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Plakate zur Landtagswahl 2012 im Saarland

Wahlplakate Saarland 2012

Bündinis 90 / Die Grünen

Wahlplakate Die Grünen Saarland

Wahlplakate Die Grünen Saarland

Bündnis 90/ Die Grünen präsentieren sich in Magenta, zumindest die Slogans auf den Plakaten sind es. „Frischer Wind statt Stillstand“ und „Tick Tack Tick Tack Cattestrophe verhindern“ heißt es da. Letzteres ein Wortspiel, das man wohl nur als Saarländer begreift, denn es zielt auf das AKW Cattenom ab, einem Kernkrafwerk, das sich in 12km Entfernung von der Saarländischen Grenze auf französischem Boden befindet.

Der illustrative Stil ist gekonnt, wenn auch die Verbindung von Comic-Stilistik und atomarem Horrorszenario mir persönlich einen Tick-Tack zu weit geht. Ansonsten spricht der naive Charme vermutlich viele junge Wähler und Erstwähler an, ohne, ihnen dabei Naivität unterstellen zu wollen. So sieht gut gemachte Werbung aus, ob für Solarmodule, einen Kommunikationsanbieter oder eben für eine Partei wie es Die Grünen sind. Die Slogans sind aufmerksamkeitsstark und auch aus der Entfernung trotz eng gesetzter Typo schnell erfassbar.

Fazit
Bunt, knallig, kreativ und liebevoll gemacht. Jungwähler adressierend.

Piratenpartei

Wahlplakate Piratenpartei Saarland

Wahlplakate Piratenpartei Saarland

Der Erfolg der Piratenpartei ist natürlich für viele Bürger anziehend. Wechselwähler votieren lieber für eine Partei, von der sie glauben, dass sie grundsätzlich zu den Gewinnern gehören wird, als dass sie ihre Stimme an eine „Verliererpartei“ verschenken. Wobei–¦ sind das nicht immer alle Gewinner!? Seis drum. Den Umfragen zufolge könnte die noch junge Partei auch in den Saarländischen Landtag einziehen. Der Erfolg hat sicherlich viele Gründe.

Wie erfolgsversprechend ist denn die Gestaltung? Grundsätzlich lässt sich sagen, dass die Kampagnenmotive durchaus einen eigenen, von den anderen Parteien unterscheidbaren Stil aufweisen. Zerknülltes, farbiges Papier verwenden zwar auch DIE GRÜNEN sehr gerne, dank Farbauswahl, Typographie und der weißen Umrandung entsteht jedoch etwas Eigenes.

Die Zuordnung von Themen und Motiven ist ein wenig unsystematisch, die Perspektive des Fotografen ist uneinheitlich. Hände im Stock-Art-Typus schütteln sich frontal, eine Gruppe von Menschen wird von oben abgelichtet, ein schwules Paar mit Kind hingegen aus Hüfthöhe fotografiert. Die Slogans sind zudem nicht immer selbsterklärend. Das Plakat „Einmal mit Profis“ ist wie ein Bilderrätsel. Die Outline der Motive ist zudem bei näherer Betrachtung (Großansicht) zudem nicht ganz sauber. Auf Seiten der Kreation ist da noch ein wenig Spielraum. Pluspunkt: Die Plakate werden in Form eines Videos vorgestellt. Das einzige Video, auf das ich während der Recherche zu diesem Artikel aufmerksam wurde.

Fazit
Unterscheidbar, eigenständig, anders. Handwerklich nicht immer überzeugend. Etwas ungeordnet. Dennoch sympathisch im Gesamteindruck.

FDP

Wahlplakat FDP Saarland Oliver Luksic

Wahlplakate FDP Saarland

Die FDP steht derzeit – glaubt man den Umfragen, werden sie wohl deutlich den Einzug in den Landtag verpassen –, ein wenig abseits und das kommt auch auf den Plakaten sehr schön zum Ausdruck. Auf denen nämlich verlassen die Kandidaten ein gutes Stück die Bildfläche. Es braucht keiner Polemik, um darin ein Sinnbild zu sehen. Ob sich die FDP selbst abschafft beziehungsweise ob eine solche Partei heute noch eine Relevanz in unserer Gesellschaft hat, darüber sollen andere urteilen, vor allem der Wähler soll es.

Der visuelle Eindruck der Plakate ist jedenfalls der, dass sich die FDP-Kandidaten selbst an den äußersten Rand befördert haben. Nun gut, vielleicht wurden sie von der verantwortlichen Agentur ein wenig überredet. Wenn auch der Anschnitt stilistisch durchaus seinen Reiz hat, sonderlich gut weg kommen die Kandidaten auf den dabei jedoch nicht, zumal mit einer passfoto-haften Ernsthaftigkeit ausgestattet. Auf Facebook gibt sich der Spitzenkandidat Oliver Luksic weniger angeschnitten. Dort sieht man ihn dann auch lächeln.

Grund zur Freude ist für die FDP vielleicht die auf Facebook gegründete Gruppe FDP-Liberte, in der kreative Privatpersonen Plakat-Slogans kreieren, die nun tatsächlich von der FDP als offizielles Kampagnenmaterial eingesetzt wird. Crowdsourcing als Rettungsanker.

Fazit
Fällt etwas aus dem Rahmen.

Resümee

Abschließend die Platzierung der aufgeführten Plakatserien samt Kurzbegründung:

Platz Partei Begründung
1 SPD sehr stilvoll und sehr durchdacht
2 DIE GRÜNEN kreativ und gestalterisch ansprechend
3 CDU ordentlich, ohne neue Akzente setzen zu können
4 Piratenpartei interessanter Ansatz, handwerklich ist da noch Luft nach oben
5 FDP anders, allerdings nicht wirklich strategisch klug, die Kandidaten an den Rand zu stellen
6 DIE LINKE nicht auf der Höhe der Zeit.

Und nun sind die dt-Leser gefragt

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