Volleyball Ireland, der nationale Volleyball-Verband von Irland, hat ein umfassendes Rebranding vollzogen. Das visuelle Konzept sieht vor, den Volleyball selbst in den Vordergrund zu stellen und nicht die Verwaltungsbehörde, die ihn regelt.
Mit seinen gerade einmal 10.000 Sportlerinnen und Sportlern gehört der Volleyball-Verband Irlands zu den kleinsten in Europa (zum Vergleich: der Deutsche Volleyball-Verband vertritt 400.000 Mitglieder). Dass Größe alleine kein Garant für ein professionelles visuelles Erscheinungsbild ist, dürfte jedem Kreativschaffenden klar sein. Mit seinem eigenständigen neuen Erscheinungsbild dürfte der irische Volleyball-Verband so manchen großen Verband an die Wand spielen.
Bereits im Sommer 2019 hatte sich der europäische Dachverband „European Volleyball Confederation (CEV)“ ein neues, progressives Branding verpasst. Nicht minder dynamisch, farbintensiv und energetisch ist die neue Markenidentität, die sich vor wenigen Tagen der irische Verband verpasst hat. Die Motivation und die Ziele sind in beiden Fällen ähnlich: Steigerung der Aufmerksamkeit für Volleyball, um so vor allem junge Menschen für diesen Sport zu begeistern.
Das bisherige Logo des irischen Volleyball-Verbandes ist hinsichtlich Aufbau und Anmutung typisch für viele Sportverbandslogos: ein Gebilde ohne Gestaltungskonzept, das Eigenständigkeit vermissen lässt. Ganz anders das neue Logo. Die Formgebung des „VLY“-Logos repräsentiert, so die Idee, die Dreh- und Dehnungsbewegungen, die den Volleyballsport ausmachen. Eine Farbpalette bestehend aus den Tönen Rosa, Hellblau, Türkis und „fluoreszierend Gelb“ sowie ein Corporate Font namens „Youth“ sollen dem Verband ein eigenständiges und wiedererkennbares Profil geben.
Die Website des Verbandes (volleyballireland.com) wurde im Zuge der Einführung des neuen Brandings relauncht. Für das Rebranding verantwortlich zeichnet die auf Sportmarketing spezialisierte Agentur Branding Sport (Dublin).
Kommentar
Kleiner Verband, großer Sport. Ein starkes, originäres Typologo, ein eigenständiges Farbkonzept und ein in jeder Hinsicht optisch ansprechendes, modernes Design abseits der in diesem Umfeld so oft gesehenen klischeehaften Gestaltung.
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Definitiv eine Verbesserung!
Dass die Buchstaben “VLY” aber wohl für “VoLleYball” stehen, ist nicht direkt ersichtlich. Man überlegt schon erst mal kurz rum, ob VLY irgendwie eine Abkürzung von dem darunter stehenden “Volleyball Ireland” sein soll – “Volley Land Yreland..?”. Insbesondere das Doppel-L aufzubrechen, verhindert eine schnelle Assoziation hin zu “Volley”. “VLLY” hätte es besser gelöst und böte mit einem vierten Buchstaben den Platz, die Dehnungsbewegung noch stärker hervorzubringen.
Auf jeden Fall etwas, was sich gut auf Netzen, auf Bällen, auf Trikots, Spielfeld-Banden etc machen kann.
Ja, kapiere dieses VLY auch nicht wirklich, ebenso hat die Farbgebung so rein gar nichts mit Irland zu tun… Ne, insgesamt für mich komplett misslungen.
Die Farbgebung hat nichts mit Irland zu tun? Aha.
Der Gelbgrünton zitiert die Nationalflagge Irlands und Blau das Wappen. Ich finde es sehr angenehm und erfrischend, dass die Nationalfarben nicht 1:1 übernommen, sondern lediglich adaptiert und neu interpretiert wurden.
Zur Bedeutung von „VLY“: Im Teaser heißt es „Das visuelle Konzept sieht vor, den Volleyball selbst in den Vordergrund zu stellen und nicht die Verwaltungsbehörde, die ihn regelt.“
Mir geht es ähnlich wie Worn. Versuchte (ohne vorherige Info) der Abkürzung VLY eine Bedeutung zuzuordnen. Für mich ist es zunächst keine logische Abkürzung, nur weil alle drei Buchstaben in Volleyball enthalten sind. Viel schlimmer: Das V als Anfangsbuchstabe fällt hier vollkommen flach und auf den ersten Blick liest man nur LY. Das V wirkt wie nachträglich dazugequetscht, als ob man nicht gewusst hätte, wie man es noch rein bekommt. Es verliert optisch dadurch völlig an Relevanz. Wäre der Verein in Libyen (ISO) oder in London (KFZ) ansässig, könnte ich das Hervorheben noch verstehen.
Es wirkt aber in jedem Fall modern, die Farben finde ich schön ausgewählt und das Logo in “Endlosschleife” auf einem Band anzuordnen ist generell eine nette Idee. Auch mit VLY. kann man sich anfreunden, aber bitte mit ausgeglicheneren Buchstaben.
Lesbarkeit derart hoch zu gewichten, greift meines Erachtens bei einem solchen Logo zu kurz. Bekanntermaßen erfassen wir Logos nicht wie ein Wort, sondern wie ein Bild. Wir LESEN nicht AEG, CANTON, adidas u.ä. Letter für Letter, sondern wir erfassen die Gesamtheit. Das Kriterium Lesbarkeit oder gar Leserlichkeit ist innerhalb der Logogestaltung zweitrangig, zum Teil sogar unwichtig. Das frühere Logo des Museum Angewandte Kunst Frankfurt ist ein gutes Beispiel hierfür.
Deshalb ist es auch zweitrangig, wenn „VLY.“ nicht sofort als Buchstaben erkannt werden. Wichtiger ist, dass das Zeichen mit dem Verband respektive mit Volleyballsport in Irland assoziiert werden kann. Die dynamische Form der Lettern wie auch die Farbgebung ermöglichen dies, und zwar, wie ich finde, auf besonders ansprechende Art und Weise.
Zur besseren Veranschaulichung hier einmal eine abstrahierte Abwandlung des Logos, mit der die über die Typo transportierte auf- bzw. ansteigende Dynamik anhand simplifizierter Formen kenntlich gemacht wird. Die Form wirkt wie die visualisierte Kraftübertragung eines Schmetterschlages auf den Ball. So nehme ich auch „VLY.“ war, das eigentlich mehr Bildmarke als Wortmarke ist.
Bin hin und hergerissen. Auf dem ersten Blick finde ich den progressiven, völlig klischeefreien Auftritt toll. Beim Logo lese ich aber ohne Vorwissen ⌄LY.
Das V ist für mich eher ein Pfeil. Bleibt also Pfeil L Y Punkt.
Dann erwarte ich eigentlich schon, dass L und Y mehr zu bedeuten haben als zufällig ausgewählte Buchstaben aus „Volleyball“. So erfüllt das für mich nicht den Zweck. Nicht umsonst werden bei Logos in aller Regel sinnvolle Abkürzungen verwendet.
Ich muss der Kritik teilweise zustimmen. Definitiv eine Verbesserung aber vielleicht etwas zu abstrahiert, vor allem geht das “V” unter und ich konnte es erst beim zweiten Mal erfassen.
Die Abkürzung selbst finde ich jetzt nicht so problematisch. Mann gewöhnt sich daran und irgendwann wird es als normal angesehen (ORF, ARD, AEG, ÖBB, …).
Die Farbgebung wiederum ist gewöhnungsbedürftig. Ja, es widerspiegelt Irland, mir persönlich ist es aber zu grell.
@Achim: Kann es sein, dass du keine Artikel mehr nur Mitgliedern anbietest?
Zu Deiner Frage Peter. Dieser Beitrag war für die ersten 24 Stunden nach Veröffentlichung nur für dt-Mitglieder zugänglich. Nähere Infos zu diesem Thema finden sich hier.
Ich liebe diese Farben! Lustigerweise ist mir erst jetzt aufgefallen, dass es um Irland (Ireland) und nicht Island (Iceland) geht. Die Farben haben mich dahingehend “manipuliert”, dass ich gedanklich eher an die isländische Natur gedacht habe.
Mal was Neues! Die Gestaltung der Wortmarke empfinde ich als sehr mutig, aber das Ergebnis ist prägnant und visuell stark. Sowohl Wortmarke wie Farbthema empfinde ich aber als sehr modisch und unterstelle, dass das nicht gut altern wird – wenn überhaupt.
Das Rosa als Akzentfarbe zwischen den Anderen bereitet mir persönlich fast physische Schmerzen. Diese bewusst-ironische Hässlichkeit ist im Geist der Zeit, aber ich empfinde den Gesamteindruck der Farben als kühl, sachlich, steril, und …unappetitlich!
Trotzdem: Das Logo macht mir Freude, ich empfinde auch dass die “Bildmarke” sehr gut mit der Typo darunter korrespondiert – das sieht schon schick aus!
Das Design des Logos an sich sieht für mich von Font und Aufarbeitung aus wie ein Mittelständisches Unternehmen so Anfang der 90er Jahre. Es ist schon irgendwie cool gelöst, aber der Look selbst ist komisch altbacken, auch wenn die Idee so gut ist. Die Umsetzung ist dann fesch und modern
Weil manche meinen, es seien irgendwelche Buchstaben aus dem Wort “Volleyball”: Es sind die Konsonanten. Das Weglassen der Vokale als Trend, der uns schon mehr als eine Dekade begleitet, ist meiner Meinung nach eine Folge der zensurbesessenen Amerikaner. Zuerst gab es die “FCK …”-Aufkleber und -T-Shirts, und als die fest zum Stadtbild gehörten, fingen Firmen an, sich Namen ohne Vokale, also unter Auslassung der Vokale, zu geben. Ich habe in wenigen Augenblicken folgende Entwicklung mit diesem Logo durchlebt: “dilletantsich” – “kann man doch machen” – “mutig” – “richtig, richtig gut”. Aber auch ich habe große Zweifel, dass sich dieses Logo in 20 Jahren noch richtig anfühlt oder das Potential hat, durch Anpassungen gut zu altern …