Zooplus, ein deutscher Online-Händler für Haustierbedarf, vollzieht derzeit ein Rebranding. Im Rahmen einer strategischen Weiterentwicklung wird das Markendesign und die Markenkommunikation mit dem Ziel angepasst, ein verbessertes Kundenerlebnis in allen digitalen Touchpoints zu bieten, so das Unternehmen.
Das Unternehmen Zooplus wurde 1999 in München gegründet. Seit Februar 2022 firmiert das Unternehmen, das lokale Online-Shops in 30 europäischen Ländern unterhält, als eine Europäische Aktiengesellschaft (SE).
Um, wie es in einer vom Unternehmen veröffentlichten Pressemeldung heißt, das Wertversprechen für Kunden in Europa zu stärken, startet Zooplus mit der Einführung eines neuen Brand Designs. Das neue Markendesign sorge über alle Kontaktpunkte hinweg für ein modernes, ansprechendes visuelles Erlebnis – von der Website-Kommunikation bis hin zu sozialen Medien und Marketingkampagnen.
Auszug der Pressemeldung
„Unser neues Markendesign spiegelt unsere Vision ‚Celebrating Pet Love Every Day‘ im besten Sinne wider und zeigt unser unermüdliches Engagement, die Bedürfnisse unserer Kunden und ihrer Haustiere in den Mittelpunkt zu stellen“, so Geoffroy Lefebvre, CEO von zooplus. […] Im Mittelpunkt des Rebrandings steht das neue Logo, das sich mit ausdrucksstarken, verspielten Formen und den markanten „Augen“ präsentiert und damit das hervorhebt, was zooplus einzigartig macht: tiefgehende Expertise und aufrichtige Wertschätzung für die Einzigartigkeit von Haustieren.
Zum ersten Mal seit Gründung des Unternehmens wird das Logo modifiziert. Dem Motto „Zooplus sieht die Welt durch die Augen der Haustiere“ bleibt sich das Unternehmen treu. Auch im neuen Logo sind ein Augenpaar in die „zooplus“-Wortmarke eingebettet. Die Form und die Farbgebung wurden jedoch vereinfacht.
Die Wortmarke ist weiterhin in Minuskeln angelegt, allerdings sind die Buchstaben in einer anderen Schriftart gesetzt. Die Buchstaben sind nun abgerundet. Grün bleibt als Primärfarbe und damit als wesentliches Erkennungsmerkmal erhalten.
Unter zooplus.de sowie auf den vom Unternehmen verwendeten Social-Media-Plattformen wurde das neue Markendesign bereits implementiert. Auf Facebook und Instagram dient fortan ein einzelnes „o“-Auge als Absender.
Kommentar
Dass ein vergleichsweise junges Unternehmen (erst) nach 25 Jahren erstmals ein Logo-Redesign vornimmt, ist schon bemerkenswert. Zum Vergleich: das Unternehmen Flyeralarm, drei Jahre jünger, hat im selben Zeitraum acht Mal Hand am Logo angelegt. Von derlei Aktionismus scheint man bei Zooplus offenbar wenig zu halten. Beständigkeit und Verlässlichkeit zu kommunizieren, ist auch für Startups und junge Unternehmen wichtig. Wobei 25 Jahre im eCommerce freilich eine Ewigkeit sind.
Wie ein Senior tritt die Marke Zooplus allerdings nicht auf. Die abgerundeten Lettern der Wortbildmarke artikulieren Jugendlichkeit und Verspieltheit. Im direkten Vergleich wirkt das Ursprungslogo recht unbeholfen, tapsig wie ein Welpe. Allerdings war das alte respektive frühere Markendesign eigenständiger, differenzierender.
Denn ganz erstaunlich ist, wie sich die beiden Marken Zooplus und Fressnapf im Laufe der Jahre optisch angepasst haben. Auch Fressnapf hatte im Mai 2024 ein Rebranding vollzogen (dt berichtete). Die Websites der Händler sahen vor einiger Zeit noch stark unterschiedlich aus – heute sind diese im Aufbau und im Design sehr ähnlich (Abb. links). Selbst die Akzentfarbe, ein warmes Gelb, ist nun gleich.
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An sich eine grundsolide Weiterentwicklung. Aber an Fressnapf musste ich ebenfalls denken. Tatsächlich ist die mangelnde Differenzierung vom Mitbewerber suboptimal. Leider ist die neue Website auch erheblich schmaler geworden. Das finde ich schade. Schaut auf dem Desktop recht altbacken aus. Aber vermutlich ist auch dort der Mobile First Ansatz umgesetzt worden.
Wow. Wie bitteschön hat das alte Logo 25 Jahre überlebt? Das ist ja unfassbar… Wobei ich mich Achim dahingehend anschließend, dass es eigenständiger war als das neue. Trotzdem strahlt das neue für mich etwas ganz Entscheidendes aus, das dem alten gefehlt hat: Professionalität und Seriosität. Für ein Unternehmen, das Geld von mir will, durchaus nicht unerheblich. Und gleichzeitig ist es durch die weicheren Formen der Typo nahbarer.
Die Annäherung an Fressnapf ist natürlich unglücklich. Ich könnte mir vorstellen, dass ein so umfassendes Rebranding so viel Zeit in Anspruch nimmt, dass man bei Zooplus im Mai quasi nochmal hätte von vorne anfangen müssen, als das von Fressnapf ausgerollt wurde.
Was mir auch noch jemand erklären müsste: Wie vermittelt das Logo denn “tiefgehende Expertise und aufrichtige Wertschätzung für die Einzigartigkeit von Haustieren”? Das empfinde ich als übelste Phrasendrescherei. Ich muss aber dazu sagen, dass ich die Pressemeldungen oft gar nicht lese. Insofern – bin ich zu kritisch?
Mal gesponnen: Vielleicht liegt ja auch eine Art Fusion (ich muss da spontan an Saturn/MediaMarkt denken) in der Luft? Zooplus fände ich dann optisch und in der Länge plakativer. Aber inhaltlich ist die Assoziation zu eingesperrten Tieren eher negativ. Da macht Fressnapf deutlich mehr Appetit auf einen Besuch. ;-)
Sehr viel besser, obwohl die Augen irgendwie ein bisschen traurig gucken, oder?