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Redesign: New York City Subway Map

New York City Subway Map

New York City Subway Maps

Die New York Times berichtete dieser Tage über das Redesign des New Yorker U-Bahnplans. John Tauranac, der schon für den aktuell gültigen Plan der Metropolitan Transportation Authority (MTA) verantwortlich zeichnet – 1979 wurde dieser entwickelt –, veröffentlichte nun eine aktualisierte Version der „New York City Subway Map“ (Abb. oben links). Um eine von der MTA bestätigte offizielle Fassung handelt es sich hierbei allerdings nicht. Bislang vertreibt Tauranac (tauranac.com), der als Autor, Lehrer und Kartenzeichner tätig ist, den Plan noch in Eigenregie.

Neben einigen Anpassungen, die der aktuellen Infrastruktur geschuldete sind – so wurden etwa neue Linien und Stationen ergänzt –, überarbeitete Tauranac den Plan auch in Bezug auf die Gestaltung. Anstelle der Helvetica verwendete er im neuen Plan die Myriad – seit 2002 Corporate Font von Apple. Während der klassische U-Bahn-Plan der MTA noch weitestgehend die geographische Realität widerspiegelt, verzichtete Tauranac in der neuen Fassung vollends darauf. Vor allem ging es ihm darum, die Präzision der Karte in Bezug auf die Darstellung der U-Bahn-Verbindungen zu verbessern und bisherige Probleme diesbezüglich auszuräumen.

Unbedingt sehenswert ist auch das Redesign der New Yorker U-Bahn-Karte, das der Britte Max Roberts kürzlich vorstellte (Abb. oben rechts). Seit vielen Jahren beschäftigt sich Roberts, der als Psychologie-Dozent an der Universität Essex tätig ist, mit der Entwicklung schematischer Karten. Die erste Karte, die er in ein von ihm entwickeltes, auf Kreisen basierendes System überführte, war der U-Bahn-Plan Berlins. Auch die nun veröffentlichte New York Circle Map ist von verblüffender Klarheit und Übersichtlichkeit. Davon abgesehen besitzt sie eine hohe ästhetische Qualität.

Für all jene Kreative, die sich eingehender mit dem Thema Informationsdesign beschäftigen möchten, sind die Karten sicherlich ein lohnenswertes Untersuchungsfeld. Davon abgesehen machen die Karten natürlich auch Lust darauf, New York zu erkunden. Welche Karte dabei mit ins Gepäck kommt, ist vielleicht ja auch eine Frage des Geschmacks.

Dieser Beitrag hat 10 Kommentare

  1. Ich stehe dem Ganzen etwas zwiegespalten gegenüber. Ganz klar haben Ästhetik und Lesbarkeit gewonnen. Was den neuen zirkulären Karten jedoch durch ihre Abstraktion teils verloren geht, ist der Bezug zu realen geografischen Gegebenheiten. Natürlich waren/sind solche Karten immer sehr abstrakt, aber wenn die Fahrtrichtungen den realen entsprechen, dürfte es speziell für Ortsfremde/Touristen deutlich einfacher sein, sich zurecht zu finden. Schließlich besitzt nicht jeder das Abstraktionsvermögen eines Grafikers/Designers.

  2. Gestalterisch wirken beide Pläne durchaus interessant, nur ist der Wechsel in Bezug auf die Liniensymbole für meinen Geschmack etwas zu stark, denn die Jetzigen sind für viele New Yorker sofort als Subway-Symbole verständlich und werden daher auch in anderen Kontexten eingesetzt. Mit ihnen zu brechen wäre ein wenig wie das grüne S der S-Bahn abzuschaffen.

  3. Grundlegend muss man sagen das jeweils eine abstrakte gemeinsam mit einer der geografischen Wirklichkeit entsprechenden Karte eingesetzt werden sollte. Grund hierfür ist das es nicht nur die eine Betrachtungsmöglichkeit/-wunsch der Nutzer gibt.

    So sehr man das eine Mal nur wissen möchte wie viele Stationen man fahren muss möchte man ein anders Mal genau wissen an welcher Stelle in der Stadt man ankommt bzw. welche Station am sinnvollsten ist auszusteigen um effektiv an sein Ziel zu gelangen. Und so haben bei Kartendarstellungen gleichzeitig ihre Berechtigung bzw. Nutzen.
    Hier in Hamburg wird das auch so praktiziert und ich bin von dem System recht überzeugt.

    Am ehesten würde ich dann eine aktualisierte Ausgabe des derzeitigen Plans gut finden in Kombination mit der Circle Map weil diese am klarsten zu lesen ist. Grobe Richtung, Stationen und Knotenpunkte sind bei letzterer eindeutig besser zu erkennen.

    Abgesehen davon liegt die Klarheit der Circle Map auch in der Gestaltung begründet. Die Beschriftung der Stationen steht in einem dünnen Schnitt auf weiß neben der Station. So gibt es dort nur die Linie als Strecke und Punkte als Symbol für die Stationen.

    //Einige behaupten Weniger ist Mehr, da lach ich ja: Mehr ist Mehr!//

  4. In aller Regel weiß man ja via Stadtplan wohin man möchte und schaut dann explizit nach der Endhaltestelle. Der U-Bahnfahrplan einer jeden Stadt sollte keine andere Aufgabe haben, als übersichtlich klar und einfach Informationen über das Streckennetz zu liefern. Ob nun eine Bucht nicht eingezeichnet ist, die in Realität vorhanden ist, sei dann eher belanglos. Dafür gibt es andere Karten oder Google Maps.
    Bemerkenswert ist jedoch, dass die Karte von Max Roberts mit dem höchsten Abstraktionsgrad, einzelne U-Bahn Linien am schnellsten erfassbar macht und somit die beste Usability bietet. Präzise auf das Wesentliche im Kontext Öffentlicher Nahverkehr zugeschnitten.
    Wenn das Resultat dann noch hochgradig ästhetisch ist, kann das der Stadt nur zu Gute kommen.
    Zu dem Thema lohnt sich auch ein Blick auf folgende Seite (Seol):
    https://www.visualcomplexity.com/vc/project.cfm?id=632

  5. Ich bin wirklich fasziniert von dieser Kreis-Karte. Ich hätte nie gedacht, dass dieses Prinzip so gut funktionieren kann, ohne, dass man die Stadt nicht wiedererkennt und nicht komplett die Orientierung verliert.
    Ich halte solche Karten für wirklich gelungen, wenn sie genau dem Bild entsprechen, dass man zur eigenen Orientierung im Kopf aufbaut. Auch dort kommt es nicht auf einzelne Kurven oder genaue Positionen an, sondern man denkt in Verbindungen, groben Richtungen und Lage-Bezug der einzelnen Stationen zueinander. Man guckt kurz drauf und findet sich direkt zurecht. Meiner Erfahrung nach kriegen die meisten schematischen Karten über Regionalverkehr das auch hin. Und auch wenn man den ÖV nicht verwendet, hilft solch eine Karte erstmal für einen guten Überblick über einen fremden Stadtaufbau und man kann die Weitläufigkeit und Art der Struktur (kreisförmig, länglich, viele vereinzelte Viertel) erkennen – gewöhnliche Karten wirken erstmal erschlagend.

  6. Find die Circular Map zwar am übersichtlichsten, allerdings fehlt mir da dann doch ein wenig an Inhalt (z.B. die Airports, die imho nicht gänzlich unwichtig sind)
    Ebenfalls find ich es schwierig, 90° Kurven auf einer Karte einzuzeichnen, wenn es aber in Wirklichkeit auf den Schienen nur geradeaus geht.

  7. Also ich finde Karten toll, die mir Orientierung geben und mir zeigen wo ich hin will!

    Und nur die aktuelle Karte gibt mir Orientierung in Bezug auch Haltestelle und Straße.
    Bei den beiden anderen Karten, die durchaus hübsch sind, muss ich als Tourist immer noch eine zweite Straßenkarte zur Hand nehmen, um zu vergleichen. Das ist kein Mehrwert!

  8. Auf den ersten Blick gefällt mir die Circle Map sehr gut. Da ich allerdings erst im Juni eine Woche in NYC war, wage ich zu behaupten, dass diese deutlich weniger praktikabel ist als die aktuelle Fassung der MTA.

    Das liegt zum einen an der fehlenden Straßenkarte. Diese erleichtert die Orientierung in dieser riesigen Stadt einfach ungemein. Zum anderen ist die Idee der Darstellung mit den “Stopping Patterns” zwar auch nett gelöst, um letztendlich festzustellen ob eine Linie auch an der gewünschten Haltestelle hält, muss man oftmals die Legende rechts oben bemühen. Das mag zwar bei der MTA sehr unübersichtlicher wirken, aber dass die haltenden Linien immer direkt beim Stationsnamen stehen ist dann deutlich schneller zu verstehen und zu erfassen. Zum Beispiel bei den roten Linien 1,2,3 – westlich vom Central Park: Auf der Circle Map haben die Haltestellen 79. und 86. Straße ein schwarzes Kreuz in einem roten Kreis. Könnte man jetzt u.U. auch so verstehen, dass hier gar kein Zug hält. Erst mit Hilfe der Legende sehe ich dann, dass die Linie 1 überall hält. Also wahrscheinlich auch an der 79. und 86. Auf der MTA-Map steht einfach die 1 unter dem Stationsnamen und gut ist.

  9. Ich finde die Kreis-Karte überraschend logisch und klar. Da ich mich gut in NYC auskenne, finde ich die Karte sehr übersichtlich, verstehe diese sofort. Ich bin mir nur nicht so sicher, ob ein Tourist diese Karte auch so einfach versteht. Andererseits bei dem vollkommen organisch gewachsenen U-Bahn-Netz ist auch die bestehende Form kaum besser verständlich. Diese Stadt ist halt einfach groß, die Subway riesig!

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