Skip to content

Stadt Wolfsburg führt neues Erscheinungsbild ein

Stadt Wolfsburg Logo

Die Stadt Wolfsburg führt ein neues Erscheinungsbild ein. Im kommenden Frühjahr startet überregional eine Image-Kampagne, in der auf Plakaten und in Anzeigen eine neue visuelle Identität der niedersächsischen Stadt zum Einsatz kommt. Im Mittelpunkt steht ein heulender Wolf, der als Silhouette auf schwarzem Grund steht.

Stadt Wolfsburg Wolf Logo

„Kraft, Ausdauer, Geschick, Stärke und Überlegenheit“ sind Attribute, die sich dem Wolf zuordnen lassen. Einige davon wünscht sich offenbar Stadtbaurätin Monika Thomas auch für ihre Stadt, die der Meinung ist: „Alle 15 bis 20 Jahre sollte es etwas Neues geben, bevor man sich langweilt.“

„Ob der Wolf besser rechts oder besser links auf dem Balken steht”, probieren die Verantwortlichen derzeit noch aus. Auch bei den Proportionen sieht Thomas noch Spielraum. Working in Progress.

Stadt Wolfsburg Plakate

Ein spannendes Konzept, bei dem lediglich seine etwas launige Vorstellung verwundert. Entweder ein Konzept steht und wird eingeführt, oder aber es wird noch an der perfekten Lösung gefeilt und bleibt unveröffentlicht. Das Interview von Thomas in den Wolfsburger Nachrichten erweckt den Eindruck, ein städtisches Erscheinungsbild sei eine Kiste mit bunten Blauklötzen, die man vor aller Augen beliebig kombinieren könne. Auch wenn es so nicht beabsichtigt war – die Aussagen erscheinen etwas zu sehr „Laissez-faire“. Ich mags eher verbindlich.

Die Botschaft des Designs ist da fraglos bestimmter. Die Form des Wolfs ist wunderbar ausgewogen – abstrakt und dennoch eindeutig. Die erste Umsetzung als Plakat ist vielversprechend. Schwarzweiß-Kontrast, Farbgebung und Typographie machen Lust auf mehr. Liegt vermutlich auch an der DIN, die mich nach wie vor stark anzieht, und die hier in der Condensed-Version zum Einsatz kommt. Das Design, sofern es denn in dieser Form eingeführt wird, dürfte tatsächlich für eine spürbare Image-Verbesserung sorgen.

Mit dem neuen Erscheinungsbild verschwindet im Frühjahr 2011 dann auch der Solgan „Lust auf Entdeckungen“, der derzeit noch Bestandteil des Stadtlogos ist. Verantwortlich für Kreation ist die Hamburger Werbeagentur Philipp und Keuntje.

via newsclick.de

Dieser Beitrag hat 77 Kommentare

  1. Der Wolf in dieser Silhouette wird vom Wolfsburg in den Stadionanzeige-Animationen verwendet. Die entstehende visuelle Nähe der VW-Repräsentanten (Club + Stadt ums Werk) ist sicherlich nützlich, um die Identifikation der Werkarbeiter mit ihrerm Unternehmen… äh… Club… äh… Heimatort zu stärken. Gelungen.

    Die Idee, den Wolf links unten zu platzieren finde ich abschwächend. Die Blickführung nach rechts unten ist angenehmer, der “Zeige-Effekt” des Wolfs auf den Inhalt für meine Wahrnehmung deutlicher.

    Interessant, dass auf einen einzelnen Stadt-Slogan verzichtet wird. Vielleicht ein neuer Maßstab? Die Stadt, die “Lust an Entdeckungen” verspricht, ist für mich ebenso uneindeutig und damit beliebig, wie
    – immer anders
    – viel vor. viel dahinter.
    – immer mittendrin
    – überraschend anders
    – (Stadt X) ist anders / macht Spaß / erleben

    Um nur ein paar Lowlights aus der wikipedia-Liste zu zitieren.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Stadtmarketing#Slogans

    Toitoitoi nach Wolfsburg, auf dass die zündenden Slogans der einzelnen Plakate und Anzeigen weiterhin so pfiffig bleiben, wie die der beiden Beispiele.

  2. Ich finde die Wirkung des Posters gelungen. Wenn man sich aber den Balkenmitwolf ohne den Rest anschaut…naja, könnte traurig aussehen, hat aber auch etwas starkes. Ich könnte mir auch vorstellen, dass die Stadt mutig ist und sich dafür entscheidet.

  3. @ #17 und #30:
    Bitte nicht Stadtwappen (= amtliches Symbol der städtischen Behörden) und Logo des Stadtmarketings (= imagebildende Maßnahme) durcheinanderwerfen.

    Im übrigen darf man schon etwas Verständnis dafür haben, dass die Wolfsburger als Bürger einer Retortenstadt (Zur Erinnerung: Bis 1945 hieß Wolfsburg „Stadt des KdF-Wagens bei Fallersleben“) froh sind, dass sie heute mit dem Begriff “Wolf” ein Bild haben, das ihnen eine gewisse Identität verleiht – auch wenn hier und da eine gewisse Überstrapazierung festzustellen ist.

  4. @ Janni: Ach so, Achim hatte oben nur die Stadt Wolfsburg erwähnt, nicht das Marketingbüro. Ich weiß aber nicht, ob ich dann besser mit dem Wolf klar käme. Warum konstruiert man hier Geschichte, statt mit dem sinnvoll umzugehen, was da ist: Einer Stadt ohne Geschichte. Wie gemacht für etwas Neues, Freies, Ungebundenes. Wie gemacht für konzeptionelle Typo etc.

  5. Einen Wolf (den ich keinesfalls negativ besetzt sehe, weil ich Wölfe schön finde) im Zusammenhang mit Wolfsburg, gleich mit den türkischen Faschos zu assoziieren, wäre mir im Traum nicht eingefallen. Selbst mir mit eher linker Sozialisation nicht. So völlig durchpolitisiert wird wohl nur ein kleiner Prozentsatz der Zielgruppe sein. Und das ist auch gut so, lass doch einfach mal die Kirche im Dorf, Max :-)

    Und gerade eben den Kontrast des Schriftzuges »Wolfsburg« zusammen mit der DIN finde ich spannend und gut, das sollte man lassen. Noch solche Legonippel auf den Balken wäre dann doch zuviel des Guten, warum noch dem Betrachter mit der Keule erklären, worum es da geht? Der Spruch klingt zwar abgedroschen, aber weniger ist wirklich mehr in dem Fall.

    Ich finde das wirklich gelungen und alles andere als düster. Meinen Applaus hat das Logo.

  6. Idee: Wolfsburg gleich Wolf?
    Die Verbindung der Stadt Wolfsburg zu einem Wolf und die Umsetzung eines Logos in Form einer konkreten Wolfsillustration wirken äußerst naheliegend und wenig abstrahiert, was leider nur wenig Raum für Fantasie und Kreativität schafft. Der schwarze Balken am unteren Rand wirkt etwas plump und statisch. Da kann man nur hoffen, dass die Bild-Textkonzepte diesen Raum wieder mit dem nötigen Leben füllen und die fehlende Emotionalität auf spielerische Weise ausgleichen können. Denn ohne eine farbintensive, knallige Bildsprache wäre das ganze visuelle Konzept nur ein düsteres Trauerspiel.

    Fazit
    Die illustrative Darstellung eines Wolfes schafft noch lange kein Logo. Der Wolf wurde zwar gut und stilsicher illustriert, eine spannende Idee ist dahinter aber nicht zu erkennen. Dass eine Überarbeitung des bestehenden Erscheinungsbildes mehr als nötig war, steht dabei außer Frage. Nach so vielen Jahren ist das Logo in die Jahre gekommen und wirkte verstaubt und unzeitgemäß.

    Am Ende könnte ein solch wackeliges Konzept in der öffentlichen Meinung schnell zu Fall gebracht werden. Die fehlende Sicherheit in der Präsentation des neuen Erscheinungsbildes und die darauf folgende Testphase könnte schnell zu einem „Wolfsburg 21“-Debakel und am Ende gar zu einem Design-Volksentscheid führen.

    Weiter führender Link: Brandmeister Blog

  7. Ich finde das gezeigte Design auch sehr schön. Die schrille, plakative Farbigkeit braucht es einfach, damit der Wolf und das Schwarz-weiße nicht zu düster daherkommt.

    @Achim: Bitte keine “Burg” integrieren, sonst wird es zu platt – ist ja kein Montagsmaler. Es soll m.E. schön reduziert bleiben.

    Aber eine Grotesk für Wolfsburg halte ich auch für eine gute Idee, über die man nochmal nachdenken sollte. Das macht den Wolf wieder etwas “moderner” und nimmt ihm wieder einen Stückchen “düster” mehr fort.

    Im übrigen denke ich, dass der Wolf links und nach rechts schauend besser aufgehoben ist, so schaut er in die Zukunft. Bisher wird der Betrachter vom Wolf der entgegen die Leserichtung jault gestoppt, was auch etwas zum “düsteren Gefühl” beitragen kann.

  8. Für alle, die noch nicht in Wolfsburg waren (was wohl die Mehrzahl ist): Der Wolf ist schon seit Jahrhunderten das Wahrzeichen der Stadt, lange bevor irgendwelche Nazis (egal wo) sich das ausgesucht haben. Die heulenden Wölfe stehen im übrigen schon seit vielen Jahren in der Fußgängerzone: https://www.flickr.com/photos/67855182@N00/2043090310/

    Aber Schubladen sind ja immer was feines, nech? Meinung bilden, reinpacken, fertig.

Kommentare sind geschlossen.

An den Anfang scrollen