Einen neuen Auftritt, neue Farben und außerdem ein neues Logo, für das Erik Spiekermann verantwortlich zeichnet, hat sich die Computerfirma Gravis gegönnt. Das bisherige Erscheinungsbild wird dabei vollständig über Bord geworfen. Bei einem derart deutlichen Bruch zwischen dem alten und dem neuen Erscheinungsbild wird man sicherlich in Kauf nehmen müssen den ein oder anderen Kunden zu verlieren, weil er die Marke gar nicht wieder erkennt.
Eine Informationsseite, wie es sie kürzlich beim Relaunch von Spiegel-Online gab, sucht man bei Gravis vergeblich. Ich glaube Kunden haben ein Recht zu erfahren, was sich geändert hat. Ist die Produktpalette geblieben? Wurde Gravis von einer anderen Firma aufgekauft? Wo findet man im neuen Auftritt dieses und jenes?
Stilistisch gibt es sicherlich weniger zu kritisieren. Der Shop wirkt sehr übersichtlich und man findet, was man sucht. Das Suchfeld und der Warenkorb sind immer im Blickfeld. Benutzer, die stöbern wollen müssen sich allerdings mit Standard-Übersichtsseiten begnügen, was natürlich sehr langweilig ist. Shops wie Amazon oder Cyberport bieten in der Richtung wesentlich mehr. Mal sehen, wie das neue Image vom Kunden angenommen wird.
- Computerkette GRAVIS expandiert (manager-magazin.de)
Die Überraschung ist wirklich gelungen aber irgendwie kommt
mir das neue Unternehmenszeichen von Gravis schon recht
vertraut vor. Es muss wohl daran liegen, dass es einfach sehr
zeitgenössisch ist.
Grinsen musste ich allerdings schon. Es hat eine frappierende Ähnlichkeit
mit dem Logo eines medizinischen Fachverlages in Berlin-Wilmersdorf (ca 2 km
von Gravis entfernt).
https://www.grosse-verlag.de/
Der Verlag nutzt sein “g” bereits seit 2 Jahren im web und in Publikationen.
Na ja, ist ja nicht ganz das gleiche, etwas andere Typo, etwas anderes Grün,
etwas andere Linie unter dem “g”…
Spiekermann bzw seine United Designer sind sicher ohne Zweifel keine
Plagiatoren – kann halt mal passieren, wenn man nach neuen Ansätzen sucht.
Gruß aus Berlin
Axel Porsch