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Neuer Markenauftritt für myToys

myToys Logo
myToys Logo, Quelle: myToys/Strichpunkt

Der zur Otto Gruppe gehörende Online-Shop myToys hat einen neuen Markenauftritt erhalten. Um die Marktposition und den Wandel vom Online-Händler zum Marktplatz weiter zu festigen, wurden die Strategie und das Markendesign geschärft, so das Unternehmen.

myToys, eigenen Angaben zufolge führender Online-Shop für Spielzeug und Produkte rund ums Kind in Deutschland, wurde 1999 gegründet. Es ist das zweite Mal in der Firmengeschichte, dass die Marke ein Rebranding vollzieht.
Ziel der Überarbeitung des Markenauftritts war es, ein neues, wertiges Design zu schaffen, das den Kern der Marke myToys bewahrt, wie es im Rahmen der Pressemeldung heißt. Begleitet wurde die gesamte Entwicklungsphase durch umfangreiche Designstudien und Zielgruppenbefragungen.

Auszug der Pressemeldung

Im Fokus des gesamten Auftritts steht die Freude – das zentrale Markenversprechen von myToys. […] Zukünftig möchte myToys noch näher an seine Zielgruppe heranrücken: „Familienleben ist eine emotionale Achterbahnfahrt – lebendig, echt, manchmal chaotisch und hektisch und gleichzeitig voller freudiger Momente. Diese Emotionen wollen wir auch in unseren Angeboten und deren visueller Darstellung spürbar machen“, sagt Ulrich Hauschild, Bereichsleiter Marketing bei der MYTOYS GROUP. […] Insgesamt erscheint der neue Markenauftritt von myToys in einem klaren, lebendigen und hochwertigen Look and Feel.

myToys Logo – vorher und nachher
myToys Logo – vorher und nachher, Bildquelle: myToys/Strichpunkt

Die letzte Anpassung des Markenlogos erfolgte 2014. Erstmals in der Firmengeschichte erhält myToys nun ein einfarbiges Logo. Die bisherige mehrfarbige Darstellung des Logos habe man bewusst aufgelöst, um so, da das Logo je nach Anwendungskontext auch in anderen Farben dargestellt werden kann (Beispiel), mehr Flexibilität zu erlangen. Die Wortmarke wurde in einer handschriftlichen Typo neu gesetzt. Die Lettern sind nun deutlich stärker abgerundet und zudem freistehend. Die blaue Umrandung, die im vorherigen Logo alle Lettern verbindet, wurde entfernt. Für eine schnelle Wiedererkennbarkeit sorge auch weiterhin die Primärfarbe Gelb, wie es erklärend heißt.

Seit wenigen Tagen wird das neue Branding im Rahmen einer umfangreichen Kommunikationsoffensive sukzessive ausgerollt und ist bereits im Online-Shop, der App und in den Social-Media-Kanälen sichtbar. Entstanden ist das neue Corporate Design (Website, Print-Produkte, POS, Packaging) in Zusammenarbeit mit der Agentur Strichpunkt (Berlin), sowie mit deren Partnern muse case (UX & E-Commerce) und WE SOUND (Audio Branding). Für die im Zuge des Rebrandings lancierte Kampagne zeichnet die Agentur Freunde des Hauses (Hamburg) verantwortlich.

Kommentar

Multicolore-, bunte Logos sind gerade im Kontext Kinderspiele/Kinderprodukte traditionell weit verbreitet, siehe Jako-o, Vedes, Toys“R”Us, Moulin Roty, Smoby, Schmidt Spiele, u.a.. Vor allem deshalb, da die bunte Anmutung der elterlichen Vorstellung hinsichtlich einer Kind-bezogenen respektive -gerechten Umgebung entspricht. Dass mit Hilfe der quirlig-bunten Farbgebung Klischees wie Kindlichkeit und Verspieltheit bedient werden, ist nachvollziehbar und größtenteils auch sinnvoll, denn schließlich sollte das Design zur Marke passen.

Ein Logo muss nicht den Zweck einer Marke erklären. Wenn allerdings die visuelle Identität insgesamt (Logo, Farben, Typo, Layout/Raster, Bildsprache, Illustration, Icons), als Teil der Corporate Identity, den Markenzweck widerspiegelt, dient dies als Orientierungshilfe und kann dazu beitragen, dass eine Marke als kompetent angesehen wird. Die aus handschriftlichen Lettern gebildete neue myToys-Wortmarke vermittelt dank ihrer Formgebung Spielwitz und Lebendigkeit. Die Umstellung auf einen scriptualen Font und insbesondere der Verzicht auf eine multicolore Darstellung sorgt, bezogen auf den Markenzweck, für mehr Elastizität (brand elasticity): eine auf diese Weise ausgerichtete Marke, die nicht den Look einer kunterbunt bemalten Fensterscheibe eines Kindergartens verströmt, vermittelt Kunden gegenüber nicht nur Kompetenz im Bereich Spielzeug für Kleinkinder, sie kommuniziert und transportiert auch Erfahrung und „Qualifikation“ in Bereichen wie Mode für Teens, Möbel und Einrichtung oder Videospiele.

Die Umstellung auf eine monochrome Wortmarke sorgt zugleich auf der visuellen Ebene für mehr Flexibilität. Denn mit einer auf dieser Weise kontextualisierten Gestaltung kann die Kompetenz der Marke je nach Produkt zusätzlich unterstrichen werden. Die Herausforderung hierbei ist freilich, heute mehr denn je, bei der Farbzuordnung nicht Stereotype zu reproduzieren, Stichwort Gender Design.

Last but not least wurde im Zuge des Redesigns auch die Darstellungsqualität des Logos verbessert, nebenbei gesagt auch die optische Anmutung, wie ich finde. Ungeachtet der zahlreichen Optimierungen, die vorgenommen wurden, muss das Social-Media-Team von myToys auf Facebook und Instagram, wie üblich bei derlei Veränderungen, noch ein wenig Überzeugungsarbeit leisten. Das Neue hat es immer schwer.

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Dieser Beitrag hat 5 Kommentare

  1. Finde das neue Logo toll. Kindlich und doch erwachsener and der Vorgänger. Auch kommt es mir “internationaler” vor.
    Gute Arbeit

  2. Auf den ersten Blick konnte ich mit dem neuen Logo keine Marke verbinden. Erst als ich das alte Logo gesehen habe, wurde mir bewusst, um welche Marke es sich handelt. MyToys ist bekannt, aber der Name allein ohne das Logo hat bei mir nicht zur Wiedererkennung gereicht. Da das neue Logo nichts vom alten übernimmt, hätte ich es in „freier Wildbahn“ nicht mit der bekannten Marke assoziiert.

  3. Ich weiß, ich weiß: Polemik-Alarm, aber meine initiale Assoziation war ein neuer, woker Sex-Spielzeug-Hersteller. Erst danach machte es Klick, dass da was nicht stimmen kann…

  4. Mir kommt die ganze Formsprache und auch die Illustrationen im neuen Design sehr generisch vor. Für mich kommt hier kein einzigartiger Charakter heraus.
    Definitiv auch sehr mutig die ganze Farbe aus dem Logo zu entfernen, bzw. es einfarbig zu nutzen. Ob das die Zielgruppe wohl noch so anzieht?
    Für mich ein klares Rebranding was einfach einem bestimmten gestalterischen Trend folgt und wenig gutes für die Marke tut.

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