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Redesign der Stuttgarter Zeitung

Stuttgarter Zeitung Relaunch

Die Stuttgarter Zeitung hat sowohl ihre Webseite, als auch ihre Zeitung optisch und technisch überarbeitet. Erstaunlich, dass im Forum kaum zum Relaunch diskutiert wird. Normalerweise kommen in solch einem Fall in wenigen Stunden/Tagen einige hundert Kommentare zusammen. Ist der Auftritt so perfekt, dass es nichts zu beanstanden gibt? Er ist gut, das hat auch Alexander Becker (Meedia) festgestellt, der die Fokussierung auf regionale Themen würdigt.

In der Tat dürfte die Konzentration auf regionale Themen zukünftig mehr Bedeutung bekommen, nicht nur für die Schwaben. Angebote wie meinestadt.de haben in den letzten Jahren eine große Nutzergemeinde aufgebaut. Nutzer, die die regionalen Nachrichtenmarken gerne auf ihren Seiten binden würden. Diese gilt es nun wieder für sich zu gewinnen und zwar mit Nachrichten aus und über die Region.

Stuttgarter Zeitung Redesign

In solch einem Konzept hat es ein flexibler, modularer Aufbau leichter, als ein doch recht sperriges und die Jahre gekommenes Modell von SPIEGEL ONLINE, dessen 2-spaltiger Aufbau so oft kopiert wurde, dass er zur Norm wurde, auch mangels Mut neue Ideen auszuprobieren. Der Aufbau der Stuttgarter Zeitung ist sowohl zwei-, als auch dreispaltig, abhängig von der Hierarchieebene. Problematisch ist allerdings die Breite von 870 Pixeln. Zwar ermöglicht dieses Format im Vergleich zu den meisten Nachrichtenangeboten eben einen modulareren Aufbau, allerdings werden bei einer Auflösung von 1024 Pixeln – das nach wie vor das Maß aller Dinge darstellt – die Werbemittel am rechten Rand nicht mehr ganz angezeigt. Die Leser stört das nicht aber den Werbekunden dürfte das wenig gefallen. Der neue Auftritt des Hamburger Abendblatt bietet diesbezüglich ein konsequenteres Modell. Der Skyscraper wandert mit in den Auftritt, wodurch eine Gesamtbreite von 970 Pixeln genutzt werden kann. In jedem Fall zeigt aber auch dieser Relaunch, es kommt Bewegung in das Format.

Die Kreativen, die schon das Design der Hannoverschen Allgemeinen entwickelt haben, durften wieder ran. Und das sieht man auch. Nicht, dass es kein gefälliges Design und kein luftiger Aufbau wäre, das schon. Aber da ich ja nun tagtäglich den Auftritt von haz.de vor Augen habe und ihn seit wenigen Wochen modellieren darf, fallen mir einige Stilmittel, Anordnungen und Icons auf, die man in beiden Auftritten findet. Eine Gegenüberstellung wäre nicht die feine Englische, deshalb lasse ich das, auch weil ich den KircherBurkhardt’schen Stil mag (serifenbetont, viel Weiß, eine Akzentfarbe und mehr nicht).

Die crossmediale einheitliche Namensführung, die die Verantwortlichen anregen, muss einfach mal lobend erwähnt werden. Der Verzicht auf de- oder Online-Anhängsel im Namen wirkt sich nicht nur optisch positiv aus. Für Nachrichtenmarken, die im Netz nicht nur als Online-Ableger einer Zeitung verstanden werden wollen, ist die einheitliche Namensführung Ausdruck eines neues Selbstverständnisses. Es signalisiert: Seht her, wir können beides und sind in beiden/allen Medien zuhause. Dieses Selbstbewusstsein strahlt der neue Auftritt der Stuttgarter Zeitung aus.

Dieser Beitrag hat 16 Kommentare

  1. Ich finde die geringe Breite der mittleren Spalte auf der Startseite irgendwie unangenehm. Der Rest wurde schon gesagt: Das Gold/Weiss gefällt irgendwie und die dynamischen header sind auch sehenswert, vor allem durch den vielen weissen Raum.

    Ich mag aber hingegen generell die konsequent an den linken Browserrand gequetschten Artikel nicht… Kann das eine Nachrichtenseite nicht mal irgendwie anders machen??

  2. Ich bin kein Designer, aber Leser der Zeitung und der Online-Ausgabe. Als solcher kann ich nur intuitiv feststellen: Ich lese beides nun lieber. Ob’s an der Schrift liegt oder lichteren Design.

Kommentare sind geschlossen.

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