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Duden.de Relaunch 2011

Duden.de Relaunch

Duden.de Relaunch

Umdenken beim Bibliographischen Institut. Jahrelang verfolgte man hier die Strategie: Worthäppchen gibt es gratis (im Netz), umfassende Unterstützung nur gegen Bezahlung (Software). Dank Online-Wörterbüchern und -Nachschlagewerken wie Canoo.net, DWDS oder auch pons.eu (seit 2009) gab es eigentlich keinen Grund, einen „echtes“ Duden-Nachschlagewerk im Internet zu vermissen.

Der Relaunch von Duden.de schließt also keinesfalls eine Lücke, wie es etwa auf Meedia nachzulesen ist. Vielmehr gilt es, verlorenen Boden wieder gut zu machen. Der Verlag verfolgt mit der Öffnung des Wörterbuchs das Ziel, das Online-Medium stärker als Image-Träger für sich zu nutzen, um dadurch den Verkauf von Produkten anzukurbeln. Spät, aber nicht zu spät, kommentiert basicthinking. Die verlegerische Geschäftsführerin des Dudenverlags Marion Winkenbach sagt in Bezug auf die Markenführung: „Für unsere Markenpolitik ist es wichtig, dass wir auch online die Nummer eins sind in Sachen deutsche Sprache“.

Der letzte Relaunch stammt aus dem Januar 2009, siehe Duden reformiert Webauftritt. Während Duden.de bislang zwar mit einem reichlich verspielten Interface aufwartete, dafür aber recht wenig Unterstützung bei der Rechtschreibung bot, ist der neue Webauftritt vergleichsweise nüchtern, dafür aber umso nützlicher, weil umfangreicher. Hinter der wohl größten, einzeiligen Suchmaske im Netz steckt ein starkes Instrument. Content is King! So etwas kennen wir von Google, Flickr und anderen Angeboten, bei denen eine recht simple Einstiegsseite im starken Gegensatz zu der Komplexität steht, die dahinter steckt. Sprachratgeber, Rechtschreibregeln, Leseproben und aktuelle Meldungen sind geschickt mit dem Shop verwoben. Duden.de taugt von nun an nicht nur für die Abfrage von Begriffen, die in besagten Worthäppchen angezeigt wurden, sondern dient auch bei der Überprüfung längerer Texte (bis max. 200 Wörter). Dabei unterscheidet die Korrekturhilfe zwischen Rechtschreib- und Grammatikfehler.

Im Praxistest musste ich feststellen, dass die Korrekturhilfe nicht so narrensicher ist, wie etwa die Sprachhilfe von Google. Die Bedienung erfordert aufgrund der Doppelbelegung einer Taste („Text korrigieren“ + „Text bearbeiten“) etwas Einfühlungsvermögen. Die Website selbst nimmt sich in der Gestaltung bewusst zurück, was ich für einen richtigen Ansatz halte, da vor allem in diesem Umfeld der Inhalt an erster Stelle steht. Form und Inhalt stimmen nun jedenfalls, erstmals, ist man geneigt zu ergänzen.

Verantwortlich für die neue Website zeichnen avono und xmachina.

Danke Daniel für die erste E-Mail zum Relaunch.

Dieser Beitrag hat 15 Kommentare

  1. @Zaunkönig Mmmh, wäre es bei einer Farbsehschwäche denn nicht sinnvoll, sich für den Browser lokal eigene CSS-Werte abzulegen? Der Safari bietet diese Möglichkeit. So könntest Du Links auf jeder Site so darstellen, wie es für Dich optimal ist, zum Beispiel mit einem Unterstrich, siehe Screenshot

  2. Also ich habs probiert, hab gedacht dass man das Text löschen kann, dann mit dem Button zuerst. Ist noch sehr umständlich. Hoffentlich wird das geändert.

  3. Nunja, also etwas umständlich ist es leider immer noch, zumindest wenn ich die Mausklicks zähle. Auch ist es verwirrend, manchmal nicht mehr ins Textfeld klicken zu können, um etwas zu ändern sondern umständlich rechts auf “Text bearbeiten” zu klicken. Hat vermutlich technische Gründe, trotzdem schade, dass es so gelöst wurde. :(

  4. Das Design finde ich ja noch gut. Aber duden.de hat die ganze Seitenstruktur umgeworfen. Alle meine Bookmarks werden jetzt auf die Startseite umgeleitet. Das Löschen von (sehr kurzen) Textpassagen funktioniert immer noch nicht.. Das kann man nochmal überarbeiten.

  5. ist nur eine Vermutung:
    Dieser Relaunch stand wohl eher im Zeichen eines Strategiewechsels und wurde federführend von Technikern durchgeführt. Das Design wirkt wie ein Punkt ganz unten auf einer langen, sehr langen Taskliste. Es ging wohl nur noch darum es irgendwie “schön” zu machen. Ein Interaktionskonzept ist nicht erkennbar. Ein Gestaltungsrahmen, der Inhalt und Funktion zusammenhält auch nicht.

    Ich finde den Richtungswechsel sehr richtig (wenn auch spät) und empfehle schnell einen Relaunch 2.0 unter Gesichtspunkten der Usability.

Kommentare sind geschlossen.

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