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Präventionskampagne Jugend und HIV

AIDS Kampagne

Für die Michael Stich Stiftung wurden wieder neue Plakatmotiv kreiert. Die aktuelle Print-Anzeigenkampagne wurde diesmal gemeinsam mit der Hamburger Werbeagentur kempertrautmann und dem Fotografen Oliver Lassen entwickelt und umgesetzt.

Der begleitenden Pressemappe ist zu entnehmen: „Schlüsselfaktor der neuen Anzeigenmotive ist das Wissen über die Krankheit und ihre Übertragungswege, denn nur auf diese Weise kann jeder sich selbst und den Partner vor einer Ansteckung schützen.“ Und weiter: „Sie spielen mit Sexualität und Tod, um zwei mit der Krankheit HIV und AIDS einhergehende Tabus zu verbinden.“

Aufmerksamkeitsstark, dabei ästhetisch und weniger mit der Brechstange entwickelt, wie man es den Massenmörder-Motiven des Regenbogen e.V. im letzten Jahr attestieren kann.

  • Alle Motive der Kampagne | michael-stich-stiftung.org

Dieser Beitrag hat 31 Kommentare

  1. Manchmal kann bringt einen leider auch nur noch die Brechstange weiter …

    Hier wurde das ganze allerdings wesentlich eleganter gelöst und wie ich finde sehr kreativ und einprägsam! Wobei es auch hier einige Motive und Spots wirklich in sich haben. Das ganze wurde aber auf eine Weise umgesetzt, die einen nicht direkt regelrecht ins Gesicht schlägt, wie besagte Massenmörder-Kampagne (womit ich diese nicht runter machen will, sie hat auch ihre Wirkung getan).

  2. Die Geschmacklosigkeit der dargestellten Situation stört mich zwar nicht im Geringsten, allerdings frage ich mich, was man sich damit erhofft – so funktioniert Aufklärung nämlich nicht. Das Wesen einer Erkenntnis ist, dass sie aus dem Menschen selbst erwächst. Man kann sie nicht von außen einsetzten, schon gar nicht (wie hier) mit der (wenn auch mit Watte umwickelten) Brechstange. Das Motiv ist von A bis Z schlecht und wird nicht einem seiner Ansprüche gerecht.

    1. Es ist ästethisch. Blöde Situation auch – einerseits will man schocken, aber gleichzeitig auch ansprechen. Ausweg aus dem Dilemma: ein geschmackloses Bild, aber so perfekt in Szene gesetzt, das kein bisschen abschreckt.

    2. Die Angst vor dem Tod, die hier hervorgerufen werden soll, ist bei den meisten Menschen eine Angst vor dem Sterben an sich, vor dem (möglicherweise schmerzhaften) Vorgang des Sterbens. Möchte man Emotionen auslösen, muss man sie direkt ansprechen. Die Emotion “Angst vor dem Tod” nur über einen Umweg angsprochen. Und dieser Umweg ist lang: zunächst muss man erkennen, dass es sich dort um eine Totenliege in einem Obduktionssaal handelt. Keine Selbstverständlichleit. Da das Pärchen noch lebt, wird ein weiterer Teil Schrecken genommen. Jetzt muss man noch die Bilder aus CSI&Co. hervorkramen, in dem die Toten immer rein, steril und sauber aus dem Kühlhaus gezogen werden. Und bis hierhin ist die Botschaft schon längst durch das ganze rationale Denken gewandert, bevor sie die Emotion überhaupt erreichen konnte. Und man sitzt vor dem Plakat und ist null schockiert.

    3. Und schließlich – es geht ja eigentlich um AIDS-Prävention. Tja. Menschen mit der drastischsten aller Konsequenzen abschrecken zu wollen, das ist Stalin-Pädagogik. Der Jugend mit der Androhung des möglichen Todes die Gefahren des ungeschützten Sex verständlichen machen zu wollen, ist wie einem aufmüpfigen Schulkind zu drohen: “Wenn du noch weiter schwätzt, wirst du irgendwann keinen Abschluss haben!” Wow. Ich kann mich noch lebhaft erinnern, wie ich damals in der Grundschule dann SOFORT meine Klappe gehalten habe. Was konnte ich mir diese abstrakte, extrem weit entfernte Situation gut vorstellen und nachfühlen. Nicht.

  3. HIV Kampagne schön und gut. Ich hab noch keine einzige Hepatitis C Kampagne auf den Straßen gesehen. Dieses Virus gilt als viel gefährlicher als HIV und es sind mehr Menschen in Deutschland damit infiziert.

    Das wollte ich nur mal loswerden an dieser Stelle.

  4. Das Motiv finde ich kreativ und gut. Der Claim ist leider etwas daneben, weil er an der Realität vorbeigeht. Der Ausbruch von AIDS kann heutzutage über einige Jahrzehnte verhindert werden, in denen man Zeit hat sich neu zu verlieben und weitere Personen zu infizieren.

  5. @3: “die erste Liebe und das mit über 30 Jahren – jüngere Models wären authentischer gewesen…”

    die erste liebe findet heute wahrscheinlich inzwischen mit 14,15 Jahren statt…jünger als auf dem bild dürfen sie vermutlich nicht sein ;-)

Kommentare sind geschlossen.

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