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RIMOWA bekommt neue Markenidentität

Rimowa Logo

Rimowa Logo

RIMOWA, ein 1898 in Köln gegründeter Hersteller von Koffern und Reiseaccessoires, ist derzeit dabei auf ein neues Erscheinungsbild umzustellen.

RIMOWA ist seit Januar 2017 Teil des französischen Luxusgüterkonzerns Moët Hennessy Louis Vuitton (LVMH). Das 120-jährige Bestehen von RIMOWA wurde zum Anlass genommen, das Erscheinungsbild der Marke in größerem Umfang zu modifizieren. Als Markenlogo dient fortan ein schlichter serifenloser Schriftzug, der sich deutlich vom bisherigen Logo unterscheidet.

Es sei an der Zeit, das in die Jahre gekommene Signet zu ändern, so Alexandre Arnault, CEO Rimowa. Das bisherige Logo habe seiner Ansicht nach Assoziationen mit Marken wie Nintendo, Oral B oder Subway geweckt. Der neue Schriftzug passe in seiner moderneren und zeitlosen Ästhetik besser zu den aus Aluminium und Polycarbonat gefertigten Produkten. Von der traditionellen Hausfarbe Blau, von der RIMOWA in den letzten Jahren bereits immer stärker abgerückt ist, wurde auf Schwarz bzw. Grau umgestellt.

Rimowa Redesign

In den digitalen Medien ist das Redesign bereits umgesetzt. Im Dezember wurde auf dem Rodeo Drive in Los Angeles ein RIMOWA-Store eröffnet, bei dem das neue Erscheinungsbild bereits zur Anwendung kommt. Bis das neue Logo auf den Produkten, im Store und im Print flächendeckend zu sehen ist, wird es noch eine Weile dauern.

Kommentar

Das neue Logo hat mehr mit einer Modemarke gemein, denn mit einem Hersteller von Koffern. Sehr „clean“, reduziert und Farben vermeidend. Vor dem Hintergrund der veränderten Besitzverhältnisse ist dies auch wenig verwunderlich.

Unverwechselbar war die Form des bisherigen Logos nur bedingt. Aber immerhin war der in Pillenform den Namen fest umschließende Korpus ein deutlich erkennbarer Hinweis auf die Produkte der Marke. Der neue Schriftzug ist hingegen so blass und nichtssagend, dass er wahlweise auch einen Hersteller von Herrensocken, Uhren oder Schreibgeräten repräsentieren könnte. Eigenständiger und wiedererkennbarer ist hingegen das neu geschaffene Monogramm. Während das Monogramm auf Produkten sicherlich die gewünschte Wirkung entfalten wird, bleibt von dem gleichfalls als Favicon genutzten Zeichen im Web nicht mehr als ein undefinierbarer grauer Klecks.

Die Buchstaben „MO“ im Monogramm beziehen sich übrigens auf Firmengründer Paul MOrszeck, siehe Gründungsplakette.

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Dieser Beitrag hat 45 Kommentare

  1. Der Schriftzug mag etwas nichtssagend sein, ich empfinde in trotzdem als Befreiung, da ich das bisherige Logo immer schrecklich, veraltet und unpassend für das hochwertige Produkt fand.

    Das Monogramm finde ich allerdings befremdlich. Es steht mit MO offensichtlich für den Nachnamen des Firmengründers. Dem weniger informierten Kunden fehlt allerdings der Bezug zum Markennamen. Hat das Zeichen Tradition?

    1. Darüber habe ich auch recht lange gegrübelt. Dabei ist mir ein ganz schlüssiger Gedanke gekommen:

      Kölner sind bekannt für einen sehr starken Lokalpatriotismus (keine Wertung an dieser Stelle).
      Im Monogramm ist kein Buchstabe abgebildet, sondern die Turmspitzen des Kölner Doms. Damit wird auch eine weitere Brücke zum ersten Signet geschlagen, das im Hintergrund den selbigen zeigt.

  2. Oha, habe das Redesign vor ner Woche gesehen, aber gar nicht mit DER Koffer-Marke in Verbindung gebracht. Also ich habe ja keine Ahnung und kann nur für mich sprechen: Bis ich die wieder als DIE Koffer-Marke erkenne, werden mindestens 10 Jahre vergehen in denen sie viel Werbung machen müssen. Bis dahin würde ich sie bei einem Koffer-Kauf ignorieren, weil ich keine Noname-Dinge kaufe. Ich hasse sichtbare Logos auf Produkten, aber bei Kaufentscheidungen lasse ich mich von Werbung/Marken sehr stark beeinflussen.

  3. Klassisches Beispiel, wie man alte Marken in die Tonne treten kann. Wenn schon nichts mehr am alten Logo angelehnt wird und wieder mal eine charakterlose Standardschrift zum Einsatz kommt, dann hätte man sich wenigstens die Mühe machen können, noch eine Bildmarke hinzuzufügen. Dies hätte auch das Monogramm sein können, dann wäre es für meine Vor-Kommentatoren sicher auch ein Stück besser, zum Einen den Namen mit dem Monogramm zu verknüpfen und zum Anderen könnte man auf den Produkten auch nur die Bildmarke dezent abbilden.

    Ja, das Alte war ein Stück weit »altbacken« aber das Neue ist einfach nur langweilig und lahm. Ach ja, und die 3D-Version im Titelbild geht mal garnicht…

  4. Ein Trend sind die immer dünner werdenden Schriften. Das mag zur Zeit angenehm aussehen, dass empfinde ich auch, aber wir versuchen immer gegenzuhalten bei der Markengestaltung.
    Modisch ist sehr negativ für eine Marke. Rimowa wirkt zu stark in Richtung modisch. Das ganz eigene vom alten Logo taucht nicht mehr auf. Das ist auch ein Symtomatik der Zeit – nicht auffallen, nicht querschiessen, keine Eigenheiten zeigen. Das ist schön aber nicht gut. Die Eigenmarken im Einzelhandel machen so etwas. Und glaubt jemand den Eigenmarken der Discounter?
    Also liebe Designer zeigt die Stärke der Marken, ganz eigen und keinen Kompromiss. Lieber sperrig, spontan, mutig, verrückt, kämpferisch…….

  5. Wow, von einer deutschen Traditionsmarke zu einer Schickimicki-Marke, die man sich nur holt, weil sie am teuersten ist.
    Früher: “Welchen Koffer wollen Sie?” “Einen langlebigen mit sehr guter Qualität”
    Jetzt: “Welchen Koffer wollen Sie?” “Den teuersten”

    Fehlt nur noch die Kollaboration mit Innentaschen im Louis Vuitton-Muster.

  6. Schönes Beispiel, wie man es nicht machen sollte. Der neue Schriftzug hat keinerlei Bezug zum Produkt. Nun kann man argumentieren, dass der Schriftzug (fast) nie alleine steht, sondern immer in Kombination mit dem/den Produkt/en. Daher muss sich nicht zwangsläufig eine Analogie in der Schrift bzw. weiteren Stilelementen wiederfinden. Muss nicht, kann aber. Und gerade in diesem Fall, sollte es das auch. Wenn man schon solch ein charakteristisches Rillendesign bei den Koffern hat, wäre es doch angebracht gewesen, dieses ansatzweise in der Typo wiederzufinden. In der alten Schrift waren die Rundungen vorhanden. Beim neuen (und alten) Signet läuft die Schrift rund aus. Auch bei den Headlines auf der Website. Warum dann nicht auch beim Logo? Warum dort eine beliebig wirkende serifenlose Linearantiqua mit geradem Abschluss? Diese kleine Anpassung würde das Logo, wie ich finde, deutlich aufwerten.

    Und wenn man schon an die Typo rangeht, dann doch bitte für Signet und Wortmarke die gleiche Schrift verwenden. Weder M noch O ähneln sich. Ich hätte nie eine Zugehörigkeit vermutet, wenn ich diesen Artikel nicht gelesen hätte.

    Ein Monogramm ist es, genau genommen, übrigens nicht. MO steht für Morszeck – den Familiennamen des Firmengründers. Bei einem Monogramm wäre es nur der Anfangsbuchstabe M oder aber die Initialen des Firmengründers.

    1. MO steht für Morszeck

      Nein, das Monogramm ist eine Stilisierung aus den Kölner Domspitzen und einem auf der Ecke stehenden Koffer. Das hat mit dem Namen Morszeck nichts zu tun, auch wenn die Vermutung nahe liegt.

      1. Besonders schön finde ich hier das Verpackungskonzept die Koffer noch in einen Kartonkoffer zu packen. Ich meine: ernsthaft? Die Goodies die noch dabei liegen hätte man auch ganz wunderbar IM Koffer selbst drapieren können.

        Das ist, wie unser Professor gerne sagte, reinste Augenscheiße.

  7. Waaaaaarum? … kann ich da nur sagen. Das Bestehende Logo nehmen, die Abstände optimieren und in den Grundzügen so lassen. Von mir aus noch an der Farbe drehen oder besser lassen … so „einfach“, wäre es gewesen. Oh mei, oh mei … .

  8. Beim ersten Blick kam mir eher die bekannte Billigmarke “Primark” in den Sinn. Bis auf die Farbe existiert nach der Umstellung kaum noch ein Unterschied. Ich weiß nicht, ob die Ähnlichkeit so gewünscht ist. Hätte man eindeutig besser machen können.

  9. Das Logo der Jahre 1950-81 ist meiner Meinung nach fast perfekt. Jedenfalls wesentlich besser als das neue (und nicht so pseudotechnisch wie das aus den 80ern). Zumindest den abgerundeten Rahmen hätte man doch gut beibehalten können, um die Wiedererkennbarkeit nicht gleich ganz zu verlieren.

Kommentare sind geschlossen.

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