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SAS Scandinavian Airlines im neuen Design

SAS Livery Design (2019), Quelle: SAS
SAS Livery Design (2019), Quelle: SAS

SAS Livery Design (2019), Quelle: SAS

Die skandinavische Fluggesellschaft SAS, 1946 in Stockholm gegründet, präsentiert im Zuge der Erneuerung ihrer Flotte ein neues Außendesign der Maschinen. Blau bleibt auch weiterhin als identitätsstiftendes Merkmal erhalten. Ein zentrales Gestaltungsmerkmal der SAS-Flugzeuge sorgt allerdings fortan für erhöhte Verwechslungsgefahr mit der Kranich-Airline.

Erstmals seit 21 Jahren nimmt SAS signifikante Änderungen an der visuellen Identität vor. Nachdem bereits 2015 das Interior-Design überarbeitet wurde, folgt nun die Anpassung auch der Außenhaut. Das Redesign erfolgt vor dem Hintergrund einer umfassenden Flottenmodernisierung. Bis zum Jahr 2023 will SAS achtzig Airbus 320neo, fünf Airbus 330 Enhanced, acht Airbus 350 sowie drei Airbus 321LR in die Flotte aufnehmen.

SAS setzt hinsichtlich des Beschichtungsmaterials auf AkzoNobel. Mit Hilfe der von AkzoNobel produzierten Lacke müssten weniger Farbschichten pro Flugzeug aufgetragen werden, wie das Unternehmen erklärt. Dies reduziere das Gewicht des jeweiligen Flugzeugs erheblich und führe zu Treibstoffeinsparungen sowie geringeren CO2-Emissionen. Darüber hinaus enthalte der Lack weniger Giftstoffe als herkömmliche Lacksysteme.

Auszug der Pressemeldung

“The new livery design is a symbol of our future, a more sustainable and competitive future for SAS, but one that also embraces our heritage. Travelers from Scandinavia will recognize their home, while global travelers will encounter the renowned feeling of the Nordics,” says Rickard Gustafson, President and CEO at SAS.

SAS Livery Redesign 2019
SAS Livery Redesign 2019

Charakteristisch für das neue SAS-Außendesign ist ein silber-grauer SAS-Schriftzug auf dem Vorderteil des Rumpfs, silber-blaue Triebwerke (bisher rot) sowie ein blaues Farbband, das das komplette Seitenleitwerk einschließt und darüber hinaus diagonal über die Unterseite des Rumpfs verläuft. Eine ähnliche Ausweitung der Farbe Blau hatte Lufthansa im Zuge des letzten Redesigns vorgenommen (siehe vergleichende Abbildung). In einem Web-Special wird das neue Flottendesign im Detail vorgestellt.

Der Roll-out der neuen SAS-Lackierung solle im normalen Wartungsprogramm der Flugzeuge erfolgen. Bis 2024 würden alle Maschinen mit der neuen Lackierung ausgestattet sein.

Kommentar

Die roten Triebwerke waren ein Überbleibsel aus der Zeit, als SAS noch ein in den Nationalfarben Dänemarks, Norwegens und Schweden gehaltenes Logo hatte. Dass Rot nun auch von den Triebwerken verschwindet, ist nachvollziehbar, denn so erweckten die Flieger stets den Eindruck, als sei SAS eine norwegische Fluggesellschaft.

Das zur Unterseite des Rumpfs gezogene blaue Farbband weckt, so jedenfalls meine Wahrnehmung, Assoziationen zu Lufthansa. Ich finde nicht, dass diese Gestaltung bei SAS schlecht aussieht, im Gegenteil. Die leichte Bogenform erzeugt eine, im Vergleich zu Lufthansa, fließende und elegantere Anmutung. Das Redesign bei SAS verdeutlicht vielmehr, wie wichtig die Farbe Gelb in Bezug auf die Identifikation der Marke Lufthansa ist, genauer gesagt das Zusammenspiel aus Blau als Primärfarbe und Gelb als Akzent. Die Entscheidung, die Farbe Gelb auf dem Seitenleitwerk der Lufthansa-Maschinen zu tilgen, das bestätigt meiner Ansicht nach auch der neue, optisch ähnliche SAS-Look, war ein großer Fehler.

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Dieser Beitrag hat 10 Kommentare

  1. Clean, edel, passend. Find es deutlich eleganter
    als bei Lufthansa und fliege nun noch lieber mit
    dieser Airline in den schönen Norden.
    Auch die Darstellung der 3 Flaggen gefällt mir sehr gut!

    1. Welch Überraschung, sobald irgendwo Skandinavien draufsteht flippen Teutonen vor Begeisterung aus. Über diese Projektion freut sich SAS aber auch nur, wenn die Leute dort tatsächlich buchen würden, das war zuletzt zunehmend ein Problem. Seit 2008 sind die Passagierzahlen gegen den Branchentrend stagniert und gesunken (2008er PAX wurden seitdem nicht mehr erreicht oder gar übertroffen, bei starkem Wachstum am Gesamtmarkt ). Die Zahl der Flugzeuge ist ebenfalls geschrumpft und es wurden tausende Mitarbeiter rausgeschmissen (Reduzierung von 16k auf 10k staff seit 2008). Skytrax rankt die Kundenzufriedenheit bei SAS auf Platz 65, auch weit hinter Ryanair und easyJet. Es ist in jeder Hinsicht eine.. nicht wirklich erfolgreiche Airline. Da ist ein bisschen frische Farbe am Rumpf tatsächlich m. E. nur Kosmetik und deine helle Begeisterung wirklich etwas amüsant.

      Die Aussagen zur Nachhaltigkeit des Lacks sind unfreiwillig absurd, da die Fliegerei der größte Umweltkiller bleibt. Dazu hat SAS ein vergleichsweise hohes Durchschnittsalter seiner Flotte, das heißt unnötig hoher Kerosinverbrauch, da hat sich in den letzten Jahren viel bei den Herstellern getan.

      1. Seit 2008 sind die Passagierzahlen gegen den Branchentrend stagniert und gesunken

        Das ist nicht korrekt. Seit 2015 steigen die Passagierzahlen durchweg. Im Vergleich zu 2008 (29 Mio.) ist die Zahl der Flugpassagiere bis 2018 sogar angestiegen (30,1 Mio.), Quelle: SAS.

        Auch der Umsatz ist seit 2014 ansteigend.

        Richtig ist hingegen, dass die Zahl der Mitarbeiter in der Unternehmensgruppe in den vergangenen Jahren stark gesunken ist, von 32.363 in 2005 auf 10.164 in 2018. Von einer „in jeder Hinsicht nicht erfolgreichen Airline“ kann allerdings nicht die Rede sein.

  2. more sustainable

    Nachhaltiger? Fliegen ist nachhaltig, und mit dieser Gestaltung nachhaltiger? Nein, Fliegen ist nicht nachhaltig, sondern in vieler Hinsicht schädlich. Wenn mit einer geringeren Masse dank neuer Lacke weniger Emissionen verursacht werden, dann ist es in einer Hinsicht weniger schädlich. Und da jedes Bisschen seinen Beitrag leistet, ist das durchaus zu begrüßen. Aber die Sprache (in jeder Sprache) darf nichts so Falsches sagen: Fliegen ist nicht nachhaltig und kann also nicht nachhaltiger werden. Auch die Presseabteilung muss das richtig machen.

    1. Fliegen ist nicht nachhaltig und kann also nicht nachhaltiger werden.

      “Ein Dicker ist nicht dünn und kann also nicht dünner werden.”
      “Im Sommer ist es nicht kalt, es kann also auch nicht kälter werden.”

      Argumentativ gebe ich Dir in der Sache recht; Es wirkt ein wenig seltsam, “nachhaltig” als Fluglinie überhaupt im Munde zu führen. Aber Dein Empfinden, wie Sprache verwendet werden darf, deckt sich nun wirklich nicht mit der Realität.

Kommentare sind geschlossen.

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