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Vorpommern lanciert gemeinschaftlichen Markenauftritt

Vorpommern Marke Logo, Quelle: Regionalmarketing und - entwicklung Vorpommern e.V.
Vorpommern Marke Logo, Quelle: Regionalmarketing und - entwicklung Vorpommern e.V.

Vorpommern, vereinfacht gesagt der östliche Teil des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern, wird zukünftig als eigenständige Marke für sich werben. Ein stilisierter, im Origami-Stil gehaltener Greif steht dabei im Mittelpunkt des neuen Markenauftritts. Ziel der neuen Marke ist unter anderem, Identität und Zusammengehörigkeitsgefühl vor Ort zu stiften.

Am vergangenen Wochenende kamen in Grimmen im Rahmen der Vorpommernkonferenz rund 90 Bürgermeister sowie die Landräte der beiden vorpommerschen Kreise zusammen, um über die Zukunft der Region Vorpommern zu beraten – der NDR berichtete. Bislang treten die zur Region Vorpommern gehörenden Landkreise Vorpommern Greifswald und Vorpommern Rügen in ihrer Kommunikation eigenständig auf.

Zukünftig will man in Sachen Weiterentwicklung der Region verstärkt zusammenarbeiten, insbesondere im Marketing und bei Werbeaktivitäten. „Wir müssen die Marke Vorpommern groß machen, wir müssen größer denken, nicht jeder verschachtelt für sich“, findet Marco Jahns, Bürgermeister von Grimmen.

Ein gemeinsames Logo sowie der Claim „Zum Greifen nah.“ wurden bereits verabschiedet. Bereits im Sommer 2022 wurde das Konzept erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Auf der Online-Präsenz vorpommern-sonnendeck.de, wo alle Aktivitäten gebündelt werden, kommt das neue Logo seit wenigen Tagen nun zur Anwendung.

Entwickelt wurde der Markenauftritt samt Greif-Logo von der Agentur Werk3 (Rostock, Mecklenburg).

Kommentar

Der Greif, ein Fabelwesen aus Raubvogel und Löwe, kommt als heraldische Figur in unzähligen Landes- und Stadtwappen vor, so auch im Stadtwappen von Greifswald (Landkreis Vorpommern-Greifswald) und im Wappen Pommerns. In der dargestellten Form, angelegt als Origami, hat man einen Greif bislang noch nicht gesehen, schon gar nicht im Kontext Regionalmarketing. Originär ist das Logo also schon einmal.

Offenbar steht das Projekt der gemeinsamen Markenidentität noch ganz am Anfang. Denn wie die Marke derzeit auftritt, wirkt schon noch sehr unrund/unruhig. Die multicolore Farbgebung des Logos trägt ihren Teil dazu bei. Die Domain und die dortige Tagline „Deutschlands Sonnendeck“ gehen inhaltlich wie sprachlich in eine ganz andere Richtung als der Claim „Zum Greifen nah“, auf dem auch das neue Markenlogo aufsetzt. Entweder man lässt vom Greifen ab und setzt auf das Sonnendeck-Thema, inklusive entsprechenden Visualisierungen (Sonne, Schiff, Meer, Liegestuhl, etc.), oder aber man trennt sich von der Sonnendeck-Domain und richtet die Kommunikation konsequent und passend zum Greif-Markenlogo aus. Beides zusammen funktioniert meines Erachtens nicht.

Ob sich die Menschen in Vorpommern mit dieser Marke identifizieren können, die im Visuellen eine in der japanischen Kultur tief verwurzelte Faltkunst zitiert, wage ich nicht zu sagen. Ein Marke, die Identität und Zusammengehörigkeitsgefühl stiften soll, benötigt die Auseinandersetzung darüber, wofür sie denn steht, welche Werte sie verkörpert, was sie auszeichnet. Welche Werte und Eigenschaften sind es, die der bunte Origami-Greif verkörpert? Bislang ist davon im Kontext der digitalen Medien nichts zu lesen, zu sehen und zu hören. Was ein Problem ist, will man die Vorpommern als „Markenbotschafter“ gewinnen, vor allem die junge Generation.

 

Dieser Beitrag hat 6 Kommentare

  1. „…wir müssen größer denken, nicht jeder verschachtelt für sich“

    Und diese Abkapslung von MV ist nicht das Gegenteil davon? Zumal in meiner ganz subjektiven!!! Wahrnehmung Vorpommern im Bezug auf das Bundesland MV nicht diese Abgrenzungsmerkmale hat wie zB das Erzgebirge oder die Lausitz in Bezug auf Sachsen, das Allgäu oder die fränkische Schweiz in Bezug auf Bayern, der Taunus in Bezug auf Hessen etc pp.

    Alleine vom Design her – um beim Thema der Seite zu bleiben – ist es mir auf den ersten Blick zu kleinteilig, zu wenig eingängig. Sicher wird man mit den Farben spielen, da gibt es bestimmt Ansätze.

    Ich hätte es so alleinstehend aber keinesfalls mit dem Norden oder grundsätzlich einer Region in Verbindung gebracht.

    Das ist zB das Logo vom Erzgebirge, was auch hier bereits Thema war, wesentlich besser gelungen…

    1. Danke Ruben.

      das Logo vom Erzgebirge […] wesentlich besser gelungen

      Ich verlinke mal, damit klar wird, was gemeint ist. Erzgebirge Tourismus mit neuem Markenauftritt. Wobei der Vergleich nicht ganz fair ist, denn die Erzgebirge-Marke ist eine reine Destinations-/Tourismusmarke. Die Marke Vorpommern, so jedenfalls mein Verständnis, ist weiter gefasst und schließt auch andere Bereiche mit ein, etwa Wirtschaftsförderung, Fachkräfte-Recruting u.a.. Aspekte, wie sie auch auf der Ebene von Nation Branding Berücksichtigung finden, hier allerdings runtergebrochen auf die Region.

  2. Erinnert mich mehr an die geometrischen Legeplättchen aus dem Kindergarten als an Origami. Immerhin schöne Kindheitserinnerungen für den, der früher damit gespielt hat. Aber was hat die Erinnerung an den Kindergarten mit Vorpommern zu tun? Der Greif ist leider auch nicht nur in Greifswald und im übrigen Vorpommern zum Greifen nah, sondern in vielen anderen Regionen Deutschlands. Baden-Württemberg (nett hier!) hat den Greif ebenfalls im Wappen neben dem goldenen Hirschen. In Landshut umgreift ein Greif ein Schild mit blauem Strich. Sogar aus dem Wappen des Fußballbundesligisten SC Freiburg blickt ein Greif auf uns herunter. USP ist was anderes.

  3. Puh. Abgesehen vom berechtigt kritisierten Konzept eines Origami-Greifen ist die Umsetzung leider wirklich nicht gelungen. Besonders unschön gearbeitet sind der Schnabelbereich mit dem unnützen Leerraum zwischen Ober- und Unterschnabel (nennt man das so?) und die ungleich dicken Konturen – warum ist die Trennlinie von Orange zu Gelb dünner als der Rest? Schade zu sehen, dass eine mäßige Idee für eine jedoch so große Region so mau, bzw. handwerklich dürftig umgesetzt wird. Von der Farbgebung und Skalierbarkeit ganz zu schweigen …

  4. Sonnendeck? Domain von einer vorheringen Kampagne? Zudem gibt es für touristische Interessenten vorpommern.de mit einem anderen Logo. Ich weiß nicht inwieweit man vom Bürger, Reisenden, Jobsuchenden diese Bereitschaft sich in all diese Einzelanwendungen hineinzudenken verlangen/erwarten kann. Die Website weiß scheinbar nicht genau was sie eigentlich als Zielgruppe hat. Dann noch die beiden Bereiche “Welcome Center”. Ich bin verwirrt. Suchen Sie Investoren oder Touristen? Bürgerservice scheinbar nicht.

    1. Die Aufgabe der “Welcome-Center” ist doch, den Menschen, die einen neuen Lebensmittelpunkt suchen, die Vorzüge der Region kompakt zu präsentieren. Es geht als nicht um den touristischen Aspekt, sondern darum, Menschen davon zu überzeugen, nach Vorpommern zu ziehen.

Kommentare sind geschlossen.

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