Das Telekommunikationsunternehmen Bell Canada führt eine neue Markenstrategie ein und präsentiert mit der frisch gelaunchten Website auch ein neues Firmenlogo.
Die 1994 eingeführte gelbe Bildmarke, ein Profil eines Gesichtes samt Ellipsen, entfällt komplett. Der Schriftzug wurde neu gesetzt und erinnert nun wieder an das Firmenlogo von 1977.
Nicht nur vom Namen her sondern auch stilistisch sieht man im neuen Logo eine Formensprache, wie man sie auch im alten Dell-Logo findet, das ja erst kürzlich gegen eine Variante im schwarzen Kreis ausgetauscht wurde. Der neue Bell-Auftritt lässt zudem die Vorstellung zu wie ein neuer Dell-Webauftritt bei stärkerer Beibehaltung der bisher dominierenden Corporate-Farbe Blau aussehen hätte können.
Der Wegfall der Bell-Bildmarke ist kein Beinbruch, im Gegenteil. Die horizontal angelegten Ellipsen wirken, schaut man sich die Logohistorie von Bell an, wie ein Fremdkörper. Mit Blick auf die Verschmelzung von unterer gelber Sichel und dem Auge im stilisierten Gesicht konnte man nur sagen: Autsch! Insofern tut die neue sauber gesetzte Wortmarke keinem weh.
Trotz aller positiv zu bewertenden Änderungen im Erscheinungsbild erscheint die neue Marke ein Spur weit zu neutral geraten. Logo und neuer Website sind sehr gelungen, versprühen aber etwas zu viel Kühle und Beliebigkeit. Mir fehlen die typischen visuellen Elemente, die den Markenkern transportieren. Tauscht man das Logo in der Website aus, könnte man auch den Eindruck haben in einer Preissuchmaschine oder einem PC-Hardware-Shop gelandet zu sein. Die freigestellten Abbildungen mit Menschen hätten durchaus etwas großzügiger sein dürfen, um der Site etwas mehr Esprit, Charme und Emotionalität zu schenken.
Neben der visuellen Änderungen gibt es auch Namensänderungen innerhalb des Konzerns. So wird z.B. aus Bell ExpressVu nun Bell TV und aus Bell Sympatico fortan Bell Internet.
via digitalhome
Erinnert mich stark an die Firma DELL, auch die Website sieht zum verwechseln ähnlich, das Logo ebenfalls. Dass die Bildmarke wegefallen ist, gefällt mir sehr gut, nur scheint das letzte “l” irgendwie optisch nicht zum Logo gehörend.
Auch wenn das Blau von Bell ein anderes ist als das von Dell, ist die Ähnlichkeit des neuen Logos nicht zu verkennen. Das sich die Webseiten ähnlich sind, ist nicht der Fall. Diese unterscheiden sich lediglich in der vorherrschenden Farbe weiß nicht, dass war dann aber auch schon alles. Der Shop von Bell ist wirklich gelungen und sehr übersichtlich und somit eine deutliche Verbesserung zur Vorgängerseite dieses Konzerns.
mich erinnert die website spontan an ikea. blaue futura auf viel weiß …
ooh da kommt aber stilmäßig ne menge von swisscom mit….
Ich hatte bei dem Schriftzug eher sofort an den alten Intel-Schriftzug gedacht… Ich verstehe nicht, warum man die Glocke nicht wieder mit aufgenommen hat. Die hätte man doch nun wirklich genial einbeziehen können – als Punkte, abstrakte Form, was weiß ich… ;-) Da hat man ein starkes Erkennungszeichen und lässt es verschimmeln. Seltsam.
Wie Meiri schon schrieb, das zweite L macht den Eindruck, als gehöre es einfach nicht zum Logo.
Mein erster Gedanke war DELL.
Kann Jan nur zustimmen. Die Wortmarke ist zwar sauber und schnörkellos, ich finde es aber schade, dass man ein derart starkes Symbol wie die Glocke einfach so hinten runter fallen lässt. Echt verschenkter Wiedererkennungswert und Alleinstellungsmerkmal. Ansonsten aber gelungen.
Interessant das viele Webseiten jetzt die “Hinweispfeiloptik” von Apple z. B. hier in der Shop NAV übernehmen.
Ganz klare Kopie von Dell. Aber Dell hat jetzt ja auch ein neues Logo, vielleicht haben die das dann übernommen … ;-)
Die Website versucht mehr oder weniger Apple zu kopieren, der Versuch ist ja auch nicht strafbar. Warum allerdings ein neues Fenster geöffnet werden muss, verstehe ich nicht.
@Achim: Warum postest du nicht mal den Relaunch von https://www.alfaromeo.de ?
;-)
Weil er im Urlaub ist oder?
BBC hatte ja auch nen Relaunch.
@Topic: Das Logo jetzt noch kursiv und ich lese Dell :D
hi, ich find das mal gelungen. Sowohl typografisch als auch die Website. Die Website besonders. Klar ist nicht sehr innovativ, sehr apple-ish, aber optisch sauber und aufgeräumt. Einzig das HTML ist mal wieder unter aller Kanone.
BBC Relaunch ist aber auch Anfang des Jahres / Frühjahr vollzogen worden und außer loben kann man da nix machen :)
Nur kurz am Rande, weil die Frage aufkam. Bin wieder im Lande und schreibe auch wieder :–) Drei Fotos gibts hier zu sehen. Allerdings kann bei weitem nicht jeder Relaunch erwähnt oder gar besprochen werden. Dafür gibt es einfach zu viele.
In meinen Augen eine “Entwicklung” hin zu völliger Beliebigkeit.
Hätte man nicht das B von BELL irgendwie aus einer halb angerissenen Glocke machen können?
Die Webseite ist schön aufgeräumt und gefällt. Die Dritten Unterpunkte / Menüs sind bisweilen etwas versteckt bzw. unübersichtlich zu erreichen, s. TV. Allerdings nicht überall. Bei Phones & Smartphones ist es übersichtlicher.
Das Design ist zeitgemäß in “Ceramic White”, aufgrund der Reduziertheit nehmen sich die unterschiedlichen Auftritte (Apple, Swisscom) alle nicht so viel.
Ganz unten am Ende der Seite hat man übrigens die Möglichkeit den neuen Auftritt detailliert zu bewerten.
Grüße
Till
Sehr selbstbewusstes Logo. Bell ist Bell, sonst keiner.
Ich denke, Bell ist entsprechend positioniert und präsent genug.
…
Vor dreissig Jahren machte die Glocke wohl Sinn. Zwischenzeitlich hatte man sich ohnehin schon vor ihr getrennt, siehe Bildmarke ab 1994. Warum dazu zurück kehren, wo Bell doch heute erst recht viel mehr ist als eine Telefongesellschaft.
INTEL…vor dem Relaunch…DEFINITIV
Superschlecht.
Sieht aus wie ein Joint Venture von Dell und Intel. Für die Webseite noch was Apple dabei. Hätt’ ich niemals so gemacht.
Die Firma presentiert sich hier in Vancouver schon seit Wochen. An jeder Ecke haengen mega grossen weissen Bannern auf denen nur “er” stand und ein blauer Balken vorzufinden war. Nach zwei Wochen wurden alle Banner mit einem Motiv ersetzt und das “er” fuegt sich in die Slogans ein.
Auch wenn ich das branding recht schick finde, fehlt mir die optische Abgrenzung zur Konkurrenz wie Telus.
Was hat das denn mit DELL zu tun? Mannomann…
Auf smashingmagazine wird der relaunch gelobt.
Hier wird primär gemeckert.
Typisch für DT?
(auf die Comments bezogen)
Im SmashingMagazin wird der Relaunch im Zuge des Trendthemas “Simplicity” kurz angesprochen. Er steht dort also in einem anderen Zusammenhang. Wie dem aber auch sei. Es findet sich dort kein einziger Kommentar, in dem der neue Bell-Auftritt lobend erwähnt wird.
Es geht um den Beitrag & die sinnhaftigtkeit dessen in Gegenüberstellung zu dem Großteil der Comments HIER! ;)
Ich prophezeihe hier, dass die Glocke irgendwann wiederkommen wird. Die Schriftmarke ist zu beliebig…auch wenn Bell für mehr als Telefonieren steht, so steht die Marke für das Unternehmen – und das hat Tradition, daher wäre die Glocke als Bildmarke gar nicht so daneben. Wie gesagt: Die kommt wieder!
Also: ich sehe vier Buchstaben und einer hinkt hinterher. Wo ist das logo? Nein, ich liebe Typologos, wenn sie gut sind. Bei der Branche und bei der Historie der Marke aber (das Wort Branding ist doch in aller Munde) Wo ist sie denn ..auf der Website vielleicht? Toll abgeguckt bei der Kreativ-Konkurrenz. Ich glaub ich krieg ein Depri.
Ziemlich stark stilisiert. Finde das Logo persönlich nicht so toll.
… frisch “gelaunchten” Leute, Leute. Bei aller Liebe. Was soll diese beknackte Sprache??
Bell Logo? Tja, zurück nach vorn, oder wie? Ist beliebiger geworden.
daniel,
zum Thema “beknackte Sprache”. Die digitalen Medien sind voll von englischen Begriffen, deshalb finden sie sich auch in diesem Blog. Allerdings vermeide ich es wo es geht die Sprache mit englischen Pseudo-Kraftausdrücken aufzublasen. Einige Wörter haben es aufgrund ihrer Bedeutung sogar in die deutsche Grammatik geschafft, so dass sie einwandfrei dekliniert werden können.
Ich verlinke
Du verlinkst
Wir verlinken
etc.
Der Relaunch
Der Auftritt wurde relauncht
Auch die Form “gelaunchten” ist durchaus korrekt dekliniert. Siehe canoo.net
Zu beachten ist hierbei, dass “relaunchten” in diesem Fall keine bessere Alternative darstellt, da es eine andere Bedeutung ergäbe, ebenso wie “Relaunch” eine andere Bedeutung hat als “Launch”.
Ich denke wir sind aber auf einer Linie, wenn es um “gedownloadete Dateien” geht oder wenn die Formensprache etwas “overdozed” erscheint :-)
Ach ja… begrüßt Du alle Blogger mit Deinem zweiten Kommentar so freundlich?
;-)
Lieber Achim,
mit der Bergüßung hast du recht! Das war sicher nicht glücklich und auch nicht meine Art. Also seien hier alle Blogger (!! – Sprache?) nochmals herzlich gegrüßt. Ich bin – warum auch immer -erst gestern durch Zufall auf diese Seite gestoßen und einigermaßen begeistert. Kompliment!
Zur Sprache. Ja, ich weiß, dass die Mediensprache von englischen Begriffen durchzogen ist und dass es einige auch in den Duden geschafft haben. Diese Aufnahme ist doch aber keine Begründung und schon gar kein Qualitätsmerkmal. Dort wird doch nur die Sprache abgebildet. Nicht alles was man “darf” ist auch gut und richtig.
Ich finde es einfach unerträglich, wenn sich Sprache in den Medien vor allem an die junge Zielgruppe anbiedert, um eine “Hipness” vorzutäuschen, die überhaupt nicht da ist. Mein Lieblingsfeindwort ist das “Voten”. Ehrlich, was soll das? Warum kann man nicht sagen “Wähle deinen Star”? Man müsste mal Jugendliche einen Vokabeltest nur mit diesen achso coolen Begriffen schreiben lassen. Ich schätze das Ergebnis käme einem Offenbarungseid gleich.
Die wüssten überhaupt nicht was die Wörter bedeuten, die sie benutzen. Und das ist doch das Bedenkliche daran. Mit der Verwendung dieser Begriffe wird eine Bedeutung und Wichtigkeit suggeriert, die durch absolut nichts begründet ist.
Wie gesagt. Ich reagiere etwas gereizt bei dem Thema …
Und soweit, finde ich, ist “gedownloadet” von “gelauncht” nicht entfernt ;-))
Na das klingt doch schon viel freundlicher. Übrigens gibts im dt nur einen Blogger, der bin ich :-) Das dt wird auch auf längere Sicht hin ein Ein-Mann-Projekt bleiben zumindest in Bezug auf die Redaktion.
Und Du hast natürlich recht, dass “gedownloadet” und “gelauncht” nicht so weit von einander entfernt sind. Es sind nur Nuancen die dazwischen liegen. Ich glaube man “fühlt” sie umso stärker, je länger man in den digitalen Medien zuhause ist.
Auch mich bringen vor allem Radiomoderatoren in Rage, wenn sie sich ihren 10 oder 20 Jahren jüngeren Zuhörern anbiedern, in dem sie zu Votings animieren, einem erzählen, wie man “up to date” sei oder gar im “traffic update” einen wissen lassen, dass die A2 mal wieder dicht ist. *schüttel* Dennoch ist es so, dass auch hier in der Kommentaren von Lesern etwas “off topic” geschrieben wird, genau wie in diesem Fall. Nach meiner Einschätzung nutzen die Leser des dt’s englische Begriffe so gut wie nie, um einen Kommentar aufzuplustern oder man könnte auch sagen zu “pimpen” :-) sondern ganz einfach, weil es usus ist, weil man es versteht und keinesfalls um zu beeindrucken. Das ist schon ein Unterschied im Vergleich zur Werbung oder meinetwegen auch in einigen Unternehmenskulturen, in denen man teilweise immer noch davon überzeugt ist, dass ein Denglisch-Kauderwelsch gespickt mit Worthülsen dabei hilfreich ist, andere zu überzeugen oder zu beeindrucken. Viel anrüchiger finde ich z.B. auch Stellenausschreibungen a la “Facility Manager”, bei dem der Kandidat nicht einmal selbst englisch kann bzw. es bei seiner Arbeit auch nicht braucht, von dem man aber in den oberen Etagen der Ansicht ist, dass man ihn zum Zwecke der Außendarstellung benötigt. Das ist schizophren aber so ist unsere Gesellschaft (in Teilen). Lange Rede…
Du wirst mit zunehmenden Besuchen erkennen, dass die Sprache hier sowohl in den Artikeln, als auch innerhalb der Kommentare zu 99,9% keinesfalls beknackt ist :-) Darüber bin ich als Betreiber sehr dankbar, weshalb ich auch weiterhin versuche mein Bestes dazu beizusteuern, damit es so bleibt.
Hoffe Du wirst ein eifriger Leser und Kommentierer.
@achim – ich geb mir Mühe.
dell. auf jeden fall!