Was soll ich sagen, ich konnt’ nicht anders, als dem kürzlich neu aufgesetzten Internetauftritt der Firma Garmin auch gleich den Spooky-Award des Monats März zu verleihen. Irgendetwas ist da gewaltig schief gelaufen.
Wie kann man als “Marktführer im Bereich von Satellitennavigationsgeräten” (Quelle:Wiki) sich derart am Puls der Zeit vorbei im Netz präsentieren?
Hat man sich bei Garmin, denn noch nie die Auftritte der Konkurrenz wie TomTom, Navigon oder Magellan angeschaut? Wie kann man als Anbieter von Navigationslösungen so dermaßen die Orientierung verlieren?
Kurz stichpunktartig die gröbsten Schnitzer
• Eine Hauptnavigation, die ihrem Namen wenig Ehre macht
• fehlende Kennzeichnung des Klickpfads | keine “Aktiv-Grafiken”
• umständliche Produktnavigation | Scrollen im Auswahlfeld (siehe Foto links unten)
• Brotkrumenpfad in der Marginalspalte und untereinander (“Wo bin ich?” = vertikal)
• Tabellen, die den Aufbau zerschießen (Beispiel 1, Beispiel 2) für den Ausdruck ungeeignet
• zudem zu viele unterschiedliche Stile für Tabellen
• Begriffserklärungen auf neuen Seiten statt einheitlich als Layer
• Schlechte Bildauswahl (Ötzi lässt grüßen)
• antiquiert wirkendes Erscheinungsbild (wohlgemerkt nach einem Relaunch)
• Dachmarken können besser dargestellt werden als auf dieser Seite zu sehen
• fehlendes Farbkonzept (Link-Farbe, Farbe für nicht verlinkte Elemente, etc.)
• unzureichendes Link- und Schriftenklassenkonzept
Auch nach einem halben Jahr hat man es nicht geschafft das neue, wenig originäre Logo überall zu implementieren. Sowohl im Map Viewer, als auch in den PDF-Manuals des amerikanischen Konzernauftritts und auch auf den neuen Produkten prangt immer noch das alte Logo. In Sachen Markenführung sei noch einmal angemerkt, dass Produktnamen wie nüvi eher an die Produktpalette von Seitenbacher erinnern. Mal sehen, wann Garmin ebenfalls “Düsis” auf den Markt bringt.
Fazit
Ok, man kann den Auftritt vielleicht nicht in die gleiche Schublade, wie meinetwegen Seitenbacher oder Schlecker stecken. Wirklich “schrottig” sieht anders aus. Aber gerade, weil die Site ja frisch aufgesetzt wurde, fragt man sich wie so etwas passieren kann. Großes Kopfschütteln. Der nächste Relaunch ist hoffentlich wieder in der Spur.
Zum Thema nüvi ist zu sagen, dass dieser Produktname auch in USA verwendet wird, wo die deutschen Umlaute wegen ihres fremdartigen Aussehens gern verwendet werden, ohne dass sich die Aussprache ändert. Man denke an Mötley Crüe, Motörhead, oder auch die Klamottenmarke Stüssy.
https://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%B6ck_d%C3%B6ts
Die Seite scheint es dir ja echt angetan zu haben.
Den “verhackstückelten” Auftritt von Magellan als besseres Beispiel heranzuziehen halte ich persönlich für sehr gewagt, der ist in meinen Augen nicht wirklich gut.
Was mir am Garmin Logo sauer aufstößt ist die Tatsache, dass mich das Dreieck mit seiner Form zuerst an ein Konkurrenzprodukt (der Firma Navigon) erinnert hat.
Also meiner Meinung nach ist diese Seite zu Recht ausgewählt woreden. Unhandlich, unpraktisch und dazu noch unesthätisch.
Klar und deutlich ein Schritt zurück!
Laut internetkloster.com ist der “beste Einkaufs-Shop im Internet” übrigens von der Agentur mit der schäbigsten Web-Homepage im Internet gestaltet worden…
Also ich denke, der peinlichste Unternehmensauftritt geht an http://www.pimkie.de – in Anbetracht der Größe und Präsenz ist es mir unglaublich, wie man eine Webseite haben kann, die wie aus einem Data-Becker-Webseitenvorlagenpack Mitte der Neunziger aussieht.
Ach ich hab mich totgelacht ;)
Die website ist tatsächlich spooky
und der Name “Nüvi” … naja,
für den amerikanischem Markt vielleicht ganz lustig und hip, aber hier
doch eher merkwürdig..
[…] Wer keine Lust hat zwischenzeitlich in meinen Reiseberichten zu stöbern, dem sei gesagt, dass am kommenden Sonnabend der nächste Spooky-Award vergeben wird. Ich möchte noch nichts vorwegnehmen aber es ist wieder einmal eine Site, die durch „enormes Optimierungspotential” glänzt. Ein würdiger Nachfolger von Garmin. […]
@David: Der Shop von Schlecker ist leider nie von Internetkloster gestaltet worden, sondern nur bis 2005 das Webportal. Der Gestaltung sind bei solchen Aufträgen engste Grenzen gesetzt. Da gibt es keine 5% Gestaltungsfreiheit. Vielleicht schickt David einmal Links von Webagenturen, deren Seiten er als weniger “schäbig” ansieht, damit unsere Mönche und Nonnen etwas lernen können.