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Radio Fritz bekommt neues Logo

Radio Fritz Logo (ab 06/2020), Quelle: RBB/Radio Fritz
Radio Fritz Logo (ab 06/2020), Quelle: RBB/Radio Fritz

Fritz, die Jugendwelle des öffentlich-rechtlichen Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB), hat sich ein neues Logo zugelegt. Das bisherige Logo wurde vor mehr als 20 Jahren eingeführt und macht nun Platz für ein „cooleres und zeitgemäßeres“ Design, das sich insbesondere für die digitalen Anwendungen besser eigne, wie es im Rahmen der Vorstellung seitens des RBB heißt.

Mit weiteren, für Social-Media-Kanäle konzipierte digitale Formate und einem darauf abgestimmten neuen Markenauftritt will der Radiosender Fritz, so rbb-Programmdirektor Dr. Jan Schulte-Kellinghaus, eine Weiche in Richtung digitale Zukunft stellen. Die Konkurrenz im Netz sei zwar unfassbar groß, wie Fritz-Wellenchefin Karen Schmied erklärt, aber man sei zuversichtlich, dass die Neuausrichtung ins Netz gelänge. Die App, die für den Sender immer wichtiger werde, wurde vor wenigen Tagen relauncht, ebenso der Webauftritt. Im Umfeld von Facebook & Co. fällt die Kritik zum neuen Webauftritt und nunmehr spitzkantigen Logo geteilt aus.

Radio Fritz Logo – vorher und nachher, Bildquelle: RBB/Radio Fritz, Bildmontage: dt
Radio Fritz Logo – vorher und nachher, Bildquelle: RBB/Radio Fritz, Bildmontage: dt

Das prominente, spiegelverkehrt abgebildete und dadurch immer etwas aufmüpfig wirkende rote „F“ ist Geschichte. Das neue Senderlogo ist weniger illustrativ als sein Vorgänger, ebenso verzichtet es auf jegliche 3D-Anmutung. Gelb wurde bereits seit Längerem als Primärfarbe verwendet und hält nun auch Einzug im fortan dreifarbigen Logo. Das gilt auch für die als Profilbild und App-Symbol verwendete Version, die in Bezug auf den Aufbau und die Gewichtung der Farben deutliche Unterscheidungsmerkmale aufweist. Im Rahmen des Redesigns hält auch die seit 2017 genutzte rote Logokachel des Muttersenders RBB Einzug – das Sub-Branding durch den RBB ist im neuen Fritz-Logo ausgeprägter.

Kommentar

Gerade für einen Radiosender mit vorwiegend junger Zielgruppe und vergleichsweise häufig wechselnden Formaten und Angeboten ist es wichtig, regelmäßig zu hinterfragen, ob der visuelle Auftritt noch zeitgemäß, adäquat und passend ist. Wenn man bedenkt, dass das Vorgängerlogo älter ist als Facebook, zumindest die grundlegende Idee mit dem gespiegelten „F“ ist älter, dann wird deutlich, dass eine Überprüfung und Anpassung des Designs überfällig gewesen ist.

Die deutlich prominentere Einbindung des RBB-Logos, formal grundsätzlich wenig zu beanstanden, ist freilich etwas, was Stammhörern nicht gefallen dürfte. Denn mit der stärkeren Gewichtung des RBB-Brandings wird der „Machtanspruch“ der Landesrundfunkanstalt offensiver artikuliert. Ein Drittel der Fläche des Fritz-Logos wird von der RBB-Kachel beansprucht! Auf der visuellen Ebene schlüpft die Jugendwelle Fritz also stärker als bisher unter die Fittiche des RBB. Eine Identifikation mit Fritz wird der vorwiegend jungen Zielgruppe, die traditionell jeglichem Obrigkeitsgebaren eher ablehnend gegenübersteht, somit erschwert. Eine derart großflächige Abbildung des RBB-Logos erscheint mir für eine Marke wie Fritz wenig sinnvoll, zumal, wie etwa im Webauftritt (Screen), die Darstellung des RBB-Logos redundant ist.

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Dieser Beitrag hat 21 Kommentare

  1. Mal wieder ein furchtbarer und nebenbei völlig überflüssiger Relaunch. Während das alte Logo durch das signalrote »F« und die räumliche Zuspitzung der Typo zu »rbb« hin eine kompakte und jugendlich-freche Dynamik versprühte, zerfällt die neue Marke in zwei Teile: Die viel zu dominante rbb-Kachel und das dilettanische Fritz-Blitz auf gelbem Grund. Ein visueller Rückfall in die 1980er-Jahre. Man glaubt es hier mit zwei verschiedenen Absendern zu tun zu haben. Nee Leute, zero points!

    1. die beschriebene “jugendlich-freche Dynamik” int in Formulierung dieser Worte wie auch in der Ausführung ca. 10 Jahre hinter der Zeit.

      Die visuelle anmutung – an die 80er erinnernd – ist durchaus im aktuellen Zeitgeis durchaus repräsentabel. M.e. stüde dem Logo eine um das pseudo-coole “It’s” sowie wie vom Autor bereits erwähnt, das RBB branding reduzierte Variante am besten.

    1. Hab auch erst an nen Paketdienst gedacht. Und beim Teaserbild gedacht, dass das vorher/nachher ist und nicht ein Logo, das aus zwei Logos besteht…

  2. Mir gefällt es gut, die Blitzartige gelbe Form wirkt modern, trotz des Rot-Gelb wirkt es nicht billig, das einzige, was mich echt stört ist das Rote F. So ließt man unweigerlich RITZ und fragt sich was das zu bedeuten hat

  3. total daneben.
    und dass das alte schon 20 jahre alt sein soll.. puuuh..
    zu anfang hatte das F noch ein gesicht..
    fritz hat durch seine breite themenstreuung eben nicht nur kinder und teens unter seinen hörern.. drum wirkt das neue design etwas arg fehl am platze.
    das Kurzlogo, welches sie letzte woche auf twitter präsentierten, wirkte eher wie ne taxizentrale..

    aber da wurde vor ein/zwei jahren auch schon so im sendeplan rumgestrickt nach neuer leitung.. ein wunder, dass das logo doch noch so lange erhalten blieb..

  4. Das Logo hat leider gar keine Identität und könnte nebenbei auch für eine Routerhersteller (Fritz-Box) oder einer Cola (Fritz-Cola) stehen. Mega schade.
    Die alte Marke war frech und nicht geradlinig. Das neue ist beliebig und austauschbar. Leider hat sich das Programm in eine ähnliche Richtung entwickelt. Von daher ist es dann vielleicht doch wieder passend.

  5. Wenn man die Jugend ansprechen möchte sollte man sich vielleicht vorher mit der Ästhetik auseinandersetzten die momentan Trend ist. Denn das spricht den Mainstream der Jugend an. Das war hier anscheinend leider nicht der Fall.

  6. Musste auch an DHL denken und stimme den Meisten hier zu. Das rbb-Logo ist viel zu präsent. Wenn man sich die Palette der rbb-Radiologos aber anschaut, dann wird klar, warum dieser Schritt vollzogen wurde. Wenn der rbb nun konsequent ist, müssten also noch “radioeins” und “Cosmo” folgen…

    Generell halte ich das rbb-Logo für viel zu klobig, es war zu Beginn schön leicht, dann kam der Klotz und dieser ist einfach zu viel. Dachte eine Zeit lang, es wäre nur das Logo des rbb-Fernsehens, damit es zum aktuellen Onscreen-Design passt, aber dann war es doch das Hauptlogo der gesamten Rundfunkanstalt. Verstehe, wer will.

    1. Cosmo gehört nicht zum RBB, sondern ist ein Gemeinschaftssender mit dem WDR und Radio Bremen, insofern würde es mich nicht wundern, wenn das RBB-Logo da weg gelassen würde. radioeins folgt aber bestimmt noch. Was mich hier stört ist das Logo vom Inforadio. Es ist nicht auf einer Linie und das irritiert total!

    2. Ergänzen möchte ich noch, dass das Cosmo-Logo in dieser Form (Mit der Diagonalen rechts) so vom WDR verwendet wird und damit auch stimmig zu den anderen WDR-Sendern ist. Mit dem RBB wird bei Cosmo “nur” bei der Produktion zusammengearbeitet.

  7. Wenn man an die größeren TV-Sender-Familien, Autobauer und deren Submarken denkt oder auch an Google’s Alphabet oder eben Unilever bzw. nestle, würde man doch meinen, der Trend geht in die Richtung, dass sich eine Einrichtung/ein Unternehmen eher mit vielen Marken auf dem Markt präsentiert, die sich gar nicht als Teil einer Dachmarke ersichtlich zeigen. Das gilt doch als taktisch klüger. Macht eine Marke schlechte Schlagzeilen, kann man sie abstoßen und die anderen Marken bleiben verschont.

    Es wundert mich, dass rbb hier umgekehrt agiert. Sollte “Fritz” mal negativ auffallen oder das entscheidende Bisschen zu jung=frech werden, werden direkt alle mit dem Finger auf rbb zeigen.

  8. Viel wichtiger als das Logo ist bei einem Radiosender meiner Meinung nach das CD des Online-Auftritts und der Social Media Präsentationen und die wirkten doch schon etwas altbacken mit der Krakel-Optik, die aus der gleichen Zeit stammt, wo Fernsehsender noch Betonhintergründe für Jugendlichen Content verwendeten. Die neue Optik im social Media Bereich sieht zeitgemäßer aus und erinnert beispielsweise an Wahlplakate der PIRATEN. Mir gefällt das.

    Das Logo an sich hat allerdings schon etwas Charakter verloren. Das spiegelverkehrte F war ikonisch.

    1. “…wo Fernsehsender noch Betonhintergründe für Jugendlichen Content verwendeten” – klasse Satz! :D

  9. Bei “Fritz“ musste ich immer eher an Postkutsche als an Radio denken. Der berühmteste Fritz ist wohl der alte Fritz, weitere Bezüge habe ich kaum. Mein Vater hatte wohl auch mal einen Arbeitskollegen mit dem Namen … für mich persönlich steht der Name für Vergangenheit. Ich wäre so frech zu behaupten, das könnte für sehr viele Menschen so sein.

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