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„Ehrenpreis für Gestaltung“ initiiert

ehrenpreis

Die folgende Pressemeldung sei an dieser Stelle weitergereicht: „Der Ehrenpreis für Gestaltung ist die erste deutsche Auszeichnung für gelungene Gestaltung, die sämtliche gestalterischen Disziplinen umfasst und sich ausdrücklich an jene richtet, für die gestaltet wird: die Nutzer. Das Bundesverdienstkreuz ist unser Vorbild. Wir Bürger können uns gegenseitig kostenlos und mit überzeugender schriftlicher Begründung dafür vorschlagen. Dieser Staatspreis will nichts weiter, als öffentlich und mit kräftigem Applaus Menschen zu ehren, die Gutes schaffen.

Das wollen wir auch. Und zwar im Bereich der Gestaltung. Warum? Weil Gestaltung unser heutiges Leben bestimmt – weit über den ästhetischen Aspekt hinaus: funktional und atmosphärisch, digital und analog, jederzeit. Und das in allen Bereichen: von Kommunikation, Identität und Unterhaltung über Produkt, Kleidung und Zier bis Raum, Gebäude und Gelände. Unsere sieben Preiskategorien verdeutlichen, dass wir vor allem jene Gestalter würdigen wollen, die forschen und experimentieren und die unsere Welt verschönern und verbessern.“

Ehrenpreis für Gestaltung - Webauftritt

„Wir, das sind die Mitwirkenden des Ehrenpreises, einer 2012 von Juli Gudehus gegründeten Non-Profit-Organisation mit Sitz in Berlin. Wir hoffen: je mehr einzelne Menschen gelungene Gestaltung sehen, desto mehr davon werden alle Menschen ernten. Jeder, der gute Gestaltung zu schätzen weiß, kann bis Ende Januar 2013 auf unserer Seite Arbeiten vorschlagen, diskutieren und für den Publikumspreis empfehlen. 28 Gutachter nominieren jeder ein bis zwei Arbeiten, sieben Juroren verleihen einmal jährlich im Frühling den Ehrenpreis für Gestaltung. Gutachter, Juroren und Datum der Verleihung geben wir noch bekannt. Sämtliche Arbeiten, Texte und Beteiligte sind und bleiben auf unserem Portal sicht- und findbar. Über die Jahre wird hier eine ständig verfügbare Schausammlung wachsen, eine Informations- und Inspirationsquelle ohne Gleichen. Darauf freuen wir uns schon.“

Ein Jeder ist bis zum 31. Januar 2013 aufgerufen – Gestalter aller Disziplinen eingeschlossen –, erstmalig Vorschläge einzureichen. Insbesondere der auf der Ehrenpreis-Website geführte offene Diskurs zu den eingereichten Arbeiten, der für Transparenz, Offenheit und Integrität sorgen soll, bietet ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal zu etablierten Design-Awards. „Jeder darf jede Arbeit kommentieren, diskutieren und für den Publikums-Ehrenpreis empfehlen. Jeder Mensch ist mit fünf Sinnen und einem Verstand ausgestattet, die geweckt und geschärft werden können. Insofern besitzt jeder das nötige Instrumentarium zur Beurteilung“, so die Intention hinter dem Ehrenpreis.

Dieser Beitrag hat 23 Kommentare

  1. @Cornelia:
    danke für den Link

    Klingt ja dann nach einer plausiblen Erklärung.
    Die Doppeldeutung finde ich spannend.

    ***
    Der Text ist jedoch leider schwer lesbar. Da kann ich Sebastian nur zustimmen.

  2. Kleine engstirnige Designkritik unter Freunden:

    1. Richtung: Wieso gießt die Gießkanne nach links: rückwärts, in die Vergangenheit hinein? Müsste sie nicht als Symbol der Fürsorge nach rechts gießen, in die Zukunft hinein?

    2. Warum kann man so leicht auch einen Doktorhut sehen? Design muss klar sein, nur Kunst kann sich Mehrfachdeutungen erlauben, ja bedingt sie.

    Ansonsten begrüße ich die Initiative.

    Vor allem, falls sie sich nicht darauf beschränkt, eine inside-Bubble sein zu wollen, die nur Designer interessiert, die wiederum nur Designer interessieren. Also ein Markt, oder wenn man so will eine Vermarktungsidee. Sondern eine Lernschau auch für Nichtdesigner, was Design wirklich ausmacht, wie Wahrnehmung zu kultivieren ist.

  3. Man sollte meiner Meinung nach auf dem Boden bleiben. Es gibt bereits genügend Wettbewerbe und Auszeichnungen und wenn man noch eine Art besonders ehrenhaften, wirtschaftlich unabhängigen Nobelpreis für Design (was dieser Bundesverdienstkreuz ja symbolisieren würde) schaffen möchte, sich mal demütig hinterfragen, ob man denn eigentlich all die ganzen Orden und goldenen Schallplatten als Anerkennung braucht.
    Ja sicherlich kurbelt das den Umsatz und manch Ego an, aber einen „banalen“ Fall von gelungener Erziehung eines Kindes von einer Erzieherin würde ich bereits höher einstufen, als besondere gestalterische Lebensleistungen. Wenn jemand wichtige kulturelle Errungenschaften schafft, wird er auch ohne Preise nicht in Vergessenheit geraten.

  4. Abgesehen davon interessiert es > 90% der Bevölkerung nicht, ob Design gut oder schlecht ist. Wenn die Auftritte von Roller, Pearl und Ryanair massenweise konsumiert werden, ohne Augenkrebs zu kriegen, ist ein weiterer Designpreis – auch wenn er noch so gut gemeint ist – überflüssig.

    Und selbst das BAUHAUS ist an 90% der Bevölkerung spurlos vorbei gegangen, glaubt mir… Somit: Pe(a)rlen vor die Säue.

    P.S.: Ich sehe auch eine Gießkanne; der Doktorhut erscheint mir nur, wenn ich mich sehr konzentriere und ihn sehen will.

  5. Mir werden bislang nur 4 eingereichte Arbeiten angezeigt. Ist das alles? 28 Juroren urteilen über 4 Arbeiten (vielleicht sind es dann 6 bis Ende Januar)? Oder habe ich da etwas übersehen?

  6. @Newmusic Das ist mir auch schon aufgefallen. Ich vermute das es daran liegt das die Gestalter/Designer nicht selber ihre Arbeiten vorschlagen können.

    Wenn ich deren Organigramm richtig deute müsste ich jetzt jemanden Vorschlagen, müsste dann in Kontakt mit den Gestalter treten um dann auf seine bewilligung zu warten ob er überhaupt will das ich ihn vorschlage. Dann wird noch allerlei an Texten und Bildern verlangt die dann vom Kuratoren noch begutachtet/geprüft werden müssen die sich wiederrum mit dem “Paten” und dem “Gestalter” in Verbindung setzen.

    Hell yeah – man merkt das es ein deutscher Preis ist :)

    Fazit: Das nur ein Pate jemanden vorschlagen kann finde ich Bockmist. Ach und falls in jeder Kategorie ein Preis verliehen wird, würden von den vier bisher eingereichten Arbeiten drei automatisch einen Preis gewinnen?!

  7. @Vroni

    Je nachdem, um welchen Zweck es sich handelt, darf – vielleicht sogar sollte – Gestaltung mehrdeutig sein. Ist meine persönliche Meinung.

    Keine inside-Bubble zu sein ist unser Ziel. Und damit das gelingt, bauen wir unter anderem darauf, dass die Gestalter das in ihrem Radius den Nichtgestaltern erzählen.

    Also, wenn Du Lust hast und die Gelegenheit sich ergibt … wunderbar!

    Beste Grüße,
    Juli

Kommentare sind geschlossen.

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