Der Webauftritt von W&V wurde gestern relauncht. Um 70 Pixel auf 940 Pixel verbreitert und zentriert im Browserfenster ausgerichtet präsentiert sich die neue, inhouse konzipierte und gestaltete Website. Neben Webfonts und der (tatsächlich erst jetzt) neu implementierten Kommentarfunktion kommt auch ein farblich verändertes W&V-Logo zum Einsatz.
Kaum zu glauben, dass das Kommentieren der Artikel bis dato nicht vorgesehen war. Bislang erfolgte der Austausch mit den Lesern in erster Linie via Facebook, wo sich W&V über 40.000 Fans freuen darf. Nun also sind die Leser auch dazu aufgerufen, sich per Kommentar direkt am Artikel einzubringen.
Übergroß erscheinen im Artikel nun die Buttons von Facebook & Co. Oberhalb des Artikels in einer horizontalen Leiste positioniert, so wie es im bisherigen Auftritt gehandhabt, ist die deutlich geordnetere Lösung. Der Umbruch von Überschrift und Fleißtext ist nicht wirklich eine Verbesserung des Schriftbildes. Die Trade Gothic Bold Condensed kommt innerhalb der Überschriften zum Einsatz, beim Fließtext, der sich deutlich vergrößert zeigt, vertraut man hingegen weiterhin der Arial. Zumindest hier profitiert der Nutzer aufgrund der Größenanpassung von einem verbesserten Lesekomfort.
Schwarze Trennstriche als stilprägende wie auch ordnungsgebende Elemente sind bei Webmagazinen zwar alles andere als eine Novität, allerdings ordnen und strukturieren sie den Inhalt recht gut. Auch die Abstände zwischen Modulen und zwischen dem Content und der Marginalspalte sind zumeist gut gewählt (etwas mehr Abstand zwischen Dachzeile und Überschrift wäre sinnvoll, siehe Abbildung unten).
Die nun aufklappbare Hauptnavigation, ebenfalls von grün auf schwarz gestellt, bleibt auch beim Scrollen am oberen Fensterrand stehen. Aktuell erfreuen sich festsitzende Bereiche (divs bzw. iframes) enormer Popularität. Im Grunde genommen sind sie eine Art Auferstehung der Frame-Funktionalität, wie man sie aus den Neunzigern her kennt, technisch nur eben sauberer gelöst. Die Farbe Grün wurde deutlich aufgehellt und fungiert fortan lediglich als Akzent. Textlinks sind nunmehr dunkelgrau dargestellt. Am besten am veränderten Interface gefallen mir die unterschiedlichen Rollover etwa innerhalb der Navi oder von Teaser-Blöcken. In Verbindung mit der Gestaltung wirkt das sehr angenehm und zum Lesen einladend.
Ein Problem sehe ich allerdings noch: Auf Facebook zeigt sich W&V aktuell vornehmlich Maigrün, im Webauftritt schwarz und in der Zeitschrift in vertrauter Farbgebung. Man darf gespannt, in wiefern sich die Veränderungen am Webdesign auf die Printausgabe auswirken werden. Nach dem Relaunch kann man sicherlich nicht mehr von einem einheitlichen Markenauftritt sprechen. Angefangen vom Logo über die Farbgebung bis hin zur Stilistik lassen sich nach dem Wechsel mehr Unterschiede ausmachen als zuvor.
So nebenbei: eBay legt sich ein neues Logo zu.
https://pages.ebay.com/announcements/new/index.html
Komisch, dass sich hierzu keiner äußert.
Ich finde die Erklärung das Logo in schwarz zu machen ein wenig lächerlich und alles andere als sinnvoll. Laut W&V soll das schwarze Logo die Online-Sparte darstellen und das grüne das Magazin. Irgendwie haben sie da die Zeit verschlafen…
Die Website hat auf jeden Fall einen Riesensprung nach vorne gemacht, endlich!
Vieles wurde richtig gemacht, einiges aber auch falsch bzw. inkonsequent. Das Giftgrün wird teilweise als Link genutzt, dann als Mouseoverfarbe, einfach nur als Highlighter. Man weiß da manchmal nicht, was ein Link ist, was nicht.
Wo wir gerade bei Links sind: Auch hier wurde nicht konsequent gearbeitet: Es gibt grüne Links ohne Mouseover-Effekt, es gibt graue Links mit, es gibt schwarze, die dann grün werden, es gibt unterstrichene, kurz gesagt: Es gibt viel zu viele!
Gleiches verhält sich mit den Navigationen: Es gibt einfach zu viele davon, ich habe alleine sechs Stück gezählt.
Natürlich wurde auch vieles gut gemacht: Größere Bilder, mitlaufender Header, große Schrift, Galerien, die nicht immer eine neue Seite aufmachen, etc…
Sie sind auf einem guten Weg, aber es muss noch einiges passieren und nue überdacht werden.
Lieber Achim Schaffrinna, lieber Nico, vielen Dank für eure Designkritik. Das sind wirklich interessante Aspekte, die mir selbst nicht immer bewusst waren. Bin gespannt, was die Layout-Kollegen am Montag dazu sagen. Natürlich gibt es immer den einen oder anderen strittigen Punkt, aber ich finde auch, dass wir mit der neuen Website eine riesigen Sprung gemacht haben. Wobei wir Redakteure uns da gar nicht auf die Schulter klopfen wollen – das Designkonzept und die Umsetzung gehen auf das Konto unseres Grafikers Ken Ottmann. Keine Ahnung, wie der geschätzte Kollege das alles neben dem Tageseschäft noch gestemmt hat. Danke nochmal für eure Hinweise und Anregungen! Frank Zimmer, W&V Online
[…] Schaffrinna, Gewinner des Grimme Online Awards 2009 und Betreiber des Blogs Designtagebuch, hat sich das Design der Seite genauer angeschaut – Fazit: Wir sind auf dem richtigen […]
[…] Gute alte Baustellenschilder gibt es in der Betaumgebung unter taz.de/!p4608;beta noch reichlich. Dennoch lohnt bereits heute ein Besuch. Was auffällt: Der Trend in Richtung fixe Bereiche/Navigation scheint ungebrochen. Während des Scrollvorgangs bleibt auf Taz.de fortan die Subnavigation sowie die jeweilige Ressortüberschrift stehen. Was früher mittels Framesets realisiert wurde (lang ist’s her), erlebt dank CSS nun eine wahre Renaissance. Ähnliche Lösungen findet man unter anderem bei USA Today, auf t3n.de und seit dem letzten Relaunch auch auf wuv.de. […]