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WDR stellt auf neues Corporate Design um

WDR Logo, Quelle: WDR
WDR Logo, Quelle: WDR

Der Westdeutsche Rundfunk Köln (WDR) befindet sich derzeit mitten im Umstellungsprozess hin zu einem neuen Erscheinungsbild. Erstes sichtbares Anzeichen hierfür ist die Ablösung des seit 1994 im Einsatz befindlichen Senderlogos. Bereits beim letzten Relaunch von WDR.de im August 2011 wurde das „WDR-Winkel-Logo“ (Abb. unten) gegen die ebenfalls seit Jahren gebräuchliche WDR-Wortmarke* ausgetauscht. Die WDR-Wortmarke wiederum wurde dezent modifiziert (Abb. oben). Erstmals berühren sich die Buchstaben, der Blauton erscheint deutlich dunkler. Im dt benennt Judith Bußmann, Leiterin Corporate Design Westdeutscher Rundfunk Köln, Beweggründe zum Redesign.

Warum wird das Winkel-Signet abgelegt und welche Ziele sind an das zukünftige Design geknüpft?

„Der WDR tritt bereits seit Einführung des Winkels unter zwei verschiedenen Dachmarkenlogos auf – der Wortmarke sowie dem Winkel. Die Wortmarke wird im Fernsehen (Das Erste und WDR Fernsehen) fast durchgängig verwendet. Grund hierfür ist die starke Flächigkeit des Winkels, der Bilder “zu macht”. Auch die Überprüfung des Winkels in kleinen Anwendungen, z.B. auf mobilen Endgeräten hat gezeigt, dass eine starke Verkleinerung zum Nachteil für die Wiedererkennbarkeit des WDR ist. Daher wurde die Entscheidung getroffen, das Winkellogo abzuschaffen und den WDR unter der Wortmarke weiterzuführen. Die Wortmarke wurde dafür geringfügig weiterentwickelt.

Insgesamt hat der Prozess zum Ziel, den WDR mit all seinen Angeboten als starke Einheit zu präsentieren. Viele der WDR-Angebote sind heute nicht als solche erkennbar. Die Herausforderung ist, eine behutsame Heranführung an die Dachmarke zu ermöglichen, ohne die Identitäten der einzelnen Angebote zu schwächen.“

Gibt es bereits Vorgaben in Bezug auf die Gestaltung der gesamten Senderfamilie, die zum jetzigen Zeitpunkt veröffentlicht werden können?

„Wir haben geprüft, inwieweit aus strategischer Sicht die Corporate Design Grundlagen der Dachmarke WDR auf die gesamte Senderfamilie heruntergebrochen werden können. Das Ergebnis: In den kommenden zwei Jahren wird die gesamte Senderfamilie weitestgehend in den Prozess einbezogen. Für jedes Angebot wurde der Freiheitsgrad des Auftritts bestimmt. Neben dem zukünftigen visuellen Auftritt als starke Einheit ist dem WDR in diesem Prozess besonders wichtig, Synergien in den Workflows zu schaffen, was wir durch eine verstärkte Standardisierung der Designprozesse ermöglichen können. Daher werden die verschiedenen Fachbereiche alle in den Prozess eingebunden.

Da wir uns bei den Themenbereichen, Programmen und Angeboten noch in der Entwicklung befinden, gibt es zum jetzigen Zeitpunkt noch keinen final abgestimmten Stand, der veröffentlicht werden kann.“

WDR Winkel Logo
WDR Winkel Logo, Quelle: WDR/ARD

Ist davon auszugehen, dass es einen großen Aufschlag geben wird, bei dem alle Sendermarken auf ein neues Design umgestellt werden oder erfolgt der Wechsel eher fließend?

„Wie bereits erwähnt, wird die Entwicklung und Umstellung der verschiedenen Programm- und Angebotsmarken sukzessive bis 2014 erfolgen. Der WDR hat in der Vorbereitung des Prozesses weitestgehend von Designüberarbeitungen abgesehen, um in diesem nun laufenden Prozess jetzt alle Designs sukzessive optimieren zu können. Das Projekt unterliegt einem hohen Kostenbewusstsein. Das heißt, wir führen alle Anwendungen nach und nach ein oder tauschen diese anlassbezogen aus, beispielsweise erst dann, wenn Altbestände aufgebraucht sind. Je länger ein Angebot kein umfassendes Re-Design erhalten hat, desto eher wird es in den Prozess einbezogen.“

Mit welcher Agentur arbeiten Sie bezüglich des Re-Designs zusammen?

„Als Projektpartner steht dem WDR die Münchner Agentur Serviceplan zur Seite. Das Team der Agentur formiert sich um Creative Director Ulrike Krieg, die zuvor als kreativer Kopf das Re-Design des NDR, des rbb, von arte und der ARD entwickelt hat. Die Agentur ist aus einer EU-weiten Ausschreibung als Bester hervorgegangen.“

Logo-Historie

WDR Logohistorie

Der Unternehmensauftritt der WDR Mediagroup wurde bereits mit der neuen WDR-Wortmarke ausgestattet. Anhand des Logos, in dem ein Schrägstrich/Slash zum Einsatz kommt, lässt sich erahnen, wie eine zukünftige an einer Dachmarke ausgerichtete Formensprache aussehen dürfte. Auch in der Geschäftsausstattung des WDR ist die neue Wortmarke bereits in Verwendung. Weitere Medien werden sukzessive umgestellt.

*Ausführliche Informationen zum Corporate Design hält zudem der entsprechende Styleguide des WDR bereit.

Dieser Beitrag hat 19 Kommentare

  1. Das ursprüngliche Logo ist für mich am eigenständigsten und hat am meisten Character. Die neue Identität schwimmt nur noch auf der Welle der serifenlosen Logos mit und geht in der Masse unter.

  2. Das Winkel-Signet wirkt nach wie vor am besten.
    Das neue sieht aus wie vom Praktikanten gemacht. Ein Griff ins Kl… ach nein, sowas soll man hier ja nicht sagen :-)

  3. Oloha!
    Das neue Logo sieht eher aus, als wenn der Drucker zu viel Farbe eingestellt hat. Zu Print-Zeiten hätte er das dann in die Makulaturkiste geworfen und seine Druckmaschine neu justiert.

    O tempora, o mores…!

  4. Ausgerechnet der blaue Winkel, der sogar im Steinzeit-Videotext funktioniert, soll nun auf einmal auf kleinen Bildschirmen nicht mehr lesbar sein? Mit dieser Begründung könnte man alle Bildmarken der Erde totschlagen. Ich muss dazu bemerken daß ich den Winkel schon immer hässlich fand, aber besser als diese drei gestauchten Buchstaben war er dann doch. Der ARD-Kringel rutscht gefährlich nah an das “Logo”, so daß man dort auch WDR1 lesen kann, auch wenn das 1. Radioprogramm schon seit 1995 nicht mehr so heisst- WDR 2 bis 5 gibt es ja weiterhin.

  5. “Wir haben geprüft, inwieweit aus strategischer Sicht die Corporate Design Grundlagen der Dachmarke WDR auf die gesamte Senderfamilie heruntergebrochen werden können.”

    Allein dieses Gestammel demonstriert eindrucksvoll das Denkvermögen der Handelnden. Da ist die den Anfängen des Fotosatzes entlehnte Gestaltung der “Wortmarke” nur noch folgerichtig.

    Dass diese Arbeit “europaweit ausgeschrieben” wurde ist kein Trost. Im Gegenteil.

  6. Leider ist es dem WDR noch nie gelungen, Signets zu entwickeln, die einen irgendwie gearteteten Bezug zum Land NRW oder zur (Sende-)Tätigkeit aufweisen, sondern der Sender hat sich immer nur auf Spielereien mit Buchstaben beschränkt. Auch bei anderen Sendern war das selten der Fall. Trotzdem wird schon zum wiederholten Mal das Logo gewechselt – da lobt man sich doch den BR, der auch nur seine Abkürzung zum Logo verarbeitet hatte, das geniale Logo aber erst vor wenigen Jahren zum ersten Mal auswechselte – hinterher aber deutlich schlechter dasteht.
    Das neue Logo mangelt es, wie hier schon von einigen Kommentierern/-innen angefuehrt, an Charakter und Einpraegsamkeit. Am gelungensten fand ich noch das zweite Signet der siebziger/achtziger Jahre, dass einerseits als Schriftzug praegnant, andererseits durch seine ‘Durchsichtigkeit’ aber flexibel einsetzbar war. Ein grosse Freund des von der ‘taz’ geklauten Winkels war ich auch nie, aber auch der hatte immerhin gewisse Vorzuege.

Kommentare sind geschlossen.

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