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PostModern mit neuem Erscheinungsbild

PostModern Logo, Quelle: PostModern
PostModern Logo, Quelle: PostModern

PostModern Logo, Quelle: PostModern

Das im Großraum Dresden tätige Unternehmen PostModern hat sich ein neues Erscheinungsbild zugelegt. Für den 1999 gegründeten Post- und Logistikdienstleister bedeutet das nun vollzogene Redesign einen großen Sprung.

PostModern ist ein Unternehmen der DDV-Mediengruppe, das seit 2006 als Alternative zur Deutschen Post unter dem Markennamen PostModern am Markt aktiv ist, insbesondere in der Region Ostsachsen. In den letzten Jahren habe sich das Unternehmen mit innovativen Dienstleistungen und der Erweiterung im Bereich Kurier Services weiterentwickelt. Dies wolle man nun auch mit einem frischen Erscheinungsbild nach außen tragen. Das Unternehmen plant bis Ende Januar 2021 1.400 Briefkästen und 400 Zustellautos im Raum Dresden zu unterhalten.

Auszug der Pressemeldung

„Das Känguru ist ab sofort unser neues Markenzeichen. Es steht für das Logistik-Versprechen, mit dem wir bei PostModern die Zukunft gestalten wollen: sympathisch, dynamisch, schnell und immer ganz vorn dabei, wenn es darum geht, etwas sicher von A nach B zu transportieren. Mit kundenfreundlichen Serviceangeboten und einem reibungslosen Versand, sind Sie ab sofort immer einen Sprung voraus.“

PostModern Logo – vorher und nachher, Bildquelle: PostModern, Bildmontage: dt
PostModern Logo – vorher und nachher, Bildquelle: PostModern, Bildmontage: dt

Das bereits in Teilen vollzogene Redesign bedeutet für das Unternehmen die bislang größte Änderung am visuellen Erscheinungsbild. Der Wechsel vom bisherigen Logo in Briefmarkenoptik hin zur Wort-Bildmarke mit Känguru markiert in der Tat einen großen Sprung. Zwar wurde das Logo in den Jahren seit der Gründung bereits mehrere Male modifiziert, aber noch nie so umfänglich. Auch wenn die Primärfarbe Rot nur leicht verändert wurde, wird über die neue Bildmarke ein gänzlich andere Markenwelt kommuniziert. Fortan dient das australische Nationaltier dem Postunternehmen als visuelles Erkennungszeichen.

Das neue visuelle Erscheinungsbild entstand in Zusammenarbeit mit der Agentur Oberüber|Karger (Dresden).

Kommentar

Logos mit monothematischer Gestaltung können zuweilen zu einem echten Hindernis werden, nämlich dann, wenn sich Unternehmen bzw. Marken von ihrer ursprünglichen Ausrichtung wegbewegen bzw. sich ihr Betätigungsfeld erweitert. Die Briefmarkendarstellung ist denkbar ungeeignet, will man Themen wie Logistik, Schnelligkeit und Innovation kommunizieren. Dafür braucht es ein Design, das Dynamik und Offenheit vermittelt, welches das Thema Fortbewegung auf der metaphorischen Ebene einfängt. Mit einer statischen und geschlossenen Briefmarkenform kommt man da nicht weiter.

Die Erfordernis, das Logo zu erneuern, muss freilich nicht zwingend in der Darstellung eines Kängurus kumulieren. Viele Menschen dürften sich fragen: ein Känguru? Für ein Postunternehmen in Ostsachsen? Ich finde die Idee sympathisch und die Umsetzung optisch ansprechend. Natürlich denkt man bei Logos mit Känguru vor allem an Qantas oder die Schuhmarke KangaROOS. Beides Namen, die ebenfalls „Fortbewegung“ in ihrer Markenidentität tragen. Vor dem Hintergrund der Unternehmensaktivitäten von PostModern ist die Verwendung des Kängurus durchaus eine passende Wahl. In Sachen StoryTelling ist das fidele Känguru dem Briefmarken-Logo bei weitem überlegen.

Nun gilt es, die über das neue Markenzeichen vermittelte Dynamik und Agilität auch in echte positive Erfahrungen und Erlebnisse auf Kundenseite umzuwandeln, denn nur dann kann das PostModern-Känguru auch das Image dieser Marke in der gewünschten Weise fördern und beeinflussen. Da im Wettbewerbsumfeld Rot als Primärfarbe weit verbreitet ist – siehe dpd, GEL, DHL, bpost, Poczta, u.a. – fällt dem Logo als Differenzierungsmerkmal umso größere Bedeutung zu. Gut, wenn man in diesem Punkt über ein – im Marktumfeld (!) – originäres Zeichen verfügt.

Update 21.10.2020: Wie mir ein dt-Leser berichtet geht die Verwendung des Kängurus auf den Kurierdienst KSD zurück, der schon längere Zeit das Tier als Bildmarke nutzt und der von PostModern übernommen wurde.

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Dieser Beitrag hat 6 Kommentare

  1. Zunächst kannte ich diesen Dienstleister nicht, der Name hat bei mir sofort Postmoderne in den Kopf gerufen. Aber damit hat’s ja wenig zu tun. Ebenso wenig ist Australien mit dem Unternehmen verknüpft – auch wenn mich der erste Blick das stark vermuten hat lassen. Klar im Wettbewerber-Feld sticht man heraus, aber ein Känguru ist mir irgendwie zu weit weg – von der Idee, als auch geografisch. Das ganze Konzept stützt sich wohl auf die „einen Sprung voraus“ Idee und das finde ich irgendwie ein wenig dünn um dauerhaft Bestand zu haben. Und auch wenn Kängurus einen Beutel haben, so verbinde ich mit Ihnen weniger einen Transportgedanken … Naja, vielleicht bin ich zu spießig und das neue Logo finden alle gut in Ostralien … ;-)

    Formal ist die Silhouette ganz hübsch, wenn gleich ich Wort- und Bild-Elemente etwas beliebig kombiniert finde, ich glaube da hätte man noch mehr Spannung erzeugen können. Warum man den kleinen Asterisk weiterführt verstehe ich gar nicht. Klar ist somit ein Bezug zum Mutter-Unternehmen DDV gegeben (https://www.ddv-mediengruppe.de), aber bei Größe und Stärke sind hier doch Probleme in der Produktion diverser analoger Non-Print-Artikel vorprogrammiert!

    1. Kleine Ergänzung: Den Marken Qantas oder KangaROOS haben da irgendwie eine bessere Verbindung, die eine Marke ist eine australische Fluggesellschaft, die andere ist eine, deren Schuhe (zumindest teilweise?) eine kleine Tasche, sprich einen Beutel hatten/haben und mit Sportschuhen lässt sich gut laufen und springen, vor allem aber ist hier der Name prägend. Von daher finde ich den Bezug stärker als bei der PostModern.

  2. Das Logo ist zwar ansprechend gemacht. Ich finde denoch, dass es ein Unternehmen auserhalb Australiens schwer haben dürfte, ein Känguru als Hautpbestandteil seines Logos zu rechtfertigen.
    Die Pro-Argumente dafür verstehe ich, aber für mich zählt beim Erstkontakt der erste Gedanke der einem in den Sinn kommt, ohne weiter nachdenken zu müssen. Mein erster Gedanke war „Australische Post”. Für so einfach gestrickte Menschen wir mich, nicht optimal.

    1. ..als in Ostsachsen ansässig kann ich Ihnen sagen, dass die Marke hier an sich bereits fest etabliert ist, vor allem im B2B-Bereich, und sich diesen Sprung durchaus trauen darf…

      Die zum Konzern gehörende Newsmarke Tag24 hieß auch erst Mopo24, und ist dennoch hat man es gewagt, diese analoge Altlast über Bord zu werfen (im Printbereich gibt es diese Marke noch). Der neue Name ist aber zumindest hier in der Region eine etablierte Boulevardmarke geworden, ob in den anderen Regionen, das kann ich nicht sagen… (und über den Stil und Inhalt der Berichte reden wir mal lieber nicht, yellow press. Aber es scheint dafür genügend Zielgruppe zu geben)

      Ich glaube, dass dieser Imagetransfer auch für PostModern funktionieren wird, sowohl im angestammten Markt als auch in vielleicht neuen, die man damit erschließen möchte. DDV ist – für mich von außen betrachtet – jedenfalls sehr aktiv und anscheinend auch erfolgreich in der Erschließung neuer Geschäftsfelder.

      PS: Meiner Erinnerung gibt/gab es übrigens auch im Nürnberger Raum ein Postdienstleister, der ebenfalls ein (lila)Känguru als Visual hatte.

  3. Das Bildungsbürgertum verbindet sofort Zeitgenössische Kunst mit diesem Begriff “Post modern”. Und das Kängeru ist ideenmäßig ebenso weit entfernt von dem Begriff Post. Nur weil Ideen zu Begrifflichkeiten weit entfernt sind, sind diese nicht gut. Das Logo ist irgendwie witzig und hat sicher einen hohen Wiedererkennungswert ist aber leider als Marke nicht geeignet.
    Aber es wird sicherlich bald ein neues Logo geben oder diese auf kurzfristig angelegte Strategie führt zu einem Verkauf der Firma an einen großen Anbieter.
    Alles in Allem scheint es in den Köpfen der Macher tiefsitzende Abneigungen gegen Historie und Werte zu geben. Nur laut und eigenartig hat mit Trump ausgedient.

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