Neuer Name, neues Logo, neues Design: Nach der Trennung von Ebay wird aus „Ebay Kleinanzeigen“ in Kürze „Kleinanzeigen“. Damit einher geht auch ein neuer Markenauftritt.
Im Juni 2021 wurde Ebay Kleinanzeigen von Ebay an den norwegischen Konzern Adevinta verkauft, einem weltweit führenden Anbieter von Online-Kleinanzeigenmärkten. Nun präsentiert sich der Online-Kleinanzeigenmarkt mit kürzerem Namen, komplett überarbeitetem Design und geschärfter Markenpositionierung.
Der ursprünglich für Juni 2024 geplante Markenlaunch von „Kleinanzeigen“ wird um gut ein Jahr vorgezogen. Erste Anpassungen des Online-Kleinanzeigenmarktes, etwa die Umstellung auf ein neues Farbschema, wurde teilweise bereits vorgenommen. Der komplette Wechsel wurde nun für den 16. Mai 2023 angekündigt.
Ein stilisiertes „k“ fungiert zukünftig als Markenlogo von „Kleinanzeigen“. Die als Outline angelegte dunkelgrüne Bildmarke versinnbildliche, wofür die neue Marke stehe: Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft sowie die Verbindung von Nutzern untereinander, so das Unternehmen. Ein leuchtender Grünton kontrastiert mit einem satten Dunkelgrün – auch sie verkörperten Nachhaltigkeit und „Heritage“ der Marke.
Realisiert wurde der neue Markenauftritt in Zusammenarbeit mit Mutabor (Hamburg).
Kommentar
Kijiji, Ebay-Kleinanzeigen, nun Kleinanzeigen – keine zwanzig Jahr alt und bereits zweimal die Markenidentität komplett gewechselt. Stärker als die Marke, so scheints, ist das dahinter stehende Konzept: Kleinanzeigen. Craigslist, im Jahr 1995 von Craig Newmark gegründet, zählt zu den weltweit meistbesuchten Websites. Und mit zuletzt 715 Millionen Visits im März 2023 ist Ebay-Kleinanzeigen die meistbesuchte Website in Deutschland (Quelle: IVW). Trotz weiter bestehender Betrugsproblematik, Stichwort Phishing. Bei einem Versuch, über Ebay-Kleinanzeigen eine Drohne zu kaufen, hatte ich mit fünf Anbietern Kontakt. Vier der Anbieter wurden im Anschluss an den ersten Nachrichtenwechsel durch Ebay-Kleinanzeigen gesperrt.
Viel Energie, Ebay-Kleinanzeigen ein ordentliches Markengesicht zu verpassen, wurde in der Vergangenheit offenbar nie aufgewendet. Das Logo – seit je her ein Schnellschuss. Offizielle Dokumente und Präsentationen sind in der Arial gesetzt. Erst jetzt, im Zuge der Umfirmierung, ist ein eigenständiges visuelles Profil zu erkennen. Das knubbelige, kleine „k“ mit Airbnb-Anleihen wirkt sympathisch, die Farbgebung frisch, jugendlich, schon auch stylisch/modisch, was in diesem Fall keineswegs abfällig gemeint ist. Die grüne Farbgebung folgt der Positionierung als Marke, die für „erschwinglichen und nachhaltigen Konsum“ steht, so der offizielle Pressetext. So gesehen also, der Zielsetzung folgend, ein passender visueller Ausdruck.
Interessant ist der Markenlaunch von „Kleinanzeigen“ auch auf der sprachlichen Ebene. Schon recht früh stand fest, dass der Gattungsname (Appellativa) „Kleinanzeigen“ auch gleichzeitig der Markenname sein soll. Auf die Einführung eines darüber hinaus gehenden Namens wurde also verzichtet. Mit echter Konkurrenz dürfte die neue Marke wohl ohnehin nicht rechnen. Zu groß ist der Vorsprung vor Anbietern wie Quoka.de oder Markt.de.
Ich bin gespannt, inwieweit sich mit der neuen Markenidentität auch bei der „Technik“ im Hintergrund (fehlende Responsivität) wie auch hinsichtlich der User-Experience etwas tut. Bevor der geplante „Dark Mode“ implementiert wird, darf man sich gerne, wie ich denke, einmal die Nutzerführung insbesondere im geschlossenen Bereich (Nutzerkonto) ansehen. Denn hier hakt es an vielen Stellen recht deutlich. Nach dem Launch ist vor dem Relaunch.
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Schon erstaunlich, wie wenig Mühe dem Logo in der Vergangenheit gewidmet wurde. Durch ebay hat es einfach trotzdem funktioniert. Zum Glück aber wird dem Logo ohne ebay jetzt mehr Bedeutung eingeräumt und das haben Adevinta und Mutabor meines Erachtens nach wirklich gut hinbekommen. Das k finde ich gelungen, das daraus z.B. ein Herz wird, finde ich auch OK. Bin auf die Umsetzung und auf den Einsatz der Zweitfarbe Flieder? gespannt.
Der regelmäßige Benutzer von ebay-Kleinanzeigen konnte sich ja schon langsam dran gewöhnen (App umbenannt auf Kleinanzeigen, seitdem muss ich immer suchen ;-) und Farben geändert), mir fehlte aber wirklich der Wegfall des ebay im Logo. Bin froh, dass es jetzt vorgezogen wurde.
…wenn es ein Neuling wäre, würde ich sagen, es ist schwer, dass sich die Marke etabliert, dafür finde ich es doch im ersten Moment zu beliebig, auch wenn es handwerklich gut ist.
Aber Kraft Ihrer Masse (sprich Verbreitungsgrad) wird es nicht lange dauern, bis das Logo und die Farbgebung für “Kleinanzeigen” steht und die User es in ihrer Bibliothek (wieder)finden. Dass man es sich erlauben kann, den Gattunsname als Markenname zu beanspruchen, das spricht ebenfalls für den Stand, die die Marke in dem Segment hat.
..alles ist besser als das bisherige Erscheinungsbild. Warum man sich das Logo tätowiert und die Bildwelt im Hipstermilieu stattfindet weiß wohl nur die wirklich gute Agentur (keine Ironie). Da möchte man wohl die kleine Zielgruppe von vinted und co abgreifen..
Mehr als die Optik muss “Kleinanzeigen” dringend im Inneren aufräumen, denn das Portal ist durchflutet von Betrügern die mit der immer gleichen Masche und gehackten Accounts Waren anbieten. Man kann Anzeigen garnicht schnell genug melden, da sind schon wieder zig neue online.
wie soll ich denn da ein k erkennen? das sieht aus wie ne mischung aus schildkröte/schnecke mit haus und der ICQ-Blüte. aber nicht wie ein k.
ja ohne den Hinweis hätte ich auch kein k nicht gesehen. für mich hätte es ausgesehen wie drei Finger einer Hand.
Nimm ein kleines k, gib ihm täglich Süßigkeiten, Energy Drinks und untersage jegliche körperliche Anstrengung. Dann wird es kugelrund, ein curvy-k. Spaß beiseite: Ein k besteht aus nur drei Strichen unterschiedlicher Ausrichtung. Ich frage mich, wie man das nicht erkennen kann!? Mehr k geht nicht.
scheiß betrug bei ebay kleinanzeigen habe im Dezember ein iPhone 14 für 725 € gekauft habe aber wieder das Paket bekommen noch das Geld zurück ich habe den Name und die Bankleitzahl also die IBAN und ich habe das Konto und der Typ ist auch bei Facebook ich habe bei ebay kleinanzeigen in Kleinmachnow angerufen die haben gesagt ja wir haben damit nichts zu tun das heißt nur noch “ebay” ist aber nicht mehr eBay! und somit wurde ich allein gelassen und habe das Geld immer noch nicht von dem Typen! es gibt also keinen Schutz man kann ständig betrogen werden bei ebay kleinanzeigen!
Sehr kustruktiver Beitrag. Das ist wohl eher ein Fall für die Polizei, statt fürs Designtagebuch. Ebay Kleinanzeigen hat seit einiger Zeit auch die “sicher bezahlen”-Funktion und bei solchen Beträgen sollte man sie wohl auch nutzen und keinem Verkäufer trauen, der dies nicht akzeptieren will. Außerdem ist es Plattform-unabhängig, ob man auf Betrüger stößt.
Ich mags, hat was frisches, hippes wenn auch wieder was typisch Deutsches. Mich erinnert es an Klarna. Hat dann etwa 10 Jahre gebraucht bis der Stil in Deutschland angekommen ist. Auch machen tätowierte Füße einen Look nicht zwingend cool.
Nur täuscht es nicht über die Probleme der Plattform hinweg. Betrügereien, Fraud und der neue Bezahldienst steht auch stark in der Kritik.
Für mich wäre die Seriosität und die Sicherheit deutlich wichtiger gewesen als ein neuer Anstrich der inhaltlich rein gar nichts ändert außer eben nett ist.
Was typisch Deutsches?
Klarna?
Man hätte eigentlich alles machen können, es wäre besser gewesen als der Auftritt von ebay Kleinanzeigen. Aber das ist wirklich gelungen. Eine positive, warme Farbwelt, ein gutes Logo mit ausreichend Alleinstellung. Ein kleines Problem habe ich mit der Type. Während die einzelnen verspielten Buchstaben sympathisch wirken, wenn sie auch einzeln auftauchen, sieht es – gerade im Kursiven – ganz schlimm aus, wenn mehrere aufeinanderfolgen. Beispiel: Kursives “Grün” im Video.
Auch wenn meine letzten Versuche mit ebay-Kleinanzeigen eher eine Enttäuschung waren, bin ich hier wirklich gespannt auf die Zukunft!
Als mir das Logo neulich an anderer Stelle begegnet bin, dachte ich erst, dass es ganz schön dreist ist, sich so gegen ebay-Kleinanzeigen zu positionieren – da hatte ich noch nicht erkannt, dass es eben das neue „ebay-Kleinanzeigen“ ist. Warum ich hier nun so oft „ebay-Kleinanzeigen“ schreibe? Tatsächlich hat sich bei mir und in meinem Umfeld, die Kombination „ebay-Kleinanzeigen“ sprachlich etabliert. Kleinanzeigen gibt es ja in überall, früher vor allem in Zeitungen, aber wer von „ebay-Kleinanzeigen“ spricht, meine eben die „ebay-Kleinanzeigen“.
Ich glaube man erkennt schon gut, worauf ich hinauswill – dem Namen fehlt nun das entscheidende Etwas. Klar, bei neuem Eigentümer kann es schwer weiterhin ebay-K… heißen, aber Kleinanzeigen ist schon recht beliebig. Da bin ich unsicher ob denn ein sehr gelungenes Design alleine reicht. Ich hatte das k zwar wegen seiner Knubbeligkeit nicht sofort als solches erkannt, aber es hat auf jeden Fall sehr viele Alleinstellungsmerkmale, samt frischen Grün sowieso. Nur ob das alleine genügt? Denn die Plattform lief auch ohne Design, aber eben über den ebay-Namen … Da helfen auch die netten Style- und Stimmungsbilder wenig, die zwar die Marke schick in Szene setzen, aber sehr wenig mit meinem Bild von „ebay-Kleinanzeigen“ gemein haben …