Die Olympischen Winterspiele 2018 haben nun ihr finales Logo erhalten. Vor wenigen Tagen wurde zeitgleich in Seoul und dem Austragungsort Pyeongchang im Rahmen eine Zeremonie das visuelle Erkennungszeichen der 23. Winterolympiade präsentiert.
Das abstrakte Bildzeichen ist an das Hangul angelehnt, dem Alphabet der koreanischen Sprache. Das erste Zeichen stellt den Konsonanten P (ã…) dar, dem Anfangsbuchstaben der Silbe Pyeong. Die quadratische Form symbolisiert den Platz, an dem die Spiele stattfinden. Das zweite Zeichen stellt den Buchstaben C (ã…Š) dar, dem Anfangsbuchstaben der Silbe Chang. Gleichzeitig symbolisiere es die Natur, den Schnee und zugleich die „brillanten Errungenschaften der Athleten, den Sternen der Spiele“, wie es im Pressetext heißt.
Die Farbgebung Schwarz, Rot, Blau, Grün und Gelb ist nicht nur als Anlehnung an die Olympischen Ringe zu verstehen, die Farben repräsentierten zugleich traditionelle koreanische Farben. Beim genauen Hinschauen wird allerdings deutlich, dass Grün hierbei eigentlich keine bzw. eine untergeordnete Rolle spielt (siehe traditionelle koreanische Farben).
Ein ungewöhnliches Zeichen, zumindest im Kontext der Olympischen Spielen. Ungewöhnlich deshalb, weil das Logo, zumindest im westlichen Kulturkreis, erklärungsbedürftig ist. Die typischen, mit einer Wintersportveranstaltung verbundenen Assoziationen (Sport, Dynamik, Winter, etc.) bleiben aus. Die nüchterne Formensprache macht das Logo statisch, die fehlende Flächigkeit sorgt nicht gerade für Prägnanz. Gerade damit jedoch unterscheidet sich das Pyeongchang-2018-Logo von seinen Vorgängern.
Entworfen wurde das Logo von dem koreanischen Designer Ha Jong-ju.
Vorstellung des finalen Logos
Warum kann man nicht einfach das Candidate-Logo modifizieren, das sah deutlich besser aus. So könnte man meinen, das Schulkind eines Designers hätte sich mit dem Lineal versucht!
Die 80er Jahre haben angerufen – die wollen ihre Logos zurück…
die anwendungen sind sehr geil – Kaffeebecher und T-Shirt sind so gut wie gekauft!!
Gut durchdacht, vielseitig einsetzbar und visuell ausbalanciert. Das Candidate-Logo sieht dagegen doch wie jedes x-beliebige Stock-Logo aus: Nahezu langweilig. Daumen hoch!
Hm… ich mag das Logo auch…
Inhaltlich hergeleitetes Design. Sieht zu Beginn vielleicht etwas seltsam aus, weil das keine super-doopa-nike-illustrationen sind, aber so nach ner Weile ist es mal weitaus interessanter.
Nur das Video fand ich nicht überzeugend…
Den Schnee lasse ich mir eventuell noch gefallen, aber den Rest sieht meiner Meinung nach höchstens der Designer in dem Logo. »Die Sterne der Spiele …« – oh mann.
Schön finde ich das Logo nicht, aber es ist tatsächlich auf jeden Fall anders.
Ich hätte es eher kalligraphisch gelöst – würde mehr zur Tradition und zur Dynamik passen.
Aber wie immer kann man jedes Design so interpretieren wie man will :) Ich glaube bei 99% aller solchen Logos, wird zuerst das Design erstellt und dann versucht man die Sachen irgenwie auszuschmücken.
Ich finde das Logo sehr gewöhnungsbedürftig. Glaube aber, dass wenn man es einige Zeit kennt es dann doch ein tolles Erkennungszeichen sein wird.
Ich bin jedenfalls froh, dass man nach den “Aussetzern” London 2012 und Sochi 2014 wieder mit Rio 2016 und PyoengChang 2018 zu dem ursprünglichen Aufbau der Olympia-Logos zurückgekehrt ist!
Ich finde es genial!
Erst ist man irritiert, da es doch eine sehr große Weißfläche hat und man sich sorgen macht, dass es nicht prägnant und sichtbar genug ist. Aber das Gesamtkonzept ist total stimmig und alles sieht gut aus.
Das viele Weiß wirkt im Endeffekt schlicht und elegant zugleich. Keine totale Reizüberflutung.
Andererseits erinnert es auch ein bisschen an Google. Solange aber die Linien gleich und die dadurch entstehenden Formen entsprechend eckig und eindeutig bleiben sehe ich darin kein Problem.
Auf den ersten Blick dachte ich: „Schrecklich!“ In der Anwendung gefällt es mir dann doch deutlich besser. Den Preis für das beste Logo der Olympic Games wird es aber nicht gewinnen.
Wo ist die Dynamik, das Fest, das Event, das Come-Together und der Sport?
Ich persönlich empfinde den Entwurf als Paradebeispiel für die Problematik bei vielen prämierten und von Designern geschätzten Entwürfen. Im Vordergrund steht zu häufig die innovative/andere Gestaltung und die Selbstverwirklichung des Gestalters im Projekt.
Design soll und muss dem Zwecke dienen. Die Kommunikation der Inhalte über die visuelle Sprache. Dieser Messlatte muss ein Entwurf immer stand halten.
Betrachte ich die Entwürfe (so schick man sie auch finden mag) kann ich keine der Inhalte einer Olympiade, dieses Mega-Sport-Events wieder finden. Da mag man Inhaltlich noch so schöne Begründungen finden.
Legen wir den alten Grundsatz “Man kann nicht nicht kommunizieren” an, und lösen die Gestaltung von dem bekannten Kontext, wären meine assozierten Adjektive: statisch, klar, sachlich, modern, geometrisch. Ist das die gewünschte, bzw. die richtige Kommunikation?
Gutes Design ist nicht einfach hübsch, sondern kreativ & strategisch. Nur weil etwas gut aussieht ist es nicht richtig.
Für mich lässt sich aus dem Logo nicht wirklich schliessen ob es sich um ne Winter- oder Sommerolympiade handelt (wenn man die Jahreszahl nicht im Kopf hat und genau weiss, wann was stattfindet)… Das ist einfach nur ein Logo in den Standard-Olympiafarben.
super, formal schön und simpel. das drumherum wird ohnehin genug knallen, da muß nicht das logo auch noch dynamisch, verschneit und happy sein- da kommt in 90% der fälle eine katastrophe raus. die gegenüberstellung der 2 Logos spricht ohnehin schon bände. variante 1 ist auch nicht “schlecht” aber das ist in erster linie geschmackssache. moderner ist mit sicherheit das neue logo, auch wenn es das alles in den 80ern schon gegeben hat. daumen hoch!
Endlich mal eine extravagante Signetentwicklung. Üblich kann jeder. Signets dürfen einzigartig sein. Weniger austauschbar, stärker einprägsam. Dieses Austragungsort-Zeichen wird niemand so schnell vergessen. Wer kann sich noch an die Bildsprache vergangener Olympischer Spiele erinnern? Und logisch, es muss nicht gefallen. Aber es ist hochprofessionell und sehr innovativ! Respekt für diesen Mut!
Pyeongchang? Ich will ja nicht den Sprachnazi mimen, aber auf Deutsch heißt die Stadt Pjöngjang ;-)
Ich such noch den Sternchentext, der mir die “II” erklärt. ;-)
@Philipp (15) Nein, das tut sie nicht. Pjöngjang ist die Hauptstadt von Nordkorea.
Pyeongchang liegt ca. 120km östlich von Seoul in SÜDkorea
@Tim, danke für die Aufklärung … ich war schon erstaunt, dass die Spiele in Nordkorea stattfinden sollten ;-)
Das beweist wieder einmal: präsentiere NIE ein Logo ohne Anwendungsbeispiele!
Für mich ein absolutes Leckerli.
Ein Bauklötzchenhaus mit einem Sternchen fürs Kleingedruckte.
Die Südkoreaner haben es definitiv in einigen Sachen drauf. In Punkto Design müssen die aber noch eine Menge lernen. Sieht furchtbar aus ^^
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Wenn der Privatmann/die Privatfrau zu Hause just for fun das Logo, welches jeder selber erstellen der mit Grfaikprogrammen umgehen kann, wird es nicht anerkannt, bemerkt, prämiert, hochgelobt, etc. Aber macht das irgendein Designprofi mit Megabudget usw., dann ist das Klötzchen-Logo eine Innovation.
@Boris: Was die Koreaner sonst so draufhaben kann ich nicht beurteilen, weiß aber, dass die dort in der Breite eine Designkultur haben, von der wir hier nur träumen können.
Den Schritt, so ein minimalistisches Zeichen für den Multimilliardendollarzirkus zu verwenden, finde ich bewundernswert und weitaus besser als so ein austauschbares Geswooshe wie im Candidate-Logo oder die Clipart-Orgie von Vancouver.
ALLERDINGS muss man auch sagen, dass dem Erscheinungsbild gerade bei einer so radikalen Reduktion mehr Konsequenz und Strenge gut täte – formal stören mich der Einsatz der Olympiafarben für die Stäbchen (weiß allerdings nicht, ob das eine IOC-Anforderung ist). Wäre das monochrom, wäre es viel stärker und sähe nicht aus wie Google.
Darüber sieht das Zeichen für mich leider aus wie ein grasender Esel o.ä.
Alles in allem ein merk-würdiges Zeichen (in positivem Sinn) bei dem ich hoffe, dass sie es konzeptionell/formal noch in den Griff bekommen.
Klasse das Signet und vor allem die Anwendungen mit den minimalistischen Grundelementen.
Vor allem weil sie Bezug auf die koreanische Schrift und die Kultur nehmen. Zwischen diesem Entwurf und dem Vorgänger liegen Welten.
Was mich sehr wundert ist, daß in der dt Abstimmung nur 21% sehr gut gewählt haben.
Anscheinend ist es, wie in den Vorgängerkommentaren öfter zu lesen war, für Viele doch eher gewöhnungsbedürftig.
Was wir hier tun ist wie den Geschmack von Lychees zu beschreiben, obwohl wir nur Kartoffeln kennen…
Hier wird versucht, mit Erfahrungen aus unserem Kulturbereich ein Design zu beurteilen, das gänzlich anderen kulturellen Einflüssen unterliegt.
Wer sich den einleitenden Text durchliest, wird ziemlich schnell feststellen, dass das Zeichen vom koreanischen Alphabet abgeleitet ist, es sich also schätzungsweise um eine Art typografisches Logo handelt. Das uns das nicht anspricht ist doch wohl klar, ich nehme mal an, dass die wenigsten, die sich hier bisher geäußert haben, der koreanischen Sprache mächtig sind^^.
Daher würde ich gerne mal Stimmen von Leuten hören, die koreanischer Herkunft sind. Was für uns wie eine schlecht gemachte Strichumsetzung aussieht könnte nämlich in Wirklichkeit ein wirklich intelligent gestaltetes Logo sein.
Wäre also vorsichtig, das Logo in der Luft zu zerreisen, ohne das nötige Hintergrundwissen (das ich mir in diesem Fall auch nicht zuschreibe…) zu haben
@ Cani: Nunja, das mag bedingt zutreffen, das Erscheinungsbild richtet sich ja aber nicht an den asiatischen bzw. koreanischen Markt, sondern muss sich interkulturell an alle Nationen wenden. Natürlich ist eine lokale “färbung” richtig, darf aber nicht auf Kosten der Unverständnis in anderen Kulturen führen. > So zu sagen ein kleines Design-Esperanto
Mich würde generell mal interessieren, wie es in der breiten, nicht Designinteressierten, Masse ankommt und welche Assoziationen gemacht werden. Ich habe das Gefühl das wir Designer immer dazu tendieren das “neue” “besondere” “minimalistische” zu loben – es muss doch aber Gefühle beim “Otto-Normal-Verbraucher” wecken, die Lust auf Sport & Kulturelles Event machen.
Der Auftrag ist ja nicht einen Designpreis zu gewinnen, sondern Massen anzusprechen und etwas bei Ihnen auszulösen.
@Achim, kleine Korrektur:
“Olympische Winterspiele”, nicht “Winterolympiade”.
“Olympiade” beschreibt den Zeitraum zwischen zwei Olympischen Spielen.
auf den ersten blick war ich etwas erschreckt, aber ich denke das
kann sehr gut funktionieren. man muss isch nur daran gewöhnen.
aber je länger ich es betrachte, umso intelligenter finde ich die
lösung – vor allem die anwendung. sie funktioniert, und ist mal
was anderes unter den ganzen olympia/wm/em/masseneventlogos.
Der Stern erinnert mich ein bisschen an das Google Nexus Logo.
Boah, dass hier immer irgendwer irgendwas ähnlich findet.
Ein sternförmiges Logo, das aus bunten Strichen zusammengesetzt ist – ist ja jetzt nicht soo überraschend, dass es was ähnliches schon mal gab.
Aber der Anwendungsbereich ist doch ein total anderer, das eine ist eine Sportveranstaltung, das andere sind Handys und Tablets.
Verwechslungsgefahr wird also kaum bestehen.
OJALA WERKE, Du hast Recht, ich weiß. Da allerdings gemeinhin „Olympiade“ als Synonym verwendet wird, lasse ich das mal so stehen.
Matze, die Liste mit ähnlichen Zeichen wäre lang, würden wir sie hier zusammentragen. Das Nexus-Logo bestreibt ein X (= vier Segmente) und keinen Stern. Das Pyeongchang-Logo beinhaltet hingegen einen fünfzackigen Stern bzw. ein Sternchen, zumindest kann es als solches gedeutet werden. Lediglich die Farbigkeit ist ähnlich.
Interessanter ist da tatsächlich schon die Frage, wie Nicht-Designer auf dieses erklärungsbedürftige Zeichen reagieren. Zudem bin ich gespannt, welche Gestalt das Maskottchen annehmen wird. Folgt man der Gestaltungslinie des Logos dürfte es nicht allzu verspielt sein.
Also an sich ist es auf jeden Fall gewagt und hat auch was. Sowas hat man bei den Olympischen Spielen tatsächlich noch nie gesehen. Doch irgendwie wirkt es auf mich noch unfertig und viel zu statisch. Da es ja um Sport geht, hätte ich ein bisschen mehr Schwung und Dynamik erwartet. Das Video macht aber richtig Lust auf das Logo und im gesamten Design finde ich es wirklich gut!
Auf jeden Fall ist es aber besser, als das 08/15-Candidate Logo…
Was mich ehrlich gesagt am meisten stört ist der Schriftzug. So wie es da steht sieht es zusammengesetzt aus Pyeong- und Chang aus. Die Stadt heißt aber ja gerade Pyeongchang. Das ist etwas unglücklich. Ansonsten wie die meisten: Gut, aber sicher nicht das beste aller Zeiten.
Durch reine penetrierung wird auch der größte anti-ästhet darauf gedrillt werden, dass ein paar bunte striche die olympischen winterspiele 18 visualisieren, keine sorge um die “interkulturelle verständlichkeit” notwendig… Hinter solchen ängsten lauert doch auch immer der kleine griesgram mittelmaß.
Also ich finde das “neue” Logo schrecklich. Soll das ein Stern oder eine Sonne sein oder vielleicht doch Schnee ?
Vielleicht bin ich auch zu doof dafür
Aber das einfach nicht schlecht sein muss, sieht man an Apple.
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[…] erste Woche bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang ist absolviert und etwas mehr als ein Drittel aller Medaillenentscheidungen sind gefallen. Ganz […]