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US-Team präsentiert sich in Pyeongchang vereint unter einem neuen Zeichen

USA Olympic Team

USA Olympic Team

Die erste Woche bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang ist absolviert und etwas mehr als ein Drittel aller Medaillenentscheidungen sind gefallen. Ganz oben auf dem Podest standen bisher auch fünf US-amerikanische Sportler. Diese präsentieren sich bei den „Wind-Spielen“ von Pyeongchang erstmals vereint unter einem neuen Zeichen.

Die USA gehören bei Olympischen Winterspielen seit langem zu den erfolgreichsten Nationen. Dementsprechend präsent sind die Embleme und Logos, die US-Sportler auf ihrer Kleidung tragen, sei es während des Wettbewerbs oder im Rahmen von Siegerehrungen und Interviews. Bislang war das Gesamtbild des US-Teams bei Olympischen Winterspielen allerdings ein sehr heterogenes. Denn bedingt durch die Verbandsstruktur und eine vergleichsweise große Eigenständigkeit der einzelnen nationalen Sportverbände (Ski, Snowboard, etc.) traten die Sportler bislang unter dem Banner des jeweiligen Verbandes auf. Dieses Sammelsurium an Verbandsabzeichen wurde zugunsten einer gemeinsamen Markenführung aufgelöst.

Seit letztem Sommer fungiert der nationale Dachverband „U.S. Ski and Snowboard Association“ unter dem Namen „U.S. Ski & Snowboard“. Alle zum Dachverband zugehörigen Organisationen werden seitdem unter einem gemeinsamen Markenzeichen vereint, so zumindest das Ziel. „One Team, One Nation, One Logo“ lautet das Motto, mit dem die Einheit des US-Teams gestärkt und die Leidenschaft für den Wintersport über die unterschiedlichen Sparten hinweg zum Ausdruck gebracht werden soll. Der neue einheitliche Auftritt ist das Ergebnis eines zwei-jährigen-Prozesses, bei dem im Dialog zwischen den Spitzen der Verbände und Sportlern sowie Markenexperten eine „One-Brand“-Strategie erarbeitet wurde.

Auszug der Pressemeldung

“With the continuous evolution of our sports, it was important for us to have a common brand that truly represented who we are as an organization and what we aim to achieve across all of our different sport programs and teams together,” said Tiger Shaw, U.S. Ski & Snowboard president and CEO. “The U.S. Ski & Snowboard brand embodies our core values and unites our entire organization, fueling a passion for our sports at every level. The single, iconic mark will propel us forward as we continue to grow our sports and strive for athletic excellence.”

Entwickelt wurde das Markenkonzept, in dessen Mittelpunkt ein in US-Nationalfarben gehaltenes, Wappen-ähnliches Signet steht, in Kooperation mit den Agenturen Harrigan Design Group (Marshfield, Vermont) und I.d.e.a (San Diego).

US Olympic Team Logos

Kommentar

Man sollte annehmen, dass das einheitliche Auftreten von Sportlern einer Nation im Rahmen einer solchen Großveranstaltung selbstverständlich ist. In weiten Teilen ist das Auftreten auch einheitlich. So ist etwa das Tragen einer einheitlichen Kleidung seit 1955 Bestandteil der Olympischen Charta. Dennoch ist es heute noch so, dass US-Sportler bei Olympischen Spielen in verschiedenen Kleidungen zu sehen sind, wohlgemerkt trotz des im Sommer letzten Jahres auf den Weg gebrachten One-Brand-Konzepts.

Bei der Öffnungsfeier trugen die Sportler das Olympia-Outfit von Ralph Lauren (Screenshot), das US-Snowboard-Team bestreitet die Wettbewerbe in Kleidung von Burton, die Freeskiier werden von The North Face ausgestattet und für die „Medal Ceremony“ kommt wiederum ein Dress von Nike zum Einsatz. Soviel zum Thema „One Brand“. Bei Olympia will eben jeder dabei sein, auch Marken. Aus finanzieller Sicht mag eine solche Praxis Vorteile für die zum Teil kleinen Verbände haben. Ein einheitliches Auftreten der US-Delegation wird sich damit jedoch nicht erreichen lassen. Besser macht es, in Bezug auf die Kleidung, beispielsweise das Deutsche Team, das durchgehend von Adidas ausstaffiert wird.

Zumindest die Anzahl der Embleme/Logos, die beim US-Team im Rahmen von Winterspielen zur Anwendung kommen, konnte verringert werden (siehe Darstellung). Immerhin. Denn auch dies ist in Anbetracht der dezentralen Organisationsstruktur ein Kraftakt. Aber auch hier greift der One-Brand-Ansatz nur bedingt, was daran liegt, dass auch weiterhin das Logo des U.S. Olympic Team Bestand hat. „U.S. Olympic Team“ ist gewissermaßen die führende Dachmarke, unter der alle Athleten und Mannschaften vereint sind, die bei olympischen Sommer- und Winterspielen antreten. Diesem Emblem in der Markenarchitektur untergeordnet ist das neue Logo, was sich auch daran erkennen lässt, dass auf der Kleidung bislang ausschließlich das kreisrunde Emblem zu sehen ist. Man wird sehen wie sich die US-Sport-Markenwelt bis zu den den nächsten Winterspielen entwickeln wird, wenn in vier Jahren dann in Peking um die Medaillen gerungen wird.

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Dieser Beitrag hat 9 Kommentare

  1. Empfinde den Schritt als richtig und notwendig, aber wie schon im Kommentar erwähnt, kommt es darauf an, was man in den nächsten Jahren daraus machen wird.

    Zum Logo:
    Ich empfinde den Illustrierten, „wappenartigen“ Teil des Logos für gelungen, habe jedoch das Gefühl, dass die beiden Berggipfel, auf den roten Streifen nach rechts unten, eine Art Piste hinabrutschen. Die Linke Kante des linken Gipfels scheint flacher, als die Linke Kante des rechten Gipfels. Im Gesamtbild sorgt das mit den schrägen Streifen zusammen, meines Erachtens für Unausgewogenheit. Man hätte dem entgegenwirken können, wenn man den rechten Berg größer, bzw. höher, als den linken gestaltet hätte. Ansonsten Schick. Was die Typo angeht, finde ich, wirkt dieser Teil im wahrsten Sinne des Wortes als aufgesetzt. In fast allen Fällen wirkt das Ganze wie nachträglich dazugeschrieben und im Gesamtbild nicht mehr stimmig. Zudem reiht sich das Logo ein, in eine lange Reihe unzähliger US-Sport-Logos, die alle ähnlich daherkommen. Insofern scheint der Schritt, Dachmarken zu entwickeln als richtig, jedoch als ebenso Sinnlos, wenn unter diesen „Dächern“, jeder so Auftritt wie er will und das auch noch in fast immer ähnlichen Erscheinunhsbildern. Ein großes Problem der heutigen Zeit ist, dass es schlichtweg viel zu viele Logos gibt. Auch gute Logos gehen da leicht unter. Alles und jeder scheint heutzutage ein eigenes Logo und Erscheinungsbild zu bekommen, davon ist ein Großteil dieser Zeichen nicht nachhaltig gedacht und verschwindet wieder nach kurzer Zeit. Damit haben es neue, nicht etablierte Logos, extrem schwierig. Genauso könnte es auch in diesem Fall sein. Mich würde es nicht wundern, wenn bis Peking 2022, dieses Logo wieder vollkommen vergessen ist.

  2. Haben die Designer von Burton da was missverstanden und gedacht sie wuerden die Marsmission ausstatten? Die Snowboarderklamotten sehen ja ganz toll aus aber eben irgendwie auch mehr nach Raumanzug…

  3. Krasse Abwärtsbewegung. Streifen und Berge einfach mal spiegeln; die Wirkung wäre sofort deutlich positiver.

    1. Beim Wintersport geht’s halt meist bergab. Der Gedanke passt in div. anderen Fällen ganz bestimmt. In diesem Falle geht es allerdings gespiegelt deutlich nach oben, was im Wintersport eher “mühsam, anstrengend und beschwerlich” konnotiert.

    2. Ja, nur hätte das dann mit Wintersport, bei dem man oft auf Schnee bergab fährt, nichts mehr am Hut…

  4. Ist mit “one Brand” nicht mehr die Marke des US-Teams gemeint und weniger die eines einheitlichen Klamotten Sponsors? Ich empfinde es als logisch, dass Burton die Snowboarder ausstattet, eine Snowboard-Hose von Ralph Lauren finde ich albern.

  5. Darf ich zuerst eine etwas abweichende Frage stellen? Wer hat den deutschen Olympia-Bob gestaltet?

    Danke für Ihren Artikel. Meine optischen Favoriten sind die Kanadier und danach die US-Amerikaner.

    Nun muss ich flapsig äußern, dass ich die deutsche Adidas-Gestaltung von vorne bis hinten ganz schrecklich hässlich finde.

    Hatte ich anfangs noch Hoffnung, da nicht mehr Bogner hauptsächlich am Zug ist, so hat sich diese ziemlich schnell zerschlagen. Alles nichts besonderes. Sieht für mich unstimmig aus.

    Aber nochmal zu Ihrem Artikel: ich habe den Eindruck die US-Amerikaner versuchen wenigstens sich immer zu erneuern und dabei cool, lässig und gut aussehend rüber zu kommen. Und die Deutschen? Für mich mit dem Charme einer Kreissparkasse.

    Liegt es am Geld oder lässt man hier zu Lande den Gestaltern wie so oft keinen freien Lauf? Oder haben die Entscheider wie meistens einfach keinen guten Geschmack? Dann wäre es vielleicht besser wieder komplett in schwarz anzutreten. Da kann man fast nichts falsch machen.

Kommentare sind geschlossen.

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