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Weniger Aluminium, mehr Plastik – hanuta in neuer Aufmachung

hanuta Logo, Quelle: Ferrero
hanuta Logo

Hanuta, eine vom italienischen Unternehmen Ferrero vertriebene Marke, hat seit kurzem einen neuen Look. Die Verpackung wie auch der Schriftzug wurden modifiziert.

Dem ein oder anderen Konsumenten dürften die neu gestalteten hanuta-Produkte im Supermarkt vielleicht schon in die Hände gefallen sein. Vor allem der an die Marke Kinder angelehnte und im Stile der „nutella“-Wortmarke neu gestaltete Schriftzug springt ins Auge. Ebenso wie bei nutella ist der Anfangsbuchstabe von hanuta nun schwarz und die restlichen Buchstaben rot. Die Marke hanuta schlüpft aufgrund der visuellen Anpassung gewissermaßen unter das Dach der noch bekannteren Marken nutella und Kinder.

Offenbar erhofft man sich bei Ferrero auf diese Weise einen Image-Transfer. Während die Marken Kinder und insbesondere nutella weltweit eine hohen Bekanntheitsgrad genießen, ist das Süßwarenprodukt hanuta in deutlich weniger Märkten vertreten. Der Markenname „hanuta“ ist übrigens ein Akronym, das sich aus der Zutaten Haselnuss und Tafel ableitet (HAselNUssTAfel). Erstmals auf dem deutschen Markt eingeführt wurde hanuta von Ferrero im Jahre 1959.

Hanuta Verpackung 2er – vorher und nachher
Hanuta Verpackung 2er – vorher und nachher

Wie für Ferrero fast schon traditionell üblich, macht das Unternehmen um den veränderten Markenauftritt eines seiner bekanntesten Produkte kein Aufsehen. Weder auf der Corporate-Website, noch auf Nachfrage stellt das Unternehmen Informationen bereit. Auf der vor wenigen Tagen relaunchten die Marken-Website hanuta.de ist die neue Aufmachung der Marke bereits implementiert.

Bestandteil des Markenrelaunchs ist nicht nur die veränderte Optik, auch die Form und das Material der Verpackung, wie beispielsweise anhand des neuen 2er-Packs zu sehen ist, wurden überarbeitet. Während laut Hersteller bei der Produktion der Einsatz von Aluminium reduziert wurde, bewirkt die neue Verpackung gleichzeitig einen höheren Verbrauch an Plastik.

Auf die im Social-Media-Umfeld von Konsumenten diesbezüglich geäußerte Kritik, es sei unverantwortlich ein Produkt in derart viel Plastik zu verpacken, reagiert Ferrero wie folgt: „Auch wir bei Ferrero machen uns Gedanken über den richtigen Umgang mit Materialien. So haben wir mit der neuen Verpackung beim hanuta Einzelstück den Einsatz von Aluminium reduziert. In der 2er Packung ermöglicht die Einzelverpackung den Konsumenten, die einzelnen hanutas auch praktisch für unterwegs mitzunehmen. Das Pappkärtchen garantiert Stabilität und ebenfalls Produktschutz. hanuta steht für Frische und Knusprigkeit. Und mit der neuen Verpackung bleibt jede Haselnuss-Schnitte noch länger knusprig. Wir versuchen aber weiterhin unsere Verpackung zu verbessern und nehmen Eure Hinweise gerne auf.“

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Dieser Beitrag hat 37 Kommentare

  1. Mir ist noch nie aufgefallen, dass hanuta für “Hasenuss-Tafel” steht, auf der VP aber “Haselnuss-Schnitte” steht. Recht inkonsequent. Die Abkürzung DFB steht ja auch nicht für “Deutscher Rasenball Bund”. Aber gut.
    An Sonsten kann ich die die Entscheidung, grade die “Eingliederung” in die kinder-Welt schon nachvollziehen.

    1. “Der Name „hanuta“ ist ein aus dem Wort Haselnusstafel gebildetes Kunstwort (siehe Akronym).[6] Auf der Packung selbst steht Haselnuss-Schnitte, da dies die Verkehrsbezeichnung des Produktes nach den lebensmittelrechtlichen Vorschriften ist.”

      Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Hanuta

      1. Ok ist eine Erklärung, aber so ganz zufriedenstellend immernoch nicht – wenn dies rechtlicht drauf stehen muss, würde es ja auch bei den Zutaten und Nährwerten reichen. Eine Erkläung was “Hanuta” ist, ist, denke ich zumindest im deutschsprachigen Raum, eigentlich doch eh nicht nötig.
        In Ländern in denen es weniger gebräuchlich ist, kann es dann ja drunter stehen, da dort das Akronym ja eh nichts mit der dortigen Verkehrsbezeichnung zutun hat und daher nicht störend ist. Hier jedoch hat es mich bislang eigentlich zwar nie gestört aber ist schon inkonsequent.

    2. Witzig, gerade gestern habe ich mit meiner Tochter darüber sinniert, dass es angesichts des Untertitels eigentlich Hanuschni heißen müsste…

  2. Ich gehe stark davon aus, dass das viele Plastik nicht unbedingt umweltfreundlicher als die vorherige Verpackung ist. Verantwortungsvolle Unternehmen sollten und müssen bei Produktrelaunchs der Nachhaltigkeit einen hohen Stellenwert einräumen, was hier sicherlich nicht geschehen ist. Abgesehen davon sind die Maße der neuen Verpackung deutlich unhandlicher geworden. Einfach nicht so praktisch.

    Schlecht für Ferrero, gut für meine Figur. :-)

    1. Naja, Plastik reduzieren ist auf jeden Fall eine gute Sache, aber Aluminium reduzieren könnte vielleicht noch wichtiger sein. Die Aluminiumproduktion aus Bauxit-Erz ist einer der energieaufwändigsten technischen Prozesse überhaupt. (Die Vorzeichen drehen sich natürlich wieder, wenn das Alu in Hanuta-Packungen aus Recycling stammt.)

      Das Problem mit Ressourcenschonung und Energieeinsparung ist, dass man andauernd solche schwierigen Trade-Offs machen muss. (Siehe dazu auch die zweite Hälfte von https://youtube.com/watch?v=RS7IzU2VJIQ )

      1. Wow, toller Film. Ja, das sind riesige Probleme und an denen werden wir wahrscheinlich zu Grunde gehen. Plastik, Fossile Brennstoffe, Massentierhaltung und das auf globaler Ebene. Natur und Tier richten wir zugrunde und unsere Kinder werden in einer veränderten Welt leben. Echt traurig, dass das eigentlich schon so gut wie Fakt ist. Und alles immer wieder auf die Gier von einzelnen zurückzuführen.

      2. Wenn ich mir das eingebettete Facebook-Posting ansehe sehe ich, dass das 2er-Pack mit Plastik verpackt ist, sowie jedes Hanuta nochmal einzeln und die beiden dann nochmal auf einer Pappplatte liegen. Wenigstens 3 dieser 4 Teile kann man ersatzlos streichen.
        Warum sollten die Hanuta nochmal einzeln verpackt werden? Dafür gibt es keinen vernünftigen Grund. Diese Doppelverpackungen (und zwar alle!) kann und muss man erstmal abstellen. Hier stellt sich das Probelm eines “schwierigen Trade-Offs” gar nicht.

        In sofern kann ich Marc H. nur zustimmen: Nachhaltigkeit stand bei der Entwicklung der neuen Produktverpackung offensichtlich nicht auf der Tagesordnung. Die Antwort von Ferrero rundet diesen Eindruck nur noch ab. Da springt einem ein “Uns ist die Umwelt doch scheiss egal, solange die Gefahr besteht die Kunden könnten was anderes kaufen” zwischen den Zeilen nur so entgegen. Image-Transfer haben sie wohl geschaft. Einen negativen.

        Edit: Habe grad mal auf der hanuta-Webseite nachgeguckt. Das 2er-Pack wird mit dem Spruch “zwischendurch oder unterwegs hanuta gleich doppelt oder einfach zu zweit genießen” beworben. Das steht schon im Wiederspruch zu der Antwort von Ferrero, weil sie selbst nicht davon ausgehen jemand hebt ersthaft ein hanuta aus der 2er-packung auf.

  3. Beim Betrachten des Nachher-Logos dachte ich: das sah doch schon immer so aus mit dem schwarzen H! Aber tatsächlich: das H war vorher rot. Hätte ich das Logo aus dem Gedächtnis zeichnen müssen, ich bin mir sicher, es hätte ein schwarzes H gehabt. Komisch. Scheinbar hat mein Unterbewusstsein schon eine Verbindung zu Nutella und Kinder hergestellt.

    1. Mir gings gerade exakt genau so…

      Aber noch meine Meinung: Offenbar findet die Firma den Einsatz von Aluminium kritischer als Kunststoff… Aber ich überlege generell, welche Verpackungen haben wir denn, außer dieser beiden Varianten, die das Produkt frisch und knusprig halten? Gibt es überhaupt Hersteller die ihre Schoko- und Waffelprodukte umweltfreundlicher verpacken?

      Zu Redesign finde ich die Anpassung des Logos (erkennbar an meinem Eingangskommentar) sogar logisch. Weniger nötig ist der “used look”, so als sei die Farbe abgebröselt. Doppelter Inhalt ist ebenso unnötig, ich fand die kompakten Abmessungen immer recht passend. Jetzt frisst man eben immer gleich die doppelte Menge, so wie beim TWIX, denn auf einem Bein steht man nicht… Zumindest gut für den Hersteller!

  4. Und wieder ein weiteres Produkt mit der Verpackung in der Verpackung…
    Es sollte doch in jeder Unternehmensphilosophie Bestandteil sein, dass man alles dafür tut, unsere Umwelt so gering wie möglich zu belasten. Aber Ferrero und Nestlé werden hier wohl die letzten sein die das versuchen.
    Dieses Thema geht weit über Verpackungsdesign hinaus, hier müssen Gesetze wirken und Lösungen kommen -> und egal wann das passiert, es ist schon viel zu spät.

    „Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluß vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist,
    werdet ihr feststellen, daß man Geld nicht essen kann.’’

    Von der Gestaltung her sticht es nicht wirklich raus, sieht aus wie alles andere. Holzoptik und schön ein paar Elemente in falscher Perspektive eingearbeitet.

    1. Ich finde auch, dass Recyclingfähigkeit höher bewertet werden sollte, als der Energieeinsatz für die Herstellung. Es ist doch eine Milchmädchenrechnung, wenn es zwar eine bessere Energiebilanz für die Kunststoffverpackung gibt, welche quasi nicht recycelt werden kann, als für ein recycelbare Verpackung. Aber das ist ja nur meine Meinung.

      Das ist übrigens auch einer der Gründe, wieso die EU vor einigen Jahren Kunststoff-PET den Vorzug vor Glasflaschen gab. Da kann man nur mit dem Kopf schütteln.

  5. Ich hätte eigentlich auch vermutet, dass hanuta -natürlich- auch den Anfangsbuchstaben in Schwarz besitzt. Ich dachte, dass sei längst Standard bei allen Ferrero-Produkten. Wundert mich, dass das erst jetzt hier umgesetzt wird.

    Generell finde ich Ferreros Farbkombi Rot-und-Schwarz-auf-Weiß wenig schlau gewählt. Das ist die Kombi für Gefahrenhinweise, Geschwindigkeitsbegrenzungen, Bild-Zeitung, Marlboro… Signalwirkung ja, aber es wirkt jetzt nicht so wirklich Appetit-anregend.

    Fördert es nicht den Konsum, wenn man mehrere Produkte unverpackt in einer Packung hat? Wenn die Packung erst einmal aufgerissen ist, gibts dann doch kein Halten mehr. So gesehen finde ich die Doppel- und Dreifachverpackung nicht nur ökologisch sondern auch ökonomisch schlecht. Verpackung aufreißen ist doch als Art Konsum-Hemmschwelle zu bewerten. Wenig Verpackung bewirkt das Gegenteil. Ich hätte da doch eher zwei Hanutas in einer Verpackung eingeführt. Ökologischer und die Leute kaufen und verzehren direkt zwei.

    Mal schauen, wie lange es dauert, bis einer ein Foto von sich macht, wo er auf Fidschi eine Hanuta-Verpackung aus dem Sand zieht, und wie dann Ferrero darüber lallt, wie sie sich der Verantwortung bewußt sind, bla bla.
    Aber irgendwie hält sich dieses Verpackungswahn-Gerücht, dass mehr Verpackung mehr Gewinn bewirkt, wacker.

  6. Interessant finde ich, das man das mit dem schwarzen H nicht konstant beibehält, so ist auf der neuen Homepage zum einen noch eine Version des altes Logos (rotes H – (bei den VIP-Tickets)) sowie ein braunes H (Das hanuta Sortiment) zu sehen.

    Schaut man beim Sortiment dann genauer hin, sieht man, das dort nicht die schwarz-rote Schreibweise verwendet wird, sondern eine komplett braune Version.

    Ansonsten kann ich mich meinen Vorrednern nur anschließen, die Verpackung in der Verpackung finde ich unschön.

    1. Unschön ja, ist aber einen Marketingtrick. Einer der die Verpackung öffnet verzweifelt manchmal, ärgert sich und bei ihm werden beim Essen mehr Endorphine freigesetzt, was dazu führt, dass die Beziehung zum Produkt größer wird und mehr als geplant gegessen wird! Umsatz und Beziehung wird gesteigert!

  7. Die optische Zuordnung ist nur konsequent. Auch wenn dies bei anderen Produkten noch anders ausschaut. Milchschnitte und die recht unbekannte Yoghurtschnitte sind von dieser Zuordnung losgelöst, obwohl sie sogar der “kinder”-Produktfamilie zugeordnet sind. Duplo hingegen verwendet auch schon seit jeher den schwarzen Anfangsbuchstaben genauso wie nutella. Vermutlich werden die letzten beiden Produkte ohne schwarz-rote Typo bald ebenfalls angeglichen. Wobei das meinerseits eher ein Blick in die Glaskugel ist, als wirkliches Wissen.

  8. Ich habe jetzt nicht alles gelesen wie die Aluminium-Reduzierung in Zahlen aussieht, aber wenn ich zwei hanutas die nebeneinander liegen verpacken muss, dann ist die zu bedeckende Fläche doch größer als wenn ich sie stapele?!

  9. Rebranding alles in Ordnung, sieht rustikaler aus.

    ABER die Verpackung. Ich meine nicht Material, Umwelt etc. …
    Vorher hatte man diese einzigartige Verpackung: Papiercover ab, diese kleine goldene Folie weg und man hat dann das offene Viereck aufgefalten. Die Schokolade hat gerne mal an der Packung geklebt aber mal ehrlich, wer war nicht stolz diese mit den Zähnen komplett abkratzen zu können? Außerdem hatte man so ein kleines “Schälchen” zum reinkrümmeln. Nun haben wir eine 08/50 Verpackung zum Aufreißen und das schlimmste: die Krümmel landen auf dem Schreibtisch oder man muss aufstehen und einen Teller holen. Wollt ihr das Ferrero?! Wollt ihr dass ich aufstehe und zur Küche latschen muss?! *g*

    1. Sehe das genauso – vorher war die Verpackung eine einmalige Inszenierung (das Öffnen hatte immer etwas von “Geschenke auspacken”) – jetzt ist es Knoppers in braun.

    2. Gott bin ich froh, dass ich nicht der einzige war der in die Verpackung gekrümelt hat. Am besten noch kurz mit dem Finger rauf getickt, wie bei einer Zigarette…

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