Der europäische Fußballverband UEFA hat gestern die finalen Wettbewerbsbestimmungen sowie das Erscheinungsbild UEFA Nations League (UNL) vorgestellt. Fußballfans wie auch Designliebhaber dürfen sich auf eine überzeugende visuelle Identität freuen.
Mit der UEFA Nations League, die im September 2018 startet, sollen die meisten Freundschaftsspiele durch Wettbewerbsspiele ersetzt werden, bei denen alle Mannschaften gegen ähnlich starke Gegner antreten können. Die Vorrunde der ersten Austragung der UEFA Nations League soll von September bis November 2018 stattfinden, die Endrunde im Juni 2019. Nähere Infos zum Wettbewerb hat die UEFA auf der Seite Format der UEFA Nations League veröffentlicht.
Auszug der Pressemeldung
Das Branding ist, wie der Wettbewerb selbst, ständig in Bewegung. Symbolisiert wird dies durch sich auf- und abwärts bewegende Dreiecke – die den Auf- und Abstieg und das sich dadurch ständig ändernde Bild des Turniers darstellen sollen. Das Turnier-Logo bildet das Herz der Markenidentität: eine Flagge, die alle 55 Nationen mit den vier Ligen, die den Wettbewerb bilden, darstellt und die den möglichen Auf- und Abstieg zwischen den Ligen repräsentieren soll. Guy-Laurent Epstein, Marketing-Direktor der UEFA, sagte: “Dieses innovative Wettbewerbsformat benötigt eine ebenso innovative Markenidentität. Die farbigen und dynamischen Grafiken geben dem Wettbewerb seinen einzigartigen Platz auf der Landkarte der Fußball-Marken.”
Das Designkonzept wurde in Zusammenarbeit mit der in Lissabon ansässigen Kreativagentur Young & Rubicam Branding entwickelt.
Kommentar
Ein intelligentes, kreatives und überzeugendes Designkonzept. Auf Basis der Nationalflaggen der 55 am Wettbewerb teilnehmenden Länder entstand eine einzigartige visuelle Identität. Das verdeutlichen auch die entsprechenden Logo-Guideslines, die einen Einblick in die Entstehungsgeschichte zum Logo erlauben.
Der Qualitätsunterschied zu den Logos, die etwa im Rahmen des DFB EURO 2024 Logowettbewerbs eingereicht wurden, könnte nicht größer sein. Es macht nämlich einen Unterschied, ob Mitglieder einer Crowd-Community mit ihren im „stillen Kämmerlein“ entstandenen Ideen gegeneinander antreten, oder ob ein professionelles Gestalterteam über einen längeren Zeitraum die Köpfe zusammensteckt, um sich eingehend mit einer Aufgabe zu beschäftigen. Über Entwurfskonzepte miteinander reden, diskutieren und streiten BEVOR sie ans Licht der Öffentlichkeit gelangen, steigert die Qualität ungemein. Es geht auch ohne abgedroschene Stock-Motive, ohne eine Klischee-behaftete, sich ständig wiederholende Symbolik.
Großer Sport Young & Rubicam. Gratulation! Danke auch an die UEFA, dass uns ein weiterer Crowd-Wettbewerb erspart geblieben ist.
UEFA Nations League Logo (animated)
UEFA Nations League Branding
UEFA Nations League Explanation
Da wurde dem üblen RAUBKOPIERER Achim S. das Handwerk gelegt! Das zweite und dritte Video sind schon von der UEFA geblockt ;-)
Das Videomaterial hat die UEFA im Rahmen der Pressemeldung zur Verfügung gestellt. Keine Ahnung warum die Videos bei Youtube geblockt sind. Ich habe dort mal proforma Einspruch erhoben. Den Spruch hätte man sich auch schenken können Philipp.
Mal schauen wie lange die Videos über Vimeo aufgerufen werden können.
Edit 22.09.: mittlerweile sind die Videos (eins / zwei) auch wieder auf Youtube aufrufbar.
Nichts hinzuzufügen! Großartige Arbeit!
Ob Nivea der neue Sponsor wird?
An sich sehr schön. Aber gerade bei der Animation musste ich stark an das Onscreen Design von ManvsMachine für Channel4 denken …
https://vimeo.com/35509246
UEFA Nations League = Eine Erfifung von RedBull? Oder was soll dieser Mist? UEFA Europamesiterschaft und die Champions League, beide reichen. Der frühere EUFA Pokal (jetzt Europa League) = Verliererpokal. Und alle zusätzliche Pokalwettbewerbe sind nichts wert.
Welchen Wert hat dieser zusätzliche Plastikpokalwettbewerb? Viel Tamtam und einfach nur nichtssagend.
Vom Design her: großes Kino, gefällt mir sehr gut – zumal es tatsächlich ein Fußball-Wettbewerbslogo ist, das ohne Fußball oder Pokal auskommt.
Sportlich betrachtet bleibt zu hoffen, dass die Qualität der Freundschaftsspiele durch den Wettbewerbscharakter gewinnt und die Teams hier auch im Interesse der Fans öfter mit ihrer A-Mannschaft auflaufen, anstatt eine B- bis Z-Elf zu schicken.
Ebenfalls zu hoffen bleibt, dass der Pokal von der Gestaltung her einen genauso überzeugenden Eindruck machen wird wie das Logo.
@Dirk
Achim, wäre es möglich, bei solchen Kommentaren automatisch ein Spendenkonto zu verknüpfen (Unicef? UEFA-Kinderstiftung?), in dem für jeden schnappatmungsbedingten Rechtschreibfehler automatisch 50 ct. landen?
Für die Finanzierung wäre ich auch bereit, mir täglich bei jedem ersten dt-Besuch einen designenlassen.de-Werbespot anschauen zu müssen. ;-)
(Ich kann meinen Kommentar irgendwie nicht als Antwort auf Dirks Beitrag posten. Klicke ich auf “kommentieren”, erscheint er einfach nicht auf der Seite.
Dieser hier dann wahrscheinlich auch nicht, aber da er ja gerade hier sichtbar ist, hat er es wohl gepackt. #Schrödinger)
“Der Qualitätsunterschied zu den Logos, die etwa im Rahmen des DFB EURO 2024 Logowettbewerbs eingereicht wurden, könnte nicht größer sein”.
Die Kosten für für das Logo vermutlich auch. So ein Quatsch das miteinander zu vergleichen.
Herzlichen Glückwunsch, du hast Achims Punkt keinen Meter weit verstanden.
Vielleicht beide Artikel nochmal langsam durchlesen und anschließend das gelesene logisch auswerten.
Dann gerne wiederkommen und eventuell kommentieren.
Diese Reihenfolge sollte allgemein mal etabliert werden. :-)
Das ist kein Quatsch, das miteinander zu vergleichen.
Es kommt darauf an, wie man es betrachtet: nachhaltig oder ex und hopp.
Von wegen, die “Billig”-Crowd der kleinen Einzelkämpfer, die alleine vor ihrem Rechner vor sich hin entwerfen, ist billiger.
Zu erst einmal sind die Ergebnisse schlechter. Das hat sich allmählich auch bei den begriffstutzigsten Auftraggebern herumgesprochen, die entweder gutmeinend aber irregeleitet noch an das einzelne Genie der großen Kunst glauben oder wahlweise zynisch nur an das einzelne verzweifelte Subjekt glauben, das man wie eine Zitrone ausquetschen kann.
Es ist immer teurer für ein Unternehmen oder eine NGO, mit einem schlechten/mittelmäßigen/nicht-schlüssigen Design herumzulaufen. Denn so erreichen sie ihre Ziele schlechter.
Zum anderen ist es gesamtwirtschaftlich gesehen nicht nur etwas, sondern sogar wesentlich teurer.
Wenn man holistisch den Arbeitsaufwand der Vereinzelten, der vor sich werkelnden Crowdworker betrachtet. Zusammen gerechnet ist der immens und toppt den zusammengerechneten Gesamtaufwand einiger weniger Gestalter, die ein besseres und schlüssigeres Design miteinander entwickeln, indem sie sich austauschen und gegenseitig verbessern.
Wer jedoch als Auftraggeber nur “etwas Peppiges” will und sich keinen Kopf macht … Wem es also wurscht ist, was sein Design bezwecken soll, das er da gerade an die Crowd der Einsamen beauftragt hat, der hat natürlich nur im Kopf, dass er vordergründig für sich selbst “wenig” ausgeben will. You get what you pay for.
Auch danke.
Durchdachte Arbeit. Ein klassiches Vielfaltskonzept zwar, aber nicht schlecht.
Mein früherer Chef liebte sowas inniglich. Ich damals weniger, denn er wendete es inflationär bei fast jedem Kunden an [knurr].
Weil man damit fast jedes auftraggebende Unternehmen, das nicht in der Lage war, seine Positionierung und seineZielgruppE (nicht ZielgruppEN von 14-104) eindeutig zu formulieren so gut wie fast immer mit hübschem “Vielfaltsmist” (meine Formulierung damals) auf seine Seite bekam …
Doch bei einem Fußball-Cup und den vielen teilnehmenden Ländern passt das endlich einmal richtig gut.
Deutlich besser als alles was beim DFB EURO 2024 Logowettbewerb eingereicht wurde.
Aber haut mich persönlich nicht so um, aber das erreichen wenige Logos im bezug auf die Fussball Wettbewerbe, bei mir.
Alles im allem aber gut verpackt, wie auch schon erwähnt, bei einem anderem Kommentar, endlich mal eins was ohne Pokal oder Ball in direkter Form auskommt
Erinnert mich an irgendwelche Schifffahrtsflaggen (oder wie das genau heißt; Signalflaggen?). Auf jeden Fall ist es halt was “anderes” als das was uns sonst der DFB/UEFA/FIFA uns vorknallen. Ich finde es nicht toll, aber besser als manche WM/EM-Logos.
Ich finde es gibt viel zu viele Fußballspiele, das stumpft den gemeinen Fußballfan langsam aber sich ab. Und von der Belastung für die Profispieler spreche ich lieber nicht.
gestalterisch -ohne frage- ungemein innovativ und konzeptionell zukunftsfähig überzeugend, allerdings wird der nicht-designaffine fan aus der eck-kneipe sich wohl eher zum pöbeln animiert fühlen… – schade auch, dass der fun-charakter von freundschaftsspielen mit der neuen liga im wettbewerb wohl zunehmend verloren gehen wird. (danke WPP für Y&R Branding.)
Ist das die Nivea-Schrift?
[…] [Beitragsbild: designtagebuch.de] […]