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Schlösser Alt erhält neues Markenzeichen

Schlösser Alt Logo (seit 2020), Quelle: Radeberger Gruppe KG
Schlösser Alt Logo (seit 2020), Quelle: Radeberger Gruppe KG

Schlösser Alt Logo (seit 2020), Quelle: Radeberger Gruppe KG

Schlösser Alt, 1873 erstmals in Düsseldorf gebraut, erhält ein umfassendes Rebranding. Mit dem runderneuerten Markendesign möchte man insbesondere neue Kunden ansprechen und die Attraktivität der Marke erhöhen.

Die Altbiermarke Schlösser Alt gehört seit 2004 zur Radeberger Gruppe. 2002 wurde die letzte Düsseldorfer Braustätte geschlossen, seitdem wird das Bier in Dortmund gebraut. Schon seit Jahren ist der Absatz sowohl von Kölsch aber noch stärker von Altbier rückläufig. Branchenexperten sehen hierfür einerseits ein in den letzten Jahren gewachsenes Gesundheitsbewusstsein und damit stärkere Zurückhaltung beim Alkohol als Grund, anderseits könnte der oftmals bei Altbiermarken fehlende Lokalbezug diese Entwicklung befördert haben, so Branchen-Analystin Ina Verstl gegenüber der Rheinischen Post.

Das neue Markendesign von Schlösser Alt, das vor wenigen Tagen vorgestellt und in den kommenden Wochen sukzessive in den Handel eingeführt werden soll, steht ganz im Zeichen des Löwen. Der Löwe ist seit je her das Wappenzeichen von Düsseldorf und nunmehr auch das Markenzeichen von Schlösser Alt. Marktforschungsergebnisse, die im Vorfeld des Marken-Rebrandings ermittelt wurden, hätten ergeben, dass das neue Design von Konsumenten durchweg positiv bewertet wird. Zuletzt wurde das Markenlogo 2007 modifiziert, damals allerdings nur leicht.

Auszug der Pressemeldung

Bewährtes bleibt, wie der unverkennbar frisch-würzige Geschmack von Schlösser Alt. Neu ist allerdings das Design der Altbierspezialität, die sich jetzt im Zeichen des Löwen präsentiert. In weniger als einer Sekunde entscheiden Verbraucher beim Einkauf, ob ein Produkt im Einkaufswagen landet – meist zunächst aufgrund der Verpackungsgestaltung. Auch deshalb zeigt sich Schlösser Alt jetzt in einem neuen Design, das sich deutlich von dem anderer Altbiermarken unterscheidet und für frische Impulse sorgt.

Schlösser Alt Logo – vorher und nachher
Schlösser Alt Logo – vorher und nachher

Das Etikett hat ein völlig neues Design erhalten. Nichts am neuen Look erinnert an die bisherige Marke. Farben, Typographie, verwendete Elemente, grundsätzlicher Aufbau – alles wurde verändert. Der Markenname ist nunmehr, bei wohlgemerkt lediglich zwei Silben, über drei Zeilen angelegt. Wortmarke und Löwen-Bildmarke bilden, was durchaus ungewöhnlich ist, eine feste Einheit. In der Regel sind diese zum Zwecke maximaler Flexibilität/Variabilität getrennt. Aus dem alten Etikett als grafisches Element übernommen wurden einzig die beiden Schlösser, die der auf den Hinterbeinen stehende neue Löwe nun in seinen Pranken hält.

Die Vorstellung des neuen Designs sei lediglich der Startschuss, um die Biermarke Schlösser Alt mit einer Vielzahl von Aktivitäten und Maßnahmen erlebnisreicher zu machen. Zukünftig seien „emotionale Markenbegegnungen“ in Handel und Gastronomie sowie auf ausgewählten Events geplant, wie das Unternehmen erklärt. Der Webauftritt unter schloesser.de werde schon bald relauncht. Neuerdings gibt es zudem einen eigenen Marken-Account auf Instagram (instagram.com/schloesseralt).

Kommentar

Ein Rebranding, wie man es in dieser Ausprägung vergleichsweise selten sieht. Meines Erachtens erhöht sich aufgrund des neuen Designs, mit dem Schlösser eine Abkehr vom klassisch-konservativen, ja vielleicht sogar spießig-muffigen Look vollzieht, die Attraktivität der Marke. Für Schlösser bedeutet das Redesign eine Zäsur. Die Marke ist kaum wiederzuerkennen, was nicht zwingend Gutes verheißen muss.

Denn in der Regel bewegt sich das Design von gesunden/vitalen Marken, einfach um nicht Gefahr zu laufen die Stammklientel zu verschrecken, in evolutionären Schritten (Refresh/Rebrush). Das Redesign von Schlösser ist hingegen alles andere als evolutionär, es beschreibt eine strategische Neuausrichtung, einen völligen Neustart.

Ein solcher Schritt ist natürlich ein Wagnis. Dem rückläufigen Altbier-Absatz und dem damit einhergehenden Bedeutungsverlust der Marke tatenlos zuzusehen, wäre vermutlich ein noch größeres Wagnis, zumindest wenn man den Erhalt der Marke verfolgt. Erst in ein paar Jahren wird sich zeigen, ob der Wagemut belohnt wird.

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Dieser Beitrag hat 39 Kommentare

  1. Ich denke dass diese Maßnahme mit Blick auf den Absatz durchaus gerechtfertigt ist. Sicherlich besteht ein Risiko, ein durchaus großes, aber die behutsame Weiterentwicklung wie viele andere Marken aus dem Getränkesegment sie in den letzten Jahren betreiben, würde sicher nicht zum Erfolg führen.

    Ich bin gespannt auf die Website und vor allem auf eine Wasserstandsmeldung, in ein paar Jahren hier hoffentlich zu lesen sein wird. ;-)

  2. Es gibt gute und saublöde Relaunches. Dieses Logo ist saugut. Eine schöne Ausnahme im Reigen der “Helvetica Schriftzüge”, welche immer so nichtssagend sind.
    Es kommt eine neue Zeit, eine Zeit der Einfälle und Besonderheiten. Was Kreativität und Mut alles schaffen können. Enorm.

  3. Bisher habe ich diese Marke noch nie wirklich wahrgenommen. War mir zu altbacken und erinnert mich optisch an alkoholfreies Bier. Mit der neuen Optik hat man die Marke in die heutige Zeit gehievt und erinnert mich sofort an die Optik mancher Craft-Biere.
    Das muss ich mal kaufen, allein schon wegen der neuen Optik. Gefällt mir richtig, richtig gut! Mal sehen, obs auch so schmeckt.

  4. das kommt bei rum wenn sich fähige & mutige leute einer marke annehmen. ein hervorragendes design!!! wer das nicht gut findet ist verbittert.

  5. Sehr mutig und sehr gut! Mir gefällt’s. M.E. ist es auch so gut, dass es nicht nur neue Kunden anspricht, sondern auch die Stammkunden problemlos mitnimmt.

Kommentare sind geschlossen.

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