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Rob Janoff, der Designer des Apple-Logos, beschäftigt sich im jüngsten Projekt mit italienischer Wurst

CLAI Logo, Quelle: CLAI
CLAI Logo, Quelle: CLAI

CLAI Logo, Quelle: CLAI

Die Rubrik „Was macht eigentlich … ?“ gibt es im Design Tagebuch nicht, noch nicht. Ein Beitrag über Rob Janoff, dem Designer des Apple-Logos, würde hier sicherlich gut reinpassen. Sein jüngstes Projekt führte Janoff in die italienische Region Emilia-Romagna.

Der Name Rob Janoff dürfte vielen Kreativschaffenden ein Begriff sein, insbesondere wenn sie an einem Mac arbeiten. 1977 entwarf Janoff, der seinerzeit für den Marketing-Experten Regis McKenna tätig gewesen ist, das Apple-Logo mit den ursprünglichen Regenbogen-farbenen Streifen. Vier Jahrzehnte später, und das ist bemerkenswert, ist das Logo in seiner Grundform unverändert im Einsatz. Apple, dessen Geschichte in einer Garage in Los Altos (Kalifornien) begann, ist schon vor längerer Zeit zur wertvollsten Marke der Welt aufgestiegen.

Rob Janoff, Foto: Rob Janoff / Facebook
Rob Janoff, Foto: Janoff/Facebook

Vielleicht hat sich der ein oder andere dt-Leser schon einmal gefragt: Was macht heutzutage ein Designer, der mit dem Apple-Logo eines DER Markenzeichen des 20. Jahrhunderts erschaffen hat. Nun – auch heute, mehr als 40 Jahre später, arbeitet Janoff als Brand- und Grafikdesigner. Er führt Büros in Chicago (seinem Wohnsitz), Brisbane und Hongkong. Auch wenn keiner seiner Kunden (iot, Crooz, Pluit City, Langone, u.a.) auch nur ansatzweise über den Bekanntheitsgrad von Apple verfügt, ist Janoffs Expertise weltweit gefragt, sei es als Redner auf Konferenzen, als Masterclass-Dozent an Design-Hochschulen und -Fakultäten wie auch als Markenberater in der Wirtschaft.

Für die im italienischen Imola ansässige Agrar- und Lebensmittelgenossenschaft CLAI, 1962 gegründet, entwarf Janoff jüngst ein neues Logo. Für CLAI arbeiten rund 200 zertifizierte Züchter und mehr als 500 Mitarbeiter. Wurstwaren mit klangvollen Namen wie Pancette, Bresaole und San Cassiano werden an Feinkostläden, Supermärkte und Restaurants geliefert. Wie Janoff einmal in einem Interview verriet, sucht er stets nach Projekten, die nicht alltäglich sind. Im Vordergrund stehe zudem der Spaß an der Arbeit. In der Region Emilia-Romagna ist er offenkundig fündig geworden.

CLAI Salami, Quelle: CLAI
CLAI Salami, Quelle: CLAI

Janoff ist für die vergleichsweise kleine Genossenschaft gleichsam kreativer Schöpfer und Marketing-Zugpferd. Zwar ist sein Name außerhalb der Kreativszene nur wenigen bekannt, aber das Apple-Logo, das kennen alle. Und damit lässt sich natürlich auch in der Lokalpresse werben. Voller Stolz wird in dem vor wenigen Tagen relaunchten Webauftritt clai.it nicht nur das neue Branding präsentiert, auch auf die Zusammenarbeit mit Janoff wird ausführlich in Wort, Bild und Video eingegangen. Nebenbei gesagt: wer selbst kreativschaffend ist, weiß, wie schwierig es bereits sein kann vom Kunden namentlich erwähnt zu werden, etwa innerhalb eines Impressums. Eine solche Würdigung, wie sie hingegen CLAI Janoff zuteilwerden hat lassen, dürften nur ganz wenige Designer im Laufe ihres Berufslebens erfahren.

CLAI Logo – vorher und nachher, Bildquelle: CLAI, Bildmontage: dt
CLAI Logo – vorher und nachher, Bildquelle: CLAI, Bildmontage: dt

Das bisherige visuelle Erscheinungsbild von CLAI samt Logo mit abstrahiertem Schweinekopf war, gemessen an heutigen Anforderungen in Sachen Markenführung, ein Sanierungsfall. Mit ein wenig Farb- und Formkosmetik ist es da nicht getan. Janoff entwickelte für CLAI ein von Grund auf neues Markenlogo, das nunmehr aus Großbuchstaben besteht und dessen A-Querstrich eine „lächelnde Salami“ formt – ein unmittelbarer Bezug zu den hergestellten Waren. Die Idee dahinter ist, so erläutert Janoff, den Genuss der Markenprodukte von CLAI „mit Momenten der Freude zu verbinden“.

CLAI zeige „das Gesicht eines lebensfreundlichen Genossenschaftsunternehmens“, das sich einerseits der Tradition verpflichtet sieht und gleichzeitig auf die Zukunft ausgerichtet sei, ist in einer Eigendarstellung nachzulesen. Die neue Formel lautet: „glückliche Arbeiter, glückliche Salami, also glückliche Verbraucher“. Der Salami-Hersteller erhofft sich vom neuen Erscheinungsbild eine Steigerung des Markenwerts. Wie es seitens der Verantwortlichen heißt, wolle man so auf die veränderten Bedürfnisse seitens der Verbraucher hinsichtlich Qualität, Sicherheit, Herstellung und Herkunft reagieren. Themen, die auch hierzulande mit gestiegenem Umwelt- und Ernährungsbewusstsein der Menschen von immer größerer Bedeutung sind.

CLAI Website
CLAI Website

Die Zusammenarbeit zwischen CLAI und Janoff, so lässt es auch das zum Rebranding begleitende Video vermuten (siehe unten), mündet in ein für alle Seiten erfreuliches Ergebnis. Dank neuem Logo, erstklassigem Foto-Artwork und modernem Webauftritt präsentiert sich CLAI nun als zeitgemäße Marke. Selbst im Umfeld von Social Media, wo in solchen Fällen statt sachlicher Kritik in aller Regel Hohn und Spott dominieren, finden sich zum neuen Erscheinungsbild der Marke ausschließlich positive Kommentare. Man kann sich leicht vorstellen, auch im Hinblick auf das außergewöhnliche Ambiente rund um die Villa CLAI, wie erfüllend eine Arbeit und ein Projekt wie dieses für einen Designer ist.

Apple Logo (1977), Entwurf Rob Janoff
Apple Logo (1977), Entwurf Rob Janoff

Dass Janoff, der ursprünglich Industriedesigner werden wollte, derlei Erfahrungen machen darf, hat er seinem Logoentwurf für Apple zu verdanken. Der „Apfel mit Biss“ war und ist auch heute noch ein echter Glücksfall für ihn. Viele dt-Leser dürften es wissen: die rechtsseitig im Apple-Logo darstellte Biss-ähnliche Ausbuchtung soll verdeutlichen, so Janoffs Intention, dass die Form einen Apfel und nicht etwa eine Kirsche oder eine Tomate zeige. Die Interpretation, wonach der Biss (engl. „bite“) ein Anspielung auf den Computerbegriff „byte“ sein soll, ist hingegen frei erfunden und kursiert nach wie vor als moderner Mythos im Netz.

Dieser Beitrag hat 21 Kommentare

    1. Guck mal bei der Abbildung CLAI Salami – die knuffige Sau lebt in einer Art Siegel weiter. Irgendwie charmant …

    1. Ob in diesem Kommentar nun Ironie mitspielt oder nicht… Ich werde es nie begreifen, warum ein Verarbeiter von Tierprodukten sich seines eigenen Handwerks schämen muss und zudem (um jede Zielgruppe bedienen zu können) auch noch “Fake Wurst” anbietet. Dass ich beim Metzger meines Vertrauens auch Kartoffelsalat zum Schnitzel bekomme ist natürlich okay, aber das Produzieren von vegetarischem/veganem Fleischersatz halte ich für Themaverfehlung.

      Oh, jetzt fällt mir zu diesem Logo hier gar kein sinnvoller Kommentar mehr ein… Sorry! ;-)

      1. Warum ist es denn Themaverfehlung, wenn ein Metzger seinen Markt erweitern oder eine womöglich ethischere Alternative anbieten möchte? Du kriegst doch noch weiterhin deine Mettwurst beim Metzger, also verstehe ich dieses unnötige Kontra gegenüber veganen Alternativen überhaupt nicht.

        Und das sage ich als Fleischkonsument.

      2. @Markus: Ich verstehe Deinen aggressiven Unterton gerade nicht. Muss mich gegen die Unterstellung, ein gewissenloser Fleischfanatiker zu sein, nun doch wehren. Habe überhaupt kein Problem mit veganen Produkten! Ich erkläre Dir gern genauer, was mein “Kontra” bei der Sache ist.

        Hier geht es doch nicht um ethische Fragen, sondern darum, dass ein Hersteller ein völlig gegensätzliches Produkt vermarkten will, um andere Zielgruppen ebenfalls zu bedienen. Wenn ich Vegetarier/Veganer wäre, würde ich mir gut überlegen, ob ich meine Sojawurst tatsächlich aus dem Schlachthof kaufen möchte oder ob ich (was ich für sinnvoller halte) gleich die Produkte eines vegetarischen Unternehmens erwerbe. Ich will doch als Vegetarier nicht einen Laden unterstützen, der nebenan weiterhin Tiere metzelt. Das ist in meinen Augen nicht nur unethisch sondern auch heuchlerisch und irreführend.

        Davon abgesehen gibt es auch so etwas wie Berufsehre, die bestimmte Entwicklungen untersagen sollte, vorallem wenn es dabei nur um Profit geht. Dass dies in der Industrie natürlich nicht so eng gesehen wird wie im Handwerk, ist schon klar. Trotzdem muss ich als traditionsreicher Fleischwarenhersteller eben akzeptieren, dass ich aus logischen Gründen keine Veganer bedienen kann.

        Wenn ich als Metzger nun “ethischer” handeln möchte, könnte ich z.B. großen Wert auf eine tierfreundliche Haltung meiner Schlachttiere legen, das Fleisch nicht billig verscherbeln etc. oder (wenn ich immer noch Gewissensbisse habe) den Laden umkrempeln und nur noch Fleischersatz vermarkten.

        Freundliche Grüße.

      3. Ich verstehe Deinen aggressiven Unterton gerade nicht. Muss mich gegen die Unterstellung, ein gewissenloser Fleischfanatiker zu sein, nun doch wehren.

        Bei aller Liebe … einen solchen Unterton inklusive persönlicher Unterstellung, wie Du sie glaubst herauszulesen, lieber Paddy, kann ich nun so überhaupt nicht erkennen. Markus’ Kommentar ist sachlich, konstruktiv, und in meiner Wahrnehmung ist die Frage nicht rhetorisch gemeint. Denn auch mir ist nicht so recht klar, was der Grund dafür ist, sich in diesem Kontext und zwar in grundsätzlicher Weise gegen die Herstellung veganer Produkt auszusprechen. Ich halte die Herstellung von derlei Produkten, unabhängig von meinen persönlichen Ernährungsvorlieben, für ökologisch sinnvoll (Umweltfußabdruck, CO2-Reduzierung, Wasserknappheit), nachhaltig (weil zukunftsfähig), sowie gesundheitlich und nicht zuletzt auch aus ethischer Sicht unterstützenswert (Tierwohl).

        würde ich mir gut überlegen, ob ich meine Sojawurst tatsächlich aus dem Schlachthof kaufen möchte oder ob ich (was ich für sinnvoller halte) gleich die Produkte eines vegetarischen Unternehmens erwerbe.

        Du sprichst dich offen gegen die Herstellung veganer Produkte aus, scheinst jedoch die Auffassung zu vertreten, Empfehlungen denjenigen geben zu können, die Fleischersatzprodukte kaufen möchten. Okay …

        Fakt ist, dass viele Fleischersatz-produzierende Unternehmen eng mit der Fleischindustrie verbunden oder verwoben sind. Bei Rügenwalder Mühle, das nach nicht einmal drei Jahren zum Marktführer in diesem Bereich aufgestiegen ist, ist diese Verbindung offensichtlich. Für viele Konsumenten, die gelegentlich Fleischersatzprodukte kaufen und verzehren, dürfte der Umstand, dass sich dieses Unternehmen im Bereich der Fleischwarenherstellung einen Namen gemacht hat, (mit dem offenbar viele Konsumenten Qualität verbinden), ein wesentlicher Grund dafür sein, der Marke auch im Vegan-Segment Vertrauen zu schenken. Für einen solchen traditionellen Betrieb ist es ungleich leichter Kompetenz auch in anderen Produktsegmenten aufzubauen als für ein Start-Up. Start-Ups wiederum wie etwa BeyondMeat sind, wenn man genau hinsieht, auch keine 100 % „veganen Unternehmen“, wie Du es nennst. Denn bei dem jungen kalifornischen Unternehmen sitzt mit Tyson Foods der weltweit zweitgrößte Schlachtbetrieb als Investor mit im Boot. Der Gründer wiederum der mittlerweile in hiesigen Supermärkten stark vertretenen Marke LikeMeat stammt selbst aus der fleischverarbeitenden Industrie. Hinter LikeMeat steht das kürzlich gegründete LIVEKINDLY, das sich zum Ziel gesetzt hat das weltweit führende Unternehmen im Bereich pflanzenbasierter Lebensmittel zu werden. LIVEKINDLY kooperiert mit der Ospelt-Gruppe, die wiederum ein führendes fleischverarbeitendes Unternehmen in der Region Liechtenstein/Schweiz ist.

        Es ist also, wie ich meine, gar nicht so leicht eine Empfehlung hinsichtlich des Kaufs von Fleischersatzprodukten auszusprechen. Wohl auch deshalb machen Veganer mehrheitlich einen Bogen um Fleischersatzprodukte. Wie eine Umfrage auf vegan.eu ergeben hat, verzehrt die überwältigende Mehrheit der Veganer veganen Fleischersatz oder veganen Käseersatz eher nur selten. Sie bevorzugen stattdessen Obst und Gemüse.

        Marken wie BeyondMeat, deren Burger-Patties auch hierzulande gerade reißenden Absatz finden, zielen insbesondere auf Fleischesser als Kunden ab, nicht auf Veganer oder Vegetarier. Die Ausrichtung bedingt, dass solche Unternehmen über Kompetenz auch in der Produktion von Fleischwaren verfügen. Erst so können pflanzenbasierte Lebensmittel entstehen, die von vielen Konsumenten als “vergleichbar” angesehen werden.

        Wenn also ein bisher rein fleischverarbeitender Betrieb in die Produktion pflanzlicher Lebensmittel investiert, ist das nicht nur aus den bereits genannten Gründen alles andere als themaverfehlt, sondern auch vor dem Hintergrund des zu erwartenden stark wachsenden Marktes eine sinnvolle Maßnahme.

      4. @Achim: Hoppla, hab ich da wieder mal eine deutlich andere Meinung als manch Andere und gar in ein Wespennest gestochen? Man möge es mir verzeihen. Meine persönliche Sicht habe ich versucht darzustellen. Niemand muss mir hier zustimmen. ;-)

        Eines bleibt jedoch falsch: Ich habe mich nie generell gegen die Herstellung von veganen/vegetarischen Produkten ausgesprochen. Ich finde es (ganz persönlich) nur unpassend/merkwürdig, wenn diese von einem Fleischkonzern vertrieben werden. Wenn diesem Gedankengang niemand sonst etwas abgewinnen möchte, kann ich nur einen Strich unter die Sache setzen und hoffen, mich auch weiterhin im dt frei äußern zu dürfen.

        Also bis zum nächsten Mal. Viele Grüße ;-)

        1. Nun, in Deinem ersten Kommentar heißt es: „… aber das Produzieren von vegetarischem/veganem Fleischersatz halte ich für Themaverfehlung“, wodurch nahegelegt wird, auch da zuvor Fleischersatzlebensmittel von Dir abschätzig als „Fake Wurst“ bezeichnet werden, dass Du die Produktion von derlei Lebensmitteln ablehnst.

          Und selbstverständlich kann jede/r im dt ihre/seine Meinung äußern, sofern beim Kommentieren die allgemeinen Grundregeln des Miteinanders eingehalten werden. Konträre und nicht-mehrheitsfähige Sichtweisen werden im dt ebenso geschätzt wie konsensfähige Ansichten.

      5. Das Leben ist nicht nur schwarz und weiß.

        Ich gebe Paddy recht, dass Veganer und Vegetarier sich unter Umständen nicht für vegane Produkte eines Schlachters begeistern können. Aber es gibt auch immer mehr Menschen die ihren Fleischkonsum reduzieren wollen und wieso sollten diese nicht auf pflanzliche Produkte einer vertrauten Marke zurückgreifen. Wenn nun vom eigenen Handwerk geschrieben wird, ist das vielleicht auch noch zu schön, wenn nicht gar naiv gedacht. Wir sprechen hier von Lebensmittelindustrie, das hat mit dem lieben Metzger aus’m Dorf von früher nicht mehr viel gemein, das sollte spätestens seit der Tönnies-Story jedem klar sein … Der enorme Fleischkonsum wird aus diversen Gründen zurückgehen (müssen) und wenn sich ein großes Unternehmen weiterhin am Markt halten will, wird es wohl kaum stur an einer Sparte festhalten die schrumpft. Zudem ist es für solche Unternehmen auch in gewisser Weise einfacher – sie verfügen bereits über ein Vertriebssystem für gekühlte Ware und sind in sämtlichen Supermärkten gelistet – was ein klarer Vorteil gegenüber einem Star-Up ist. Wie das nun bei Clay im Detail aussieht, kann ich nicht beurteilen, da fehlt mir das Wissen und der Einblick, ich vermute aber es wird ähnlich sein wie bei Rügenwalder …?!

        Das Clay-Logo finde ich allerdings gelungen, also prinzipiell die Idee mit der Wurst und dem Smile – die große L-A-Lücke stört mich auch ein wenig, zudem sind der Hintergrundverlauf, der Schlagschatten und die zarte Innenlinie zwar ganz attraktiv, aber nicht unbedingt sonderlich innovativ oder sehr zeitgemäß (wobei im Lebensmittel-/verpackung-Design gelten da oft andere Regeln). Somit ist es vielleicht nicht der größte Entwurf von Janoff, aber DEN großen Wurf hatte ja er schon gelandet …

        Übrigens fände ich eine solche „Was macht eigentlich…?“-Rubrik durchaus spannend, unlängst hatte ich mich das bei Neville Brody gefragt …

      6. Das Produkt, was ich als Konsument erwarte, ist allerdings nicht „Fleisch“, sondern „Wurst“ oder „Aufschnitt“. Ob das jetzt diverse Tiere gehackt und mit Gewürzen vermischt wurden oder Eier oder Seitan – warum soll ein Metzger nicht verschiedene Zielgruppen mit dem selben Bedürfnis bedienen? Doc Martens kann ich ja auch vom selben Hersteller vegan kaufen, ohne dass es komisch wirkt.

        Ich selbst habe vor einiger Zeit aufgehört, Fleisch zu essen und was soll ich sagen? Die leckersten Alternativen wurden von den Metzgern aus dem Hause Rügenwalder entwickelt.

      7. @Paddy S. Auch ich möchte nochmal bekräftigen was bereits @Nate über mir schrieb: Wie kannst du von einer Themaverfehlung reden, wenn der Metzger doch nichts anderes macht als zuvor: nämlich Wurst zu produzieren? Das einzige was er macht, ist seinen Rohstoff “totes Tier” gegen – ethisch und ökologisch sauberere – pflanzliche Rohstoffe auszutauschen. Das Produkt was hinten raus kommt ist das selbe, sieht so aus, schmeckt so… ist Wurst. Von daher ist es für mich nur logisch, dass auch die fleischverarbeitenden Unternehmen mit der Zeit gehen, sich selbst reflektieren und für die Zukunft schauen wie sie ihre Produkte optimieren können. Darüber hinaus unterstütze ich einen klassischen Fleischbetrieb mit meinem Kauf seiner veganen Produkte in eben dieser Sparte. Ich fördere den Umsatz mit diesen Produkten und gleichzeitig den Nicht-Umsatz der fleischhaltigen Produkte… wo das im besten Sinne hinführen kann sehen wir bei Rügenwalder – ich möchte ungern Orakel spielen, aber lass uns in 10 Jahren nochmal schauen wo dieses Unternehmen dann steht und die ob noch tierische Produkte im Angebot haben. I doubt it.

  1. Als Italiener aus dieser Region kann ich gut verstehe, die Gelegenheit für so eine einzigartige Firma mit solchem DNA arbeiten zu dürfen. Auch wenn du ein internationaler Design-Star bist.

  2. Zu APPLE: Rob Janoff hatte das große Glück, zur richtigen Zeit die richtige Bildidee der richtigen Firma präsentieren zu können. Und ein noch größeres Glück, dass diese Firma zu einem der wertvollsten Unternehmen der Welt aufgestiegen ist und seinen Entwurf bis heute unverändert beibehalten hat. Ein ähnliches Glück hatte fast nur Carolyn Davidson mit ihrem Nike-Swoosh für damals 35 Dollar Designhonorar. Heutzutage sind solche Erfolgsgeschichten kaum noch denkbar, weil viele Unternehmen schon in den ersten drei Jahren wieder pleite gehen, Logos mehr und mehr Produkte von Marketingabteilungen werden oder Unternehmen ihr Logo alle zehn Jahre von Grund auf ändern (…aus Gründen, die ich wohl nie verstehen werde).

    Zu CLAI: Es war noch nie eine gute Idee, dass Hersteller von Schlachtprodukten Logos verwenden, in denen genau die Tiere abgebildet sind, die geschlachtet werden. Auf die Spitze treibt es hier das Covid-durchseuchte Unternehmen Tönnies. Die lassen gleich ein Schwein und zwei Kühe im Logo fröhlich lachen. Insofern stellt das Janoff-Re-Design von CLAI ganz sicher eine Verbesserung dar – wenn es auch kein so großer Wurf ist wie bei Apple. Aus typographischer Sicht gefällt mir der zu große Buchstabenzwischenraum zwischen dem L und dem A nicht. Mit manuellem Kerning ist dem Problem nur schlecht beizukommen. Man hätte vielleicht die gebogene Wurst links mehr in den Freiraum hineinragen lassen können. Aber die Buchstabenfolge L+A ist ja für jeden Typografen ein Horror und macht auch vor einem so renommierten Grafikdesigner wie Janoff nicht Halt.

    1. L-A im Logo? Da fragt der Grafikdesigner einfach einen Schriftgestalter “” der hilft ihm und befreit ihn von diesem Horror. Und alle können lächeln!

      1. Lieber “Schriftgestalter”,
        ich unterstelle dem Grafikdesigner Rob Janoff mal so viel typografisches Gespür, dass er sich des L-A-Problems durchaus bewusst war. Aber hier können auch Schriftgestalter wenig ausrichten. Ein L ist nun mal ein L …und steht für mich für “L-angweiligster Großbuchstabe des gesamten Alphabets”.

  3. 17 Kommentare wegen einer Wurst. Wau.

    Das, diese Menge an Kommentaren zur Wurscht (ihrer Größe, ihrer Biegung womöglich, hello EU) meine ich, müssen Fach-Kommentaristen auch erst einmal hinkriegen.
    scnr ;-)

    Zur Sache, damit ich nicht gedingst werde:
    Ordentliches, recht nettes Logo. Der Abstand zwischen L und A ist halt nun mal so. Und zwar wenn man als Schöpfer der Logerey unbedingt “Fressalien” (passend zur Wurscht, aber besser gesagt: Versalien) will oder muss (wenn man vom Auftraggeber her halt Versalien einsetzen soll). Kenne halt wie alle das Briefing nicht.

    Kurz:
    Dieser Designer machte wohl einen sehr guten Job.
    Und zwar egal, ob er nun das Apple-Regenbogendings entwickelt hat oder nicht. Word.

    Manchmal wird ein Personenkult betrieben, den es nicht braucht. Oder es wird auch gegen Stars geschossen, was es auch nicht braucht. Aber das ist nur meine Meinung.

    Peace, Friede auf dem Acker
    der Mor

  4. Ich finde das Logo genial. Schlicht und markant. Als Vegetarier muss man zugeben, dass die vegetarischen Produkte von Rügenwalder, einem Fleischverarbeitungsunternehmen, die leckersten sind. Sie müssen niemandem fade Produkte mit dem üblichen “ist-aber-gesund” reinwürgen.

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