Aus über 27.000 eingereichten Arbeiten wurde nun am Dienstag in Peking das neues Markenzeichen des Autoherstellers Geely präsentiert.
Wie es aussieht haben die Chinesen nicht nur in Bezug auf die automobile Technik noch etwas Nachholbedarf. Seit dem desaströsen Crashtest-Ergebnis des Mitbewerbers Brilliance macht der Begriff vom “Chinakracher” die Runde in den Medien, was natürlich auch auf die Konkurrenz aus China abfärbt. In Sachen Logoentwicklung könnte das vorgestellte Signet den gleichen Prozess durchlaufen, den jüngst der Mercedes-Stern in eine flächige Variante hat münden lassen. Das vorgestellt Signet spricht visuell nicht die Sprache der Zukunft, nicht einmal die der Gegenwart sondern es verkörpert ein Erscheinungsbild aus der Vergangenheit. Irgendwo zwischen Toyota-Signet-Plagiat und Ukrainischem Fußballpokal sucht das neue Logo seine Ausdrucksform. Auf dem Kopf stehend wird ein Fragezeichen draus. Wo wir bei der entscheidenden Frage wären. Was möchte es darstellen?
Seh ich genauso – traurig vorallem, weil ich das alte Logo gar nicht übel fand, sieht nach Tradition aus (auch wenn es keine hat… ;-) )
Ja, so ist es mit der Moderne, der man nachzueifern sucht. Handwerklich erstklassig und doch voll daneben, nämlich zeitlich gesehen. Den Hinweis auf Toyota finde ich absolut passend. Das Toyota-Logo war vor vielen Jahren eine gelungene Synthese aus asiatischer Rundsprache und westlicher Klarheit. Mal gucken, wie lange das Toyota-Logo noch hält? Wahrscheinlich – und zu recht – noch Jahre länger als das Geely-Fragezeichen.
Ist das nicht das Ding, was der eine aus Stargate aufm Kopp hat??
Das ist ein offenes Auge, das sieht man doch ganz klar.
Schön finde ich ja auch, dass das “Rohr” oben offen ist, da denke ich gleich an rauchende Schornsteine und fehlende Umweltauflagen in China …
27000 eingereichte Arbeiten? War das wieder so ein Crowdsourcing Wettbewerb? Naja, bei 1,3 Mia. Chinesen eine eher schlechte Teilnahmerate, hö hö.
Ich hätte die Binnenform des alten übertragen. Somit hätte die Firma auf jedenfalls den Übergang geschafft. Aber was solls. Die Autos sind vielleicht in 10 Jahren zu gebrauchen. Bis dahin interessiert ggf. nur der billige Kaufpreis. Bei zukünftlichen €2.50 pro Liter sicher überlegenswert.
Wie Toyota oder ein Fragezeichen sieht es übrings (für mich) nicht aus. Nicht mal im entfernesten.
Häßlicher als das Logo ist allerdings die Seite. Flash, zu großer Inhalt in overflow-Divs und das (alte/bessere) Logo sieht aus wie nachträglich reingeklemmt.
Also mit etwas Phantasie kann man darin vielleicht ein G, ein E und ein L erkennen… trotzdem sehr webzweipunktnullig.
Also für mich sah es sofort nach einem G für Geely aus. Insofern passend. Es grenzt sich allerdings wenig von den Symbolen anderer Automobile ab – ebenso wie das alte Logo.
Bei anderen Kulturen muss man ja immer etwas vorsichtig sein, weil man vielmals die Beweggründe/ Ziele nicht kennt.
Allerdings möchte ich anmerken:
Wie auch das Autodesign, ist es in Fern-Ost wohl so, dass die nichts von Entwicklung halten. Die machen fast immer neue Würfe. Während man bei den europäischen OEMs meistens eine Entwicklung sieht, die in eine Richtung laufen (welche auch immer), kann man viele Autos aus Japan/China/Korea/… ohne ihr Brand-Logo kaum zuordnen.
Interessant ist auch, dass sehr viele OEMs aus Fern-Ost ein Oval im Logo haben. Das fällt vielen Leuten aus Europa sicher nicht so auf. Vielleicht liegt es auch daran, dass es einige Marken hier gar nicht gibt.
Wer kennt die Nobelmarke von Nissan und Honda? (Infiniti und Acura)
@ Oliver: =)
Ja ich fasse es auch nicht als eine Verbesserung auf, aber Argumente wie auf den Kopf gestellte Logos bekommen eine andere Bedeutung rutschen schnell in Polemik ab. Was würde man dann wohl bei einem auf den Kopf gestellten Mercedes Emblem assoziieren wollen.
Zum Beispiel einen Stern?
;)
[…] Inspiriert durch einen Beitrag vom Designtagebuch.de […]
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Was ist aus dem neuen Geely Logo geworden? 10 Jahre nach dem Artikel hab ich es bisher weder an Autos (bin gerade in Russland, da fahren viele Geelys herum), noch irgendwo auf deren Internetseiten entdeckt. Wurde der Entwurf für das neue Logo gar nicht umgesetzt und realisiert?
Gute Frage. Offenbar erfolgte vor ein paar Jahren eine Aufteilung in die Billigmarke Englon und die Marke Gleagle. Für letztere Marke kam für eine gewisse Zeit das hier im dt vorgestelle Chromfarbene Signet zum Einsatz (siehe Gleagle CK). Das Konzept wurde wieder verworfen. Die Marke Gleagle gibt es offenbar nicht mehr – diese wurde durch „Geely EMGRAND“ ersetzt. Seit 2014 kommt zudem für die Marke Geely folgendes Logo zum Einsatz:
Offen gesagt eine etwas schwer zu durchschauende Markenstrategie, die der chinesische Autobauer da verfolgt.