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Talisker im neuen Design

Talisker 10 – Design, Quelle: DIAGEO
Talisker 10 – Design, Quelle: DIAGEO

Talisker, eine zum Spirituosenkonzern Diageo gehörende Whiskeymarke, zeigt sich im neuen Design. Eine ungewöhnliche Etikettenform sowie eine farblich stärker akzentuierte Verpackung sollen die Auffälligkeit erhöhen und die Wahrnehmung der Produkt-Range Talisker 10 Jahre verbessern.

Talisker wurde 1831 auf der schottischen Isle of Skye als Destillerie gegründet. Seit 2002 gehört die Brennerei zu United Distillers & Vinters LTD, die wiederum Teil des britischen Spirituosenkonzerns Diageo ist. Zum Konzern gehören unter anderem die Marken Smirnoff, Captain Morgan, Baileys, Guinness, Kilkenny wie auch zahlreiche andere Whiskeymarken wie Johnnie Walker, Oban, Glenkinchie, u.a..

„Die Attraktivität der Verpackung ist der zweitwichtigste Faktor für den Kauf in der Kategorie Single Malts“, wie es seitens Diageo im Rahmen der Vorstellung heißt. Die neue optische Gestaltung von Talisker übertreffe nach Auffassung des Herstellers die bisherige Verpackung und die wichtigsten Mitbewerber in den Bereichen Auffälligkeit, Qualität, Handwerk und moderne Wahrnehmung.

Talisker 10 – vorher und nachher, Bildquelle: DIAGEO, Bildmontage: dt
Talisker 10 – vorher und nachher, Bildquelle: DIAGEO, Bildmontage: dt

Offenbar soll die neue Gestaltung die Marke bzw. das Produkt moderner erscheinen lassen. Abgesehen vom Markennamen kommen fortan sowohl auf dem Etikett wie auch auf der Verpackung ausschließlich serifenlose Schriften zum Einsatz. Auch die ungewöhnliche Form des Etiketts, das im unteren Bereich mit der Küstenlinie der Isle of Skye abschließt, sowie ein akzentuierender Einsatz der Farbe Orange kennzeichnen den Wechsel weg vom klassisch-kühlen Look hin zu einer weniger traditionell erscheinenden Formensprache.

Kommentar

Die Identität von Whiskeymarken wird in der Regel von Werten wie Tradition/Geschichte, Handwerk/Handwerkskunst und regionaler Verwurzelung definiert. Dementsprechend weit verbreitet sind Markendesigns mit vornehmlich Serifenschriften, begleitet von Schriften mit ausgeprägtem kalligraphischen Duktus, erdigen, zum Teil grünem Farbspektrum und zentrischem Layout, um über diese visuelle Entsprechungen die oben genannten „core brand values“ zu kommunizieren. Der auf diese Weise erzielte in diesem Segment vorherrschende klassisch-edle bisweilen konservativ-nüchterne Look ist für viele Konsumenten, der eigenen Erwartungshaltung folgend, die „Bestätigung“, ein traditionelles, handwerklich wie qualitativ überzeugendes Premium-Produkt zu erwerben.

Das Angebot ist groß, zum Teil unüberschaubar. Ein Markendesign, das von dieser Linie abweicht und deutliche Differenzierungsmerkmale aufweist, könnte, so wohl die Überlegung der Verantwortlichen, aus dem Angebot herausstechen und die Blicke auf sich ziehen. Sollte dieses Konzept nicht aufgehen und stattdessen die Verkaufszahlen sinken, wird man rasch nachjustieren und wieder zum bewährten Look zurückkehren.

Vor dem Regal stehend würde ich persönlich zur linken Flasche greifen. Denn beim Whiskey darf das Äußere gerne klassisch sein. Aber die Geschmäcker sind bekanntlich verschieden.

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Dieser Beitrag hat 15 Kommentare

  1. Sehe es ähnlich, das “Handwerkliche” und “Ursprüngliche” kommt beim alten Design besser hervor. Als passionierter Whisky-Kenner und -Trinker habe ich beim neuen Design das Gefühl, ein weniger wertiges Produkt in den Händen zu halten; es wirkt zu gewollt. Gut, dass ich bewusst den Geschmack in diesem Fall einkaufe (beim Erstkauf aber hätte ich dann nicht unbedingt zugelangt) und kann über das neue Design hinwegsehen.

    Für die Interessierten: Schottischer Whisky (meist Single Malt) wird ohne “e” geschrieben, die z. B. amerikanischen Versuche (oft Blends, also Mischungen) dagegen sind ein Whiskey mit “e”.

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