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Welcome Old School! – Craigslist nun auf deutsch

Eines der umfangreichsten Angebote überhaupt im Web, das von Craig Alexander Newmark 1995 gegründete Kleinanzeigenportal Craigslist, hat nun auch einen deutschen Ableger.

Etwa 9 Milliarden(!) Page Impressions kann Craigslist jeden Monat vorweisen. Also so viel, wie StudiVZ und schülerVZ zusammen gerechnet (Quelle: ivw 02/2008). Etwas Größeres wird man im Netz schwerlich finden. dhd24 und das Ebay-Angebot Kijiji bekommen also einen schwergewichtigen Mitbewerber. Jim Buckmaster war für das “Design” mitverantwortlich und leitet seit 2000 das Unternehmen.

Die Frage stellt sich wieso ein Angebot wie Craiglist hier im Design Tagebuch eine Erwähnung findet? Design findet dort nicht statt. Die Startseite könnte man am ehesten als Link-Wüste bezeichnen. Die Unterseiten überzeugen durch, sagen wir es einmal positiv, Pragmatismus. Diese Schlichtheit ist Prinzip. Designer schütteln den Kopf. Nutzer und Entwickler wundern sich gleichermaßen (wie? 1,58KB? wird noch etwas nachgeladen?) und Usability-Hardcore-Puristen klatschen voller Entzückung in die Hände. Ist dies ein revolutionäres Konzept oder einfach nur ein schrulliges Überbleibsel aus den Anfängen des Internets?

via w&v

Dieser Beitrag hat 15 Kommentare

  1. Ich würde sagen, der Erfolg gibt Craiglist recht. Mag das auch noch so seltsam aussehen, es könnte ja kaum erfolgreicher sein.

  2. Der Aufbau der Seite ist in der Tat antiquiert. Das Layout basiert auf verschachtelten Tabellen, die Breite des Browserfensters wird knallhart ignoriert und es lädt nichts außerhalb eines Seitenwechsels nach.

    Selbst ohne die Datenmenge drastisch zu erhöhen könnte man durch kleine Eingriffe das Aussehen und die Handhabung der Seiten dramatisch verbessern. Mit etwas mehr Aufwand sogar AJAXifizieren, ebenfalls ohne dramatische Steigerung des Datenvolumen und natürlich elegant degradierend falls javascript nicht verfügbar ist.

    Übrigens glaube ich nicht, dass Usability-Hardcore-Puristen in die Hände klatschen. Dazu gibt es eindeutig zu wenig visuelle Abgrenzung einzelner Bereiche. Eine Farbcodierung der Sektionen beispielsweise könnte der Startseite durchaus gut tun.

  3. “Selbst ohne die Datenmenge drastisch zu erhöhen könnte man durch kleine Eingriffe das Aussehen und die Handhabung der Seiten dramatisch verbessern. Mit etwas mehr Aufwand sogar AJAXifizieren, ebenfalls ohne dramatische Steigerung des Datenvolumen und natürlich elegant degradierend falls javascript nicht verfügbar ist.”

    Wozu dann überhaupt AJAX? Das macht hier doch überhaupt keinen Sinn, aber ist ja mit viel XML und so, also web2.0. D:

    Es ist definitiv ein Relikt aus den Anfängen, aber wie Peter gesagt hat: Der Erfolg spricht ja für sich.

  4. Craigslist ist optisch Web 0.1 statt Web 2.0. Aber es ist mit dem Nichtlayout besser bedienbar, als viele hypermoderne Websites, die den Nutzer durch Flash, Javascript-Links in seinen Möglichkeiten etc. stark einschränken. Wie hier schon geschrieben wurde: Der Erfolg gibt Craigslist recht.

    Auch andere extrem erfolgreiche Seiten wie eBay, Google oder Amazon sind eher Designwüsten als Designoasen. Einige dürfen anhand solcher Erfolgsbeispiele schon mal hinterfragen, ob kreierte Websites eher den Designer oder wirklich die anvisierten Nutzer begeistern. Ich sehe auf Websites zunehmend multimediale Feuerwerke, bei denen die Show den Nutzwert bei weitem überlagert.

  5. Mir gefällt das Redesign, es ist übersichtlich und es steckt eine gewisse Gestaltung dahinter. Außerdem gibt es noch eine andere Schriftfarbe als blau.

  6. hi,
    für mich ists eher ein Überbleibsel aus alten Tagen, das sich in der Tat durch moderne Techniken (z.B. Suggest-Search) erheblich aufwerten ließe.
    Und auch mit der übrigen Benutzbarkeit ist es nicht weit her (z.B. der Link “Nächsten 100 Beiträge”, der immer auftaucht auch wenn es gar keinen weiteren Beiträge gibt).
    Craigslist ist aber ein gutes Beispiel dafür wie man mit minimalem Aufwand einen ziemlich hohenNutzen herausholen kann …

  7. Über “Ajaxifizierung” lässt sich streiten – eine Seite, die tatsächlich so aussieht als stamme sie aus dem vergangenen Jahrtausend und sich auch so anfühlt, hat einfach zweifelsfrei ihren Charme. Aber Peter hat absolut Recht: Layouttabellen haben nichts mit Charme zu tun, das geht einfach nicht. Und das “Design” ist ja keines, das so schwer mit semantischem Markup umzusetzen wäre.

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