Cyberport hat seinem Logo ein Update verpasst. Ein großes Medienereignis scheint das Redesign für den 1998 gegründeten Händler von Computertechnik und digitaler Unterhaltungselektronik offenbar jedoch nicht zu sein.
Ursprünglich als Onlineshop für Apple-Produkte gegründet hat sich das in Dresden ansässige Unternehmen Cyberport zu einem der größten Einzelhändler von Consumer Electronics in Deutschland entwickelt. In der Rangliste der größten Onlinehändler in Deutschland belegt Cyberport mit rund 700 Millionen Umsatz im Jahr 2022 Platz 15.
Seit Ende Juni stellt Cyberport sukzessive analoge und digitale Medienanwendungen auf ein neues Logo um. Kommentiert wurde die Umstellung seitens des Unternehmens bislang weder im Umfeld von Social Media, noch wird das neue Logodesign in Form einer Pressemeldung gewürdigt.
Die in einem blauen Rechteck eingebundene 2010 eingeführte Wortmarke macht Platz für eine reine Wortmarke. Die Wortmarke ist nun in einer Linear-Antiqua gesetzt, läuft aufgrund der Lettern, die stärker geometrischen Prinzipien folgen, im Vergleich zur bisherigen Wortmarke, die wiederum über schmal-gestellte (condensed) Schriftzeichen verfügt, deutlich breiter.
Kommentar
Vom Duktus her nicht unähnlich mit dem Logo, wie es Polaroid seit März dieses Jahres verwendet. Im Vergleich hierzu wirkt die Cyberport-Wortmarke allerdings sehr gewöhnlich – das Besondere, Eigenständige und Wiedererkennbare geht ihr gänzlich ab. Liegt’s am unauffälligen Logodesign, dass das Unternehmen die Umstellung mit keiner Zeile würdigt? Etwas mehr Herzblut und Leidenschaft für die eigene Marke/Identität und Lust am Story-Telling hätte ich schon erwartet, zumal von einem so großen Händler/Unternehmen.
Mediengalerie
Update 02.08.2023: Erfreulicherweise, wenn auch verspätet, wurde meine Anfrage von der Pressestelle bei Hubert Burda Media, dem Mutterunternehmen von Cyberport, doch noch beantwortet. Medienanwendungen und Anwendungsbeispiele könne man keine zur Verfügung stellen, heißt es. Im Hinblick auf das Ergebnis des Logo-Updates ist das Statement im Inhalt und hinsichtlich des Umfangs doch überraschend. Deshalb hier das Statement in ungekürzter Fassung:
Mit dem zeitgemäßen Erscheinungsbild unterstreicht Cyberport seine Dynamik, Innovationskraft und modernen Werte als Wegbereiter in der Technologiebranche. Das Rebranding ist das Ergebnis eines sorgfältigen und strategischen Prozesses, der bereits im vergangenen Jahr begonnen hat und sich nahtlos in die Feierlichkeiten des 25-jährigen Jubiläums von Cyberport einfügt.
Aliz Tepfenhart, CEO BurdaCommerce: „Das neue Corporate Design von Cyberport ist ein aufregender Schritt in der Unternehmensentwicklung und spiegelt unsere Vision und unsere Werte wider. Es signalisiert unseren Kund:innen und Partnern gleichermaßen das fortwährende Engagement für innovative Technologie und exzellenten Service. Unser Ziel ist es, die digitale Welt für alle zugänglich zu machen und ein herausragendes Einkaufserlebnis zu bieten.“
Franziska Pyttel, Geschäftsführerin von Cyberport: „Unser überarbeitetes Erscheinungsbild ist das Ergebnis intensiver Analysen und Kundengespräche. Es veranschaulicht unser Bekenntnis zur ständigen Innovation und stärkt unsere Position für eine erfolgreiche Zukunft.“
Das Rebranding wurde in enger Zusammenarbeit mit der international tätigen Markenberatung MetaDesign umgesetzt. Über ein Jahr hinweg haben die Teams in einem gemeinsamen Projekt zusammengearbeitet – von der strategische Markenausrichtung, über die Optimierung der Benutzererfahrung (UX) bis hin zum komplett neuen Grafikdesign. Das markante neue Design verkörpert die Innovationsfreude und das technische Know-how von Cyberport. Es präsentiert sich in einem zeitgemäßen und dynamischen Stil, der gleichzeitig Vertrauen und Zuverlässigkeit ausstrahlt. Die Farbpalette des Corporate Designs wurde erneuert und vereint nun frische Blau- und Orangetöne. Die bewusste Wahl einer etwas ruhigeren Gestaltung bietet den Inhalten eine noch bessere Bühne und ermöglicht ein angenehmes Einkaufserlebnis für die Kund:innen.
Der Rollout des neuen Corporate Designs wird phasenweise erfolgen, um sicherzustellen, dass das gewohnt hochwertige Kundenerlebnis uneingeschränkt bleibt und auch langjährige Bestandskund:innen sich weiterhin mit der Marke Cyberport identifizieren können, während es schrittweise optimiert wird.
Jacob Electronic ist schon vor ein paar Monaten auf einen schwarzen Schriftzug gegangen. Scheint ein Trend in der Branche zu sein. https://www.jacob.de
Also was ich nicht brauche, ist eine Story zu meinem Kauf von 16 GB Ram.
Ich habe sofort an das blaue Rechteck mit der Ecke gedacht. Jetzt ist es nur noch ein Wort. Soll es eventuell edler aussehen?
Ich persönlich finde die Logotypo nicht schlecht, aber ein Bildzeichen, welches aus dem alten Logo hätte entnommen werden können, wäre nicht schlecht gewesen. Da hätte man mehr Persönlichkeit reinbringen können als nur eine langweilige Wortmarke.
Gebe dir da völlig recht. Es sieht sonst sehr generisch aus und erinnert mich sehr stark an das Rebranding von Porta Möbel Port Möbel bei dt, nicht nur wegen der selben Endung.
Generell gilt ja schwarz/weiß als hochwertig, premium, luxuriös. Generell den “kleinen Marken” den Einsatz völlig zu vermiesen, muss ja auch nicht sein, aber ich meine doch, dass eine Marke, die nicht jeder kennt ein Erkennungsmerkmal behalten sollte. Wie oben erwähnt, braucht “polaroid” keinen besonderen Kniff mehr, um erkannt zu werden. Der Name spricht für sich. Bei Cyberport stimme ich daher Meistaman442 zu, aber Vorsicht, denn die Idee schreit verdächtig nach “Mobilfunk”. Aber etwas in der Art oder ein kleiner Kniff an einem Buchstaben hätte dem Logo Identität verliehen.
Zustimmung! Auf der anderen Seite kann ich mir aber auch nicht vorstellen, dass dies der einzige Vorschlag seitens Meta war. Wer weiß wie es wieder zu diesem „kleinsten gemeinsamen Nenner“ kam … die Wahl der neuen Hausschrift finde ich aber sehr gelungen – nicht nur was den Fontnamen angeht. ;-)
Man kann eigentlich nur noch mit Achseln zucken. PR-Agenturen werden obsolet, wenn man einfach nur Text in einer random Schriftart, im höchstmöglichen Kontrast dahinschreibt. Bravo.
Die PR-Agentur kann sich immerhin noch etwas aus dem Finger saugen, um zu begründen, warum dieses mehr als generische Ergebnis doch gerade ganz individuell zur Marke und ihren Werten passt.
Wahrscheinlich war das der Löwenanteil der Arbeit ;)
Wenn man sich die Website von cyberport anschaut, sieht man, dass die Umstellung mehr umfasst als nur das Logo. So stellt man sukzessive auf die Schrift GT Planar um. Und auch bei den Farben und Gestaltungselementen tut sich etwas. Wie es scheint, hat man sich bei cyberport für eine behutsame Implementierung des neuen Designs entschieden.
Dank Dir für die Ergänzung Stefan.
Auch gibt es jetzt ein hier so oft erwähntes leuchtendes Blau.
wäre ein kundenservice update nicht sinnvoller gewesen?
wenn man die miesen bewertungen liest, schaderts einen.
anstatt zigtausen euro für ein logowechsel auszugeben, wäre wohl ein upgrade im kundenservice besser gewesen.
Also ich bin auch sehr enttäuscht von der Logo Änderung. Einfach nur charakterlos und langweilig. Sehr schade sich von der früheren Form gänzlich zu trennen.
Einige Wochen nach Einführung des neuen Typologos taucht im Web eine Logoversion auf, bei der der Wortmarke eine Bildmarke vorgestellt ist. Danke Jürgen an dieser Stelle für den Hinweis. Die Bildmarke zeigt die als Ligatur verbundenen Buchstaben cp. Darüber hinaus lässt sich das Zeichen auch als Sprechblase interpretieren.
Cyberport Banner – Logo einschließlich Bildmarke, Quelle: Cyberport
Könnte man auch als Lupe interpretieren. Gibts denn eine entsprechende Kommunikation seitens Cyberport?
Die von dir eingebundene Grafik ist ja sehr speziell. Ein Jubiläumslogo, welches absolut zusammengeschustert ausschaut. Dann der “Wir feiern” Text mit der künstlichen Linksneigung, der der aber die i-Punkte nicht mit an Board sind. Sehr unausgegoren.
Als ich das “neue” Logo gesehen habe, musste ich sofort an den Günter Papenburg denken.
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/9/91/GP_Papenburg_Logo.png