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FIFA präsentiert offizielles Emblem für die WM 2022 in Katar

FIFA World Cup Qatar 2022 Logo, Quelle: FIFA
FIFA World Cup Qatar 2022 Logo, Quelle: FIFA

Die FIFA hat gestern Abend in Katar das offizielle Emblem der 22. Ausgabe der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft im Rahmen eines Festaktes in der Hauptstadt Doha der Öffentlichkeit präsentiert. In zahlreichen Großstädten rund um die Welt wurde das Emblem, eine Mischung aus Unendlichzeichen und Wollschal, zeitgleich auf öffentlichen Plätzen projiziert.

Die Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar wird als erste WM in den Wintermonaten November und Dezember ausgetragen. Die FIFA steht seit der Vergabe der Spiele nach Katar in der Kritik – so beklagen Menschenrechtsorganisationen schlechte Arbeitsbedingungen, Sportler weisen auf die ungünstigen klimatischen Bedingungen in dem Wüstenemirat hin, und Fußballfans bemängeln die fehlende Fußballtradition Katars. Mit der Präsentation des offiziellen WM-Logos werde nun ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zum größten Fußballspektakel der Welt gesetzt, wie es seitens der FIFA heißt.

Das Design des Emblems spiegele die Vision einer Veranstaltung wider, die die gesamte Welt vernetze und einbeziehe. Markante Elemente der lokalen und regionalen arabischen Kultur sowie Anspielungen auf den Fußball sind im Logo zu erkennen, so der Pressetext.

Auszug der Pressemeldung

Die geschwungenen Kurven des Emblems erinnern an Wüstendünen, während die Schleife eine Acht zeichnet, die zum einen für die acht atemberaubenden WM-Stadien und zum anderen für das Unendlichkeitssymbol als Sinnbild für die Vernetzung der Veranstaltung steht. Inspiriert ist die Form ferner vom bekannten FIFA WM-Pokal sowie einem traditionellen Wollschal, wie er in den Wintermonaten weltweit und insbesondere im arabischen Raum und in der Golfregion von verschiedensten Menschen und auf verschiedenste Arten getragen wird.

FIFA World Cup Qatar 2022 Infographic, Quelle: FIFA
FIFA World Cup Qatar 2022 Infographic, Quelle: FIFA

Für die WM 2022 wurde eigenes eine neue Schrift entwickelt, die das Emblem wie auch das visuelle Erscheinungsbild der WM begleitet. In der „Qatar2022“, so der Name der Schrift, würde traditionelle arabische Kalligrafie zu einem modernen Schriftbild verschmelzen.

Entwickelt wurde das Emblem in Zusammenarbeit mit der portugiesischen Agentur Unlock.

Kommentar

Ein Wollschal als Symbol für die Fußball-WM in Katar. Ich bin sehr gespannt wie die Reaktionen sowohl seitens der Designszene wie auch der Fußballfans in der ganzen Welt ausfallen wird, denn die gewählte Form ist doch sehr speziell.

Das Logo ist nicht etwa handwerklich schlecht gemacht, wie beispielsweise das WM-Logo zur WM 2014 in Brasilien, das nicht, und doch wirkt die Schlaufenform auf mich in einer unerklärbaren Weise bizarr.

In Making-of-Videos erfährt man bekanntlich interessante Hintergrundinfos zum Entstehungsprozess, nicht so bei dem von der FIFA veröffentlichten kommentarlosen Video (siehe unten). [Edit 11:51 Uhr: die Pressestelle der FIFA teilte mir soeben mit, dass es sich bei dem Video um Rohmaterial handele, das gerne von versch. Medien dafür verwendet würde, es mit einem eigenen Voice-over zu versehen. In der offiziellen Pressemeldung, die gestern Abend veröffentlicht wurde, ist das Video allerdings lediglich mit „Making-of-Video zum Herunterladen“ gekennzeichnet, sodass nicht ersichtlich ist, dass es sich um Rohmaterial handelt.]

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Dieser Beitrag hat 29 Kommentare

  1. Leider sieht das eingesetzte Kaschida zwischen t und a arg gewollt und einfach falsch aus.

    Diese Verlängerung hätte bei arabischer Schrift definitiv mehr Sinn gemacht. Beim lateinischen Alphabet wirkt es erzwungen und hilft weder bei der Lesbarkeit noch baut es eine Brücke zu der eigentlichen eleganten Nutzung im Arabischen.

    Um Diversität darzustellen, wäre eine Schreibweise in lateinischer UND arabischer Schrift zielführender: Qatar قطر“ 2022

    1. Jup, es wirkt gewollt, aber dennoch falsch. Ich denke, man hätte sich für einen wirklichen Hybriden noch mehr von lateinischer Schreibweise lösen müssen. Knifflige Aufgabe!

      Von daher wäre vermutlich wirklich die gemischte Schreibweise am besten: Qatar 2022 قطر“

    2. Man könnte vermuten, dass dies ein gewollter Schachzug ist. Die „Vormacht“ unter den arabischen Staaten ist heiß umkämpft. Mit dem Abstand stellt man das „ar“ heraus. Nicht zuletzt der ISO Sprachcode für arabisch. Was in einem Millionenpublikum die Assoziation „die arabische WM“ wecken könnte. Nach dem Motto: Qatar, das ist die arabische Welt. Und umgekehrt.

  2. Meine erste Assoziation war auch Porzellan. Die Grafiken wirken ungelenk aufgepappt und folgen nicht wirklich der Form. Vor allem das Fußball-Icon oben ist kreisrund, müsste aber, wäre es aufgemalt, eine perspektivische Verjüngung aufweisen.

    Zudem frage ich mich, wie das wohl in kleiner Darstellung (Small-Version?) und in Strichdarstellung wirkt (1c-Druck bzw. Stickerei etc.). Eine Ähnlichkeit mit dem WM-Pokal vermag ich auch nur mit viel gutem Willen zu erkennen.

    Hätte man mir die Bildmarke ohne weiteren Kontext gezeigt, und ich sollte vermuten, wofür das sein könnte, wäre ich wohl nie auf Fußball gekommen – und auch nicht unbedingt auf den arabischen Raum.

    Das überzeugt mich weder gestalterisch noch handwerklich.

    1. Alter Lachs, also dieser Film ist wirklich das i-Tüpfelchen! Völlig sinnfreies Pointing at things, kritzeln von Kreisen und ach du liebe Güte… Peinlich.

  3. Ist ein Fußball(Spieler) im Logo ist es zu platt, ohne Fußball(Spieler) gibt es nicht genug Bezug. Es ist ein Dilemma. Doch was Porzellan oder Milch damit zu tun hat, erschließt sich mir auch nicht. Und Sanddünnen soll ich auch noch sehen. Warum das, spielen die dort auf Sand? Der Farbverlauf gefällt mir.

  4. Doch, irgendwie schon…

    Im ersten Moment dachte ich auch, was für eine Panne. Allerdings, der Clip dazu (ja, ist inhaltlich vielleicht etwas übertrieben) lässt das Logo im Nachhinein für mich schlüssiger erscheinen:

    Es transportiert eine gewisse orientalische Mystik und Reduziertheit und bekommt dadurch einen künstlerischen Anspruch (im Gegensatz zu den sonst eher sehr plakativen, spielzeugartigen WM-Logos). Es spiegelt durchaus die Mentalität und Kultur des Austragungsortes wider.

  5. Bin ich die einzige die eine Schlange sieht? Irgendwie musste ich direkt an eine Boa oder so denken… viel eher als an einen Schal.

    Auch wenn die Kashida Absicht ist, driftet es dennoch für mich total ab. Hier finde ich den Vorschlag von @Stefan tatsächlich besser: beide Schriften direkt zu präsentieren.

    Auf jeden Fall mal was anderes :P

      1. Hach die Unkenntnis und Überheblichkeit deutscher Hobby-Grafiker: der zugespitzte Teil des Logos stellt die beliebteste Trageform der ghotra in Qatar da: die Kobra. Warum ein Fußballschal nichts mit Fußball zu tun haben soll, erschließt sich mir nicht…

      2. Lieber Marvin, Hochmut kommt bekanntlich vor dem Fall.

        Warum ein Fußballschal nichts mit Fußball zu tun haben soll, erschließt sich mir nicht…

        Um zu sehen, wie so ein typischer Schal ausschaut, der von Fußballfans in die Höhe gereckt, gewedelt, um den Hals oder am Handgelenk getragen wird, braucht es nicht zwingend ein Stadionbesuch. Üblicherweise ist ein Fußballschal jedenfalls nicht mit floralen Mustern versehen, zudem hat dieser ein Anfang und ein Ende, auch deshalb ist die Verwunderung über die Formgebung des Logos, wie sie allenthalben kundgetan wird, absolut nachvollziehbar. Hinzu kommt: ein gutes Logo braucht keine ausführlichen Erklärungen, sondern funktioniert auch ohne Hintergrundwissen oder „insights“.

        Ich möchte Dich im Sinne eines sachlich-fairen Austauschs bitten, bei einem zukünftigen Kommentar auf derlei Überheblichkeit zu verzichten. Ich schätze Deinen Hinweis hinsichtlich der Schalform. Eine solche Attitüde ist in diesem Fachblog, in dem neben Design-Interessierten, Hobby-Grafikern vor allem professionelle Gestalter miteinander diskutieren, allerdings unangebracht. Herzlichen Dank.

  6. Generell entwickelt die Fifa ob inhouse oder in kooperation mit externen Agenturen, oft gute Logos und Konzepte. Generell…
    Denn, abgesehen davon das mir das Logo aus verschieden gründen nicht gefällt, fehlt mir das ganzheitliche Erscheinungsbild und Konzept.
    Ich bekomme das gefühl von unprofessionalität wenn ich mir das Making-of oder auch das offizielle vorstellungsvideo anschaue. Es fehlt Charackter, Emotionen, das Laute. Es ist die WM 2022! Man bekommt einfach keine Vorfreude.
    Leider ist das ganze in meinen Augen einfach nur eine Ingenieursarbeit und kein gelungenes Branding und Logokonzept.
    Ich hätte mir gewünscht das die Agentur mehr Leidenschaft übermittelt hätte.

    1. Ich korriegiere, vielleicht nicht unprofessionalität aber es ist schon komisch, ich würde es ändern in “ein bizarres gefühl”

Kommentare sind geschlossen.

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