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Ruhr-Uni Bochum mit neuem Corporate Design

Ruhr-Uni Bochum (RUB) Logo, Quelle: Ruhr-Uni Bochum (RUB)
Ruhr-Uni Bochum (RUB) Logo, Quelle: Ruhr-Uni Bochum (RUB)

Die Ruhr-Universität Bochum kehrt, nach eigenem Bekunden, “das Innere nach Außen”. Bereits im letzten Jahr begann die Umstellung auf ein neues Corporate Design, das sich am Leitbild der Universität orientiert und nun dem Aufbruch ein neues Gesicht verschafft. Das blau eingefasste Akronym “RUB” bildet dabei das neue sichtbare Zeichen, mit dem sich die Einrichtung nach Innen und nach Außen präsentiert.

“Seriös und dynamisch” so beschreibt Prof. Dr. Elmar W. Weiler, Rektor der RUB, das neu geschaffene Design, das nicht als Bruch mit dem alten, sondern als dessen Evolution verstanden werden will. Die Notwendigkeit einer konsequent geführten visuellen Identität hat die RUB erkannt: „Wie gut es uns gelingt, uns mit einem gemeinsamen Auftritt klar und mit erkennbarer Botschaft zu präsentieren, hängt neben einem ästhetisch gelungenen und logisch konsistenten Design ganz maßgeblich davon ab, dass wir uns darauf verständigen, das neue Corporate Design auch konsequent einzusetzen“, so Weiler.

Ruhr-Uni Bochum Logo

Auch im Rahmen der Einreichung zur dritten Exzellenzinitiative, die der Bund und die Länder seit dem 20. März 2010 ausgeschrieben haben, wird das neue Design der RUB zum Tragen kommen.

Ruhr-Uni Bochum Wortmarke

Bereits im letzten Jahr wurde eine Präsentation des neuen Designs in Netz gestellt und der Prozess der Umstellung damit eingeleitet. Während der Kern zum RUB-Leitbild – „menschlich, weltoffen, leistungsstark“ – noch sehr allgemein anmutet, erzeugt die Ausarbeitung des neues Erscheinungsbildes ein sehr konkretes Bild, das zu überzeugen vermag. „Funktional, schnörkellos und schick“, so heißt es in der Pressemeldung zum neuen Erscheinungsbild. Dem möchte ich mich gerne anschließen.

Ruhr-Uni Bochum Geschäftsausstattung

Die Gestaltung, allen voran das Logo, soll in ihrer Konsequenz Vertrauen schaffen, so ein Auszug aus dem CD-Handbuch. Wortmarke und Bildmarke sind in der Schriftart „Flama“ gesetzt; ergänzt wird sie durch die Serifenschrift „Scala“. Sie lösen die bisherige, doch reichlich rustikale Schrift „Lithos“ ab. Innerhalb digitaler Anwendungen kommen entsprechend Arial und Times zum Einsatz. Von der Bildmarke existiert sowohl eine freigestellte Form (blau auf weiß), die vor allem in der Geschäftsausstattung zum Einsatz kommt, als auch ein blaues Quadrat („Label“ ).

Ruhr-Uni Bochum Styleguide

Der Gestaltungsraster innerhalb des Styleguides gibt die stilprägende Überlappung von Bildmarke und Flächen vor und sorgt für eine Balance zwischen Freiheit und Vorgabe; schön ist dies anhand der variablen Cover-Gestaltung zu sehen.

Ruhr-Uni Bochum Variationen

Verantwortlich für das Konzept und die Durchführung des Redesigns ist die in Bochum ansässige Agentur Oktober Kommunikationsdesign.

Auch die Website erscheint seit kurzer Zeit im neuen Design. Bitte nicht erschrecken; einige Seiten, darunter die Pressemitteilungen (pm.ruhr-uni-bochum.de) sind noch im alten Stil und werden sicherlich sukzessive umgestellt.

Dieser Beitrag hat 49 Kommentare

  1. Hmmh, solide ist es. Die Variabilität des Rasters find’ ich auch positiv wenn auch gleichzeitig zwingend. Das Signet mehr oder weniger abschaffen – weiß nicht recht… Drei Buchstaben Abkürzungen weiß auch nicht so recht… Und die Farbgebung ist doch verdammt nah an Cosmosdirekt. Bei der Farbgebung etwas wirklich eigenständiges auf die Beine zu stellen ist natürlich unheimlich schwierig (wenn nicht gar fast unmöglich), aber die Cosmosdirekt-Anmutung kommt echt sehr schnell in den Kopf.

  2. Es wurde echt mal Zeit. Keine Innovationen und kein Aha-Erlebnis, dennoch ein Fortschritt und sehr solide. Aufgrund der Größe der Uni und der schier unendlichen Einsatzgebiete wohl auch sehr flexibel. Nun fehlt nur noch die Stadt Bochum, die über den scheußlichsten Auftritt aller deutschen Großstäde verfügt…

  3. Verwaltungstechnisch angebracht (übersichtliche Briefbögen) – mehr aber nicht.
    Die Farben sind schon sehr “typisch” und werbemäßig verbraucht. Insgesamt finde ich es nicht sonderlich “identitätsstiftend”.

    Man könnte fast sagen, das Design drückt die Verwässerung des Bildungssystems durch die Bologna-Reform in visueller Weise aus. – Von daher absolut zeitgemäß.

  4. Solide Arbeit, wenn mich das im ersten Moment auch an Cosmos erinnert. Allerdings verwundert mich, warum das Serif in der Mittellinie (bei R) nicht im Ein- bzw. Dreizeiler uebernommen worden ist.

  5. Ein blaues Quadrat mit einem Schriftzug drin. Nicht schlecht. Total Kreativ. Hat mir bei der Stadt Essen auch schon sehr gut gefallen (https://www.essen.de/). Manchmal Frage ich mich wie Werbeagenturen nur auf solche verrückten Ideen kommen…

  6. Logo ist klarer, prägnanter – eindeutig heutiger.

    ABER: Sollen Unis und öffentliche Einrichtungen überhaupt wie Unternehmen auftreten? Sollte man die Ruhr-Uni, die ja inhaltlich eine ganz andere Kategorie ist als die ehemalige Ruhr-Gas, nicht auch visuell ganz anders kommunizieren?

    Spannender Vortrag von Ruedi Baur dazu auf dem Ci-Gipfel in Konstanz. Sein Postulat: “Don’t brand my city” – behandle meine Stadt und die dazugehörigen öffentlichen Einrichtungen bitte, bitte nicht wie ein Unternehmen! Schöne groteske Besipiele dazu: Neues Logo der Stadt Metz sieht aus wie das von Adobe und Logo von Bratislava ist kaum noch von Helly Hansen zu unterscheiden.

  7. Solide trifft es, aber oft ist das schon mal ein dicker Erfolg. Gerade bei etablierten, gut aufgestellten öffentlichen Institutionen geht es eben oft nicht um Mut, sondern schlicht um Konsens. Das Design von der Ruhr Universität Bochum ist da schlicht und alltagstauglich in der Anwendung, technisch sauber umgesetzt und in der Summe eben einfach und überzeugend. Ich glaube schon, daß die Verantwortlichen mit der Außendarstellung sehr zufrieden sein können.

  8. Wirkt insgesamt (um mal im Konsens zu bleiben) solide und sauber umgesetzt, kann man nicht meckern. Mehr als eine bürokratisierte Gestaltung erwarte ich weder von einer Kommune noch von einer Universität.

    Dennoch hätte ich es schön gefunden, wenn sich die Studenten mit der Namensgebungsidee damals durchgesetzt hätten: Horst-Schimanski-Universität. :-)

  9. Sehr solide und nicht zu trendy. Das Design wird sich eine Weile halten. Klar ist das neue Logo kein großer Wurf, aber muss es ja auch nicht sein.

    Mein erster Gedanke war übrigens nicht Cosmos Direkt, sondern RWE. Man achte auf das “R”.

  10. Grundsätzlich ne solide Arbeit, wie die anderen schon gesagt haben. Das blau wirkt zum Beispiel deutlich wertiger. Die Webseite sieht recht ordentlich aus, auch wenn manche Farben nicht wirklich gut gewählt wurden.

    Aber beim Logo hätte man wirklich noch etwas reissen können. Ein Quadrat mit Text drin? Ich weiss, ich soll nicht bashen, aber…ne, mir fehlen einfach die Worte dafür. Die Auftraggeber sollte man zu einem ernsten Gespräch einladen. Ich weiss, dass man von einer Uni oder bürokratischen Einrichtung nicht mehr erwarten sollte, weil da ja immer der kleinste gemeinsame Nenner bei rauskommen muss. Aber bei wirklich jedem Mal wird dabei so viel Potenzial verschenkt, dass ich es kaum glauben mag. Ich erwarte gute Ideen nicht unbedingt bei einem Ministerium. Aber bei einer Hochschule sollte es schon etwas innovativer zugehen.

  11. @Gunther: Das Problem ist immer das gleiche. Wieso nickt ein Auftraggeber das ab. Oder hat er es so gewollt. Häufig sind die Agenturen nicht die Schuldigen, wenn nur eine mittelmäßig überzeugende Kompromisslösung das Ergebnis ist.

  12. Finde auch ein bischen zu sehr Unternehmen, aber bei dem breiten Studienangebot wird’s schwer deutlicher in eine Richtung gehen – von Japanologie bis Informatik.

    “rub” wird übrigens bei leo als “Reibstelle” übersetzt, da hätte man sich bei den frisch ausklingenden Studentenprotesten überlegen können ob das nicht unfreiwillig komisch rüberkommt, die drei Buchstaben so nach vorn zu stellen. Aber das Kürzel ist sicher schon eingebürgert genug dort.

  13. Das neue CI ist sicher solide und war ein dringen, notwendiger Schritt. Das alte Logo, Wappen, Siegel, was auch immer, war nicht nur äußerst schlecht zu lesen (U sieht aus wie V), es erinnert auch stark an etwas griechisches. Trotzdem kann das neue CI und vorallem das Logo bei mir nicht Punkten. Mal im blauen quadratischen Kasten, mal ohne, mal ausgeschrieben, mal ausgeschrieben im schwarzen rechteckigen Kasten. Ausgeschrieben hat die Ruhr Uni eine andere Schrift als die Buchstaben im Logo-Kasten. Mehr als Durchschnitt ist es nicht, Sorry.

  14. Ich wage mich soweit aus dem Fenster zu lehnen, zu behaupten dass Jemand der nicht zwischen CI und CD zu unterscheiden vermag, am besten den Besen vor seiner eigenen Türe schwingt… selbiges gilt für die Kritik an Typografie … pack dir an die eigene Nase.

    Das ganze rumgebashe von all den neunmalklugen Experten und Fachidioten hier ist so über!

  15. Oktober hat da eine solide, funktionierende und ästhetisch ansprechende Arbeit abgeliefert. Glückwunsch an Agentur und RUB.

    Das Design ist absolut angemessen für die Uni. Eine Abkürzung auf einem farbigen Fond ist zwar kein neu erfundenes Rad und sehr “dynamisch” ist ein Quadrat dann auch nicht, aber ein Logo allein macht auch noch kein CD. Erst das Zusammenspiel der Elemente (Logo, Raster, Typo, usw.) ergibt ein Gesamtbild und das wiederum hat in dieser Arbeit Dynamik. Eine zu starke Ausrichtung auf “Marke” würde der Uni und dem Thema Bildung nicht gerecht werden. Da sehe ich eher ein ausgewogenes, reduziertes dafür aber konsequentes Erscheinungsbild als Schlüssel für eine erfolgreiche Kommunikation.

  16. Nicht gerade die herausragende Avantgardeleistung, aber besser als das vieler anderen Unis (Beispielsweise meilenweit über dem unsäglichen Erscheinungsbild der Uni Freiburg mit angeschnittenem Siegel usw.).
    Dass man das Siegel nur noch auf Urkunden… stehen hat, finde ich ebenfalls o.k., da gehört es eben hin. Der Pressemitteilung ist meiner Meinung nach auch nichts mehr hinzu zu fügen. Der Agentur gratuliere ich zu ihrem netten Fim: Oktober, der Film.

  17. Total beliebiges Logo. 12,5% Kreativität. Wieso soll ausgerechnet dieses Logo die Ruhr Universität darstellen? Was ist an dem Logo so besonders? Das hab ich schon tausendmal gesehen? Fällt den Großen Agenturen nichts mehr ein?

    Das alte Signet hatte noch was eigenständiges. Das neue Logo könnte auch einer x-beliebigen Unternehmensberatung gehören. Absolut langweilig. Ich schlaf gleich ein…

  18. ein logo dient unter anderem auch als markierung – und auch wenns langweilig ist, durch die buchstaben RUB wird das geleistet.

    meines erachtens ist es ein irrglaube, dass ein logo immer alles leisten muss (und kann). dafür gibt es noch weitere gestaltungselemente.

  19. Hmmm nicht schön aber selten. Nein mal im Ernst. So toll is das irgendwie nicht. Ich hätte ja versucht das Siegel vielleicht im negativ in dem blauen Kasten aufzunehmen. Schlicht ist schön und gut aber zu schlicht? Man kanns auch übertrieben..

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    dt-Anmerkung
    Wäre die hinterlegte URL gleichen Namens nicht (hab sie entfernt), man könnte den Kommentar für einen ernsthaften Beitrag halten, deswegen soll er mal drin bleiben, auch zwecks Abschreckung in Sachen SEO-Spam.
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  20. Richtig till1. Vor allem hält sich auch noch der Irrglaube, dass ein Logo einzigartig sein muss. Schauts Euch um Sali, Dennis(#9) und Watzlawick; kaum ein Logo ist einzigartig! Sicherlich mangelt es der Bildmarke an Individualität. Auch mir fallen noch weitere ähnliche Beispiele ein, die ich aber nicht benenne, da sie in diesem Kontext als unkritisch einzustufen sind. Ist doch vollkommen wummpe, ob ein Wohnungsbauunternehmen ebenfalls ein vollflächig blaues Quadrat als Bildmarke hat. Relevant ist doch nur, wenn das gesamte CD – *wink* mit dem Zaunpfahl, Philipp – dem einer anderen Universität zum Verwechseln ähnelt.

    “Solide” und “gut” sind deutlich unterbewertet. Wer sich im Umfeld von Unis, Hochschulen und Fachhochschulen umschaut, muss die hier vorgestellte Arbeit honorieren, denn sie ist präzise und durchdacht. Wer natürlich keinen Vergleich anstellt, dem fällt es schwer, dies zu erkennen.

  21. @Philipp:

    Sehr interessant, dein “fundamentalkritischer” Kommentar. Nur leider etwas seltsam: Das U sieht nicht aus wie ein V, es ist eines. Im Lateinischen (und das sollte wohl imitiert werden) kennt man nur den Buchstaben V, der je nach Position im Wort unterschiedlich ausgesprochen wird. Daher sieht dieses Siegel nicht etwa griechisch aus, sondern soll an eine alte und daher mit lateinischem Siegel ausgestattete Uni erinnern, was die RUB (gegründet 1962) wohl gerne wäre.
    Abgesehen davon wird das Siegel selbst ja nicht ersetzt, sondern nur nicht mehr als Logo verwendet.

  22. Wenn ein Logo nichtmal den Versuch unternimmt sich positiv zu unterscheiden, nervt mich das. Erst recht für eine Universität hätte ich mir hier mehr Kreativität gewünscht!

    Warum macht man sich überhaupt die Mühe, wenn nachher etwas beliebiges rauskommt? Dann hätte es das alte Logo noch paar Jahre getan.

    till1: Falls die Studierenden und Lehrenden sich mit der Markierung “RUB” identifizieren, dann wahrscheinlich aus Mangel an Alternativen.

  23. Das Problem wurde ja schon von Peter #10 angesprochen:

    “Spannender Vortrag von Ruedi Baur dazu auf dem Ci-Gipfel in Konstanz. Sein Postulat: “Don’t brand my city“ – behandle meine Stadt und die dazugehörigen öffentlichen Einrichtungen bitte, bitte nicht wie ein Unternehmen! Schöne groteske Besipiele dazu: Neues Logo der Stadt Metz sieht aus wie das von Adobe und Logo von Bratislava ist kaum noch von Helly Hansen zu unterscheiden.”

    Durch diese Vereinheitlichung/Reduzierung des Erscheinungsbildes ähnlich dem eines Konzerns, geht der Charakter (bildender, geistiger Anspruch), den die Universitäten einst hatten, visuell verloren. Vielleicht muss das aber so sein, weil sich die Hochschulen tatsächlich umorientieren (BA/MA)? Wenn man schon inhaltlich aufgrund der vielen Fakultäten keinen einheitlichen Nenner finden kann, sollte man zumindest dennoch versuchen sich geografisch oder lokal mit der Gestaltung zu verwurzeln. Wo ist der Reiz, wenn alle Universitäten gleich aussehen?
    – Jedoch ist die Gestaltung verwaltungstechnisch sehr gut, wie auch die Webseite absolut übersichtlich und geordnet ist (um einiges besser als so manche andere).

    Die Französischen Unis insbesondere die für Gestaltung, Design, Theater etc. sind meiner Meinung nach sehr authentisch – was aber wie gesagt auch an der gleichen, ähnlichen Studienrichtungen dieser Hochschulen liegt. – Aber dennoch sind deren Erscheinungsbilder viel eigenständiger als die, der entsprechenden Institutionen bei uns.

  24. Solide und immer erfreulich wenn man etwas sieht was solide ist, aber ich muss den anderen zustimme. Es ist auch echt beliebig unddie farben erinnern mich an Cosmos Direkt. Habe hier direkt neben mit eine Infomappe on Cosmos direkt. Schade dass der Mut zu was frechem oder gar eigenständigem gefhlt hat. Da waren wohl mal wieder zu viele im Boot.

  25. Mir fehlt da Individualität. Sieht zwar anständig aus, aber ist mir persönlich zu viel 08/15. Ich hab langsam das Gefühl, dass der CD-Unterschied bei den Universitäten nur noch bei der Farbwahl besteht..

  26. Wieso wird in der “Wortmarke” (dreizeilig/einzeilig) eine andere Schrift benutzt als im blauen Quadrat? Gerade weil dort das R so interessant ist, fällt der Unterschied sehr (störend) auf.
    (Hat Mariusz unter No. 7 auch schon gefragt, aber ich finde keine Antwort)

  27. franzosen und niederländer sind halt wesentlich aufgeschlossener als deutsche für visuelle gestaltung, da stellt sich auch die frage der angemessenheit für den deutscheng gestalter ;)

    das logo ist sicherlich nicht identitätsstiftend und auch nicht besonders markant – allerdings führt ein logo immer zu großen diskussionen – und angesichts von 450 professoren, 30.000 studenten und 5000 angestellten, die alle ihre eigene meinung und ausrichtung haben werden, scheint mir an der ruhruni der neutralste weg doch auch der sicherste.
    so wie ich öffentliche institutionen kenne, wird oktober sicherlich nicht das budget bekommen haben, um einen identitäts-prozess mit 35000 menschen oder auch nur 500 professoren zu führen. und wenn sie es gemacht hätten, wäre der ganze mob wieder wegen der nötigen kosten an die decke gegangen.

    ich war schonmal an der ruhruni – der orts- oder gebäudebezug wäre schnell genauso banal geworden wie ein quadrat. da müsste man erstmal mit der stadtplanung und architektur neu anfangen.

    wie gesagt, werte und inhalte müssen sich nicht zwingend am logo festmachen – sondern können auch über die sprachlichen inhalte und verwendete bilder kommuniziert werden.
    also geht es eher um ein neutrales gerüst, dass dann jeder mensch dieser riesenorganisation mit inhalten füllen kann – aber wer nimmt sich an einer universität die zeit dafür?

    dass es auch anders geht als in diesem beispiel, macht speziell rüdi baur vor – großartige arbeiten. aber ich würde vermuten, dass integral bei solchen projekten auch nicht immer profitabel arbeiten kann, sondern aus idealismus viel zeit und überzeugungsarbeit investiert.

    um die diskussion weiter konstruktiv zu halten: worauf einigt man sich bei der ruhruni denn? ruhrpott? bochum? sind die meisten studentent nicht zugezogenene? fächerschwerpunkte? ist die rub wild und aufregend? grau und langweilig? lernen-/wissensmetaphern (gähn)?

    ich wünsch mir auch eine visuell spannendere lösung – aber angesichts der umstände bescheinige ich dem jetzigen erscheinungsbild eine hohe funktionalität und lebensdauer. was jeder pseudo-kreativere vorschlag kaum geschafft hätte – mir fallen in deutschland kaum designer/büros ein, die auf rüdi baur integrals niveau den spagat zwischen langlebigkeit, zweckmäßigkeit und lebendigkeit hätten schaffen können.

  28. und was ist bitte an den 50.000 pseudo-historischen siegeln, wappen, … eigenständig?

    wappen dienten auch der kennzeichnung der herkunft und konnten gar nicht “originell” oder “kreativ” sein.

    Universitäten berufen sich alle auf die gleichen Antike-/Renaissance-/Humanismus-/Aufklärungs-Ideale. Das differenziert doch auch nicht mehr? (Auch wenn ich es nicht verwerflich gefunden hätte, wennn man den Traditionscharakter beibehalten und einen Hauch zeitgenössischer/funktionaler gestaltet hätte – wär ok, aber nicht “einzigartiger”)

  29. Es heißt “der Raster”, wenn es um die Strukturierung einer Gestaltung geht,
    es heißt “das Raster”, innerhalb der Drucktechnik und
    es heißt ebenfalls “das Raster”, wenn damit eine Norm, ein Schema oder eine Systematik in Bezug auf eine Handlungsweise gemeint ist. Wenn jemand “durchs Raster fällt”, dann hat das nichts mit Styleguides zu tun, sondern gemeint ist dann: “er fällt durchs System”. “Rasterfahndung” nutzt etwa die letztgenannte Bedeutungsebene.

    Und es heißt “der Rastafari”
    Am Scherztag des Jahres muss das schon mal raus.
    Frohe Ostern allerseits!

  30. Bringt doch nichts ein Logo in letzter Instanz dadurch zu verteidigen, daß man andere Ideen pauschal vorverurteilt. (pseudo-kreativ, pseudo-historisch usw.)

    Kann ja sein, daß es bei diesem Logo aus politischen Gründen überhaupt nicht anders ging. Warum einem Kreativen bei so einem Anblick allerdings nicht das Herz blutet kann ich noch viel weniger verstehen.

    So ein Logo würde ich einer x-beliebigen Firma im B2B Bereich zugestehen. Für eine gute Firma und erst recht für eine Uni ist mir das zu beliebig.

    Wie man visuell eine Besonderheit hervorheben kann und welche Werkzeuge dafür zur Verfügung stehen möchte ich jetzt nicht ausführen. Diese Überlegungen sind trotzdem elementar, wenn man einer Universität oder einem Unternehmen eine visuelle Identität verschaffen möchte.

    Selbst gesetzt den Fall, daß mir ein Kunde absolut glaubhaft versichern würde, daß sein Unternehmen der Konkurenz wie ein Ei dem anderen gleicht würde ich nicht allzuviel darauf geben. Es ist doch mit eine Aufgabe des “Kreativen” diese Identität in der Aussenwahrnehmung mitzu-erschaffen und aktiv am identitätsfindenden Prozeß mitzuwirken. In diesem Universitäts-Beispiel war ja eine Vorlage da. Man hätte gar nicht mehr bei “0” anfangen brauchen.

    Das Vorgänger-Logo war bestimmt keine Glanzleistung. Man kann einen Charakterzug aber nicht verbessern, indem man hingeht und solange rumschleift bis nichts mehr übrig bleibt vom Charakter.

  31. watzlawick: du hast recht, andere schlecht zu machen, ist natürlich kein echtes argument.
    ich rotz meinen kommentar hier etwas lieblos zwischen der arbeit hin, sorry

    die wortmarke finde ich vollkommen ok, klar – hätte interessanter werden können – muss sie es denn wirklich?!

    ich bin eher ein bischen enttäuscht vom drumherum, im raster, in der flächenaufteilung hätte man durchaus noch etwas mehr herausholen können – mit inhalten spielen, vorbildliche beispiele für medientitel mit inhaltsbezug entwerfen.wie gesagt, da fehlt vermutlich einfach das budget, zu zeigen, wie man neben dem grundgerüst leben in die publikationen bringen kann. die kommenden medien werden es zeigen!

    ich find aber in der debatte hier und anderswo die erwartungshaltung so seltsam, dass der fokus eines signets grundsätzlich “differenzierung” sein muss – wobei die informierende/kennzeichende funktion doch zu weilen ausreicht? generell scheint mir die theorie und lehre in corporate design und corporate identity oft nicht besonders reflektiert.

    das RUB-Logo ist kein symbol für forschergeist – es kann aber eins werden, aber nicht weil die form markant ist, sondern weil sich die menschen mit der RUB verbunden fühlen.
    ein identitätsprozess scheint hier nicht stattgefunden, keine ergebnisse oder eben die ergebnisse geliefert zu haben, die zum sehr sachlichen, sehr strukturierten erscheinungsbild geführt haben.

    die kritik, die ich nachvollziehen kann und teile, ist, dass universitäten sich visuell unternehmen anzunähern scheinen.
    was vermutlich strukturell begründet ist, weil der wettbewerb zwischen forschenden und lehrenden universitäten stetig steigt. und so der irrglaube entsteht, um wirtschaftlich erfolgreich zu sein, müsse man auch aussehen wie jedes unternehmen. vor diesem hintergrund ist aber auch fragwürdig, ob man sich durch siegel und wappen differenzieren kann.

    ist hier in der runde vielleicht jemand involviert und kann mehr hintergründe beitragen?

    p.s. danke achim.

  32. ich würde gerne teile meiner beiträge löschen – es hat doch einiges mehr stattgefunden als ich dachte. die portfolio-show auf der oktoberseite ist anschaulicher als das online-cdmanual. sorry.

  33. Ich kann da Watzlawick, Stephan und einigen anderen nur zustimmen. Sollten Logos nicht unverwechselbar sein und im Idealfall das illustrieren, was eine Organisation auszeichnet? Hoffentlich halten sich jetzt nicht auch die anderen Unis mit historischen Logos (Köln, Heidelberg, Erlangen, Marburg, …) für antiquiert und setzen auch nur noch ihre Anfangsbuchstaben in ein farbiges Quadrat.

    Klar, die Lithos war fies und das Siegel krakelig – abgesehen davon, dass sich eine 1962 gegründete Uni vielleicht nicht antik-rustikal darstellen sollte. Aber immer noch besser als dieses gestaltete „Nichts“. Hat die Bochumer Uni denn gar nichts, was sie auszeichnet?

  34. Ich persönlich stehe ja auf die alten Siegel die viele Unis haben. Schade das Diese im Rahmen von Modernisierungenoft in die zweite Reihe rücken müssen. Ein modernes Erscheinungsbild mit altem Siegel kenne ich nicht (jemand von euch???). Wahrscheinlich ist es in fünf Jahren wieder modern diese selbstbewusst zu zeigen. Dont brand my University!

  35. @Namtra: »Sollten Logos nicht unverwechselbar sein und im Idealfall das illustrieren, was eine Organisation auszeichnet?«

    ist das eine Lehrbuchmeinung oder kannst du das argumentieren?

    Ich stimme dir zu, dass eine Organisation nach außen hin vernünftig repräsentiert werden MUSS.
    Aber findet das alles gezwungermaßen über das Logo statt?

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