Skip to content

„Wer, wenn nicht wir!“ – Kampagne des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ)

Demokratie leben! – Website Ansicht ändern
Demokratie leben! – Website Ansicht ändern

Unter dem Motto „Wer, wenn nicht wir!“ hat das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) eine Kampagne gestartet. Als Teil des Programms „Demokratie Leben!“ soll die Kampagne ein demokratisches, vielfältiges und respektvolles Miteinander in Deutschland fördern.

Ob an Litfaßsäulen, in der U-Bahn-Unterführung, an Häuserfassaden oder an Stellwänden – an den bunten Typo-Motiven, die seit einer Woche bundesweit in Großstädten hängen, führt momentan kein Weg vorbei. Mit Hilfe der Kampagne möchte die Bundesregierung Menschen zum demokratischem Engagement im Alltag ermuntern. Die Botschaft: Demokratie kann nur funktionieren, wenn sich Menschen aus allen Bereichen der Gesellschaft vor Ort für sie einsetzen. Jeder kann in der Demokratie etwas bewegen.

Die von der Agentur Scholz & Friends entwickelten Kampagnenmotive, die in einer Form von Selbstreferenz die Sinnhaftigkeit ihrer eigenen Existenz infrage zu stellen scheinen („Dieses Plakat hängt nur rum!“), verstehen sich als Impulsgeber, als Motivator, sich mit kleinen Taten, Initiativen oder Ideen in die Gesellschaft einzubringen, um so, wie es seitens des BMFSFJ heißt, Teil der Lösung zu sein.

„In jeder kleinen Idee, jeder noch so kleinen Tat wohnt die Kraft, eine Gesellschaft zu schaffen, in der für Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Angst kein Platz ist und Freiheit und Respekt regieren“, wie es auf der vor wenigen Tagen gelaunchten Kampagnen-Website heißt. Unter kampagne.demokratie-leben.de werden vielfältige Angebote gebündelt und Möglichkeiten vorgestellt, wie sich Menschen in die Gesellschaft einbringen können.

Kommentar

Die in großen Lettern (Phosphate Pro) und leuchtenden Farben gestalteten Plakate ziehen die Blicke auf sich. Typo, die wirkt. Botschaften, die auf einen selbst zurückfallen: Was könnte bzw. kann ich tun? Dabei wirken die reinen Typo-Plakate direkter als etwa Fotosujets, die (lediglich) Geschichten erzählen. Anstatt also Geschichten Anderer zu erzählen, entstehen dank der konfrontativen Wirkung der fetten Lettern Bilder im Kopf. Bilder und Ideen von Dingen, die man selbst tun kann.

Mediengalerie

Weiterführende Links

  • kampagne.demokratie-leben.de

Dieser Beitrag hat 35 Kommentare

  1. Mir gefällt es.

    Auf der Kampagnenseite ist mir eine andere K-Form ins Auge gesprungen. Da scheint der Webfont nicht exakt mit der Plakatschrift übereinzustimmen.

  2. Als Schriftsetzer finde ich es immer gut, wenn man eine rein typografische Lösungen wählt. ;-)

    Und hier transportiert die Typo die Botschaft besonders gut, auch wenn einige der Farbkombinationen schon hart an der Grenze des Lesbaren sind. Gefällt.

  3. Das Design erinnert mich an Discounterwerbung von Netto und Penny. Es muss wohl weniger gefallen, wie einfach nur funktionieren.
    Abgesehen davon; Gibt es auch ein Ministerium, welches für Single Männer und Kleinkinder da ist?

  4. Genauso schön, wie die vielen anderen Motivationsposter, die in Büros rumhängen oder auf Facebook gepostet werden.
    Die Farben tuen im Auge weh, aber das ist wohl beabsichtigt.

    Von mehr Demokratie zu reden, wo man nebenher massiv den Linksextremismus finanziell fördert, hat schon was Ironisches.

    1. “Linksextremismus finanziell fördert”? Die Demogelder für die Antifa sind doch höchstens nur ein Tropfen auf den heißen Stein. 35€ Stundenlohn klingt zwar ganz toll, aber ohne die Zulagen, wie Wochenendgeld und Rabatte bei Media Markt und Lidl ist da nicht viel zu machen.

      Viele Nazis wissen nämlich gar nicht, was für Ausgaben so eine Demo mit sich bringt.

      1. Wo gibt’s denn 35 Euro? Hier im Osten sind es 25 – dafür, dass man nicht mal einen Kapuzenpulli als Arbeitsbekleidung gestellt bekommt, ist das fast zu wenig.

  5. “für Familie, Senioren, Frauen und Jugend”

    Das ist mindestens so peinlich wie die Hilfsorganisationen die sich “nur” um benachteiligte Mädchen kümmern. In einem Zeitalter in dem Gleichberechtigung so stark thematisiert wird, finde ich es immer wieder ein Armutszeugnis wie Männer oft außen vor gelassen werden.

    Da kann man mal wieder nur von Glück reden das, dass den meißten Männern tatsächlich vollkommen egal ist.

    Ich schliesse mich dann mal von dem “Wer wenn nich wir” aus. Korrekt, müsste es dann konsequenterweise auch: Wer wenn nicht Familie, Senioren, Frauen und Jugend heißen.

    1. »Bundesministerium für Menschen« würde schon reichen.

      @Kampagne: Finde die Plakate okay. Aber auch nicht besonders. Mit solchen Farbkontrasten bekommt man immer Aufmerksamkeit. Auch die Schrift ist nicht wirklich schick, z.B. das oben gekürzte S stört mich irgendwie.

      Und ich muss meinen Vorredner Recht geben, einige Farbkombinationen sehe aus wie Supermarkt aka Schweinebauch aka billig.

    2. Und alle starken “Männer” so: mimimimi…

      Werdet politisch aktiv z. B. durch den Versuch, eine einstmalst berechtigte Ministeriumsbenennung zu aktualisieren, anstatt euch hier zu ereifern.

      Und ZACK, schon hat die Kampagne ihr Ziel erreicht ;)

      1. Die bereits seit über 10 Jahren politisch Aktiven treffen bei dergestalt Versuchen erfahrungsgemäß auf massiven Widerstand. Beliebte wenngleich arg abgegriffene Waffe auch hier: die Nazikeule. Aaah ein Männerrechtler = frauenfeindlicher Natsi. Zack und Ende im Gelände.

        Ergebnis einer aktuellen Umfrage:
        ‘Während 40 Prozent der Frauen angeben, sich hierzulande diskriminiert zu fühlen, sind es bei den Männern 50 Prozent. Diskriminiert fühlen sich besonders Männer zwischen 35 und 49 Jahren (62 Prozent).’

        Nicht nur Schwesig-Beraterin Wizorek ist allerdings überzeugt, dass Männer privilegiert sind und niemals nicht diskriminiert werden können. „Männer“ so: mimimimi…

        Zack – so läuft das im ‘Patriarchat’.

      2. “Und alle starken „Männer“ so: mimimimi…”

        Hast du außer sexistischem Spott auch einen Inhalt zu erwidern?

        Und wie startet Aktivität denn sonst, wenn nicht mit Diskussion? Eine Diskussion, zu der du nur das sexistische Klischee vom “starken Mann” beizutragen hattest und die Kritik des Vorposters als weinerlich verspottet hast.

        Fass dich da also bitte mal an die eigene Nase. Sorry für das Offtopic, aber das konnte nicht so stehen bleiben.

  6. Die Gelb-Rot-Kombi ist meiner Meinung nach einfach durch Discounter wie zum Beispiel Netto oder Penny “versaut worden” – zumindest in Verbindung mit derartig auffälliger Typo.

    Davon abgesehen finde ichs klasse. Die anderen etwas ungewohnten, ja vielleicht sogar schwierigen Farb-Kombinationen halte ich für unproblematisch. Sollte mehr davon geben. Ruhig mal an die Schmerzgrenze gehen.

  7. Ich finde die Plakate super, fallen direkt ins Auge. Dass hier wieder lediglich an der Mikrotypographie gemakelt wird (mal ab von den Gender-Grundsätzen), zeigt, dass die Kampagne wohl sehr vieles richtig macht.

    Zum Discounter-Rot-Gelb: Stimmt schon, finde ich aber fast schon passend: Mit “billiger” Werbung spricht man vielleicht auch tendenziell politikverdrossenere Menschen an bzw. bekommt deren Aufmerksamkeit.
    Und darum geht es letztlich: JEDEM Menschen einen Denkanstoß geben.

  8. Die Kampagne mag gestalterisch gelungen sein (ich denke das nicht), was sie aber kommuniziert, ist in erster Linie das genaue Gegenteil ihrer Botschaften. Der vage Imperativ “ºBeteilige Dich, na los!“¹ ist Ausdruck demokratischer Strukturen bei denen nicht mehr klar ist welches, wie und wo Engagement tatsächlich wirkungsvoll ist.

    1. Das halte ich für eine Unterstellung. Man kann politisch aktiven Organisationen heute weniger denn je ausweichen – und je nach persönlicher Motivation wird jedes Engagement “wirkungsvoll” sein – und ist damit wichtig.
      Nur die Vorstellung, im Alleingang ganze Gesellschaften umwälzen können ist halt meist eine romantische Träumerei – diese Fehleinschätzung der eigenen Wirkungskraft kann man aber dem demokratischen System nicht vorwerfen.

      1. Jürgen, Du hast natürlich völlig recht. Das sagen mir Leute die für Unternehmensverbände arbeiten auch immer: man kann nicht alles sofort und alleine erreichen, aber gemeinsam und langfristig setzt man seine Interessen durch.

Kommentare sind geschlossen.

An den Anfang scrollen