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Studie: Arbeitsbedingungen in der deutschen Medienbranche

Skills

In einer kürzlich durchgeführten Studie wurden die Arbeitsbedingungen von Angestellten und Freelancern aus der deutschen Medienbranche untersucht. Die Studie wurde zur genaueren Analyse der Zielgruppe im Rahmen der strategischen Entwicklung des kostenlosen Online-Gehaltsvergleichs Skjlls durchgeführt. Teilgenommen hatten bei der Befragung im vergangenen April 1.089 Personen.

Auszüge aus der Studie:

  • Männer verdienen im Schnitt 31% mehr
  • Bis zur Rente verschenken Festangestellte 6,5 Jahre ihrer Lebenszeit durch Überstunden
  • Durchschnittliche Wochenarbeitszeit in der Branche: 46:08 Std.
  • 75% der Festangestellten erhält überhaupt keinen Überstundenausgleich
  • Gehaltsentwicklung: Verdopplung des Bruttogehalts nach 10-14 Jahren im Job
  • Bei einem besseren Jobangebot ist über die Hälfte sofort weg, drei überlegen noch, nur einer lehnt ab
  • Zufriedenheit: 11% der Festangestellten hat innerlich gekündigt. Unter Frauen sind es 1- 2 Jahre nach dem Berufseinstieg sogar 19%

Unter der folgenden URL steht die Studie zum Download bereit: https://www.skjlls.com/de/study.html

 

Wen das Thema Arbeitsbedingungen von Designern interessiert:

Dieser Beitrag hat 20 Kommentare

  1. Bei einem besseren Jobangebot ist über die Hälfte sofort weg, drei überlegen noch, nur einer lehnt ab

    Wahrscheinlich ist gemeint von 5 von 10 Personen, 3 von 10, einer von 10? Oder welche drei überlegen noch?

    Und die Wochenarbeitszeit ist mit 46:08 Min. doch schön kurz; vielleicht sollte ich über eine Festanstellung nachdenken?

    Und: danke für den Hinweis auf die Studie! Ist nicht unfreundlich gemeint; wirkt so formuliert nur etwas missverständlich.

    1. ÜBER die Hälfte ist sofort weg, also wahrscheinlich 6 von 10 Personen. Ist aber tatsächlich etwas seltsam formuliert.

  2. Vielleicht hab ich ja eine falsche Vorstellung als Branchen-Externer, aber “Bis zur Rente verschenken Festangestellte 6,5 Jahre ihrer Lebenszeit durch Überstunden” sind 40 Jahre Arbeitszeit angenommen im Schnitt rund 6 Überstunden pro Tag?!

    1. Äh … nö.
      6,5 Jahre sind 56.940 Stunden, was bedeutet, dass bei 40 Jahren Lebens-Arbeitszeit und etwa 220 Arbeitstagen im Jahr im Durchschnitt täglich ungefähr 1,3 Stunden Überstunden gemacht werden. Passt doch ganz gut zu den 46,5 Stunden Wochenarbeitszeit, oder verrechne ich mich da irgendwo??

      1. Eventuell hab ich irgendwo einen Denkfehler, aber
        6.5 Jahre = 56940 Stunden (soweit stimmen wir überein)
        56940 / 220 / 40 = 6.4. Wie komme ich da auf 1.3?

        1. Hm, gestern war mir das ganz klar, aber heute komm ich selbst auch nicht mehr drauf … !?
          Wahrscheinlich hast du doch recht.
          :D

          1. Ich rechne:
            6,5 Jahre = 6,5 x 220 x 8 (Stunden pro Tag)
            Ergebnis: 11440 Stunden
            Geteilt durch 40 Arbeitsjahre (in der Medienbranche, Ernst?) und 220 Arbeitstage pro Jahr (8800 Tage) sind wir bei 1,3 Überstunden pro Tag.

          2. Okay, dann sind die “6,5 Jahre ihrer Lebenszeit” aber ziemlich irreführend. Meine Lebensjahre haben mehr als 220 Tage und 8 Stunden pro Tag.

  3. Zum Thema Probs beim Runterladen: Sei sie wie sie will, diese optisch immerhin sehr angenehm präsentierte Studie.

    Muss ich gar nicht ausführlichst auf meinem Rechner haben, reicht schon so. Warum?

    Es bestätigt ja schon das Preview aufs Vortrefflichste meine schlimmsten Vorurteile ;-D
    In punkto Überstunden, Bezahlung, Frauen noch weniger Bock und noch schlechter als Männer bezahlt (wenn letztere beiden Punkte mal nicht zusammenhängen …).

    Ich bilde jedenfalls bewusst nicht aus, denn es gibt zu viele in der Medienbranche.
    Leute, es gibt bessere Berufe als in diesem hoffnungslos überlaufenen Bereich, wo ihr nicht schon nach 2 Jahren innerlich kündigt. Da braucht es nicht noch zig Studien, die euch das mühsam belegen, was ihr zwar schon immer wisst, aber – warum weiß der Himmel – nicht wahrhaben wollt. Diese Branche ändert sich nicht mehr.

    1. Mit Verlaub, ich habe selten etwas dämlicheres, verallgemeinerndes und unreflektiertes hier gelesen. Du maßt dir an zu entscheiden, ob es zu viele (was eigentlich?) in der Medienbranche gibt? Respekt, dein Selbstbewusstsein scheint ja noch größer zu sein als dein Frust!

      Sowohl meine Frau als auch ich arbeiten seit 20 Jahren in der Branche, verdienen sehr gut, arbeiten uns nicht kaputt UND haben schon einige Azubis gehabt, die allesamt wiederum gute Jobs gefunden haben.

      Ich behaupte mal ganz ungeschützt, dass sich auch in unserer Branche eine gute Ausbildung, Liebe zum Beruf, Engagement und Spaß auszahlt und man sich dann auch gegen Billigheimer durchsetzen kann. Ich mag unsere Branche!

  4. Die Auszüge aus der Studie entsprechen meiner Erfahrungen und Meinung. Nach 2 Jahren Beruf habe ich mich für Jobwechsel statt Psychologentermin entschieden. Nach mittlerweile 6 Jahren ist es einfach nur noch fragwürdig warum ich als Dipl-Inf. mich für einen Art Director im Medienmischmasch statt IT Sektor entschieden habe. Eine Entscheidung die ich bereue auch wenn ich auf meine Designanstrengungen zurückblicke. Weil jede Errungenschaft diesen herben Beigeschmack trägt immer nur geschmäcklerischem Ich-will-es-weil-mein-Ego-größer-ist nachgeben zu müssen und jede Website runterzukalkulieren, weil sich der Kunde sonst für einen 1&1 Baukasten entscheidet.

    Ich weiß nicht was diejenigen 11% respektive 19% machen die innerlich gekündigt haben. Ich jedenfalls verlasse die Textilbranche des angebrochenen 21. Jahrhunderts.

  5. Ich kann Mat da nur beipflichten. Was in diesem Beruf gängig ist kann man sich kaum vorstellen. Leute einzustellen ohne richtige Verträge oder Gehaltsabsprachen, die Arbeiten des Bewerbers hoch zu loben (“schön dass du dabei bist”) und dann brutto 1800 vorzuschlagen, die Leute beim Betriebsausflug das Fahrgeld und Essen selbst bezahlen zu lassen (und das trotz einem der höchsten Jahresumsätze der Branche) … aber das Schlimmste ist dass alle immer so tun als wäre alles Rock n Roll, und als müsste deshalb niemand richtig bezahlt werden! Weil man ja die Arbeit macht, für die Tausende andere sich die Finger ausreissen würden. KLAR! Leute, Arbeit ist Arbeit.

    Anm. zum ersten Punkt (kein Vetrag): Ja, das ist man auch selbst Schuld, aber wenn der Name der Agentur gut ist und man selbst kaum Erfahrung hat kann das passieren – mal ganz davon abgesehen dass das das Verhalten des Arbeitgebers in keinem Fall entschuldigt.

    Anm. zum Rest: Das habe ich nicht alles selbst erlebt, aber die Liste ist auch bei weitem nicht vollständig.

  6. Mal ehrlich: Diese Studie ist ein Marketinginstrument, nicht viel mehr. Es sind 1089 Leute befragt worden in insgesamt 8 Berufsgruppen. Eine der Gruppen sind die angestellten Designer. (Macht im Schnitt 137 Teilnehmer pro Gruppe, vermutlich waren es ein paar Designer mehr als der Schnitt). Das ist eine Datenbasis die so aussagekräftig ist wie ein Glückskeks. Aber gutes Marketing, das ist es.

  7. Es gibt sicher zahlreiche Studien, die etwas zur Situation der Branche sagen. Die hier gut verlinkten Gehaltsreports des BDG belegen die Unzufriedenheit vieler, die im Mediensektor arbeiten. Ich freue mich, wenn es Kommentare gibt, die zeigen, dass es möglich ist, in dieser Branche glücklich zu arbeiten, wenn man gute Arbeit abliefert. Nicht immer ist aber die Qualität der Arbeit entscheidend, sondern oft kommen andere Faktoren zum Tragen, was zugegebenermaßen frustrierend sein kann.
    Aber diesen Frust haben auch andere Berufsfelder, vom Lehrer bis zum Handwerker, da sollten wir (aus der Medienbranche) nicht zu sehr jammern. Was tatsächlich oft ein großes Manko ist: die Unorganisiertheit vieler kleiner Agenturen, die keine ordentlichen Verträge anbieten, die viele Überstunden verlangen usw. Das liegt schlicht an der Struktur: viele Agenturen wurden von Kreativen gegründet, die weder Ahnung von Arbeitsverträgen hatten, noch sich um Arbeitszeiten der anderen kümmerten, weil sie als Selbstständige nur an die Erledigung des Auftrages dachten, Zeitmanagement war vielen da ein Unwort. Kurz: Ja, diese Branche ist überlaufen und oft weit entfernt von einer gewerkschaftlich gut organisierten Arbeitnehmerschaft. ABER es ist immer noch mit viel Freude und kreativem Schaffen verbunden, hier zu arbeiten. Vielleicht ist es am Ende dann neben dem Durchhaltevermögen eben doch die Qualität, die am Ende überzeugen wird. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Kommentare sind geschlossen.

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