Das Medienmagazin HORIZONT.NET wurde grundlegend erneuert und heißt jetzt HORIZONT Online, ohne allerdings, dass das Online-Anhängsel im Logo dargestellt würde. Die Logos von Webauftritt und Zeitschrift wurden vereinheitlicht. Während die Harmonisierung von Print- und digitaler Marke ein nachvollziehbarer und längst überfälliger Schritt ist, erscheint das dem Relaunch zugrunde liegende Konzept in diesem Fall wenig sinnvoll.
200 Meetings und sechs Monate später, wie es in dem Artikel zum Relaunch heißt, basiert der neue Webauftritt nun auf einem Layer-Konzept. Detailseiten öffnen also in einer separaten Ebene; an der rechten Seite mit dem bekannten Kreuzchen zum Schließen versehen. Was in gut gemachten Apps funktioniert, wirkt hier leider etwas bemüht, zumal in der Desktop-Umgebung, zwangsbeengt. Zwangsbeengt deshalb, da an der rechten Seite Platz für Werbebanner freigehalten wurde. Schade, dass man nicht den Mut hatte, sich vom Wallpaper zu verabschieden. Dem neuen Interface ist deutlich anzusehen, dass das Design von Werbeformaten diktiert wurde. Nicht zufällig befindet sich etwa der „vor“-Pfeil direkt neben beziehungsweise eine Ebene oberhalb des Skyscraper-Banners (siehe Screen).
Auf dem iPad hakelt die Navi arg (siehe Screencapture (Link wurde entfernt)). Das Öffnen wie Schließen erfolgt nicht nur hier zeitverzögert. An verschiedenen Stellen im Webauftritt kommt es zu unschönen Überlagerungen aufgrund von Div-Verschachtelungen (siehe Video (Link wurde entfernt). Ein ähnliches Verhalten sieht man übrigens auch bei den Kollegen auf Meedia.de.
Nein, der Erstbesuch „fühlt“ sich nicht gut. In den (wenigen) Kommentaren kommt der Relaunch überraschend gut weg. Diese überwiegend positiven Einschätzungen kann ich nicht teilen. Dass ein Hamburger-Menü vorgehalten wird, obwohl aufgrund des Platzangebots auch die nur wenigen Navigationspunkte hätten direkt angezeigt werden können, gehört zu den Widersinnigkeiten dieser Tage, mit denen Nutzer hoffentlich nicht mehr allzu lange leben müssen.
Um noch etwas Positives zu schreiben: das Schriftbild (größere Typo, Serife (Minion) als Headline) hat sich im Vergleich zu vorher verbessert. Auch die flexiblere Template-Struktur tut dem Auftritt gut. Das aus der App-Welt entlehnte Layer-Konzept hingegen ist wenig überzeugend, weil es Leser beim Navigieren in ihrer Entscheidung einschränkt. Fokussierung auf den Inhalt, den Artikel ist sicherlich richtig, man sollte nur die unterschiedlichen Endgeräte Desktop und Tablet nicht über einen Kamm scheren, sondern bedarfsoptimiert das jeweils passende Navigationskonzept anbieten.
So sah HORIZONT.NET bislang aus: Screenshot. Verantwortlich für den Relaunch zeichnet die Agentur Clapp.
respekt – schlechter kann der kopf eines magazins (»horizont«-schriftzug) nicht gekernt werden.
Ja, irgendwie fällt in meinen Augen der “Horizont” nach hinten auseinander.
Außerdem sieht’s etwas nach Lausitzer Rundschau aus: http://www.lr-online.de
Uh, das sieht alles sehr gewollt aus. Schade .
Kurzer Hinweis: Der Link geht leider nicht
Danke! Ist korrigiert.
Finde ich sehr gelungen, viel weiß