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Rebranding nach 29 Jahren – Mobile.de mit neuem Markenauftritt

Mobile.de Redesign. Quelle: Mobile.de
Mobile.de Redesign. Quelle: Mobile.de

Der Online-Fahrzeugmarkt Mobile.de hat ein umfassendes Redesign angekündigt. Erstmals seit fast drei Jahrzehnten wird das Erscheinungsbild grundlegend angepasst. Die Umstellung auf das neue Design soll zu Anfang Mai erfolgen.

Mobile.de ist eine 1996 gegründete Online-Plattform für den Kauf und Verkauf von Autos, Nutzfahrzeugen, Motorrädern und E-Bikes, und gilt als Deutschlands größter Fahrzeugmarkt, der sich sowohl an private wie auch gewerbliche Anbieter und Käufer richtet. Mit einem modernisierten Markenauftritt möchte das in Berlin ansässige Unternehmen gleichermaßen bestehenden Nutzer wie auch jüngere Käufergruppen ansprechen.

Auszug der Pressemeldung

„Das neue Design ist ein entscheidender Schritt in die Zukunft von mobile.de. Wir wollen unsere bestehenden Nutzer begeistern und neue, jüngere Käufergruppen für uns gewinnen“, sagt Inga Wiese, Chief Brand Officer von mobile.de. „Indem wir unsere Marke modernisieren und die Wiedererkennung erhöhen, stärken wir unsere Rolle als führende Fahrzeugplattform […] Das neue Designsystem beinhaltet ein neues Logo mit markanter Wort-Bild-Marke und spielt kreativ mit der Nummernschild-Plakette des alten Logos.

Mobile.de Branding – Anwendungsbeispiele, Quelle: Mobile.de
Mobile.de Branding – Anwendungsbeispiele, Quelle: Mobile.de

Im Zuge des Redesigns wurden unter anderem das Logo, die Farbwelt und die Typografie überarbeitet und feinjustiert. Die für Mobile.de typische Farbe Orange ist kräftiger als bisher und wird fortan durch Lila und Hellblau als Akzentfarben ergänzt.

Als neue Hausschrift setzt Mobile.de zukünftig auf die Mobile Youth. Hierbei handelt es sich um eine geometrische Serifenlose, die über eine große x-Höhe verfügt, wodurch Minuskeln fast gleichgroß wie Majuskeln erscheinen. Wie es seitens des Unternehmens heißt, sollen Textinhalte sowohl auf Desktop- als auch auf mobilen Geräten prägnant und gut lesbar dargestellt werden.

Mobile.de Logo – vorher und nachher, Quelle: Mobile.de
Mobile.de Logo – vorher und nachher, Quelle: Mobile.de

Erstmals seit Launch des Online-Fahrzeugmarktes wurde auch das Logo signifikant überarbeitet. Weiterhin wird der Name rein in Kleinbuchstaben geschrieben. Statt in der Helvetica Condensed ist die Wortmarke nun jedoch in der neuen Hausschrift Mobile Youth gesetzt, wobei die Form des „m“ individuell angepasst wurde. Auf die bislang im Logo enthaltene Umrandung, die an die Form eines KFZ-Nummernschild angelehnt ist, wird fortan verzichtet. Die Wortmarke steht nun frei im Raum und kann sowohl in Lila als auch in weiß dargestellt werden.

Das der Wortmarke vorgestellte orangefarbene, abgerundete Rechteck bleibt erhalten, mehr noch – zukünftig wird es zu einem zentralen Brand Asset innerhalb des Designsystems und zu einem wiederkehrenden Gestaltungselement im Erscheinungsbild. Vom Unternehmen wird dieses Element im Rahmen der Pressemeldung als „Nummernschild-Plakette“ bezeichnet, allerdings handelt es sich bei diesem Element weniger um eine Art Plakette (z.B. TÜV), als vielmehr um den für EU-Nummernschilder typischen linken, blauen Balken („Euro-Feld“, Länderkennung), welcher von Mobile.de, abgewandelt in Orange, seit je her innerhalb des Corporate Designs zitiert wird, so auch im App-Symbol in Kombination mit dem „m“.

Konzeption und Umsetzung des neuen Designs erfolgte in Zusammenarbeit mit der Hamburger Designagentur Mutabor.

Kommentar

Eine wirklich smarte, intelligente Lösung, und ein offenes, adaptives, variables Designsystem. Im Ergebnis ein frisches, optisch ansprechendes, modernes Erscheinungsbild.

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Dieser Beitrag hat 20 Kommentare

  1. Sehr schöne Arbeit! Verspielt, charakterstark, schlau. Gut überführt ins neue Zeitalter. Beim App/Web Design werden sie sicherlich noch etwas mehr in die Details eintauchen.

    Nur auf die uncanny AI Videos mit morphenden Gesichtern kann ich gern verzichten. :)

  2. Ich verstehe den Haken vor dem m nicht? Ich lese da imobile.de oder wiobile.de. Das “m” verschwimmt immer in meinem Sichtfeld.

    1. Ich erkenne das von ihnen gelesene nicht wirklich. Für mich ist das einfach ein kleines m, ohne den Haken wäre es ein großes M. Außerdem finde ich es mit Haken besser, da er die Typographie besser an die orangene Fläche anhängt, das Logo würde ansonsten an der Stelle brechen.

      1. Das Problem ist, dass die Linie nach dem Start nicht von oben weiterläuft, sondern von unten. Manche Handschrift mag so aussehen, aber bei der Typo passt das einfach nicht.

  3. Das Redesign ist äußerst gelungen – frische Farben und ansprechende Designelemente verleihen der Gestaltung eine moderne Note. Als Still erfordert das neue „m“ bei mir noch etwas Eingewöhnung, da ich es erst bei längerer Betrachtung auch als dieses wahrnehme (mein Hirn will da auf den ersten Blick eher ein „w“ erkennen).
    Auf den Einsatz von KI im Video könnte ich ebenfalls gut verzichten.

  4. Also ich find’s so und so.
    Das Design wirkt stimmig, frisch und im positiven Sinn auffällig. Die markanten Farben kommen keineswegs schrill rüber. Insgesamt modern und gefällig.

    Aber diese Wortmarke ist grässlich. Das “angepasste” kleine “m” soll gleichzeitig eine Spiralfeder und ein ineinander fließendes “wm” oder “wi” darstellen? Das kleine “e” kippt optisch nach rechts um. Die Majuskeln gehen fast unter.
    Alles in allem besteht die Wortmarke gefühlt aus mehr als einer Schriftart und -größe. Sie wirkt dadurch unruhig.

  5. Ich stolpere beim Lesen der Wortmarke schon irgendwie jedesmal über die chaotisch wirkenden Buchstaben. Und ich sehe auch schon die Kommentare in den Socials vor mir a la “das Nummernschild hat viel besser gepasst”.

    Trotzdem gefallen mir die Visuals und die neuen Farben ausgesprochen gut. Wiedermal eine Frage der Gewohnheit nehme ich an.

  6. Gefällt mir richtig gut!

    Nur eine Frage zur Wortbildmarke: Kann mir die Form das “M” erklären?
    Wozu der senkrechte Vorstrich?

    1. So wie Martin oben schrieb soll das ein “handschriftliches” m darstellen, aber ich habe noch nie gesehen dass vom Vorstrich dann gleich der Bogen unten weggezogen wird. Ich habe das so gelernt (und eigentlich auch immer so gesehen) dass der Aufstrich auf der selben Linie läuft wie der Vorstrich und sich erst weiter oben wegbiegt.

      Ganz davon ab passt diese “Schreibschrift”-Anlehnung für mein (ungeübtes) Auge gar nicht.

      @Achim kannst du das typografisch erklären? Ich weiß, ein Logo ist immer ein Bild, aber hier verwirrt es ja augenscheinlich (hehe) Viele.

      1. Sicherlich – die fließende, durchgängige Strichführung ist typisch für die handschriftliche Minuskel „m“. Schreibschrift macht von der Markenpositionierung her in diesem Fall jedoch wenig Sinn, wie ich meine (Vergleich Greenpeace, Disney, CocaCola). Bei der Marke Mobile.de stehen andere Kernwerte im Fokus: Digitalität, Technik-Affinität, und eben Mobilität. Und das strahlt das Zeichen meiner Meinung auch aus. Die Formgebung ist übrigens nicht unähnlich zum Nasa-„Worm“, eine Wortmarke, die ebenfalls Technik-Affinität und Bewegung/Mobilität vermittelt. Tatsächlich beschreibt auch das m-Typologo eine wurmähnliche Form.

        Mobile.de Brand Design Visual, Quelle: Mobile.de Mobile.de Brand Design Visual, Quelle: Mobile.de

        Das „m“ in mobile.de ist also nicht bloß ein Schriftzeichen, es ist ein Typologo, das auch solitär verwendet werden kann, und dabei die Marke repräsentiert. Ein Zeichen, das unterschiedliche Assoziationsräume öffnet: Spiralfeder wurde bereits genannt. Beim ersten Anschauen des Image-Filmes hatte ich tatsächlich mit einem Stretching gerechnet. Auch als kurvenreiche Straße, als eine von A nach B führende Wegstrecke / Fahrt kann das m gelesen werden, daher die fließende, durchgängige Strichführung. Es geht um Fortbewegung, im übertragenen Sinne. Bei Wolff Olins steht das W mit durchgängigem Strich für den kreativen Schaffensprozess, der meist viele Wendungen und Richtungswechsel enthält. Hier, bei Mobile.de, sind es Richtungswechsel auf der Straße.

        Ungewöhnlich ist die unterschiedliche Strichstärke der Lettern. In kleinen Größen wirkt die Wortmarke auf mich homogen. Doch in großer Darstellung empfinde ich die beiden Senkrechten/Stämme im m als zu dünn, im direkten Vergleich zum i und l.
        Könnte mir denken, dass das Designteam in dieser Hinsicht viel ausprobiert hat, und dass ein m mit dickeren Stämmen „matschig“ ausschaut, zumindest in kleinen Größen.

        Im Zuge der Recherche stieß ich u.a. auf das Logo des Niederösterreichischen Museums (museumnoe.at), das ähnlich konstruiert ist. Die Diagonalen im stilisierten „MN“ verlaufen in entgegengesetzter Richtung.

  7. Gut, dass das mal angepackt wird. Gefällt mir auf den ersten Blick ganz gut. Bleibt zu hoffen, dass wirklich alle Bereiche ein Update bekommen. Es gibt direkt bei mobile.de oder auch eingebettet in Autohaus-Websites nämlich noch solche grausigen Seiten, die auch die letzten Überarbeitungen scheinbar unverändert überstanden haben: https://home.mobile.de/OA-AUTOMOBILE#ses

  8. Die “Youth” erfreut sich aktuell starker Beliebtheit im Branding. Zuletzt auch beim Fahrradreifenhersteller Schwalbe (dt berichtete).
    Dass so eine Charakterstarke Schrift nun für Autos und Fahrräder einstehen soll passt mir nicht ganz. Das kann aber auch sehr subjektiv sein.

  9. Ja hier ist man wohl wieder ein wenig hin- und hergerissen. Einerseits wird man das Nummernschild ein doch etwas vermissen, nach so langer Zeit. Aber ein Re-Branding war dringend notwendig. Das Logo wirkt tatsächlich noch so wie aus den Anfängen des Internets, von daher kann ich den Schritt nachvollziehen.
    Tatsächlich gefällt das neue Design sogar. Allerdings war meine erste Assoziation des Key-Visual eines Mobilfunk-Anbieters.
    Handwerklich hätte ich vlt. den Abstand zwischen „Plakette“ und „m“ zu bemängeln. Meines Erachtens könnte er ein wenig größer ausfallen. In kleinen Auflösungen verschwimmt der Freiraum. Die Tatsache, dass die „Plakette“ nur noch so groß ist wie die x-Höhe, ist in manchen Darstellungen für mich irritierend (mir ist dies insbesondere in der Webseiten-Darstellung aufgefallen), selbst wenn durch die gewählte Schrift der Höhenunterschied zwischen Minuskeln und Majuskeln sehr gering ausfällt.
    Dennoch glaub ich, dass man sich an das neue Branding schnell gewöhnen wird. Insgesamt ist es doch gefällig und zeitgemäß.

  10. Das Logo hat so seine Schwächen, die bereits genannt wurden. Der neue Auftritt gefällt mir aber insgesamt.
    Bei mir ums Eck hängt seit letzter Woche auch eines der Plakate mit dem Spruch “Mehr Gefährte(n) als Frodo”, da dacht ich dann allerdings… puh, echt jetzt? :D

  11. Lese hier nur wobile.de…

    Grundsätzlich ein gutes rebranding abseits des Logos. Das ist halt leider ne unlesbare Katastrophe und dementsprechend leidet der restliche Fortschritt darunter.

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