Tatsächlich! Heute wird der Spooky-Award reaktiviert. Seit November 2010 wurde der selbst ausgedachte Anti-Preis nicht mehr vergeben, was vor allem auch daran liegt, dass Unternehmen in den vergangenen Jahren in Sachen digitaler Präsenz zugelegt haben. Dass nicht alle Unternehmen ihre Website als wertvolles Aushängeschild betrachten, zeigt das Beispiel Mattel.
Mattel dürfte mit seinen Marken Barbie, Fisher-Price, Matchbox, Cars oder Hot Wheels hierzulande in nahezu jedem Kinderzimmer vertreten sein. Das dahinter stehende Unternehmen, zumindest die deutsche Ländergesellschaft, spielt in der Kommunikation mit dem Endgebraucher allerdings kaum einen Rolle. So mag sich vielleicht auch der aktuelle Webauftritt auf Mattel.de erklären, rechtfertigen lässt sich der Neunziger-Retro-Look allerdings kaum. Mattel beschäftigt weltweit 26.000 Mitarbeiter.
Der Webauftritt misst gerade einmal 720 Pixel in der Breite. Über die winzige Schriftgröße braucht man sich eigentlich nicht zu unterhalten, ebenso wenig über den Umstand, dass Texte als Grafiken dargestellt sind. Nicht dass wir uns falsch verstehen: Mattel.de muss nicht in die gleiche Kerbe schlagen wie Barbie.de oder Hotwheels.com/de-de – die Ausrichtung ist eine ganz andere. Aber zumindest darf man für eine globale Spielemarke wie Mattel einen halbwegs zeitgemäßen Corporate-Webauftritt erwarten.
Aktueller Screenshot von Mattel.de –
macht sich auch gut in der Homepage-Galerie „Als das WWW laufen lernte“
Dass Österreich und die Schweiz nicht einmal über eigene Länderauftritte verfügen – die Domains Mattel.at und Mattel.ch werden kurzerhand auf Mattel.de weitergeleitet – zeigt ebenfalls, wie wenig das (digitale) Erscheinungsbild von Mattel gepflegt wird. Während sich auf facebook.com/mattel über 100.000 Fans versammeln, fehlt eine deutschsprachige Facebook-Fanpage gänzlich. In Sachen Markenrepräsentanz mag Mattel etwa mit dem Fußballer Marco Reus in der ersten Liga spielen. Was die digitale Präsenz angeht, so hat Mattel jedoch den Anschluss an aktuelle Entwicklungen wie auch an anderen Spieleherstellern verpasst.
Und so ist es mir ein echtes Bedürfnis, den Spooky-Award des Monats Mai 2013 an Mattel zu vergeben. Dazu recht herzlichen Glückwunsch!
Wow, das es so Seiten bei Großkonzernen echt noch gibt! Die haben es vielleicht einfach nicht nötig, sich einen modernen Webauftritt zu leisten…
Nach der Telekom fangen jetzt scheinbar auch die Webseitenbetreiber an ins Jahr 1996 zurückzukehren. :D
hui, das ist ja die reinste zeitreise! inklusive clip-art-animationen. beeindruckend!
Komisch, dass der Unternehmensauftritt moderner aussieht. Aber dennoch ebenfalls verbesserungswürdig für so einen großen Konzern.
https://corporate.mattel.com/careers/
Habe noch eine Webseite einer Kleinstadt gefunden, mit der man sogar eine gefühlte Zeitreise in die 90er unternehmen kann: https://www.germersheim.de/
@Robin: Geil. Mit Scrolltext und grauen »Bildern«! :o)
Leider kommt es hinter den Kulissen vieler internationaler Unternehmen oft zu Meinungsverschiedenheiten was deren einzelne Sprachwebsites angeht. Es hätte ja noch sein können das der Fokus auf die Marke Mattel nicht mehr so groß ist. Aber wenn ich mir die Produktseiten bzw. Submarken so anschaue …
https://www.scrabble.de/
https://www.facebook.com/Scrabble
Mir fallen spontan noch ein Beispiel ein. Die deutsche Unternehmenswebsite vom japanischen Autohersteller ISUZU Motors – https://www.isuzu.de/Extranet/German/default.php (Farbnostalgie vom Feinsten)
Naja, wenn man bedenkt, dass Mattel im Zuge der Nachhaltigkeit sowieso alles andere als zukunftsorientiert ist, passt diese Seite finde ich ganz gut dazu.
Oh wow ich bin gleich doppelt überrascht worden. Zum einen von der Rückkehr des Spooky-Award und zum Anderen von Darstellung im Artikel und Realität. Der Screenshot und die Schilderung ließen mich ein wenig schmunzeln und denken “Jaja, alles etwas überdramatisiert”.
Und dann klick ich den Link an, runzel die Stirn, klicke drei, vier, fünf Seiten durch und stelle fest: Der Screenshot ist kein Negativbeispiel, sondern die noch ansehnlichste Darstellung und wirkt zudem erheblich besser, als es das tatsächliche Werk am Ende zu präsentieren vermag.
Keine Katastrophe aber wirklich überhaupt nicht das, was man sich von der Marke erwarten würde.