Skip to content

Ratiopharm Ulm modifiziert Vereinslogo

Ratiopharm Ulm Logo
Ratiopharm Ulm Logo, Quelle: Ratiopharm Ulm

Kurz nachdem über die visuelle Neuausrichtung der TBB Trier berichtetet und diskutiert wurde, präsentiert „ratiopharm ulm“ ein überarbeitetes Logo. Die Ulmer Kommunikations- und Design-Agentur HALMA ist neuer Sponsor und durfte das Logo gleich selbst überarbeiten.

„Als Andreas Oettel uns mit der Aufgabe betraut hat das Logo zu überarbeiten, war uns klar, dass wir etwas Neues schaffen mussten. Wir wollten den Rahmen sprengen. Diese Idee transportiert nun der Ball, der aus der Logobegrenzung herausragt“, so Tamara Rebmann, eine von drei Geschäftsführern bei HALMA.

Basketball Ratiopharm Ulm Logo

Neben einer dezent angepassten Form wurde auch die Schreibweise geändert. Zukünftig wird „ratiopharm ulm“ durchgängig in kleinen Lettern geschrieben. In der offiziellen Pressemeldung heißt es hierzu: „Dies hat nichts mit „Understatement“ zu tun, ’sondern ist eine logische Anpassung an das Auftreten unseres Hauptsponsors ratiopharm’, erklärt Andreas Oettel. Gleichzeitig soll durch das neue Schriftbild die enge Verbundenheit mit der Stadt Ulm, die seit Jahren auf Großbuchstaben verzichtet, zum Ausdruck gebracht werden.“

Wenn man einmal über die ungewollt komisch wirkende Aussage, „die Stadt Ulm verzichtet seit Jahren auf Großbuchstaben“ absieht, finde ich doch bemerkenswert, wie devot Basketball-Vereine mittlerweile hierzulande auftreten. Identität, die sich zu einem Großteil vom Sponsor (ratiopharm) ableitet! War das schon immer so? Falls ja, ist mir dies vor 20 Jahren nicht so aufgefallen.

Die jeweilige Dominanz des Sponsors führt nicht nur zu grotesk klingenden Namen wie „WALTER Tigers Tübingen“, „Gloria GIANTS Düsseldorf“ oder „New Yorker Phantoms Braunschweig“, sondern sie erschwert es den Vereinen, als Marke zu expandieren und neue Fans anzulocken, denen die Clubs ,angesichts der vorgestellten Sponsorennamen, gesichts- und seelenlos erscheinen dürften. Will man tatsächlich Fan von einem Club sein, der nach vier, fünf Jahren mit Wegfall des Hauptsponsors ein Großteil seiner Identität verliert? Dies ist sicherlich mit ein Grund, weshalb Basketball hierzulande aus der Nische Randsporart nicht herauskommt. Die zahlreichen Ausgliederungen der Basketball-Abteilungen aus den Vereinen, die es in den Achtzigern und Neunzigern gab, mögen wirtschaftlich sinnvoll gewesen sein, in Bezug auf die Markenführung hat es das Leben der Clubs sicherlich eher erschwert.

Mit der kommenden Spielzeit 2011/2012 hält der FC Bayern München Einzug in das Basketball-Oberhaus. Da weiß man, was man hat und was man visuell bekommt. Auch der BBC Bayreuth, die BG 74 Göttingen, Artland Dragons und die Eisbären Bremerhaven treten allesamt ohne Sponsorennamen auf. Der Saisonauftakt Anfang Oktober mit dem Spiel BBC Bayreuth gegen ratiopharm ulm gerät also nicht nur zur rein sportlichen Punktejagd, sondern auch zum Duell der Systeme, um das einmal etwas kernig zu formulieren.

P.S. Kurios: Brose ist namensgebender Sponsor der Brose Baskets aus Bamberg und gleichzeitig Premiumsponsor der BBC Bayreuth.

Dieser Beitrag hat 22 Kommentare

  1. Das Problem dürfte sein, dass man es ohne großen Sponsor (der dann eben den Namen beansprucht) kaum schafft, einen wirklich konkurrenzfähigen Etat aufzustellen. Bayreuth und Göttingen sind in der Etat-Tabelle sehr weit unten, Bremerhaven bekommt meines Wissens nach vergleichsweise viel Geld von der Stadt selber und in Quakenbrück gibt es einen Mäzen.

    Und wie sehr das die Entwicklung des Basketballs erschwert.. ich weiß es nicht, aber die Liga entwickelt sich definitiv positiv. Die Etats und Zuschauerzahlen steigen, die Qualität wird besser und wirtschaftlich gilt man wohl schon als verlässlichste Liga in Europa, denn Spanien und Griechenland als wohl stärkste Ligen leiden stark unter der Wirtschaftskrise. Und auch wenn Fans sicherlich lieber ein “BG Göttingen” als ein “_Sponsorname_ Göttingen” lesen, so wünschen sich doch zumindest in Göttingen sehr viele einen Namenssponsor um beim Etat besser mithalten zu können.

  2. die abgerundeten kanten des logos sind gelungen, ebenso das rausstehen des balles über die grenzen. der basketball sieht zu blass aus, finde den farbverlauf komisch, ein kräftigeres durchgehendes orange wie beim alten logo wäre besser denke ich, aber da gibt das ratiopharm-logo farblich leider nicht mehr her.
    der größte fehler beim logo ist das ulm. von der schriftart her nimmt es natürlich bezug zum logo von ratiopharm, aber helevetica weiß auf schwarzem hintergrund und noch dazu klein geschrieben… sieht aus wie ein haltestellenschild :)

    edit: insgesamt wird zu viel “angepasst”… an das ratiopharm logo, die kleinschreibweise der stadt ulm. ist zwar manchmal angebracht, aber geht halt auch oft schief

  3. Ich finde das Redesign gelungen. Allerdings ist das Konzept mMn zu austauschbar. Eine visuelle Identität entsteht hier nicht, da sowohl Sponsor als auch Stadt beliebig angepasst werden kann. Sieht aus wie ein Blankologo aus dem Setzkasten – [put your sponsor here], [insert city here]

  4. @ sonny:

    Sieht eher nach Univers aus und nicht nach Helvetica ;-)
    … siehe das kleine »a«

  5. » […] war uns klar, dass wir etwas Neues schaffen mussten. Wir wollten den Rahmen sprengen.«
    Gut dass er explizit drauf hingewiesen hat, dass das eine bahnbrechende Änderung ist, sonst wär das diesmal völlig an mir vorbeigezogen …

    … ich bin ja Fan von schlichtem Design, aber das ist hier Basketball. Da erwarte ich irgendwie diese herausgeputzten Comic-Logos. Ich will heulende Wölfe, Drachen, Feuer, Blitze und anderen Namen wie »Battle Station Frankfurt« oder so Zeugs. In der DEL klappt das schon ganz super … kurbelt nicht zuletzt auch den Merchandise Verkauf an.

    Aber sich optisch und mit dem Vereinsnamen an den Sponsor anzupassen bzw. unterzuwerfen finde ich wenig hilfreich. Ich glaube auch nicht, dass es so ein Traditions-Sponsor ist wie die »Bayer-Werkself«, wo das Bayer gar nicht mehr von Leverkusen wegzudenken ist im Namen.

    P.S.: dass es einen »Fußball Club Bayern München Basketball« gibt, finde ich jetzt nicht unbedingt ein triumphales Beispiel für gute Markenführung.

  6. Gefällt mir besser. Nur mit den Linien auf dem Ball habe ich bei beiden Versionen meine Probleme. Die sehen irgendwie verschoben aus, v.a. der Bogen links.

  7. Der folgende Satz in Verbindung mit dem vorher/nachher-Bild sagt doch schon alles: „Als Andreas Oettel uns mit der Aufgabe betraut hat das Logo zu überarbeiten, war uns klar, dass wir etwas Neues schaffen mussten. Wir wollten den Rahmen sprengen. Diese Idee transportiert nun der Ball, der aus der Logobegrenzung herausragt”

    Aus furchtbar wurde furchtbar gemacht. Mehr muss man dazu wirklich nicht sagen.

  8. Leider nach dem Insolvenzantrag 2009 nicht mehr in der BBL vertreten, dennoch mit dem besten Logo, das ich bisher auf dem dt. Markt bisher gesehen hab:

    So sollte das m. M. n. gemacht werden!

  9. Ich will heulende Wölfe, Drachen, Feuer, Blitze

    Sicher, dass Du Sport sehen möchtest und nicht Harry Potter?

    Fußball Club Bayern München Basketball

    Is richtig. Diese Inkonsistenz im Namen gibt es. Bei den vorgestellten Abkürzungen im Namen von Vereinen ist es allerdings so, dass die ausgeschriebene Form so gut wie nie angewandt wird. Nur eingefleischte Fans dürften auf Anhieb wissen, wofür „MSV“, „VfL“ oder „SG“ stehen. Insofern ist „FCB Basketball“ legitim und, wie ich finde, authentischer, als sich mit irgendwelchen Fabelwesen im Namen, zumal englisch geschrieben, zu schmücken. Mir ist lieber, der Name ist eher neutral gehalten und dafür lassen die Spieler auf dem Parkett dann die Funken sprühen.

  10. edit: insgesamt wird zu viel “angepasst“… an das ratiopharm logo, die kleinschreibweise der stadt ulm. ist zwar manchmal angebracht, aber geht halt auch oft schief” @sonny

    Die Schreibweise “ulm” in klein liegt daran, dass das Logo der Stadt Ulm ebenso diese kleine Schreibweise nutzt. Ist also reiner Zufall.

Kommentare sind geschlossen.

An den Anfang scrollen