„funny-frisch“, eine 1972 gegründet Marke der in Düsseldorf ansässigen Intersnack Gruppe, hat ein Logo-Refresh verpasst bekommen.
Zum Unternehmen Intersnack gehören die Marken goldfischli (1967), Chio (1968), funny-frisch (1972) und POM-BÄR (1987). Firmenangaben zufolge ist Intersnack Marktführer im Bereich salziger Snacks in Deutschland. Das Kartoffelchipsprodukt „Chipsfrisch ungarisch“ ist laut Intersnack der „umsatzstärkste Artikel im gesamten deutschen Süßwarenmarkt“, zu dem nicht nur süße, sondern auch herzhafte Snacks gehören. Seit 2011 fungiert der ehemalige Fußballspieler Bastian Schweinsteiger als Testimonial für die Marke funny-frisch.
Die Grundzutat für das Markenlogo, die Farbkombination Grün-Rot, bleibt erhalten. Die grüne Kachel ist nun mit einem Farbverlauf versehen. Der Schriftzug wurde in einer anderen Schriftart neu gesetzt. Dabei wurden die beiden Namensbestandteile „funny-“ und „frisch“ leicht versetzt, sodass zwischen den Buchstaben „y“ und „h“ mehr Abstand ist.
Das quadratische Grundgerüst wurde dahingehend modifiziert, dass zwischen weißer Outline und den roten und grünen Segmenten ein Zwischenraum besteht. Zudem variiert die Strichstärke der neu gezeichneten Outline, wodurch das Logo mehr die Anmutung einer Illustration hat.
Auf Produktverpackungen kommt das neue Logo derzeit noch nicht zum Einsatz, lediglich in digitalen Medien und im aktuellen TV-Spot mit „Snack-Kapitän“ Bastian Schweinsteiger taucht es bereits auf. Laut Pressestelle bei Intersnack soll das neue Design ab Anfang nächsten Jahres im Handel zu sehen sein.
Kommentar
Die Marke funny-frisch ist zweifellos ein Klassiker, das Verpackungsdesign eigenständig und mit großer Strahlkraft. Sowohl gestalterisch als auch in Bezug auf den Zeitpunkt der Implementierung des neuen Logos ist dies jedoch eine undurchschaubare Maßnahme. Denn weder bewirkt das Refresh eine Verbesserung der Gestaltungsqualität, noch findet das neue Logo im Rahmen aktueller Produkt-Launchs Berücksichtigung, siehe funny-frisch Zaziki, wo immer noch das alte Logo aufgedruckt ist. Wirkt ziemlich unfunny und planlos auf mich.
Randnotiz: Früher hatten die Chipstüten noch Sichtfenster, welche den Blick auf das Produkt ermöglichten, siehe Darstellung. Ein ehrliches Design. Heutzutage bleibt der Blick ins Innere verborgen, sodass Verbraucher ertasten müssen, wie viel Luft enthalten ist.
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Typographisch auf jeden Fall eine Verbesserung, wenngleich das kleine “h” zu nah an der weißen Linie sitzt. Aber gleichzeitig beißt sich der gezeichnete Rahmen sowohl mit der Farbverlaufsfläche als auch mit der Schrift. Das wirkt, als sei Logo aus drei Designwelten zusammengesetzt worden. Wie viele Agenturen waren beteiligt? :)
Die Typo und die Farben finde ich deutlich ansprechender. Der nicht auf die Farbflächen passende gezeichnete Rahmen stört mich aber. Hätte man noch ein bisschen die Abstände zum Schriftzug angepasst und den Rahmen wie im alten Logo gelassen, von mir aus auch mit variabeler Strichstärke wäre meiner Meinung nach ein stimmigeres Logo dabei raus gekommen.
Mir gefällt es. Aufbrechen des Starren. In der Emotion freundlich bis witzig und sehr lebhaft. Am besten gefällt die kleine Ecke unten links. Spitze die Spitze.
Ich verstehe beim besten Willen nicht, wie man einen so zeitlosen Klassiker, zugunsten einer scheinbaren Mode so modifiziert, dass deren Version höchstens ein paar Jahre funktionieren wird. Schon jetzt hat das Ganze eher eine Ästhetik von 90er-Jahre Cliparts als eine zeitgemäße Erscheinung. Und ich meine damit nicht, dass eine Überarbeitung nicht sinnvoll gewesen wäre, an die Typo z.B. musste mensch mal dringend ran. Der Rest hindoch ist einfach eher schade.
Ich find’s viel besser! Nur der Farbverlauf beißt sich mit dem eher ‘handmade’-Schein des neuen Logos, der sollte weg. Aber ansonsten finde ich es nett, dass ein aufgelockerteres Erscheinungsbild gewählt wird.
Da auf dem Lebensmittelmarkt zunehmend mehr nach Produkten gefragt wird, die sich von industriellen Inhaltsstoffen und künstlicher Zubereitung verabschieden und – zumindest scheinbar – das romantische Bild einer handgefertigten Produktion mit einzeln gepflückten Zutaten erfüllen, finde ich es naheliegend, dass auch die Verpackungen zunehmend mehr nach “Buntstifte auf Pappkarton” aussehen. Dieses Logo folgt dieser Idee durch die unregelmäßige Outline und nicht voll ausgefüllten Bereiche zumindest ansatzweise. Ich kann nachvollziehen, dass zu technisch wirkende Logos gerade in der Lebensmittelindustrie eher abschreckend wirken. Zumindest in der Vorstellung des Kunden sollen die Lebensmittel wirken, als kämen sie vom Bauern nebenan.
Auch den Wegfall eines Sichtfensters in den Verpackungen kann ich in dieser Hinsicht nachvollziehen: Wirken solche Sichtfenster doch sehr nach dem, woraus sie gemacht sind – nach Plastik. Und das, wo sonst zunehmend versucht wird, durch Aufdrucke in entsprechenden Farbtönen die Illusion einer Papier-/Stoffsack-/Holzkisten-Verpackung zu generieren. Dass es somit dem Verpackungsschwindel einfacher gemacht wird, mag da idT ein negativer Nebeneffekt sein.
Nur Schweinsteiger sollte es ernsthaft mit der Schauspielerei lassen. Seine ungekonnten Auftritte in den Werbeclips sind immer recht beschämend.
Mit dem Sichtfenster könnte aber auch dem Produkt abträglich sein. Licht und Kartoffel klingt für mich erst mal grün und ungesund. Klar sind die Chips bereits frittiert, aber denkt mal bitte an die vielen wertvollen Vitamine!
Bei Chips von wertvollen Vitaminen zu sprechen ist aber sehr optimistisch…
Weder funny noch frisch. Die starren geraden Linien rundherum aufgeben hätte die Sache noch gerettet.
Hmmm, das ist doch weder Fisch noch Fleisch. Halb statisch, halb bewegt. Halb handgemacht, halb aus dem Baukasten. Und die Schrift ist auch eher altbacken – war für Chips schon eine echt böse Assoziation ist (klar, die alte Gestaltung war auch kein bisschen besser). Schade – ein so leckeres Produkt und eine so lieblose Gestaltung. Also heißt es jetzt wohl für mich: Augen zu und trotzdem kaufen. Und zu Hause schnell in eine Schüssel damit! ;-)
Ich werde die Windsor auf den Chipspackungen sehr vermissen.