Der brasilianische Fußballverband (CBF) hat kürzlich im Rahmen einer Zeremonie einen Zukunftsplan vorgestellt, mit dem unter dem neuen Präsidenten die Entwicklung und Modernisierung des Fußballsports im südamerikanischen Land vorangetrieben werden soll. Teil des Plans ist auch ein modifiziertes Verbandslogo.
In Rio de Janeiro präsentierte vor wenigen Tagen Rogério Caboclo, seit Anfang des Jahres Präsident der Confederação Brasileira de Futebol (CBF), im Rahmen einer Veranstaltung ein Maßnahmenpaket, mit dem der populärste Sport Brasiliens gefördert und zugleich besser vermarktet werden solle. Neben einem modifizierten Verbandslogo wurden auch neue Trikots der brasilianischen Nationalmannschaft, ein neuer Trainer für das Olympia-Team sowie der neue Präsident der Schiedskommission vorgestellt und darüber hinaus der Neubau eines Fußball-Entwicklungszentrums angekündigt. Mit „Joga Bola“, zu deutsch „Ball spielen“, hat der Verband zudem einen neuen Slogan präsentiert.
Der grundsätzliche Aufbau des in Schildform angelegten Verbandslogos bleibt erhalten. Die Nationalfarben Gelb, Blau und Grün sind jetzt heller, satter und kontrastreicher. Am auffälligsten ist die Veränderung des Blautons. Die dunkelblaue Schildumrandung wird an vier Stellen von gelben Streifen überlagert. Vor gelbem Hintergrund abgebildet entsteht so der Eindruck, als werde der Schild von dem in der Mitte befindlichen Kreuz zusammengehalten. Die Buchstaben „CBF“ und die Wortmarke „BRASIL“ wurden in einer eigens entwickelten Schriftart neu gesetzt.
Für das Redesign verantwortlich zeichnet die Agentur Ana Couto. Unterstützt wurde die Agentur im Bereich der Typographie von Dalton Maag.
Kommentar
Die letzten vier Weltmeisterschaften verliefen für Brasilien, gemessen an den hohen Ansprüchen des Fußball-vernarrten Landes, wenig erfolgreich. Ausgeschieden jeweils im Viertel- bzw. Achtelfinale galt es so manch bittere Niederlage zu verdauen. Unter dem Präsidenten Rogério Caboclo will man wieder an alte Erfolge anknüpfen und den fünf Sternen auf der Brust, so der Plan, einen sechsten hinzufügen. Und so wird das bisherige Wappen, dem auch das 1:7 gegen Deutschland noch anhaftet, in den Ruhestand geschickt.
Dass sich der Verband auch um seine visuelle Außendarstellung kümmert, ist lobenswert. Die neuen, kräftigeren Farbtöne vermitteln Kraft, Kreativität und Spielfreude. Die Überarbeitung des Verbandslogos geht mir persönlich jedoch zu weit. Die durchbrochene Umrandung des Schildes an vier Stellen lässt das Emblem, gerade vor gelbem Hintergrund, ein Stück weit auseinander fallen.
Sonderlich abgestimmt ist die Einführung/Präsentation des Verbandslogos zudem nicht. Wenn man schon ein neues Logo vorstellt – warum präsentiert man dann zeitgleich neue Trikots (im feschen Retro-Look) mit altem Logo?
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Das legendäre 7:1 passierte aber 2014 im Halbfinale.
Natürlich. Ich habe im Artikel noch ein „Halb-“ mit aufgenommen.
Den Eindruck, dass das Logo auf gelbem Untergrund etwas auseineinder fällt, teile ich. Auf anderen Untergründen gefällt mir das durchbrochene des blauen Randes eigentlich ganz gut. Ist eine Alternative zu klassischen Schild-Logos.
Was mir an dem Redesign aber am besten gefällt ist die neue Hausschrift! Sie vermittelt Dynamik und Bewegung, ist gleichzeitig aber sehr gut lesbar. Mal was etwas Anderes im sonst so serifen-losen Einheitsbrei.
Gefällt mir sehr gut! Für meine Begriffe durchdacht, emotional und farbenfroh.
Viel besser als unser Schwarz-Weiß in Deutschland. Wir haben ein Re-Desgin bitternötig.
Zu Brasilien passt es, aber in Deutschland von dem schwarz weißen wegzugehen wäre katastrophal. Identität ist im Fußball das wichtigste was vermittelt werden muss. Das deutsche Design ist elegant, zeitlos und mit einer großartigen Fußballgeschichte verbunden. Ein Bruch mit der visuellen Identität wäre auch ein Bruch mit dieser Identität. Eine Nationalmannschaft sollte sich nicht ständig neu erfinden oder Experimente versuchen. Sie sollte nicht als vermarktetes Produkt sondern als konstante und starke Imstanz wahrgenommen werden. Etwas was in der jüngeren Vergangenheit teilweise misslungen ist. Weniger ist da oft das bessere Marketing. Natürlich muss man trotzdem immer aktuell und modern bleiben, aber ohne das „Symbol“ Nationalmannschaft zu gefährden. Viele Spieler werden schon für sich oft als reine Werbefiguren wahrgenommen. Trikotexperimente von Adidas sind selten ein Erfolg. Während der Ausrüster alle zwei Jahre durch ein innovatives Design versucht Kaufanreize zu setzen, es muss sich das neue Trikot dafür vom alten ja sichtlich unterscheiden, geht dabei immer etwas Identität verloren. Nike macht das deutlich besser, mit Schlichtheit und retro-Eleganz. Auch wenn ich die 2014er Trikots für eine gelungene Neuinterpretation mit den weisen Hosen halte, da es wirklich mer Leichtigkeit verkörpert, waren die bemühten Muster und Farben der vergangenen Jahre zu bemüht, oder die klassische Interpretation der Trikots einfach total stillos und langweilig. Beim schwarz weiß und dem zeitlos gestalteten Adler zu bleiben, ist aber ein absolutes Muss, um sich nicht selbst ins Abseits zu stellen.
Finde auch, dass das mit den gelben Linien missglückt. Ein paar kleine Veränderungen würden das ganze Logo viel eigenkräftiger wirken lassen. Hab da mal was probiert:
Mir gefällt das ganze recht gut. Ich verstehe, dass sich einige bei der Variante auf gelben Hintergrund gestört fühlen, habe selbst aber keine Probleme damit. Auf grünem Hintergrund kommt das aber besonder schön zur Geltung.
Das mit den Retro-Trikots verstehe ich tatsächlich auch nicht.
Aber am schlimmsten ist, unabhängig davon, dass die Webseite grauenhaft ist, warum auf eben dieser Webseite im blauen Footer das Wappen auf einmal eine weiße Umrandung bekommen hat. Irgendwie seltsam.
Das Gelb von den Habsburgern…