Die Online-Ausgabe des US-amerikanischen Nachrichtenmagazins zeigt sich seit knapp zwei Wochen im neuen Design.
Ähnlichkeiten
Nicht nur die deutschsprachigen Nachrichtenportale werden sich immer ähnlicher. Auch die nordamerikanischen Sites zeigen mit jedem weiteren Relaunch, dass sich hinsichtlich Aufbau und Design immer mehr Gemeinsamkeiten herausschälen. CNN, Washington Post, Denver Post, HeraldNet und jetzt TIME zeigen vor allem in Bezug auf die Aufteilung der Startseite Ähnlichkeiten. Der neue Auftritt ist in Kooperation mit CNN entstanden, was man ihm auch anmerkt. Übrigens ist auch die britische Online-Ausgabe der Times ganz ähnlich aufgebaut.
Aufbau
Einen zweispaltigen Aufbau wie bei Spiegel oder nun auch bei Focus sieht man bei Nachrichtenportalen jenseits des Atlantiks extrem selten. Weiter verbreitet ist ein dreispaltiger Aufbau mit prominenter Positionierung der Bild- bzw- Video-Elemente. Letztere spielen ja auch in deutschen Websites der Zeitschriften und Magazinen eine immer wichtigere Rolle. Die Dreispaltigkeit wird auch auf den Einstiegsseiten der zweiten Ebene z.B. “U.S.” fortgesetzt. Erst auf Detailseiten geht es zweispaltig zu, wodurch eine klare Abgrenzung geschaffen wird. Bei Spiegel geht es interessanterweise genau anders herum. Rubrikseiten sind 2-spaltig und Detailseiten 3-spaltig angelegt. Welche Variante angenehmer erscheint ist sicherlich subjektiv. In jedem Fall wird so die Tiefe innerhalb der Website verdeutlicht, was die Orientierung vereinfacht.
Design
Im neuen Design fällt vor allem die rote Einfassung auf, die eine optische Nähe zur Print-Ausgabe herstellen soll. Der Rahmen verschwindet allerdings sobald man irgendwo hin klickt. Als Fließtext fungiert die Times Georgia. Hierzulande wäre das schon ein Unterscheidungsmerkmal. In der Neuen Welt hingegen scheinen Times und Georgia recht beliebt zu sein.
Für jeden das Passende
Es macht Spaß sich durch die “TOP STORIES” im linken Bereich zu klicken. Weiter unten werden “FEATURES” in eine animierte horizontale Leiste gepackt, wie man sie z.B. auch aus dem iTunes-Store kennt. Großbilder öffnen sich in Lightbox-Manier. Der Magazin eigene Blog und auch Podcast dürfen nicht fehlen. Der Auftritt nutzt zahlreiche Möglichkeiten zur Interaktion. Die erste Interaktion ist bei ausgeschaltetem AdBlocker gleich von Nöten, um die vollflächige Werbung wegzuklicken. Dagegen wirken die Wallpaper-Ads auf deutschsprachigen Sites geradezu beruhigend.
Fazit
Ein deutschsprachiges Nachrichtenportal mit dem Aufbau des TIME-Magazins könnte sich hierzulande von der Konkurrenz absetzen, was in den USA aufgrund der oben aufgeführten Konkurrenz schwieriger ist. Dennoch ist der neue Auftritt eine deutliche Verbesserung und das crossmediale Zitat des roten Rahmens stellt eine schöne Nähe zur Print-Ausgabe her.
Übrigens kann man den alten Aufbau noch sehen, wenn man die zentral positionierte Suche bemüht. Es wird also noch weiter entwickelt.
Danke an Igor für den Hinweis zum Relaunch.
Gefällt…
Also bei mir erscheinen die Fließtexte definitiv in der Georgia, was laut Stylesheet auch so gewollt ist. Also doch kein Alleinstellungsmerkmal ;-)
Die Dreispaltigkeit auf der Hauptseite, wo die kürzeren Informationen liegen und die Zweispaltigkeit auf den eigentlichen Inhaltsseiten erscheint mir Sinnvoller. Außerdem kann ich auch den verschwindenden Rahmen nachvollziehen, der ja auch in der Printausgabe nur auf der Titelseite existiert.
Meiner Ansicht nach durchdacht.
Was mich verwirrt ist die inkonsistenz zwischen Stories wie
https://www.time.com/time/world/article/0,8599,1603688,00.html
und
https://www.time.com/time/2007/american_idol/week_three/1.html
das eine ist eine latest headline, das andere eine top story.
Ichh ätte den ganzen Background rot gefärbt. Der starre rote Rahmen irritiert so nur.
[…] Vertrautheit signalisieren. Auch die Verbindung zum bekannten Printmedium wie unter anderem zuletzt der Relaunch des Time Magazins gezeigt hat, wird so verstärkt. Insofern unterstützen alle Bemühungen dem realen Produkt in Form […]
[…] im iTunes-Store, die auch bereits in anderen Auftritten zum Einsatz kommt wie im Beitrag über den TIME-Relaunch bemerkt […]
[…] klicken, obwohl einem die angewählte Musikrichtung gar nicht zusagt. Große Relaunchs, wie der des Time-Magazins, verstärkten den Schneeballeffekt und machten das kleine Tool immer öfter zur gern verwendeten […]
[…] Richtung gegangen sind. Angefangen beim Relaunch von Spiegel ONLINE (2006) über Focus.de, TIME.com oder wie zuletzt bei Ikea. Branchenübergreifend konnte man beobachten, wie die Gewichtung hin zu […]