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Rebranding von Wrigley’s Extra Professional

Wrigley's Extra Professional Logo, Bildquelle: Mars
Wrigley's Extra Professional Logo, Bildquelle: Mars

Wrigley’s Extra Professional, eine zum US-amerikanischen Nahrungsmittelkonzern Mars gehörende Lebensmittelmarke, hat ein Rebranding vollzogen. Nachdem vor drei Jahren eine neue Dosenform eingeführt wurde, zielt die nun anstehende Umstellung auf das Markendesign selbst.

Vor wenigen Wochen ging die Meldung durch die Medien: die Produktion von Wrigley’s Doublemint wird eingestellt. Der Kaugummistreifen galt vielen Menschen im Nachkriegsdeutschland als Inbegriff amerikanischer Lebensweise. Mars überarbeitet, wie das Unternehmen vor wenigen Tagen via Pressemeldung mitteilt, das Kaugummisortiment von Wrigley, und verfolgt zugleich die „Verjüngung“ der Marke Extra.

Auszug der Pressemeldung

„Mit EXTRA Professional Fresh und EXTRA Professional White schärft das Unternehmen das Profil der Nr. 1 Kaugummimarke Deutschlands1 und ermöglicht so eine gezielte Kommunikation der Produktvorteile und leichtere Navigation am POS. Mit neuen Rezepturen, aussagekräftigen Claims, neuer Optik, unterschiedlichen UVPs pro Range sowie einem starken Mediaplan startet die Marke ab Juli 2023 den Relaunch und macht sich so attraktiver für jüngere Zielgruppen.“

Wrigley Extra Professional – vorher und nachher, Bildquelle: Mars, Bildmontage: dt
Wrigley’s Extra Professional – vorher und nachher, Bildquelle: Mars, Bildmontage: dt

Im Zuge des Rebrandings wurde das Markenlogo neu gestaltet. Der Extra-Schriftzug ist nun durchgängig in Kleinbuchstaben gesetzt. Farbverläufe und Glanzeffekte wurden entfernt. Ein Markendesign, das so bereits seit 2021 in Großbritannien zur Anwendung kommt (siehe extragum.co.uk). Farbkonzept und -segmentierung bleiben innerhalb der Produkt-Range weitestgehend gleich: „Extra Professional“ ist in Dunkelblau/Hellblau gehalten, „Extra Professional White“ in Hellgrau mit rotem Akzent. Die Form der Dose, erst 2020 redesignt, ändert sich im Rahmen des Rebrandings nicht.

Kommentar

Inwieweit das neue Design für jüngere Zielgruppen attraktiver wäre, kann ich offen gestanden nicht erkennen. Die Gestaltung von Markenlogo und Label ist anders, ohne besser zu sein. Schon vorher war das Logo rein optisch keine Schönheit, auch kein Eyecatcher. Nun jedoch, komplett auf blauem Untergrund platziert, fällt das Logo mit blauem Kreis noch weniger auf. Obwohl Brand-Awareness, die Verbesserung der Sichtbarkeit als Marke, aktuell in aller Munde ist.

Das neue Verpackungsdesign ist nicht klarer, es ist vielmehr wirrer und liebloser, wie ich finde, auch was die Typo und die Platzierung der zahlreichen Elemente anbelangt. Ein unmotiviert wirkender Stilmix aus fotografischer Darstellung (Minzblätter) und zusätzlichen grafischen Schmuckelementen (Kreisringe, Sterne). Aus Konsumentensicht positiv ist immerhin der Umstand, dass die Anzahl an Dragees pro Verpackungseinheit mit 50 gleich geblieben ist. Womöglich vorerst, denn in Großbritannien und anderen Ländern gibt es Wrigley’s-Extra-Dosen mit 46 Dragees.

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Dieser Beitrag hat 11 Kommentare

  1. Das neue Design gefällt mir überhaupt nicht. Mit „lieblos” ist es wirklich gut beschrieben. Es wirkt auf mich wie ein Potpourri an Clip-Art-Elementen. Das war vorher für mich ansprechender gelöst. Vorher war auch zumindest das Produkt/Inhalt abgebildet. Ich würde gerne mal wissen, wie diese angebliche Neuerung Einfluss auf eine jüngere Zielgruppe hat.

  2. Die anderen Verpackungen auf extragum.co.uk sind viel Stimmiger und sehen teilweise richtig gut aus.
    Merkwürdig das man sich bei Extra Professional, als einziges Produkt für ein Foto
    (für die Sorte) statt einer Grafik entschieden hat.
    Die Dose, mit ihren optischen Ringen, killt die Gestaltung dann endgültig.

  3. Adrian hat völlig recht! Die anderen Verpackungen sind tatsächlich ganz hübsch. Hier könnte man sich auch einreden lassen, dass eine jüngere Zielgruppe angesprochen wird. Die knallen ja teilweise ähnlich wie “Hubba Bubba” & Co. In dem Kontext wirkt die Dose dann etwas besser, ist aber trotzdem kein Highlight. “Extra Professional Fresh” bricht mit der Darstellung der Minze hier grundlos aus.

    Mir ist jetzt erst aufgefallen, dass die beiden früheren “Orbit-Halbkreise” mittlerweile im “Extra”-Logo integriert sind. :D

  4. Mir fallen im Zusammenhang mit der unaufgeräumten Optik auch die komplizierten Bezeichnungen in Deutschland auf. Bei uns heißt es zum Beispiel “extra Professional Fresh”, in UK einfach “extra” oder vielleicht noch “extra White”.

  5. Puh, das sieht aus als hätte man verschiedene Designvorschläge von unterschiedlichen Personen willkürlich zusammengemixt. Wirr und unverständlich.
    Wenn Wrigley wirklich jüngeren Zielgruppen ansprechen hätte wollen, wäre das eher durch eine nachhaltigere, sprich ökologisch verträglichere, Verpackung gelungen.

    1. Da ein Logo weniger bzw. nicht wie ein Wort wirkt, sondern viel stärker bildhaft, ist Lesbarkeit kein Kriterium, das bei der Gestaltung sonderlich von Bedeutung wäre. Man denke beispielsweise an die vielen Wortmarken, die in gebrochenen Schriften gesetzt sind. Nur weil die Lesbarkeit, genauer gesagt die Leserlichkeit, suboptimal ist, sind Logos wie die von Corona (Biermarke), Gothaer (Versicherung), u.a. nicht zwangsläufig und grundsätzlich schlecht(er). Wir merken uns Logos nicht, indem wir sie wie ein Wort lesen, quasi Zeichen für Zeichen. In den meisten Anwendungskontexten nehmen wir Logos bleiläufig war. Ein flüchtiger Blick reicht, um das bildhafte Zeichen der dahinterstehenden Marke zuzuordnen.

      Anderes Beispiel: Ein Logo wie das von Mars Celebration ist in Bezug auf das Kriterium Leserlichkeit im Grunde ein Totalausfall. Letztendlich ist dies jedoch irrelevant. Denn aufgrund des Designs können wir dieses “Bild” dennoch korrekt der Marke bzw. Sorte zuordnen. Ob einem das Design gefällt oder ob das Design zum Produkt passt, sind wiederum ganz andere Fragen.

  6. Das Logo an sich, so, wie auf den Verpackungen unter extragum.co.uk platziert, wirkt auf mich stimmig. Was ich jedoch vollkommen aus der Zeit gefallen finde, ist die Plastikdose, die zudem durch ihre Unförmigkeit eine Art Fremdkörper darstellt, der weder in der Umwelt etwas zu suchen hat, noch in meiner Jackentasche oder meinem Rucksack. Es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis die nächste Kampagne gegen umweltschädlichen Verpackungsmüll das Unternehmen Mars ins Visier nimmt.

  7. Schaut man auf extragum.co.uk sieht man unter den ganzen schön einheitlich mit Illustration gestalteten Sorten auch die Wrigley’s Extra Professional in diesem Stil. Dass nun auf der Dosenverpackung nicht auch mit diesem Illu-Stil gearbeitet wird und stattdessen ein Foto einer blauen Minze verwendet wird, erschließt sich mir ganz und gar nicht.
    (Kann hier leider keine Bilder hochladen)

    Das glanz- und verlaufslose helle Blau gefällt mir sehr gut. Das Dunkelblau hätte noch blauer sein können und geht eher ins Lila, was ich schade finde. Es ist gerade bei Dunkelblau immer ein schmaler Grat zwischen Blau und Lila (gerade im Printbereich). Jetzt wo mir hier rechts über dem Artikel-Teaserfoto die Werbung von Lufthansa angezeigt wird, finde ich dass dieses Blau viel besser gepasst hätte.

    Das Logo gefällt mir insgesamt besser als vorher, ist aber immernoch weit von “gut” entfernt.

    LG
    Pfeffi

  8. Mit willkürlich platzierten Elementen und einer Clip-Art-Ästhetik wirkt das Ganze mehr nach kreativem Chaos als nach gezieltem Design.

    Die blauen Minzblätter auf der Hauptverpackung? Da bleibt einem fast der Kaugummi im Hals stecken. Und wer hat entschieden, dass eine wildgemixte Typografie hip ist?

    Ein Lichtblick: Die Dragee-Anzahl ist gleich geblieben. Aber ob das junge Leute hinter dem Ofen vorlockt, bleibt fraglich. Wahrscheinlich hätten die eher auf eine öko-freundliche Verpackung abgefahren. Wrigley’s, nächstes Mal vielleicht etwas weniger “Extra” und etwas mehr “Sinn” im Design?

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