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Rebranding der Sportmarke Völkl

Völkl, deutscher Hersteller von Sportartikeln, hat seit wenigen Tagen ein neues Logo. Um den Einsatz in den digitalen Medien einfacher zu machen, sei ein Redesign unumgänglich, wie es von Seiten der verantwortlichen Designagentur heißt.

Völkl ist nach eigenen Angaben der einzige Skihersteller, der nach wie vor in Deutschland entwickelt und überwiegend fertigt. Um die mehr als 90 Jahre Tradition der Skimarke in die moderne Lebenswelt zu übertragen, wurde ein Redesign vorgenommen. Bei der Überarbeitung des Markenlogos sei es von großer Bedeutung gewesen, nicht das wertvolle Wiedererkennungspotential zu verlieren. Das neue Logo, das vor wenigen Tagen im Umfeld der digitalen Medien Premiere feierte, transportiere die Markenwerte Leidenschaft, Präzision und Selbstvertrauen auf einen Blick. Offiziell vorgestellt wird das neue Design erstmals im Rahmen der ISPO 2017 Anfang Februar.

Für das Rebranding verantwortlich zeichnet die Agentur KW43 BRANDDESIGN.

Kommentar

Die visuellen Erscheinungsbilder von Sportmarken gehören sicherlich, in Abhängigkeit von Produktzyklen, zu den sich am schnellsten verändernden. Oftmals gibt es neben einem Hauptlogo zahlreiche Abwandlungen, jeweils für unterschiedliche Produktsegmente und Einsatzzwecke. Nicht selten geht unter dem Druck, mit jeder neuen Saison immer wieder neue Modelle auf den Markt bringen zu müssen/wollen, der visuelle Kern einer Marke verloren, so nach meinem Empfinden auch bei Völkl. EINE Völkl-Wortmarke gab es in der Vergangenheit im Grunde nicht. Während die Bildmarke über Jahrzehnte hinweg unverändert blieb, sind über die Jahre unzählige Schriftzug-Varianten entstanden: in Großbuchstaben gesetzt, in Kleinbuchstaben, mal kursiv, mal normal, mit zwei ö-Pünktchen und mal mit nur einem. Es würde den Rahmen sprengen, alle Varianten hier aufzulisten.

Wiedererkennbarer ist die Marke schon eher anhand der Hausfarben, die nun schon seit vielen Jahren aus Schwarz und Gelb bestehen. Das bleibt auch zukünftig so. Die Modifizierung der Bildmarke ist signifikant. Aus den zwei sich überlagernden „V“ sind nun zwei nebeneinander gestellte „XX“ geworden. So losgelöst ist die Bildmarke nicht wiederzuerkennen. Aber vollkommen losgelöst ist ein solches Zeichen im Grunde nie. Anhand des fortgeführten Farbkonzepts und dem jeweiligen Anwendungskontext (TV-Spot, Produktdesign, u.a.) bleibt die Marke Völkl auch weiterhin wiedererkennbar. Es ist eher eine Frage des Geschmacks, ob man der neuen Bildmarke, die massiver und weniger filigran wirkt als das bisherige Signet, etwas abgewinnen kann. Interessant: auch im neuen Signet bleibt die gelbe Binnen-Raute erhalten (siehe Vorher-Nachher-Ansicht).
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Mediengalerie

Dieser Beitrag hat 31 Kommentare

  1. Hmm, mir stellt sich die Frage, ob sie sich nicht auch ein wenig von Under Armour abgrenzen wollten.

    “Wiedererkennbarer ist die Marke schon eher anhand der Hausfarben, die nun schon seit vielen Jahren aus Schwarz und Gelb bestehen.”
    Da fällt mir erst auf, dass ich Völkl immer mit Rot und Silber assoziiere, da ich bei der Marke immer sofort an die damals recht beliebten Rucksäcke von Aral denke.

  2. Ich finde es interessant, wie oft auch Profis der Fauxpas unterläuft, für jede erdenkliche Sache adhoc eine absolute Wahrheit definieren zu wollen.

    “So losgelöst ist die Bildmarke nicht wiederzuerkennen.”

    Um selbst mal eine absolute Gegenwahrheit zu artikulieren: Dies ist schon allein deshalb nicht korrekt, da bei mir sofort die volle Völkl-Assoziation da war. Bei mir als generellem Konsument. Bei mir als Ski-Fahrer. Bei mir als Kreativschaffendem. Und das aus dem Stand – denn bis ich diesen Artikel eben öffnete, wusste ich weder vom Rebranding noch hatte ich in überschaubarer Vergangenheit größere Berührungspunkte mit der Marke Völkl.

    Ansonsten natürlich wie immer vielen Dank für den Artikel!

  3. Gefällt mir ganz und gar nicht. Sehr beliebige Gestaltung, könnten auch von einem Bau- /Bohrmaschinenhersteller stammen. Erinnert an Stacheldraht.

  4. Mit der Signalfarbenkombination, den dicken kantigen Buchstaben und den verlängerten Skizzenlinien spricht es sehr die Sprache von Marken aus dem Baugewerbe – Baggerhersteller, Hoch-Tiefbau, Architektur…
    Nichtsdestotrotz gefällt es mir sehr gut! Ob es eine Verbesserung gegenüber den alten Darstellungen ist, will ich jedoch sehr bezweifeln. Geschwungene Linien und kursive Schrift passen sehr gut ins Sport-Gewerbe, daher verstehe ich nicht, wieso man sich so krass davon verabschieden will.
    Und auch ich erkenne in der Bildmarke ganz klar ein Doppel-X bzw ein W – in der alten Variante lese ich allerdings auch “A”, so gesehen nichts schlimmer gemacht.

    1. Ich glaube, das ist ein Missverständnis Andreas. Völkl hat, nach meinem Empfinden, über die Jahre unter dem besagten Wettbewerbsdruck einen visuellen Kern verloren, wenn es denn einmal einen gehabt hat, was ich nicht einschätzen kann, da ich nicht mehrere Jahrzente in die Unternehmensgeschichte zurückgeblickt habe. Wie gesagt, die Corporate-Farben einmal außen vorgelassen – die sind seit Jahren konstant und identitätsstifend, auch wenn beispielsweise Salewa ziemlich ähnlich unterwegs ist. Mit dem Redesign geht keinesfalls der visuelle Markenkern verloren – der Markenauftritt war vorher schon verwässert -, das Redesign bietet vielmehr die Chance, den Look von Völkl zu harmonisieren, zu verdichten, um die Marke insgesamt zu stärken.

      Die Betonung hierbei liegt wohlgemerkt auf “Chance”. Denn was Völkl daraus macht, bleibt abzuwarten.

  5. Sehe nur ich das, oder ist das “ö” der einzige Buchstabe mit runden Ecken? Was ich schade finde, ist, dass das “o” des “ö” willkürlich ist, wohingegen ja die anderen Buchstaben in der Konstruktionszeichnung einen Sinn ergeben. Auch sieht es irgendwie plump aus und passt nicht so recht zu V,l,k, und l. Es erschient zu breit – wäre es nicht besser, wenn es die linke und die rechte Flucht der Punkte aufnehmen würde? Bin Laie.
    Gut finde ich, dass das Signet nicht mehr nach der Marke Head zu deren alten Zeit aussieht, auch wenn das aktuelle Head-Signet auch technischer ist als früher.

  6. Gefällt mir optisch sehr gut…ist aber leider einfach einmal das Renault logo (Bildmarke) und einmal das Nokia Logo (wortmarke). Das ist schade, da es handwerklich ja wirklich toll gemacht ist (klar es fehlt definitiv an der Dynamik) denn die obergenannte assoziation war das allererste was mir persönlich dazu eingefallen ist!

    1. Das Renault-Logo ist eben ziemlich gut, daher wirkt das auch hier – vor allem auch noch mit gelb.

      Das alte Skischaufel-V-Logo war eigentlich sehr markant. Das hätte man weiter entwickeln können. Jetzt wirkt alles viel “verhakter” als früher. Wie überkreuzte Ski.

      Das “kl” in der kleine Darstellung säuft im Schwarzen leider ab. Die Buchstaben empfinde ich als ungelenk. Mich erinnert das alles sehr an ein Baufirma, im Besonderen an diese hier:

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