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Tagesschau (schon wieder) mit neuem Vorspann und Fanfare

Keine zwei Wochen, nachdem ARD/NDR im neuen Studio Premiere feierten (dt berichtete), präsentierte sich die Tagesschau am gestrigen Sonntag mit einem veränderten Vorspann und einer abermals neu arrangierten Fanfare. Angesichts eigener Aussagen, wonach man im neuen Studio erst live gehen wolle, wenn „alle Systeme fehlerfrei und zur völligen Zufriedenheit laufen“, kommt die Veränderung reichlich überraschend.

In einem Video habe ich einmal die Vorspanne und Fanfaren der Premierensendung vom 19.04. sowie der gestrigen „tagesschau“-Ausgabe hintereinander gestellt. Die Unterschiede sehen im Einzelnen wie folgt aus:

Sendung vom 19.04.2014

tagesschau Vorspann und Fanfare vom 19.04.2014

– Start mit Studioansicht
– Themenvorschau per Medienwand (mehrere Themen)
– Fanfare wie bei der Premiere
– Länge: 14 Sekunden
– Link zur Sendung: https://www.tagesschau.de/multimedia/sendung/ts47912.html

Sendung vom 27.04.2014

tagesschau Vorspann und Fanfare vom 27.04.2014

– Start mit blauem Hintergrund
– Themenvorschau per vollflächiger Ansicht von Bildern (lediglich des Topthemas)
– neu arrangierte Fanfare
– Länge: 34 Sekunden
– Link zur Sendung: https://www.tagesschau.de/multimedia/sendung/ts47962.html

Weshalb der Vorspann und die Fanfare erneut geändert wurden (Danke Okfm für den Hinweis!), darüber liegen derzeit noch keine Infos vor. Wenn es ein Test ist, weshalb ist dieser öffentlich? Oder wurden Vorspann und Fanfare tatsächlich dauerhaft ausgetauscht? Ein derartiger Wechsel käme doch sehr überraschend, zumal die Vorlaufzeit zur Umstellung auf das neue Studio mit über einem Jahr nicht eben kurz gewesen ist und man daher annehmen darf, dass das am 19.04. präsentierte Konzept/Design unter der Vielzahl an Möglichkeiten die von den Verantwortlichen favorisierte Fassung darstellt. Im Moment stellt sich dies etwas anders dar. Hintergründe zu den neuerlichen Veränderungen hoffe ich in den kommenden Tagen liefern zu können.

Das neue Vorspann-Konzept inklusive neuer Kameraführung greift übrigens auch bei den „tagesthemen“. Lediglich die Fanfare ist hier nach wie vor die gleiche, wie die, die am 19.04.2014 auf Sendung ging.

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Dieser Beitrag hat 34 Kommentare

  1. Ich glaube, es handelt sich hier schlicht um Alternativen. Auch früher kam es bei wichtigen Ereignissen schon mal vor, dass vom Intro direkt in einen Bericht gesprungen wurde – vermutlich hat man da einfach eine Alternativversion gebastelt. Das “neue neue” Vorspannkonzept ist übrigens gar nicht so neu, es wurde schon mindestens einmal in der zweiten Ausgabe des Nachtmagazins im neuen Studio angewendet.

  2. Ich nehme an, es handelt sich um eine Art “Sonderintro” für grosse Themen. Da wird ja die Papst-Sache direkt nach dem Vorspann angerissen – ja, schon fast IM Vorspann. Aber es ist nur ein Teaser auf später. Vermutlich wollte die Redaktion einfach nicht hin- und herspringen zwischen Studio, Rom, Studio, andere Themen. Wie dem auch sei: auch für eine Verwendung als Teaser finde ich diese Lösung nicht gelungen. Schon nur der Tonwechsel vom Vorspann zum Papst-Bild ist sehr unglücklich.

  3. Mir ist das gestern Abend bei den Tagesthemen auch gleich aufgefallen. Dachte dann auch, dass es ein alternatives Intro ist, wenn man direkt mit einem wichtigen Ereignis starten möchte. Und da sich Carmen Miosga nach den vollflächig gezeigten Bildern vom linken zum rechten Pult bewegte, hätte das “normale” Tagesthemen-Intro mit Kamerafahrt zum rechten Pult auch nicht funktioniert. Diese Erklärung ist allerdings bei der Tagesschau hinfällig. Ich vermute aber trotzdem, dass es nur ein alternatives Intro ist. Direkt mit Themen zu starten ohne den Moderator zu sehen, ist doch etwas ungewöhnlich. Und bei den Tagesschau-Ausgaben heute wurde wieder das “normale” Intro verwendet (https://www.tagesschau.de/multimedia/video/videoarchiv2~_date-20140428.html).

  4. Das war im vorherigen Design auch so: Wenn nicht mit dem Sprecher, sondern einem Bildbeitrag begonnen wird, läuft der Schriftzug im Intro über ein Welt-Hintergrundbild statt über den Studio-Schwenk (damit das Studio nicht bloß kurz zu sehen und dann wieder weg ist). Also konzeptionell keine Änderung.

    Die falsche Fanfare war in diesem Zusammenhang wohl bloß eine Panne (klang eher nach dem „Outro“), heute ist’s wie gehabt, zumindest in der 15-Uhr-Ausgabe.

  5. Also was ihr Deutschen für ein Damdam wegen dieser Tagesschau macht, ist mir unerklärlich. Kann mir Alpenländler mal wer erklären, warum hier jede Veränderung so weltbewegend ist?

  6. Ich denke auch, dass man vielleicht die Ausgabe heute Abend abwarten sollte, um auf die Dauerhaftigkeit zu schließen. Vermutlich war es wirklich ein Sonder-Intro.

    Aber wo wir gerade beim Thema Tagesschau sind: Ich habe bei der Premierensendung einen Screenshot gemacht. Bin ich der Einzige, den die durchtrennte Unterlänge des kleinen g stört?

    Es wurde jedenfalls bisher noch nicht geändert.

  7. @Falk – Ich find’s nicht störend. Konzeptionell gibt’s ein Bauchbinde, die halbtransparent den unteren Teil des Hintergrunds verdeckt und das ist hier nicht anders.

    @MarcoK: Nee.

  8. An der Veränderung ist für alle, die die „tagesschau“ regelmäßig verfolgen, zumindest optisch nichts überraschend. Diese Art des Indikativs ist, wie andere bereits schrieben, konsistent mit dem alten Erscheinungsbild. Wie man zum Beispiel hier sehen kann, war auch vor dem Redesign nicht das Studio, sondern der Welt-Hintergrund mit dem „tagesschau“-Schriftzug zu sehen, wenn die Sendung nicht mit dem Sprecher, sondern Bildern zu einem besonderen Ereignis eröffnet wurde. Das Einzige, was mich tatsächlich überrascht hat, ist, dass die „tagesthemen“-Melodie (darum handelt es sich nämlich bei der angeblich „neu arrangierten“ Fanfare) zum Einsatz kam.

    Ich nehme nicht an, dass man je erfahren wird, wie es dazu gekommen ist. Daher folgende Spekulation: Es wurde vielleicht einfach vergessen, einen „tagesschau“-Indikativ für diese Situationen anzufertigen. Kommt ja nicht so oft vor, dass die Sendung nicht mit dem Sprecher beginnt. Als gestern der redaktionelle Wunsch entstand, mit Bildern statt dem Sprecher aufzumachen, war halt Sonntag und lag der „tagesschau“-Indikativ bloß in Versionen vor, die die „Heute im Studio“-Ansage enthalten. Eine „neutrale“ Version, die direkt mit der Fanfare endet, fehlte. Und: Die „Heute im Studio“-Ansage beginnt sehr knapp nach dem Ende der Fanfare, sodass man an dieser Stelle die Melodie nicht sauber ausblenden kann. Beim „tagesthemen“-Indikativ dagegen ist der Abstand zwischen dem Ausklingen der Fanfare und dem Beginn der „Heute im Studio“-Ansage von Hause aus ein Stück länger. Hier kann man also einen halbwegs erträglichen Übergang finden (wenn auch nicht perfekt, wie man hört). Ich würde vermuten, dass man deswegen die „tagesthemen“-Fanfare verwendet und – auf welche Weise auch immer – mit der Ansage „Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit der tagesschau“ kombiniert hat. Dass gebastelt wurde, erkennt man allein daran, dass der zeitliche Abstand zwischen dem 20-Uhr-Gong und dem Beginn dieser Ansage gestern bei über zweieinhalb Sekunden lag, während die Ansage sonst eine Sekunde früher startet. Auch erscheint mir der Übergang zur Fanfare nach dieser Ansage weniger weich als sonst bei den „tagesthemen“ – ein weiteres Indiz dafür, dass der verwendete Indikativ vielleicht nachträglich entstanden ist.

  9. @Peter

    Weil die Tagesschau EINE Institution ist, die uns Deutsche seit Anbeginn des Nachkriegsfernsehens begleitet. Dabei setzt die Nachrichtensendung sehr auf Kontinuität, Änderungen sind in all diesen Jahren (schon mehr als 60 Jahre) sehr selten. Von daher ist jede Änderung in der Tagesschau für uns weltbewegend..

    Deutschland ist ein sehr föderalistisches Land, es gibt wenige Dinge die wir Deutsche gemein haben und wenige Dinge die identitätsstiftend für das ganze Land sind. Die Tagesschau kennen aber alle. Ein Blick auf die blaue Weltkarte oder nur ein Gongschlag und alle wissen, dass das die Tagesschau ist.

Kommentare sind geschlossen.

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