Technische Hochschule Mannheim: neuer Name, neues Erscheinungsbild
Seit Beginn des Sommersemesters 2025 trägt die Hochschule Mannheim den Namen Technische Hochschule Mannheim. Auch das visuelle Erscheinungsbild der Hochschule wurde in diesem Zuge modifiziert, erstmals seit knapp 20 Jahren.
Erstmals seit 2006, als die damalige Fachhochschule Mannheim (Technik und Gestaltung) und die Fachhochschule für Sozialwesen fusionierten, erhält die Hochschule ein neues Corporate Design. Die Transformation hin zur Technischen Hochschule Mannheim stärke das Profil als einzige Technische Hochschule in der Metropolregion Rhein-Neckar. International soll die Umbenennung die Sichtbarkeit der Hochschule erhöhen und zur Gewinnung von MINT-Studierenden (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) aus dem In- und Ausland beitragen, wie es im offiziellen Pressetext heißt.
Mit der Umbenennung in Technische Hochschule Mannheim geht ein umfassender Rebranding-Prozess einher. Mit Hilfe des neuen Corporate Designs sollen insbesondere junge Menschen angesprochen werden. Im Rahmen eines Festaktes wurde das neue Corporate Design der Öffentlichkeit präsentiert.
Auszug der Pressemeldung
„Der Name „TH Mannheim“ steht für ein praxisorientiertes Studium mit wissenschaftlicher Fundiertheit in Ingenieur- und Naturwissenschaften, Gestaltung und Sozialer Arbeit. Wir bringen nicht nur die dringend benötigten Fachkräfte für die Gestaltung unseres künftigen Lebensraums hervor, sondern leisten auch einen unverzichtbaren Wissens- und Technologietransfer in der Metropolregion Rhein-Neckar“, so Rektorin Altmann-Dieses. […]
Ein starkes Corporate Design verleiht einer Hochschule eine unverwechselbare Identität und schafft Vertrauen bei Hochschulmitgliedern und externen Partnern. Es sorgt für Konsistenz in der Kommunikation, stärkt die Wiedererkennbarkeit und transportiert Werte sowie die strategische Ausrichtung der Institution. Mit unserem neuen CD schaffen wir die Grundlage für eine klare, moderne und professionelle Außenwirkung. Sie soll künftig unsere Positionierung als einzige Technische Hochschule in der Metropolregion Rhein-Neckar unterstreichen und Studierende aus Mannheim, der Region, Deutschland und dem Ausland anziehen.

Das Corporate Design, seit dem Jahr 2006 in Verwendung, wurde komplett erneuert. Blau bleibt als Primärfarbe erhalten, leuchtet nach dem Redesign jedoch heller und satter – die Farbe entspricht nun einem Ultramarin (RGB).
Die bisherige Bildmarke mit quadratischer Gitterstruktur macht Platz für ein reines Typologo. Der Name verläuft nun über zwei Zeilen. Während „Technische Hochschule“ in der oberen Zeile in Gemischtschreibweise angelegt und in der Schriftart Plus Jakarta Sans (Tokotype) gesetzt ist, besteht der darunter in Blocksatz platzierte Stadtname einzig aus Minuskeln.
Die Typo, in der der Stadtname gesetzt ist, offenbar eine originäre Schöpfung, weist konstruktivistische Gestaltungsmerkmale auf. Geometrische Grundformen wie Rechteck und Kreis sowie Senkrechten und Waagerechten verleihen dem Stadtnamen einen kantigen, holzschnittartigen, technischen Look.
Zusätzlich nutzt die Hochschule fortan eine blaue Kreisfläche als visuellen Absender, beispielsweise im Umfeld von Social-Media als Profilbild. Die nach unten hin abgeschnittene Kreisfläche, von Seiten der Hochschule als „Mannheimer Punkt“ bezeichnet, leitet aus dem Innenstadtkreis von Mannheim ab.
Entwickelt wurde das neue Corporate Design, wie es von Seiten der Hochschule heißt, „in einem kreativen Prozess innerhalb der Hochschule von Studierenden und Alumni der Fakultät für Gestaltung“.
Mediengalerie
- Technische Hochschule Mannheim Corporate Design, Quelle: Technische Hochschule Mannheim
- Technische Hochschule Mannheim Logo – vorher und nachher, Bildquelle: Technische Hochschule Mannheim, Bildmontage: dt
- Technische Hochschule Mannheim Logo, Quelle: Technische Hochschule Mannheim
- Technische Hochschule Mannheim Logo, Quelle: Technische Hochschule Mannheim
Weiterführende Links
interessante Interpretation von Mannheim als “Quadratestadt”.
Zur Hilfe!
Ich verstehe das “a” von Mannheim typographisch nicht! Was soll das?
Das „a“ ist vermutlich ebenfalls eine Anspielung auf die Form der Mannheimer Innenstadt: Schaut man sich z.B. auf Google Maps den Bereich an, der dort mit „Quadrate“ bezeichnet ist, oder schaut auf die Abbildungen im Wikipedia-Artikel „Quadratestadt“, so findet man einen angeschnittenen, nach unten verlängerten Kreis. Dreht man diesen, sodass der „Anschnitt“ nach rechts zeigt, so kommt (mehr oder weniger) die äußere Form des „a“ dabei heraus.
Das „a“ hat als Punze die neugeschaffene, abgeschnittene Kreisfläche; diese ist im „a“ allerdings um 90 Grad gegen den Uhrzeigersinn gedreht. Der Bauch mündet oben wie unten in eine Gerade, schließt somit auf der gleichen horizontalen Achse wie das „m“ und „n“ ab. Was dazu führt, dass diesem „a“ der übliche Überhang (Overshoot) fehlt. Statt, wie in der Schriftgestaltung üblich, die Form des Buchstabens (mehr oder weniger) aus der Linien- und Strichführung herauszuarbeiten, wurde in diesem Fall die Kreisfläche auf die darunterliegende Fläche gelegt. Eine, im Kontext Schriftgestaltung, unkonventionelle, eben konstruktivistische Bauart und Herangehensweise. Die Hausschrift, die die Hochschule Düsseldorf, seit 2015 verwendet, basiert auf einer ähnlichen konstruktivistischen Herangehensweise. Eine Art geometrisches Formenspiel.
Das ist die Kombination aus “so eckig wie es für einen runden Buchstaben möglich ist” und dem “Mannheimer Punkt”.
Zitat aus dem Artikel: “Die nach unten hin abgeschnittene Kreisfläche, von Seiten der Hochschule als „Mannheimer Punkt“ bezeichnet, leitet aus dem Innenstadtkreis von Mannheim ab.”
Fast zeitgleich drei Antworten :)
Danke Simon und Chris!
Soweit verstehe ich die Designsprache “eckig” und “Mannheim-Punkt”. Aber was bitte ist mit dem abschließenden “m” passiert? Aus welchem mir nicht ersichtlichen Grund ist der mittlere Strich nicht zentriert, bzw. genauer gesagt der rechte Abstand einfach gekürzt worden?? Auch im Video erklärt sich mir diese Anomalie nicht.
Das a ist mit seiner angeschnittenen Punze viel zu detailliert im Vergleich zu den anderen Lettern. Kann ich nicht nachvollziehen. Warum nicht Kreis und Quadrat kombinieren ohne Punzenanschnitt?
Weil es gerade so gut dazu passt – hier finde ich es typografisch schlüssiger gelöst: Deren D gespiegelt wäre aus meiner Sicht das bessere a.
https://www.instagram.com/p/DHkxOSpMZG6/?utm_source=ig_web_copy_link
Auch den Anschnitt am i-Punkt braucht es nicht. Diese Details widersprechen dem brutalistisch-geometrischen Gesamtansatz und schaden der Klarheit, wie ich finde.
Aktuell wird das gesamte Gebäude auch blau angeleuchtet. Sieht spannend aus :) Grüße aus Mannheim
Also den angeschnittenen Kreis im “a” und im “i-Punkt” verstehe ich, wenn man den Hintergrund dazu kennt.
ABER: Der Anschnitt ist so klein, dass er an Prägnanz schon wieder verliert. Daher muss man erstmal genau hinschauen und es stört das Bild. Bei kleinem Logo hingegen fällt es gar nicht auf und sieht einfach wie ein Kreis aus.
Das hätte man den Anschnitt entweder etwas größer machen können oder weglassen. So ist es irgendwie unstimmig für mich.
Interessante Interpretation… und irgendwie gut umgesetzt.