund das Ganze.

  6. Das hat null Wiedererkennbarkeit. Traurig. Das alte Design mag für die Bandbreite der Untermarken zu starr und zu bieder gewesen sein, aber es war aufgrund seiner starken Verknüpfung ungeheuer wertvoll. Fraglich, ob es Scout24 schafft, in den Köpfen der Konsumenten ähnlich präsent zu werden. Ich bezweifele es.

  7. Vielen Dank für diesen genialen Beitrag. Ich habe schon länger die App von Immoscout nicht verwendet und war wirklich sehr überrascht das neue Design zu sehen. Den bisherigen Kommentaren gebe ich recht. Es ist sehr ungewöhnlich. Es ist aber auch gleichzeitig ein sehr innovativer Schritt. Grundsätzlich bin ich auch der Meinung, dass ich eine Marke weiterentwickelt und dass es neben der Dachmarke eben auch Plattform spezifische Submarken geben kann. Die Marke Immoscout hat sich in Deutschland etabliert. Während ich Immoscout am liebsten am Computer verwende, so ist z.b. meine Frau nonstop an der App unterwegs. Und da die Usability einer App eine andere ist als auf dem Desktop, finde ich diesen Schritt gerechtfertigt. Hut ab vor den Mut von den Machern von Immoscout und der garantiert professionellen Agentur dahinter. Weiß einer werde ich Agentur ist? Durch meine Internetrecherche habe ich leider nichts finden können. Freue mich auf ein Feedback.

  8. Ich dachte wirklich beim Öffnen der Immoscout24 Homepage, dass sich mein Monitor verabschiedet hat. Na ja, man gewöhnt sich an alles.

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