W3C präsentiert neues Logo
Das World Wide Web Consortium (W3C) hat seit kurzem ein neues Logo. Das neue Logo solle den Wandel unterstreichen, den das W3C in den letzten Jahren vollzogen hat. Die neu geschaffene Bildmarke, eine spiralförmige „Spule“, symbolisiert Fortschritt und Vollendung, so die offizielle Erklärung.
Das World Wide Web Consortium (W3C) ist eine internationale Organisation zur Standardisierung von Webtechnologien. Sie wurde am 1. Oktober 1994 von Tim Berners-Lee am Massachusetts Institute of Technology (MIT) gegründet. Dem W3C-Mitgliedernetzwerk gehören Hunderte von Organisationen und Tausende Fachleute weltweit an. Bekannte Internet-Standards wie HTML, CSS, WCAG, SVG und WebRTC gingen aus der Arbeit im W3C hervor. Hierbei geht es also um Standards, die Barrierefreiheit, Internationalisierung, Datenschutz und Sicherheit fördern. Wenn etwa im Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG), das seit dem 28. Juni 2025 in Deutschland gilt, von „festen Standards“ die Rede ist, sind hiermit u.a. jene vom W3C formulierten Standards gemeint – das W3C selbst bezeichnet diese als „Empfehlungen“.
Anlässlich der im Jahr 2023 erfolgten Umwandlung von einem Verbund (Konsortium) in einen eigenständigen gemeinnützigen Verein wurde nun auch das visuelle Profil des W3C erneuert, einschließlich des Logos. Zudem wurde der bisherige Slogan “leading the web to its full potential” durch “making the web work — for everyone” ersetzt.
Das neue Logo bleibt dem bekannten Blauton treu, zeigt jedoch anstelle der bisherigen Buchstaben-Zahl-Kombination ein abstrahiertes Symbol. Mit etwas Phantasie lässt sich aus dem geschwungenen Symbol „W3“ herauslesen. Das „C“, bisher in schwarz dargestellt, entfällt. Der offizielle Name – World Wide Web Consortium – bleibt gleichwohl bestehen.
Die neue Bildmarke sei zeitlos, stehe für Zuverlässigkeit, Verbundenheit und Gemeinschaft; die Darstellung erinnere an Wellen, eine Hand oder an eine DNA-Helix, wie es seitens des W3C erklärend heißt. Das W3C als „DNA im Herzen des Web“, so die Botschaft. Der um die Bildmarke als Ring umlaufend angeordnete Name „World Wide Web Consortium“ kann/soll gleichermaßen als Ausdruck für Einheit und Bewegung verstanden werden.
Im Webauftritt unter w3.org wurde das neue Logo bereits implementiert.
Kommentar
Bildmarke plus umlaufende Schrift wirken im Zusammenspiel wie ein Siegel, ein Gütesiegel, ähnlich etwa dem Blauen Engel oder den EU-Qualitätssiegeln. In Ringform umlaufende Schrift ist eine verbreitete, und passende, visuelle Entsprechung, mit denen Marken Qualitätsanspruch artikulieren. In heraldischen Wappen sieht man oft den Kampfspruch / das Motto (als „Panier“ bezeichnet) in umlaufender Schrift dargestellt, ebenso in vielen Logos von Verbänden, Sport- insbesondere Fußballvereinen (FC Bayern, Manchester City, u.a.), die auf diese Jahrhunderte alte Ausdrucksweise und Zeichensprache aufbauen. Ringform/Kreis samt Schrift signalisiert zudem: wir sind Teil einer Gemeinschaft, und kämpfen alle für die gleiche Sache, in diesem Fall für Webstandards. Dem neuen Zeichen ist anzusehen, dass sich die Verantwortlichen, anders als beim alten, recht drögen Typologo, viele Gedanken gemacht haben, welches Design die Kernwerte und den Zweck der Organisation / des Vereins adäquat widerspiegeln soll.
Das begleitende Video hätte hingegen nach meinem Empfinden gerne einfacher, schlichter, zugänglicher sein dürfen. W3 TMI.
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Ich glaube, wenn man das Logo etwas weniger abgerundet und man eher bei der alten 3 mit der Ecke oben rechts geblieben wäre, hätte man in dem Gesamtgebilde noch eher ein W erkennen können.
Warum wird das neue Logo nicht in die Validator Icons eingebunden? Funktioniert es nicht in der Größe? Hätte es nicht u. a. dafür entworfen sein sollen? Oder werden diese Icons nicht (mehr) benutzt? Ist das C an dieser Stelle doch wichtig?
Zitat:
Modernisierungen finde ich zwar sinnvoll, aber das hier ist in zweifacher Hinsicht eine Verschlimmbesserung.
1. Es wurde ein lesbares Logo durch ein unlesbares Logo ersetzt
2. Das neue Logo ist nicht mehr zu den Validator-Icons kompatibel, so dass extra dafür eine eigene Ausnahme geschaffen werden musste.
Besser hätte ich gefunden:
1. Ich hätte eine Namensänderung in “w3.org” für sinnvoll gehalten. Es ist eine Angleichung an den Domainnamen und es berücksichtigt, dass es kein Konsortium mehr ist. Es wird einfach nur neutral ausgedrückt, dass es sich um eine Organisation handelt.
2. Beibehaltung des lesbaren Schriftzuges W3, aber gerne in modernerer Schriftart.
3. Integration dieses neuen Schriftzuges in die Validator-Icons, Schaffung längst überfälliger Validator-Icons für HTML 5 und CSS 3. Alternativ könnte man darüber nachdenken, die Validator-Icons aufzugeben, weil sie heutzutage nicht mehr genutzt werden, da es als selbstverständlich angesehen werden sollte, dass eine Webseite validen Code hat. Diese Buttons standen aus einer Zeit, in der es diese “Optimiert für Internet Explorer” und “Optimiert für Netscape Navigator”-Buttons gab und das W3 wollte mit seinen Buttons einen Gegenpool setzen, um auszudrücken, dass es auch browserunabhängigen Code gibt. Das ist heutzutage nicht mehr relevant.
Bei Punkt 3 würde ich ich nicht soweit gehen. Gönn dir den Spaß und jag mal random Websites durch den Validator. Du wirst erstaunt sein wie wenige Seiten wirklich fehlerfrei sind ;)
Eine Daseinsberechtigung hat es gewiss noch, auch wenn es heutzutag weitere Tools gibt. Und die verschiedenen Browser tun heute zu 98% das selbe – anders als damals, da hast du recht.
Ob man nun wirklich diese Icons nocht brauch, da kann man sich streiten. Tatsächlich habe ich im Validator gar keine Möglichkeit gefunden, diese herunter zu laden. Und wirklich genutzt werden diese in der Tat so gut wie gar nicht mehr – noch nicht mal W3C selbst nutzen sie ;)
Ich würde es anders ausdrücken: Die Websites (von Profis), die ihre Websites mit Prettier oder anderen Tools validieren, werden auf gar keinen Fall mehr Validator-Logos wie Anfang der 2000er einsetzen. Und die anderen wissen gar nicht, wofür die Dinger da sind. Also weg damit. Insbesondere da dort wieder das „C“ auftaucht, also absolut inkonsistent.