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USA TODAY im neuen Design

USA Today Logo

USA Today Logo

USA TODAY, eine der auflagenstärksten Zeitungen der USA, erhält ein Redesign. Gleichzeitig wurde anlässlich des 30-jährigen Jubiläums der Zeitung der Markenauftritt erneuert.

Der Trend in Richtung radikale Vereinfachung kennzeichnet auch dieses Redesign. Ein Redesign, das wieder einmal aufzeigt, wie schmal der Grat zwischen Prägnanz und Beliebigkeit ist, zumindest im Bezug auf die Logogestaltung.

USA TODAY Logo

Das Logo wurde komplett überarbeitet. Während das bisherige Logo eine untrennbare Einheit von Schrift und Bildelement darstellte, darf das neue Logo als klassische Wortbildmarke bezeichnet werden. Eine hellblaue Kreisfläche ist dem in schwarz gesetzten Schriftzug nun vorgestellt. Das Logo ist so angelegt, dass auch beide Elemente unabhängig von einander zum Einsatz kommen können. Von der stilisierten Darstellung des Globus, einem wichtigen Erkennungszeichen der Nachrichtenmarke, ist lediglich seine Hülle übrig geblieben. Einfachheit, die puristische Züge annimmt.

USA TODAY Logo

Freilich ist Reduktion unerlässlich, wenn es darum geht, Logos zu schaffen, die sich ins Gedächtnis brennen. Wird das Zeichen allerdings zu beliebig, geht dies auf Kosten des eindeutigen Bezugs zum Absender, zur Marke. In diesem Fall ist zudem die konzeptionelle wie auch gestalterische Nähe zur Nachrichtenmarke Euronews unverkennbar (Logo von Euronews). Nicht dass für eine der beiden Marken daraus direkt Probleme resultierten. Je mehr Nachrichtenmarken allerdings auf eine derart simplifizierte „Globus“-Darstellung umstellen, den Kreis also gewissermaßen als Markenzeichen besetzen, desto wahrscheinlicher wären Konflikte in Bezug auf die Markenführung wie auch in Sachen Markenrecht.

Logovarianten

Das von USA TODAY genutzte Farbschema, das die Kennzeichnung der Ressorts „News“, „Money“, „Sports“, „Life“, „Tech“ sowie „Travel“ vorsieht, bleibt auch zukünftig erhalten. Lediglich die Farbe Gelb, bislang für den Bereich „Weather“ genutzt wurde entfernt, offenbar aufgrund des neuen Kooperationspartners AccuWeather, der selbst über ein blaues Erscheinungsbild verfügt.

USA TODAY Logos

Redesign der Zeitung

Die Zeitungsausgabe wurde in vielfältiger Hinsicht erneuert. Der Anteil der farbig gedruckten Seiten steigt von durchschnittlich 13 auf 24. Verschiedene Themenbereiche erhalten eine neue Struktur, neue Rubriken, wie etwa „America’s Markets,“ kommen hinzu. Auch das Schriftbild wurde modifiziert. Artikeltexte sind fortan in der Chronicle Text aus dem Hause Hoefler & Frere-Jones gesetzt, bislang kam hier die Gulliver zum Einsatz, beides Serifenschriften. Bei Überschriften setzt man zukünftig auf eine Groteske, und zwar die Futura, in der auch die Logos gesetzt sind, der Vorgänger und das neue.

USA TODAY Relaunch

Die Futura, wohlgemerkt bereits 1927 von Paul Renner entwickelt, verhilft der neuen Ausgabe zu einem moderneren, weniger klassischen Design. Man könnte sogar sagen, das Blatt wirke nun weniger konservativ, was durchaus so gewollt ist, finden sich in den Kommentaren zum begleitenden Artikel doch Aussagen der eigenen Leser, die der USA TODAY zunehmend eine Positionierung im linken Spektrum attestieren. Wenn dem so ist, wäre das Design eine adäquate Entsprechung.

Gerade auch im Zusammenspiel mit dem neuen Illustrationsstil macht sich die Futura ausgezeichnet. Heute am 14. September 2012 erscheint die erste Ausgabe im neuen Design. Die Umstellung der Website usatoday.com erfolgt am Wochenende. Alle weiteren digitalen Angebote wie auch die Apps erhalten ebenfalls ein neues Design.

USA TODAY Newspaper

Verantwortlich für Redesign und Markenauftritt ist die Agentur Wolff Olins, die das Projekt im Detail in ihrem Blog vorstellt.

Update 15.09.2012: Video zum Relaunch:


USA TODAY….Re-imagined von BNQT

Dieser Beitrag hat 34 Kommentare

  1. Auf den ersten Blick gefällt mir das Ganze zwar auch, aber irgendwie scheinen es sich die Designer wirklich etwas “einfach” zu machen. Wurde hier auch bereits angedeutet. Wirklich interessieren würde mich in diesem Zusammenhang die Argumentation und alternative Varianten bzw. Zwischenschritte.

    Deutlich moderner – wobei es auch ein Logo aus den 60ern sein könnte – aber auch ein wenig an Gesicht und Charakter hat es verloren. Den Bezug zum alten Zeichen werden wahrscheinlich nur eigenen Leser herstellen können, wenn überhaupt. Ich hätte es zumindest nicht herleiten können. Und da der Kreis auch bei Philharmonikeren, Museen, etc. beliebt zu sein scheint, waren bei mir zunächst auch andere Assoziationen geweckt … Dass ein Logo vielseitig ist find ich toll, aber in diesem Zusammenhang (Postfach) ist es aus meiner Sicht eher ein Missbrauch.

    Leider erscheint mir die Farbgebung für die einzelnen Sparten auch nicht logisch.
    Und diese scheinen mir wirklich wie aus den 60ern zu sein … 

    Auf jeden Fall eine deutliche Verbesserung zur alten Version ist die Typo!

    Bin gespannt, wie lange sich das Konzept hält.

    Grüße
    Ferhat

  2. So langsam könnte man doch auch dazu übergehen, statt Logos und Firmennamen zu benutzen, diese einfach durch fortlaufende Nummern zu ersetzen…. wäre an Schlichtheit nicht mehr zu übertreffen.

  3. Der Minimalismus von diesem Logo gefällt mir mehr als der von Ebay oder Microsoft. Der Kreis mag zwar vielleicht etwas zu puristisch sein, aber durch den Schriftzug macht man das wieder wett, finde ich. Mit Euronews und Blaupunkt kommen sie sich wahrscheinlich eh nicht in die Quere (oder?)…

  4. Mir geht es hier wie vielen Vorrednern. So richtig weiß ich auch nichts damit anzufangen. Einerseits ein brilliantes Logo und würde man den Vorgänger nicht kennen, wäre daran wohl auch nichts auszusetzen (à la zu viel Reduktion, usw.). Auch die Anwendbarkeit auf die verschiedenen Ressorts halte ich für sehr gelungen.

    Was mir hingegen gar nicht gefällt, ist die Umsetzung der Titelseite. Da fehlt für mich zum einen das Logo, das Seriösität vermittelt. Abgesehen davon, scheint mir das Logo aber einfach zu stark unterzugehen. Während das alte Logo durchaus prägnant war, nimmt dieses Logo nun einfach sehr viel Platz weg und fällt dennoch nicht auf. Für Abo-Kunden völlig irrelevant, für den Verkauf am Bahnhof, Kiosk, usw. aber nicht vernachlässigbar: Dort greift der Kunde relativ schnell zu seiner Zeitung und ist dann auch schnell wieder verschwunden. Die Schriftgröße der rechten Spalte scheint fast annähernd so groß wie die des Logos selbst. Das ist zwar im Wesentlichen mein einziger Kritikpunkt, scheint mir aber nicht völlig unwichtig für eine Tageszeitung. Ich gebe aber zu, dass das vielleicht auch durchaus an der sehr markanten Umsetzung der Anreißer im Zeitungskopf liegen mag (das alte Logo wäre da leider viel präsenter gewesen, ohne das nun generell loben zu wollen).

    Zur Umstellung des Layouts: Das gefällt mir – abgesehen vom oberen Kritikpunkt – wirklich gut. Die Abstimmung des Logos mit der Hauptspalte halte ich schlicht für perfekt. Das fällt zwar erst auf den zweiten Blick auf, zeigt aber, dass man sich damit durchaus auseinander gesetzt hat. Die Anpassng der Schriftart halte ich für sehr gelungen, gleiches gilt für die Grafiken. Der höhere Anteil an farbig gedruckten Seiten tut sein Übriges (nichts ist nerviger an einer Zeitung als ein Bild anzuschauen, das schwarz-weiß ist und im schlimmsten Fall dadurch nicht einmal erkennbar).

    Ich bin nun gespannt auf die Umsetzung der neuen Homepage. Auch auf die Montagsausgabe vom 7. September 2012 wäre ich sehr gespannt gewesen ;-)

  5. Brillant? Wirklich nichts hieran ist brillant. Vor allem nicht die erzwungene Schlichtheit. Da diese langsam überall Überhand nimmt, würde ich mir als Grafikdesigner Sorgen machen. Bald gestalten nämlich Laien und Computerprogramme die Logos zukünftiger Unternehmen. Denn für solch eine Schlichtheit braucht man keine Person, die sich viele Gedanken über das Konzept eines individuellen und aussagekräftigen Logos macht.

  6. Die Welle der Logosimplifizierungen war zunächst sehr wohltuend. Mittlerweile fängt es an zu nerven.
    Oder glaubt die konservative USA Today vielleicht doch an den Klimawandel und hat die Weltseite mit dem Amerikanischen Kontinent schonmal vom steigenden Meeresspiegel überfluten lassen?

  7. @ Max: schöner Kommentar zu Blaupunkt

    Erst hab ich gedacht das es so simpel ist damit es auf dem Screen gut funktioniert. Das wird ja immer mehr. Aber wie soll das mit der Typo dann gehen??

    Über Wolff Olins hab ich mal gehört das die Ihren Kunden jeweils nur einen Vorschlag machen. Entweder die nehmen den dann oder eben nicht. Ob das noch so ist oder ob das jemals stimmte weiß ich natürlich nicht!
    Wenn dem so wäre finde ich sieht man den Sachen an das sie nicht wirklich ins Gespräch mit Ihren Kunden kommen. Auf jeden Fall habe die gern mal eher schräge Ideen am Start. Manchmal macht es dann nach ner Weile Klick, manchmal dann eben auch nicht.

Kommentare sind geschlossen.

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