Das Modemagazin Vanity Fair, 1913 erschien die erste Ausgabe, bekommt ein neues Logo. Vorgestellt wurde der neue Schriftzug relativ unprätentiös per Tweet: „New century. New logo.“
Die serifenlosen VF Sans hat damit ausgedient. Die neue Wortmarke ist in einer klassizistische Antiqua gesetzt, die, wie man es etwa von der Bodoni her kennt, über völlig gerade, sehr feine Serifen sowie einem auffällig starkem Kontrast innerhalb der Strichstärke verfügt. Ähnlichkeiten zum Schriftzug der VOGUE sind nun erkennbar. Die neue Wortmarke transportiert, wenn auch etwas klischeehaft, mehr Glamour und Raffinesse, mehr traditionellen Chic, wenn man so will, mehr Audrey Hepburn. Ob man damit auch jüngere Käuferschichten erreicht, werden die nächsten 100 Jahre zeigen.
Das Cover der Jubiläumsausgabe ziert Kate Upton, fotografiert von Annie Leibovitz.
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ist vanity fair von vogue aufgekauft worden? ober ‘bloß’ inspiriert worden or whetever? jedenfalls ist das eher schlechter als besser geworden. hat mich der alte schriftzug noch an eine großstadt-silhoutette erinnert (fehlten nur ein paar fensterchen…) kann man den neuen schriftzug kaum lesen. ich bin 2-3 meter am screen vorbei und habe nur balken gesehen. echt unvorteilhaft, wenn man das heft nicht gerade in der hand hält… jedefalls ist wieder ein stück marken-identität eingebüßt worden in dieser welt – zugunsten (laut neuem cover) einer vintage-playboy optik.man könnte auch ‘kunstwerk’ sagen – man sieht was ohne genau zu wissen was…
welcome back 80ies!!
Es erscheint vielleicht aktuell eher verwunderlich diesen Schritt (wieder) hin zu Serifen zu gehen, wären oben vorher/nachher vertauscht, wäre das auch gut. Ist man bei einem Optimum angelangt muss man damit irgendwann vielleicht auch wieder brechen und das andere Extrem suchen.
So wie Apple es mit iOS7 machen wird. In wenigen Jahren, wird dem Trend Flatdesign & Co auch wieder ein neuer entgegen gesetzt.
Der alte Schriftzug hat so schönen Charakter gehabt und wäre sogar noch zeitgemäß gewesen. Ich finde nicht, dass man den jetzt zwanghaft hätte austauschen müssen ._.
Der neue Schriftzug sieht in den Großbuchstaben wirklich etwas krass aus. Viele dicke und dünne Linien, die erst bei genauem Hinsehen zwei Wörter ergeben. Ein bisschen Schade ist das ja schon :-(
Da ich die Vanity Fair weder jemals gelesen, noch bewusst wahrgenommen habe, dachte ich mir erst: “Hey. Die neue Typo sieht ja wirklich sehr modern und frisch aus. Gefällt mir. Was haben denn die ganzen Leute in den Kommentaren?”
Ja. Ihr werdet denken: “Was ist denn mit ihr los? Wo ist die neue Typo moderner und frischer?”
Und ja. Wer lesen kann, ist klar im Vorteil. Da ich den Artikel lediglich überflogen habe, habe ich das erste Typobild als “Vorher” und das zweite Typo-Bild als “Nachher” interpretiert. :-P
Dementsprechend schließe ich mich der weitläufigen Meinung tatsächlich an. Ich empfinde die neue Schrift als Retro-Maßnahme. Vielleicht möchte man im digitalen Zeitalter gar nicht versuchen im Printsektor mitzuhalten, sondern lieber die Retro-Schiene fahren – das Besondere aus einer Printausgabe herauskitzeln. In der Farbgebung der Jubiläumsausgabe und auch im Posing des Models sehe ich sehr viel Pin-Up, Retro, Vintage. Wisst Ihr was ich meine?
Die Ausgabe würde ein kleines Kaffeetischchen hervorragend dekorieren. Sowas zum Beispiel:
https://www.solebich.de/sites/solebich.xlcontent.de/files/content/15746/images/img_3250.jpg
Ich kann diesen Schritt ehrlich gesagt nicht verstehen. Die spitzige VF Sans erscheint mir doch ohnehin sehr modern. Da braucht das neue Jahrhundert kein neues Logo.
Ich kenne zwar die konkrete Zielgruppe der Zeitschrift nicht, aber was unterscheidet dieses Logo/Magazin denn nun von der Vogue?
Beide besitzen extrem dünne und dicke Linien, nur dass die Vogue gekonnter wirkt. Von der Farbgebung her sieht die Vanity Fair altbacken/retro aus und die Vogue zeitgemäß.
… Vanity Fair gehört neben dem New Yorker Magazin zu den Besten Publikationen dieses Planeten. Monatlich werden kulturelle Inhalte, Persönlichkeiten aus Politik und Showbiz sowie aktuelle Geschehnisse auf einem sehr hohen Niveau aufbereitet und präsentiert. Für das Heft arbeitet in der Regel nur die Crème de la Crème. Das heisst: Autoren, Fotografen und Illustratoren, die in ihrem Metier zu den Besten gehören.
Vanity Fair erscheint bei Condé Nast Publications unter der Dachmarke von Advance Publications (ca. 26K Mitarbeiter weltweit und mit einem geschätzten Umsatz von 7Mrd. US-Dollar im Jahr 2012). Darunter firmiert auch das Verlagshaus Condé Nast Deutschland; für viele ein Begriff, da hier unter anderem auch die Vogue, AD, GQ, Glamour und Myself erscheint.
@t2dM: Ihre Frage nach den Aufkaufspekulationen zeugt somit von totaler Unkenntnis.
Auch Ihr subtiler Hinweis auf die schlechte Screen-Darstellung lässt sich vielleicht hiermit erklären:
das Verlagshaus verdient sein Geld zu 98% über Anzeigenverkäufe im gedruckten Medium,das heißt diese Typo wurde primär fürs Print gestaltet.
Meine Recherche nach dem Gestalter dieser Typo verlief ins Leere, denke aber das Christian Schwartz seine Finger mit im Spiel hatte. Lassen wir uns überraschen.
:)
Ich persönlich empfinde die Neuausführung als sehr gelungen, denke, dass es auf Hochglanz-Papier sehr elegant daherkommen wird.
@designtagebuch
Die Reihenfolge des Logo-Vergleichs ist irritierend. Entgegen der Leserichtung (von alt nach neu) werden die Logos in entgegengesetzter Leserichtung platziert.
Ist das so gewollt?
@ vanHolland:
ich war in unkenntnis, bis sie uns aufgeklärt haben – vielen dank dafür. deshalb war das ja auch eine frage. meine spekulation sollte (wenn man das gemerkt hat) augenzwinkernd sein – so etwa ;)
muss man eine frage erst stellen, wenn man die antwort darauf kennt? merke ich mir.
auch ihre 98% allerdings sind mir etwas zu hoch gegriffen. was bei vogue mit der leserlichkeit klappt (weil kurzer name und auch optisch bekannte marke) klappt mit 2 kurzen worten eben nicht mehr – egal wie der typograph / designer heißt! der rückschritt zieht also noch größere bahnen als hier angenommen – der typograph ignoriert ihre 2% web-kundschaft ja demnach absichtlich. und tut allen sonst keinen gefallen, wie man hier bereits lesen kann – oder auch nicht ;)
trotzdem: ich bin durch sie etwas schlauer als zuvor – danke schön.
@t2dM
kein Ding. Das mit dem Augenzwinkern ist wie mit Ironie im schriftlichen Verkehr; kommt meistens verspätet oder gar nicht an.
:)
Die Typyface ist tatsächlich von Christian Schwartz der für Commercial Type auf eine Didot Condensed zurückgegriffen hat.
Frage mich ernsthaft, warum man das “alte” Logo abgelöst hat. Es war doch zeitlos.
Der Titel “Vanity Fair”.
Ob vorher oder nachher.
Die Gesamt-Optik der Typo. Schön ist anders.
Die “Feststelltaste” für Großbuchstaben sollte verboten werden.
Freiheit nur für die Gestalter, die mit Schrift/Typo gefühlvoll umgehen können.
Ausgleichen von Großbuchstaben/Versalien ist vielen eine Last – schafft aber Leselust.
Einzelne Großbuchstaben/Versalien dürfen dabei auch zusammenwachsen –
zu Ligaturen werden. Das Ergebnis darf angnehm oder schräg sein –
sollte aber nie den Schriftkünstler im nachhinnein beleidigen oder strafen
und dem Betrachter die Augen grundlos schmerzen lassen.
Vorher und nachher – beide Schriften sind schön. Der Einsatz darf geübter sein.
Liebe Vanity Fair sei gern weiterhin anders, spannend und zukunftsweisend.
Aber bitte kommunikationsfreundlich.
Schade, echt schade! Bisschen Vogue, bisschen beliebiger… der alte Schriftzug war einfach besser!
Wie kann man so etwas prägnantes einfach aufgeben? Ich hätte das alte Logo lieber etwas reingezeichnet. Um es ein wenig runder zu machen aber so.
Erinnert mich ja etwas an den Nirvana Schriftzug.